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14.07.
Erst um 9:30 Uhr starteten wir den Motor und somit in den kalten Tag. 8°C draußen und das im Juli!! Da kamen mir die Einlegesohlen aus Schafswolle, die ich im Supermarkt entdeckte, gerade recht. Noch Wasser, Brötchen, Käse und der Einkauf war komplett.
Mit muckelig warmen Füßen fuhren wir zum Freilichtmuseum Rygnestadtunet, das von der R9 aus zu erreichen ist. Und nicht, wie wir dachten von der Rv45. Na, auf der engen Rv45 mit dem Womo drehen ist doch gar kein Problem… *grummel*
Das Museumsdorf wirkte verlassen, kein Mensch war zu sehen. So schlenderten wir alleine um die alten Gebäude aus dem 16. Jh. herum. 1919 verließ man sie und 21 Jahre später wurde das Museum eröffnet. Es roch nach frisch gemähtem Gras und die Stille dort war fast unheimlich. Ein wenig enttäuscht waren wir, keine Hintergrundinfos zu den einzelnen Gebäuden zu bekommen.
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Dann ging es aber auf der Rv45 weiter, die uns mit einer Steigung von 7% nach oben brachte. Die Bäume wurden kleiner, ein Wasserfall tauchte auf, Wollgras wuchs auf den Wiesen und vereinzelt standen Wochenendhütten in der Wildnis.
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Schöne Strecke, auf der wenige Autos unterwegs waren. Dann plötzlich, wir trauten unseren Augen nicht, kam uns ein braunes Womo mit blauem Kennzeichen und chinesischen Zeichen drauf entgegen. Krass! Das Volk, das sonst immer nur durch die Länder durchsprintet - Europa in 6 Tagen - war mit einem Wohnmobil unterwegs! Wo kamen sie her? Wie kamen sie hier hin? Wie viel Zeit verbrachten sie in Norwegen? Fragen, auf die wir leider keine Antwort bekamen.
Mit einem Gefälle von 12% verließen wir die Hochebene und fuhren nach Dalen runter. Im kleinen Örtchen vertraten wir uns bei einem Rundgang die Beine. Neben zwei, drei netten Läden gibt es außer dem alten Hotel aus dem Jahr 1894 nicht viel zu sehen.
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Wir tranken noch einen Kaffee und schwangen uns dann schön ausgeruht wieder ins Womo. Dieses quälte sich anschließend den steilen Berg nach Eidsborg hoch. Oh man, was war das hoch! Der Blick aus meinem Seitenfenster in die Tiefe war nicht gerade beruhigend. An der Stabkirche Eidsborg angekommen, machte sich die Kupplung geruchstechnisch etwas bemerkbar…
Die Kirche wurde zwischen 1250 und 1270 erbaut und gilt als eine der am besten erhaltenen Stabkirchen des Landes. Sie erinnerte uns mit ihren vielen Holzschindeln ein wenig an die Haut eines Reptils.
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Als die Sonne endlich zum Vorschein kam, düsten wir weiter. Meine Güte, was qualmten jetzt meine Socken. Die Schafswolle leistete ganze Arbeit. Bei mittlerweile 20°C verabschiedeten sich die Dinger in die Schublade.
Die schöne Straße schlängelte sich durch die Berge. Schwarzwaldfeeling gepaart mit norwegischen Einflüssen kam auf.
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Immer in der Hoffnung eine Dumpstation zu finden, cruisten wir durch die schöne Landschaft. An der in Dalen sollten wir nämlich 10 € bezahlen und das war uns zu viel. In Åmot wurden wir auf dem Groven Campingplatz fündig. Kostenlos konnten wir alles entsorgen und Frischwasser auffüllen. Übrigens an der besten Station des gesamten Urlaubes. Die WC-Spülung wurde nämlich mit dem Fuß betätigt und ein Waschbecken mit automatischem Wasser- hahn plus Seife gab es auch. Perfekt!
Bis nach Rjukan ließ es sich dann entspannt fahren. Die Strecke war zwar teilweise etwas ruckelig, aber dafür hatten wir schöne Ausblicke. Wenn nicht gerade wieder irgendwelche hässlichen Strommasten im Weg waren. Wer stellt die nur immer so bescheuert auf, dass sie einem jedes Bild versauen? Das kann doch nur eine Anti-Touristenbewegung sein!? *grummel*
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Irgendwann tauchten unzählige Skihütten und Hotels für die Wintersaison auf. Lifte klebten an den Hängen und teilweise waren die kleinen dünnen Birken ganz krumm und schief. Wie viel Schnee hier wohl im Winter liegt??
