13.09.

Um kurz vor 9:00 Uhr verabschiedeten wir uns von unserem hübschen Häuschen und der netten Gisella. Aufgrund
der fehlenden Klimaanlage würden wir dort allerdings nicht noch einmal übernachten.
Für den nächsten Tag gab es für diese Region eine Warnung vor starken Regenfällen und Überschwemmungen. Es
wurde Zeit, dass wir dort verschwanden.

Bei feuchtschwüler Luft und bedecktem Himmel fuhren wir zum Volcanoes National Park. Zum dritten Mal in den
letzten drei Tagen. Und wir wurden belohnt. Der Lava Lake blubberte noch mehr als am ersten Tag. Sagenhaft!

 

 


 


 


 


 


 


Weil wir gestern bei der Steaming Bluff einen nassen Hintern bekommen hatten, fuhren wir da noch mal hin. Die
Sonne kam raus und ebenfalls eine Menge Dampf aus dem Boden. Einmal Dampfbad gratis.


 


 


 


 


 


An den Sulphur Banks hielten wir auch noch mal. Irgendwie konnten wir uns nur schwer von diesem beeindruckenden
Ort trennen.


 


 


 


 


 


 


Im Visitor Center schauten wir uns deshalb noch einen sehr interessanten 20-minütigen Film über die Entstehung der
Inseln an. Es gab sogar einen deutschen Audioguide.
Dann wurde es aber langsam Zeit. Schweren Herzens verabschiedeten wir uns von diesem faszinierenden Fleckchen
Erde.

Nach einer kurzen Fahrzeit von nur 5 Minuten stiegen wir schon wieder aus dem Wagen aus. Wir hatten die Volcano
Winery erreicht. Dort gibt es mal etwas andere Weine, wie z.B. Guava-Grape und Macadamia. Sehr lecker! Schön
süß, richtig was für mich. Tom kaufte eine Flasche „Volcano Red“ und für mich gab es eine Flasche „Macadamia Nut
Honey“.


 


Viel weiter entfernt als der erste Halt, lag der zweite aber auch nicht. Nach gerade einmal drei Kilometern stoppten
wir an den Tree Molds. Die Lava war um die großen, feuchten Regenwaldbäume geflossen. Durch die Feuchtigkeit
verbrannten diese nicht und die Lava wurde hart. Die Bäume verrotteten später und übrig blieben nur die Löcher, die
nun aussahen wie Brunnen.


 


Auf der Weiterfahrt futterten wir unsere morgens gemachten Sandwiches. Die Strecke Richtung Süden war recht
langweilig. Es ging kilometerweit nur geradeaus. In den Bergen hingen die Wolken fest und neben der Straße gab es
nichts Aufregendes zu sehen. Nur Bäume und alte, schon wieder grüne Lavafelder und noch mehr Bäume.

Im Punalu’u Beach Park hofften wir, Meeresschildkröten zu sehen. Zwar hatten wir schon so viele Begegnungen mit
ihnen, aber ich bekam von den tollen Tieren einfach nicht genug.
Doch leider wurden wir enttäuscht. Auf dem sehr heißen schwarzen Lavasand lagen bzw. standen nur bunt
gekleidete Touristen, die sich genauso suchend umschauten wie wir.


 


In Na'alehu legten wir einen Mittagessen-Stopp ein. In der südlichsten Bäckerei der USA „Punalu’u Bakery“ gab es
Hühnchen-Wrap und Beef Curry. Fürs morgige Frühstück nahmen wir noch süßes portugiesisches Brot mit.


 


Je weiter wir Richtung Kailua-Kona fuhren, desto mehr zog sich der Himmel zu und es fing an zu regnen. Das
entsprach genau der Wettervorhersage, leider!
Als wir am Nationalpark „Pu’uhonua o Honaunau“ ankamen, war der Regen zum Glück in den Bergen geblieben. Nur
schwüle 31°C empfingen uns.

In einer Art Freilichtmuseum konnten wir in ein Stück vom alten Hawaii eintauchen. Schon seit Jahrhunderten war
der „Pu’uhonua o Honaunau“ ein Zufluchtsort für Menschen, die gegen eins der strengen und heiligen Gesetze (kapu)
verstoßen hatten. Auch unterlegene Krieger retteten sich dorthin und alle entgingen einer Todesstrafe nur durch ein
Reinigungsritual, welches ein Priester (kahuna) durchführte. Danach konnte der Gesetzesbrecher / Krieger in die
Gesellschaft zurückkehren.


