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09.07.
Dank des nachlassenden Windes hatten wir eine superruhige Nacht. Die nur durch einen Motorradfahrer gestört wurde. Der kam um 1:30 Uhr angerattert, machte sein Gefährt aus und… Ruhe! Zur selben Zeit döste ich gerade nur vor mich hin und war dann natürlich sofort hellwach! Was wollte der Mitten in der Nacht in der Pampa? Etwas angespannt sperrte ich die Ohren auf und registrierte kritisch jedes Geräusch. Nach 15 Minuten wurde es mir zu bunt, ich stand auf und schaute nach. In dem Moment schob der Typ sein Motorrad an unserem Womo vorbei, startete es 50 Meter weiter und brauste davon. Was auch immer er dort gemacht hat, er war weg und ich konnte in Ruhe weiterschlafen.
Nach dem Frühstück mussten wir an diesem Morgen nicht allzu weit fahren, um zu unserem ersten Ziel, den Felsenzeichnungen zu kommen. Diese lagen 300 Meter abseits des Parkplatzes. Na ja, die waren jetzt nicht der Knaller und Tom meldete an, dass er in diesem Urlaub keine Felsenzeichnungen mehr besichtigen möchte. *hihi*
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Dann kam aber ein Highlight. „Pikksteinen“ entdeckte ich begeistert auf meiner maps.me-Karte! Was auch immer das ist… Über eine Wiese liefen wir Slalom um stinkenden Kuhmist, piksende Disteln und kleine Himbeerbüsche zu einem großen Felsbrocken. Mmmh, und nun? War das „Pikksteinen“ oder lag der noch weiter den Pfad entlang?? Ich hatte keine Ahnung und keine Lust mehr weiterzulaufen… „Toll, Schatz! Super interessant!“ brummte es von rechts in mein Ohr. „Ok ok, lass uns weiterfahren!“
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Über die 43 verließen wir Lista und steuerten das Südkap Norwegens an. Die Straße führte uns über die Berge, was viel schöner war als zwischen Feldern umher zu düsen. Immer wieder gab sie den Blick aufs Wasser frei.
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In Toms Finger kribbelte es, er wollte angeln. So hielten wir kurz vor Spangereid und er ärgerte ein bisschen die Fische.
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Gegen 12:00 Uhr kamen wir am Südkap an! Yeah, nun waren wir nicht nur „Nordkapfahrer“, sondern auch norwegische „Südkapfahrer“.
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Auf einem großen Parkplatz, auf dem man auch übernachten könnte (aber nicht schön, zu voll), stellten wir das Womo ab. In der kleinen Bäckerei direkt daneben gab es Brot, das mit Meerwasser und Algen gebacken wurde. Nach einer kleinen Kostprobe wanderte ein Laib davon in unsere Tasche.
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Um zum Lindesnes fyr (Norwegens ältester und südlichster Leuchtturm auf dem Festland) zu gelangen, waren 80 Kronen (8,60 €) Eintritt fällig. Richtig günstig im Gegensatz zum Nordkap. 2013 waren wir dort 62,50 € los.
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Nachdem wir uns kurz im kleinen Souvenirshop umgesehen hatten, machten wir uns auf, das Südkap zu erobern. Dazu mussten wir aber erst ein paar Treppenstufen erklimmen und dann bot sich uns eine tolle Aussicht auf die ruhige See und die kleine malerische Bucht. Segelschiffe glitten über das glitzernde Wasser und die Möwen ließen sich vom leichten Wind tragen.
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Alleine nahm ich noch ein paar Höhenmeter auf mich und stiefelte die Eisentreppe im Leuchtturm hoch. Tom setzte sich lieber auf einen Felsen unterhalb des alten Leuchtfeuers in die Sonne und wartete. Mit einem fantastischen Ausblick umrundete ich die kleine Aussichtsplattform.
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Gemeinsam warfen wir noch einen Blick ins Museum, welches sich in einem der alten Holzhäuser befindet und spazierten anschließend zu einem Gedenkstein auf der anderen Seite des Parkplatzes. Dieser wurde zum Andenken an das deutsche Kriegsgefangenenschiff M/S Palatia errichtet. Das Schiff wurde 1942 versenkt und dabei kamen 986 Menschen ums Leben.
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Nach zwei wundervollen Stunden an Norwegens Südkap saßen wir wieder im Womo und düsten nach Spangereid.
