14.09.

Den Tag ließen wir mal etwas ruhiger angehen und standen erst um kurz nach 8:00 Uhr auf. Draußen schien die
Sonne und ein Kreuzfahrtschiff, die „Pride of America“, lag vor der Küste. So ein schöner Anblick. Beim Blick auf
meine Wetter-App verschlug es mir allerdings die Sprache. Ganz Big Island lag unter einer dicken Regenwolke, bis
auf ein kleines Fleckchen an der Westküste - Kailua-Kona! Was hatten wir wieder einmal für ein Glück!

 

 


 


 


Nachdem Tom seinen morgendlichen Kaffee hatte, schlenderten wir zum Start- und Zielpunkt des „Ironman“. Die
Luft war warm, sehr warm. Aber zum Glück war es nicht mehr so schwül wie gestern.
Neben dem kleinen Ironmanstrand wurden die Kreuzfahrtpassagiere der „Pride of America“ in kleine Busse
verfrachtet und brachen anschließend zu Inselrundfahrten auf. Eine Band spielte hawaiianische Musik für die
Passagiere und eine hübsche Hula-Tänzerin gab ihr Bestes.
Was für ein furchtbarer Tumult dort herrschte! Wir werden niemals nie nicht Kreuzfahrer, aller höchstens mal in die
Antarktis oder die Arktis.


 


 


 


 


Im ABC-Store kauften wir noch ein paar Getränke für den Tag und flüchteten dann. Zunächst fuhren wir nach
Norden, zum Kekaha Kai State Park. Die breite Straße führte durch eine karge Landschaft mit Lavafeldern und gelben
Grasbüscheln. Hier und da blühte mal ein Bougainvilleastrauch, sonst war nicht viel zu sehen.

Die Piste zum State Park war dann wieder recht ruckelig und sie hatte tiefe Löcher. Endlich auf dem Parkplatz
angekommen, spazierten wir zur wunderschönen Mahai'ula Beach rüber. Es waren kaum Menschen dort, ein leichter
warmer Wind wehte und die Wellen rauschten leise an den feinen Sandstrand. Ein Traum! Wie aus einem Reise-
prospekt.


 


Eine ganze Weile saßen wir im Schatten der Bäume und genossen es einfach nur dort zu sein.


 


Dann gingen wir durchs warme, türkisfarbene Wasser bis zum Ende. Dabei konnten wir fünf Meeresschildkröten im
Wasser beobachten. Das ist immer wieder ein tolles Erlebnis.


 


 


 


 


 


Nach etwas über einer Stunde fuhren wir wieder Richtung Kailua-Kona. Vorbei an unzähligen Radfahrern, die schon
für den Ironman 2016 trainierten. Der findet übrigens am 08.10.16 statt.
Kurz hielten wir noch am Straßenrand an einer großen Lavaröhre. Das Thermometer zeigte 34°C an und es war
unerträglich heiß! Am Arm hatte ich sogar schon kleine Hitzepickelchen.


 


Schnell sprang ich wieder rein ins klimatisierte Auto und wir düsten nach Holualoa zum Kimura Lauhala Shop. Die
Straße schlängelte sich durch dichtes Grün den Berg hoch. Oben am Shop angekommen, hatte es sich auf 27°C
„abgekühlt“.

Im Shop erklärte Alfreida uns, wie sie aus getrockneten Blättern (lau) des Schraubenbaums (hala) alle möglichen
Gegenstände webte.


 


 


Um ein Lesezeichen und einen Armreifen reicher, machten wir uns wieder auf den Weg. Es ging vorbei an kleinen
Kaffeeplantagen und wunderschön blühenden Hibiskussträuchern.

Wieder auf dem Kuakini Highway fuhren wir links Richtung Süden. Nach etwa 19 Kilometern, für die wir fast eine
Stunde brauchten (scheiß Baustelle!), hatten wir „Super J’s“ erreicht. Zeit fürs Mittagessen. Die unscheinbare gelbe
Hütte war von innen der Knaller. Lager, Küche, Wohnzimmer und Gastraum waren eins und wir saßen auf
verschiedenen Stühlen an einem kleinen wackeligen Tisch.


