06.07.

Nachdem wir Ali, Anne und Nico noch drei Päckchen Solbærtoddy und eine Visitenkarte unter den Scheibenwischer
geklemmt hatten, verabschiedeten wir uns um 9:00 Uhr, meiner Lieblingsuhrzeit, von dem schönen Platz.

 

 


 


Es ging nach Øystese zum obligatorischen Einkauf. An der Esso-Tankstelle kurz hinter dem Ort wurde das Womo
versorgt. Beim Dumpen gab es dann noch eine gratis Dusche für mich... An der Entleerungsstelle fürs WC waren
zwei Wasserhähne angebracht. Einer zum Spülen und der andere? Vorsichtig bewegte ich den Hebel und in
Sekundenbruchteilen schoss das Wasser aus einem Loch an der Kante nach oben und ich stand im Regen! Mein
Mann fand das zum Totlachen… ICH nicht!

Nur 7 Kilometer weiter gab es dann den ersten Besichtigungsstopp des Tages, den Steinsdalsfossen. Eigentlich haben
wir gestern ja schon genug Wasserfälle gesehen, aber dieser hat eine Besonderheit. Man kann nämlich auch hinter
die Wassermassen gehen, ohne nass zu werden. Ausgiebig bewunderten wir das Schauspiel. 


 


Nach einem Kaffee und einem kurzen Plausch mit Anne, Ali und Nico, die wir dort zufällig wiedertrafen, fuhren wir
weiter den Hardangerfjord entlang nach Tørvikbygd.
 
Dort nahmen wir die Fähre (330 Kronen; 35,50 €) nach Jondal rüber. Das kleine Boot war pickepackevoll, aber wir
fanden noch ein Plätzchen zwischen einem norwegischem Womo und einem polnischen LKW.

Drüben angekommen, fuhren wir endlich mal wieder so, dass der Fjord auf meiner Seite des Womos lag. Zum
Fotografieren war das nämlich viel besser. Es sei denn, wir waren mal wieder in einem Tunnel! *augenroll*
Wenigstens gab es „untertage“ Radioempfang. Außerhalb des Tunnels hörten wir nämlich nur Rauschen. Verrückte
Welt!


 


 


Dann stand mal wieder eine Wanderung an, na ja, eher ein Spaziergang. Der 2,5 Kilometer lange Schotterweg zum
See „Bondhusvatnet“ wurde bereits um 1860 angelegt und diente früher dazu, das Eis vom Bondhus-Gletscher
hinunter zum Fjord zu transportieren. Er war leicht zu gehen und führte uns immer entlang eines kristallklaren
Baches, der über dicke moosbewachsene Felsbrocken durchs Tal rauschte.


 


 


Der dichte Wald rechts des Weges sah aus wie das urige Zuhause der Feen und Trolle. Der Pfad ging zwar ständig
bergauf, aber die Umgebung war so schön, dass ich eh immer wieder anhielt, um Bilder zu machen.


 


 


 


Am grünen Bondhusvatnet angekommen, sahen wir auch die Reste des Bondhus-Gletschers. Auch er hatte sich in
den letzten Jahren weit zurückgezogen. Besonders deutlich wurde es, als wir auf einer Infotafel Fotos aus den
Jahren 1997 und 2004 sahen.


 


 


 


Nach einem kurzen Päuschen kam der angenehme Rückweg. Entspannt schlenderten wir zurück und wurden dabei
von einigen Kühen und Schafen am Wegesrand neugierig beobachtet. Und da waren sie dann auch wieder, die
verhassten Fliegen!

Nach etwas über zwei Stunden und 9289 Schritten kamen wir um 15:30 Uhr wieder am Womo an.

Über den Ort Odda steuerten wir mal wieder einen Wasserfall an. Den Låtefossen besuchten wir auch bei unserer
Rundreise 2003 und auch damals war es sehr voll dort. Es gibt leider nur einen kleinen Parkplatz und der war
erwartungsgemäß völlig überfüllt. Tom stoppte kurz einmal quer vor den parkenden PKW's, ich stieg schnell aus,
machte ein Bild und weg waren wir wieder. Ich fühlte mich glatt wie ein Japaner!


 


In meinem Reiseführer wurde die Rv13 als wunderschöne Strecke angepriesen. Also schlugen wir diesen Weg ein.

Nun ja, sie ist ganz nett, aber es gibt wesentlich schönere Strecken in Norwegen. Besonders nervig waren die
unzähligen Tunnel. Furchtbar, teilweise fuhren wir von einem direkt in den nächsten!

Ziemlich müde erreichten wir erst um 18:30 Uhr das Örtchen „Sand“ und der rausgesuchte Stellplatz am kleinen
Hafen war leider schon recht voll. Aber irgendwie fummelten wir uns noch dazwischen. Zwei Hildesheimer, die noch
etwas später kamen, stellten sich dann direkt hinter uns. Kein Problem, da für morgen Regen angesagt war, wollten
wir eh ausschlafen.

Eigentlich war der Platz am Wasser echt schön, was nervte, war das Schiff nebenan am Pier. Der bootseigene Kran
löschte gerade eine große Ladung Schotter… Egal, es gab wieder Essen vom Grill und dazu ein paar frische Garnelen.
Tom angelte später noch vom Pier aus, während ich es mir vor dem Fernseher gemütlich machte. Draußen pfiff ein
ordentlicher Wind, der war mir einfach zu kalt. Den Hildesheimern war es hingegen zu laut, sie verabschiedeten sich
wieder und begaben sich auf die Suche nach einem ruhigeren Übernachtungsplatz.

Tom angelte mittlerweile mit Ingo um die Wette und verlor leider. Der Duisburger holte 6 Dorsche aus dem Wasser,
der längste um die 95 cm. Da konnte Tom mit seinem 80 cm langen Dorsch nicht mithalten. Aber der „Kleine“ wurde
wieder in die Freiheit entlassen, während Ingo seinen Fisch an einen Engländer verschenkte.


 


 


 


Um 0:30 Uhr war das Schiff dann endlich von seiner Kiesladung befreit und verschwunden und wir lagen müde und
fischlos im ruhigen Bett.

Kilometer: 205
Wetter: 19°C / Sonne-Schleierwolken-Mix
Übernachtungsplatz: Hafen von Sand
59°29′06.09″N 06°14′47.75″E
 

 

 

 

 

 

 

 

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