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28.06.
Es sollte ein sonniger Tag werden und das wollten wir ausnutzen. Aber erst musste ich mit einem schwarzen T-Shirt die silbernen Zierleisten auf dem Armaturenbrett abdecken. Die blöden Dinger spiegelten sich nämlich so doof in der Scheibe, dass ich nicht gescheit rausfotografieren konnte. Mit dem T-Shirt ging das nun aber super!
So verließen wir bereits um 8:15 Uhr den Campingplatz und steuerten die bekannte Atlantikstraße an. Sie schlängelt sich über acht Brücken und aufgeschüttete Dämme von Inselchen zu Inselchen und wir hatten zu beiden Seiten eine tolle Aussicht.
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Am Parkplatz Eldhusøya schlenderten wir den Weg über die kleine Insel entlang. In der Hoffnung, vor den japanischen Bus-Touristen am Aussichtspunkt anzukommen, eilten wir zügig über die Stahlkonstruktion. Blöd nur, dass das ein Rundweg war und die Japaner den kürzeren Weg wählten. Verdammt! Was machten die in aller Herrgottsfrühe denn nur dort? Geduldig warteten wir bis alle mittels In-die-Hände-klatschen wieder zum Bus zurückgerufen wurden und wir den Ort für uns alleine hatten.
Ungestört konnten wir nun den Blick auf die geschwungene 260 m lange Storseisund-Brücke genießen. Von vielen Reiseprospekten und sogar aus der Fernsehwerbung kennt man das markante Bauwerk.
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Nach dem Überqueren der 23 m hohen Brücke legten wir noch einen Stopp an einem der zahlreichen Rastplätze ein.
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Am Ende der gerade einmal etwa 8 km langen Straße befindet sich auf der linken Seite ein gut ausgebauter Angel- platz für Rollstuhlfahrer. Den hatte uns unser Freund Boris empfohlen, der den Platz vor ein paar Jahren entdeckte. Tom testete die Stelle ausgiebig und trotz leerem Netz gefiel ihm der Ort. Ich genoss derweil die Sonne und schrieb ein wenig am Bericht.
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Etwas enttäuscht waren wir allerdings von DER Straße, dem norwegischen Bauwerk des Jahrhunderts. Natürlich war es nett über die Brücken zu tuckern und rechts und links das Meer zu sehen. Auch die Storseisund-Brücke ist interessant, aber ein must-see ist die Straße unserer Meinung nach nicht.
Durch die atemberaubende norwegische Landschaft ging es weiter bis nach Molde. Die teilweise schneebedeckten Berge glitzerten in der Sonne und spiegelten sich in den glatten Fjorden.
In Molde angekommen, nahmen wir die 11:45-Uhr-Fähre (466 Kronen; 50 €) nach Vestnes. Die Überfahrt genossen wir an Deck. Der Blick war grandios und ganz kurz konnten wir sogar einen Schweinswal oder Delphin sehen. Zu einem Foto war er leider nicht bereit und tauchte einfach ab.
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Nach einer halben Stunde rollten die Räder wieder über den grauen Asphalt.
In Alesund fuhren wir den Hausberg „Aksla“ hoch und erfreuten uns an dem grandiosen Ausblick. „Mein Schiff 4“ lag am Pier und dank der klaren Sicht konnten wir unendlich weit gucken! Im Kiosk dort konnte man Postkarten kaufen, die genauso aussahen wie meine gerade gemachten Bilder. Was für ein perfektes Panorama!
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Schnell sprangen wir in den nächsten Supermarkt (Coop) und fanden dort auch endlich die „Regia Solbærtoddy“ von Freia. Auf unserem Trip 2013 hatten wir sehr viel von dem leckeren Heißgetränk getrunken und unser damals mitgenommener Vorrat für zuhause war längst aufgebraucht. Die nächste 20-minütige Fähre von Sulesund nach Hareid kostete schlappe 326 Kronen (35 €). Das Geld rann uns wie Sand durch die Finger.
Auf dem Weg nach Runde standen wir erst mal im Stau. Ein schwerer Unfall blockierte die Straße. Polizei, Feuerwehr, Rettungswagen und sogar ein Hubschrauber waren im Einsatz. Hoffentlich waren die Leute nicht allzu schwer verletzt...
Über Brücken und Straßen, die am Felsen klebten erreichten wir eine Stunde später als geplant den Campingplatz auf Runde. Der war leider schon richtig voll und wir bekamen nur einen Notplatz direkt am Eingang. Nicht schön, aber da es auf Runde keine anderen Campingplätze und auch keine freien Stellmöglichkeiten gab, hatten wir keine andere Wahl. Den Abend wollten wir eh auf dem Vogelfelsen verbringen.
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So warf Tom rasch das Fleisch auf den Grill und ich zauberte in Sekundenschnelle den leckeren Melone-Gurke-Feta- Salat. Das Essen vertilgten wir im Womo, draußen roch es uns zu stark nach vergammeltem Seetang.
Um kurz vor 20:00 Uhr, also zur besten Fernsehzeit, machten wir uns auf den Weg. Das erste Stück mussten wir noch über die Straße laufen, dann ging ein mit Wegweisern gekennzeichneter Pfad nach links ab.
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Megasteil führte der Weg den Berg rauf. Jeder Fotostopp wurde da zu einer willkommenen kurzen Pause. Zum Beispiel der an der kleinen restaurierten alten Mühle oder der mit dem tollen Blick zurück auf das Örtchen Goksøyr.
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Später wurde der Asphalt zu Schotter und dann liefen wir über große Steinplatten und Holzstege. Es war für jeden Wanderbegeisterten etwas dabei.
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Endlich, nach etwa 1,7 Kilometern und 210 Höhenmetern, erreichten wir die steilen Klippen der Westküste. Bei dem traumhaften Blick verschlug es uns fast den Atem! Oder lag es eher an der kräftezehrenden Strecke? Ich glaube, es war eine ausgeglichene Mischung aus Beidem.
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Die Puffins sausten die Felswand hinunter zum Meer und flogen dabei teilweise halsbrecherische Manöver. Ihre Bruthöhlen waren allerdings sehr weit weg, zum Fotografieren nicht ganz so optimal.
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Wenn man näher an die kleinen süßen Papageientaucher heran wollte, musste man sich eine nicht gerade vertrauenerweckende Holzleiter runterhangeln und zu einer Felskante klettern. Tom schaute sich das Spektakel dort mal an, ich blieb lieber mit etwas Abstand im Gras sitzen. Von der Felskante aus konnte man die Puffins wohl aus 2-3 Metern Entfernung sehen. Das war mir die wilde Kletterei aber nicht wert. Zumal wir in Schottland auf der Insel Lunga so nah an den Tieren dran waren, näher geht eigentlich nicht.
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Nach einer ¾ Stunde traten wir langsam den Rückweg an. Ein kalter Wind blies uns dabei fast aus den Schuhen.
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Als wir durchgefroren wieder am Womo ankamen, war es erst 22:10 Uhr. Die Heizung lief sofort auf Hochtouren und ich machte uns einen schönen heißen Tee. Dabei genossen wir den traumhaften Sonnenuntergang.
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Kilometer: 210 Wetter: 18°C / Sonne Übernachtungsplatz: Campingplatz Goksøyr 27 € (Strom und Wasser, Dusche 1 €)
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Tag 8
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Übersicht
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Tag 10
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