 


 


 


Wir bestellten Laulau einmal mit Huhn und einmal mit Schwein. Dazu gab es Reis, Makkaronisalat und Lomi Salmon
(Lachs-Tomatensalat).
Laulau ist Fleisch (Schwein oder Huhn), das in Taro-Blätter gewickelt und stundenlang gedämpft wird. Die Blätter sind
später so weich wie bei einer Kohlroulade.


 


 


 


Zum Probieren gab es noch eine Portion Kalua Pig und eine Miniportion Poi. Das Kalua Pig kannten wir ja schon von
„Helenas“. Aber Poi war für uns neu. Der leicht lilafarbene Brei wird aus der Taro-Wurzel gemacht. Nun ja,
geschmacklich war das Poi dort recht neutral und die Konsistenz kleisterähnlich. Die Besitzerin Janice erzählte uns,
dass sie es zum Strecken von Mahlzeiten nehmen würden, wenn diese zu salzig oder zu süß wären. Sehr zur Freude
von Janice bestellten wir noch eine Portion Laulau, so gut schmeckte es uns.


 


Pappsatt fuhren wir zur Greenwell Kaffeefarm. Es ist die älteste Kaffeeplantage der Insel und wir nahmen an einer
kostenlosen, interessanten Führung teil. Keiko, unser netter Guide, erklärte uns alles über die Farm, die
Kaffeepflanzen und den Verarbeitungsvorgang.


 


 


 


 


Natürlich gab es auch eine Menge Kostproben. Ich muss sagen, der Kaffee dort schmeckt mir sogar ohne Milch.


 


Auf dem Rückweg nach Kailua-Kona stoppten wir noch mal in Kainaliu. Tom brauchte dringend eine neue Hose. Zwei
hatte er in diesem Urlaub schon zerstört…
Direkt im ersten Geschäft wurde er zum Glück bereits fündig und kaufte auch gleich zwei kurze Buxen.


 


 


Gegen 16:30 Uhr hielten wir kurz an unserem Apartment und brachten die Sachen nach oben. Tom sprang noch
schnell unter die Dusche und zusammen schauten wir geschockt die Nachrichten. Maui war gestern völlig abgesoffen.
Häuser und Straßen standen unter Wasser, Schlammlawinen waren die Berge runtergekommen und aus den
Wasserleitungen kam teilweise nur braunes Wasser. Oh je…

Etwas bedrückt fuhren wir mit dem Wagen wieder in die Stadt und spazierten zur hübschen Mokuaikaua Kirche. Dort
lernten wir Dean und Thomas kennen. Die zwei älteren Herren erzählten uns erst einiges über die Kirche und dann
quatschen wir über Gott und die Welt. Als noch zwei Touristen die Kirche betraten, meinte Thomas: „Hey, kommt
rein! Kommt zu uns, wir hängen hier so ab!“. Zu geil, die beiden!


 


 


Bei „Scandinavian“ kauften wir ein Shave Ice. Das kam aber bei Weitem nicht an Matsumoto ran. Ich muss dringend
mal gucken, ob Matsumoto eine Zweigstelle auf Maui hat (Nachtrag: NEIN!!!*heul*).


 


Den tollen Sonnenuntergang schauten wir uns vom Hale Halawai Park aus an.


 


 


 


 


Nachdem wir im Walmart noch Getränke und Käse fürs Frühstück gekauft hatten, fuhren wir zur Unterkunft zurück.
Leider mussten wir schon wieder packen. Dass der Koffer bei Hawaiian Airlines nicht schwerer als 23 kg sein darf,
kotzte uns total an! Diese doofe Rumpackerei bis beide endlich „nur“ 23 kg hatte…

Während die Waschmaschine lief, erfuhren wir aus den Nachrichten, dass wieder heftige Gewitter über Maui und auch
über Big Island (Puna District) runtergekommen waren. Hier in Kailua-Kona war es zum Glück trocken und ruhig
geblieben. Hoffentlich hörte der Regen auf Maui morgen auf…

Gegen 23:00 Uhr verschwanden wir in unser weiches, kuscheliges Bett.

Kilometer: 93
Wetter: 27°C - 34°C, Sonne und Wolken
 

 

 

 

 

 

 

 

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