21.06.

Um 7:00 Uhr war die erste Nacht im Womo vorbei. Tom hatte gut geschlafen. Ich war hingegen oft wach. Mein
Knie tat mir weh und mein rechter Arm war eingeschlafen und hing wie totes Fleisch an meinem Körper… Äääääh,
echt furchtbar!

Dafür war die kleine Dusche im Womo super und die aufgebackenen Brötchen aus dem Gasbackofen und die frisch
aufgebrühten Tassen Kaffee schmeckten prima.
So ganz hatten wir uns aber noch nicht eingerichtet und wuselten noch ein wenig unkoordiniert rum. Spülen,
aufräumen, alles sicher verstauen, Frischwasser rein und Abwasser raus. Erst um 9:30 Uhr verließen wir den
Campingplatz. Nur um Sekunden später wieder anzuhalten. Eine Schranktür war nicht richtig verschlossen gewesen.
Hach, das müssen wir noch üben…

Über schöne Feldwege cruisten wir gemütlich durch die flache schwedische Landschaft. Mohn, Margeriten und
Kornblumen blühten am Straßenrand um die Wette und der leichte Wind ließ sie sanft hin und herschwingen.

 

 


 


 


Unser erster Sightseeing-Stopp des Urlaubs war der südlichste Punkt Schwedens. Außer einer netten Küste, einem
„Hier-ist-der-südlichste-Punkt-Schwedens-Schild“ und ein paar Skulpturen gibt es dort nicht viel zu sehen. Aber wir
stehen total auf solche Orte. Den südlichsten, nördlichsten, höchsten, regenreichsten oder westlichsten Punkt, alle
müssen wir besuchen.


 


 


 


In einer kleinen Fischräucherei kauften wir noch ein paar lecker aussehende Gambas. Aber erst nachdem wir das
Prinzip dort verstanden hatten. Am Eingang mussten wir nämlich erst eine Nummer ziehen, wie beim Straßen-
verkehrsamt und dann erschien die Zahl irgendwann an der Anzeigetafel hinten an der Wand und wir konnten unsere
Bestellung aufgeben.

Die Fahrt ging weiter an der Küste entlang. Durch kleine Örtchen, vorbei an Wiesen und netten Gärten, in denen
Schweden-Fahnen im Wind wehten. Ein paar der putzigen Holzhäuser waren reetgedeckt und rechts in der Ostsee
saßen Kormorane auf Steinen in der Sonne und breiteten ihre Flügel aus.


 


Gegen 12:00 Uhr kamen wir in Ystad an und stürmten erst mal einen Supermarkt. Getränke, Grillfleisch, Obst und
Gemüse wanderten neben einem Besenset und diversem Kleinkram in den Einkaufswagen. 120 € leichter, dafür
aber bestimmt 15 kg schwerer traten wir die Weiterreise an.

Bis nach Ales stenar war es nur ein kurzer Weg und wir parkten unser Gefährt etwas außerhalb auf einer großen
Wiese. Durch den schönen kleinen Ort spazierten wir den Hügel zum schwedischen Stonehenge hoch.


 


 


Bei diesen 59 großen Steinen, die vor ca. 1500 Jahren in Schiffsform angelegt wurden, scheiden sich bis heute die
Geister. Die Steine bestehen zum Teil aus Sandstein, aber auch aus Porphyr und Granit. Wo kamen sie her? Und zu
welchem Zweck wurden sie aufgestellt? Für die einen ist es ein großes Wikingergrab, für andere ist der Steinhaufen
eine astronomische Uhr bzw. ein bronzezeitlicher Sonnenkalender. Was es auch ist, das schwedische Stonehenge
gefiel uns und im Gegensatz zum echten Stonehenge konnten wir diese Steinansammlung kostenlos besichtigen.


 


 


 


 


Vorbei an wunderschönem Mohn liefen wir zur Kåseberga Fischbude am kleinen Hafen runter. Bei einem wunderbaren
Ausblick schlemmten wir leckeren Lachsburger und ein Krabben-Sandwich.


 


 


 


Mit dem Womo ging es weiter ins Landesinnere. Der Wind strich sanft über die in der Sonne glänzenden Gersten-
felder, die aussahen wie Samt.


 


Nach 40 Minuten hatten wir das Grab von Kivik erreicht. Der Parkplatz dort war komplett verlassen und wir
befürchteten schon, dass das Grab geschlossen war. Aber wir hatten Glück, das kleine nette Café, in dem man die
Tickets (25 SEK; 2,60 € pP) erwerben konnte, hatte noch bis 17:00 Uhr geöffnet.

Das Grab aus der Bronzezeit, mit einem Durchmesser von 75 Metern, wurde im 18. Jahrhundert als praktischer
Steinbruch benutzt und die großen Steine als Baumaterial verwendet. Erst 1748 fand man zufällig die Grabkammer
mit den alten Steinzeichnungen. Aber dort wurde nicht nur eine Person beerdigt. Im Laufe von 600 Jahren wurden
dort mehrere junge Menschen bestattet.


 


 


 


 


Mit einer Zimtschnecke auf der Hand begaben wir uns anschließend mal auf Stellplatzsuche. In der Hoffnung, an
diesem Abend mehr Glück zu haben, steuerten wir den Stellplatz in Tosteberga am Hafen an. In meiner App hatte er
sehr gute Bewertungen, was eigentlich gegen einen noch freien Platz sprach.

Doch wir hatten Glück und konnten uns noch ein Plätzchen in zweiter Reihe sichern. Dem Pärchen aus Wiesbaden,
welches direkt vor uns stand, war das egal. Sie wollten am nächsten Tag ausschlafen.


 


 


 


Eigentlich war direkt vorne am Wasser auch noch ein Platz frei, aber daneben stand leider ein weiblicher schwedischer
Platzhirsch und verteidigte den freien Logenplatz am Meer. Der war zwar megaschief, aber trotzdem hätten wir ihn
genommen. Aber nee, der Abstand von mindestens drei Metern von unserer zu ihrer rollenden Unterkunft war der
Dame zu wenig und sie zickte heftig rum. Blöde Kuh! Sollte sie doch Migräne kriegen!!

Da das Wetter so schön war, warfen wir den Grill an und ließen uns das Fleisch mit Gemüse in der Abendsonne
schmecken. Durch den Wind hielten sich die Mücken noch halbwegs bedeckt. Zwischen den Hütten und Wohnmobilen
tanzten sie aber bereits fröhlich umher und warteten nur darauf, endlich angreifen zu können. Den Gefallen tat ich
ihnen aber nicht und verzog mich später nach drinnen. Tom angelte noch eine Weile, gehüllt in eine Anti-Brumm-
Wolke. Zum Sonnenuntergang traute ich mich für ein paar Bilder auch noch einmal in die Todeszone.


 


 


Ohne Blessuren kamen wir wieder im sicheren Womo an und gingen auch bald darauf ins Bett.


Kilometer: 195
Wetter: 20°C / Sonne-Wolken-Mix
Übernachtungsplatz: Tosteberga Hamn (15 € mit Strom, Wasser & Dusche)
 

 

 

 

 

 

 

 

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