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In Rujkan angekommen steuerten wir die älteste Seilbahn Norwegens an. Tom stand die Begeisterung buchstäblich ins Gesicht geschrieben. Treue Leser wissen, dass er Seilbahnfahren hasst wie die Pest. Einzig mir zu Liebe stieg er mit ein.
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Die Seilbahn wurde 1928 nur aus einem einzigen Grund gebaut. Und zwar um den Einwohnern von Rjukan in den Wintermonaten ein bisschen Sonne zu spendieren. Der Ort liegt nämlich so tief in einem Tal, dass er von Oktober bis März keinen einzigen Sonnenstrahl abbekommt. Mit der Bahn hatten die Menschen dann aber die Möglichkeit auf den Berg zu fahren und wenigstens ein paar Stunden die wärmende Sonne zu sehen.
Die Aussicht von oben war jetzt nicht der Knaller, aber so konnten wir wenigstens sehr gut die beschi… schlechte Tallage des Ortes erkennen. Keine zehn Pferde könnten mich dazu bewegen dort hinzuziehen!
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Vor der Rückfahrt bat Tom mich um sein Ticket, das er mir angeblich auf der Hinfahrt gegeben hatte. „Nee, ich hab deins nicht! Ich hab nur meins!“ Hektisch durchwühlte er all seine Taschen und guckte mich böse an. „Natürlich hast du mein Ticket. Ich hab dir das doch gegeben!“ ranzte er mich an. Triumphierend hielt ich meinen Fahrschein hoch. „Guck!! Ich hab nur eins und das ist meins!! Was weiß ich denn, wo du deins hin verklüngelt hast??“ Zornesblitze trafen mich und ich sah mich schon alleine runterfahren, als Tom mein Ticket in die Hand nahm und mir ein „DAS SIND DOCH ZWEI!“ entgegen warf. Ups… Jetzt bloß nichts mehr sagen und Kopf einziehen… (Die waren aber auch so eng zusammen, dass sie sich wie eins anfühlten…)
Die 4,5 Minuten Fahrzeit reichten um die Gemüter wieder zu beruhigen. Die nächste Besonderheit von Rjukan sahen wir vom Rathausplatz aus. Seit 2013 befinden sich auf dem Berg drei riesige Spiegel (Heliostaten), die das Sonnen- licht im Winter in den Ort leiten. Verrückt! Mangels Sonne konnten wir das Spektakel jedoch leider nicht sehen.
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Über die Fv651 kehrten wir dem „dunklen“ Ort den Rücken zu und fuhren über Serpentinen wieder einmal bergauf. Das Womo hatte es heute aber auch echt schwer… Nachdem wir die Baumgrenze passierten, tauchte eine grüne Landschaft auf, wie wir sie noch nie zuvor gesehen hatten. Die Steine, Büsche und Gräser, alles in den tollsten Grüntönen. Voll schön!! Leider kommt das auf den Bildern überhaupt nicht rüber.
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Nachdem wir den höchsten Punkt erreicht hatten und es wieder abwärts ging, eröffnete sich ein traumhaftes Panorama.
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Wow, das wollten wir länger genießen und fanden gegenüber einer Hütte einen prima Stellplatz. Den Bewohner, der gerade mit seinem Hund draußen war, baten wir kurz um Erlaubnis und checkten dann den Gasvorrat. Na, der wird wohl reichen und so positionierten wir uns dann mit Blick ins wunderschöne Tal.
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So verbrachten wir den halben Abend damit, Fotos vom sich ständig ändernden Himmel zu machen. Wenn nur der Wind nicht so kalt gewesen wäre…
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Als ich um 23:30 Uhr mit Wärmflasche ins Bett hüpfte, zeigte das Außenthermometer nur noch 6°C an…
Kilometer: 196 Wetter: 18°C / bedeckt mit etwas Sonne Übernachtungsplatz: Parkplatz an der 651 59°48′31.33″N 08°44′54.69″E
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Tag 24
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Tag 26
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