An der Best-Tankstelle im Ort erledigten wir das tägliche Ver- und Entsorgen und fuhren dann zum Hafen runter. Dort gibt es den ganz tollen Feinkostladen „Jentan på Båly“. Beim Betreten des roten Holzhauses strömte uns sofort ein köstlicher Duft in die Nase und bei den ganzen Leckereien fiel uns die Entscheidung schwer. Letztendlich futterten wir in der Sonne köstliche Fisch-Frühlingsrollen mit süßer Chillisauce und ein Snadderbrod. Das war eine warme weiche Brötchenhälfte, belegt mit einem cremigen Salat aus Eiern, Schinken und Schnittlauch. Das Ganze mit Käse überbacken. Boah, soooo lecker!
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Für Jan und Elli, unsere Womo-Vermieter, fanden wir dort auch tolle Mitbringsel und für uns gab es noch hausgemachte Aioli und Remoulade. Die würden doch bestimmt super auf dem Brot vom Südkap schmecken?!
Der Angelladen, in den Tom gerne wollte, war auf dem Rückweg zum Womo leider geschlossen. Oh je, seine Laune war nicht die Beste und dann war das auch noch meine Schuld. Schließlich wollte ich zuerst in den Feinkostladen… Da half nur die Aussicht auf eine ausgiebige Angelzeit.
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So steuerten wir die südlichste Stadt Norwegens an. In Mandal fanden wir aber leider keinen schönen Übernachtungs- platz direkt am Wasser. Überall Wohnmobil-Verbots-Schilder! Also gingen wir mal wieder auf einen Campingplatz. Der lag zumindest direkt am Sandstrand und es gab WLAN. Yeah!!
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Nachdem wir uns dort einen ruhigen Platz gesucht hatten, schlenderten wir eine Weile am Strand entlang. Während ich mich in meine Fleecejacke kuschelte, gab es doch tatsächlich verrückte Menschen, die ins Wasser gingen!!!
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Dann entdeckte Tom ein Schild, auf dem eine Angelstelle eingezeichnet war. Da gab es dann kein Halten mehr. Das Equipment wurde geholt und strammen Schrittes marschierten wir zum Pier. Den Platz hatten wir zwar vorher auch schon registriert, waren uns aber nicht sicher, ob es dort erlaubt war. Denn direkt daneben fließt ein Fluss ins Meer und im Fluss darf man nur mit Lizenz angeln.
Nun war aber alles geklärt und fröhlich flogen die Köder ins Wasser. Ich machte es mir auf einem Stein so gut es ging gemütlich. Gerade hatte ich eine halbwegs angenehme Sitzposition gefunden, quatschte uns der 87-jährige Heinz aus Goslar an. Er war seit dem Tod seiner Frau vor zwei Jahren, alleine unterwegs. Mit seinem Audi, in dem er auch schlief, wollte er noch bis nach Bergen. Und nun hatte er ein wenig Redebedarf… Netter, uriger, alter Kauz!
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Um 19:00 Uhr schlenderten wir zurück zum Campingplatz. Zum Abendessen ließen wir uns das Brot mit den Leckereien von „Jentan på Båly“ schmecken. Was war das köstlich!
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Da wir unter den Bäumen keinen Fernsehempfang hatten, beobachteten wir das Treiben auf dem Platz. Ach, schlimm… Jetzt sind wir auch so Campinggaffer geworden! Das ist aber auch interessant, was da so abgeht. Die einen bauen Heizstrahler an ihre Markise (Memo an mich: Heizstrahler auf unsere Womo-Wunschliste setzen), andere wiederum sind noch mit dem Aufbau selbiger beschäftigt und bei unseren direkten Nachbarn rätselten wir, ob die wohl eine Toilette in ihrem kleinen Camper hatten?
Zwischendurch buchten wir bei einer Flasche Wein die Fähre Göteborg – Kiel. Bis übernächsten Dienstag sollten wir es bis nach Göteborg schaffen. Hoffentlich… Heute hatten wir ja einen Trödeltag, aber schön war’s!
Kilometer: 114 Wetter: 19°C / Sonne-Wolken-Mix Übernachtungsplatz: Sjosanden Feriesenter (330 Kronen; 35,50 €)
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Tag 19
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Übersicht
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Tag 21
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