27.06.

Die ganze Nacht hatte es wie aus Eimern geschüttet. Die Wiese, auf der wir standen hatte sich in einen schlammigen
See verwandelt und Tom machte sich Gedanken wie wir da wohl wegkommen würden. Nach dem Frühstück suchte
er den trockensten Weg raus aus dem Morast. Der Schlamm spritzte bis zum Dach hoch, aber wir fuhren in einem
Ruck raus. Begleitet von den neugierigen und kritischen Blicken der anderen Camper. Na, wir hatten jetzt eine
schöne Furche gezogen.

Über die 831 ging es erst die Küste entlang und dann folgten wir der E39. Der Himmel veränderte sich ständig. Von
strahlendblau bis dunkelgrau war alles dabei. Der kräftige Wind ließ die Wolken über uns hinwegfegen und immer
wieder ergossen sich heftige Schauer über die Landschaft.

Vorbei ging es an Seen und kleinen Dörfern. Die ersten Fjorde tauchten auf und Wasserfälle kamen zuhauf die
Felswände runter. Ach, Norwegen ist einfach schön!

 

 


 


 


 


In Halsa nahmen wir die kleine Fähre über den Fjord. Einen Kaffee mehr im Bauch, 330 Kronen (35,50 €) weniger
im Portemonnaie und 20 Minuten später legten wir in Kanestraum an.


 


Auf meiner Karte in der App maps.me entdeckte ich gestern unterhalb des Ortes Tingvoll den Punkt „Felsen-
zeichungen“. Die wollte ich gerne sehen und wir bogen hinterm Ort Richtung Campingplatz ab. Das erste Stück der
Straße war noch asphaltiert, dann folgte eine ca. 4 km lange festgefahrene einspurige Schotterpiste mit einigen
Schlaglöchern.


 


Oh je… waren wir überhaupt noch richtig?? Dann kam aber auf der rechten Seite ein kleines Schild und eine Mini-
Parkbucht. Also quetschten wir das Womo in die Lücke, schnappten uns die Wanderstöcke und marschierten los.

Der Weg führte uns durch einen kleinen Wald, dessen Boden mit Blaubeersträuchern übersät war. Leider waren
noch keine Früchte dran.


 


 


Dann wurde es etwas steiler und rutschig durch die vielen Wurzeln und Felsen. Zum Glück hatte ich meine Stöcke!
Die letzten Meter waren mit einem Geländer und einem Seil gesichert.


 


 


 


 


Dann standen wir vor den Felsenzeichnungen. Vier dicke Lachse leuchten in einem Ockerton von der glatten Felswand.


 


Ich frag mich immer, wie solch unzugängliche Orte gefunden werden? Und was wohl so alles noch im Verborgenen
liegt? Spannend…!

Nach 40 Minuten waren wir wieder am Ausgangspunkt und fuhren Richtung Campingplatz. Hinter Kristiansund
mussten wir durch den Atlanterhavstunnelen, dessen tiefster Punkt 250 unter dem Meer ist. Krass, es ging aber
auch echt steil abwärts. Danach waren erst mal 138 Kronen (15 €) Maut fällig.


 


Bereits um 16:30 Uhr erreichten wir den kleinen Campingplatz. Der liegt superschön mit Blick auf die Atlantikstraße.
Tom schnappte sich sofort seine Angel und wir gingen zum Wasser runter.


 


 


 


Bis zum Abendessen genossen wir den tollen Ort und die wunderbare Ruhe. Nach dem Essen war mein Mann mit
seiner Angel wieder verschwunden. Ich nutzte die Zeit und stöberte ein wenig im kostenlosen Internet und
verschickte ein paar WhatsApps.

Als die Sonne sich langsam verabschiedete, ging ich auch noch mal zum Wasser. Es war so ein tolles Licht! Nachdem
Tom seinen gefangenen Kabeljau wieder freigelassen hatte, zogen wir uns ins Womo zurück.


 


 


 


 


Kilometer: 287
Wetter: 10°C / Regen-Sonne-Wolken-Mix
Übernachtungsplatz: Lysø Naturcamping 26 € (Strom, Wasser; Dusche 1 €)
 

 

 

 

 

 

 

 

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