 


 


Auf dem Gelände konnten wir Rekonstruktionen der Tempel sehen und den Hale o Keawe Hei'au bestaunen. In dem
Tempel liegen die Gebeine von 23 Stammeshäuptlingen.
Außerdem hätten wir das historische Spiel Konane spielen können. Im Felsen entdeckten wir Tree Molds und
Vertiefungen, die zur Salzgewinnung dienten.


 


 


 


 


 


 


Nach dem interessanten Besuch machten wir uns auf den Weg zu unserer Unterkunft. Dabei warfen wir noch kurz
einen Blick auf die Stelle, an der James Cook an Land ging.


 


In Kainaliu soll es angeblich die besten Pralinen der Insel geben und zwar bei „Donkey Ball“. Die konnten wir uns
natürlich nicht entgehen lassen. Aus einer Vielzahl an Geschmacksrichtungen wählten wir letztendlich 4 Sorten aus.
Dunkle Schokolade mit Bacon-Chips, Blueberry Cheesecake, gesalzenes Karamell und weiße Schokolade mit Ananas
und Macadamianuss. Die schmeckten alle köstlich, richtig lecker!


 


 


 


Um kurz nach 17:00 Uhr kamen wir an unserer vermeintlichen Unterkunft an. Es war ein großer Apartmentkomplex
mit etlichen kleinen Wohnungen. Aber wo genau mussten wir hin? Ich hatte keine Ahnung. Auch das Rumblättern in
meinen Unterlagen brachte uns nicht weiter. Es gab keine genauere Adresse oder Apartmentnummer. Da stand nur,
dass sich der Vermieter eine Woche vorher noch mal per Mail melden wollte. Hä? Was war das denn für eine
schlampige Organisation? Ich hatte völlig vergessen nach Mails zu sehen und nun standen wir dort und hatten keinen
Empfang auf dem Handy! So ein Mist!
 
Also fuhren wir in den Ort auf der Suche nach einem Hotspot. Der erste uns bekannte, Starbucks, wurde ange-
steuert. Schnell waren wir im Netz, fanden aber im Postfach keine Mail! Nur die letzte aus Februar, in der stand, dass
man sich melden soll, falls keine Mail kommt. Haha! Seeehr witzig!
Zumindest wussten wir jetzt, dass wir Apartment Nr. 303 hatten. Wir fuhren zurück in der Hoffnung vielleicht vor Ort
einen Zettel oder derartiges zu finden. Na, was glaubt ihr wohl? Richtig! Da war nix! Nur ein Schlüsseltresor mit
Zahlenschloss. Scheiße! Sollten wir jetzt zu Starbucks zurückfahren und eine Mail schreiben? Wer wusste schon,
wann die gelesen werden würde…

Anrufen konnten wir nicht. Ihr erinnert euch? Ich hatte nur Datenvolumen gekauft. Während wir noch überlegten,
was wir machen sollten, kam aus dem Apartment Nr. 103 ein verschwitzter Handwerker raus. Den sprachen wir
direkt an und baten um einen Anruf mit seinem Handy. Das war überhaupt kein Problem. Er wählte sogar die
Nummer für uns und gab Tom das Handy. Zum Glück ging am Ende der Leitung jemand ran. Irgendwie kam Tom
aber nicht richtig weiter. Die indische Vermieterin hatte einen starken Akzent und die Kommunikation war recht
schwierig. Der nette Handwerker verlangte nach ein paar Minuten sein Telefon wieder zurück. Aber nur um der Dame
am anderen Ende unsere Problematik noch mal mit Nachdruck zu schildern und sie um den Zugangscode der Tür zu
bitten. Er würde uns schließlich den „Aloha Spirit“ entgegenbringen! Daraufhin verriet sie ihm den Code und ich wäre
dem Typen am liebsten um den Hals gefallen. Wir bedankten uns mehrfach und gingen sofort nach oben, um den
angegebenen Code zu testen. Der Handwerker (leider habe ich ihn nicht nach seinem Namen gefragt) wartete
sogar, bis wir den Tresor auf hatten. Nochmals tausend Dank dafür!!

Nachdem wir unsere Koffer in die schöne Unterkunft geschleppt hatten, sahen wir uns um. Es war ein sehr schönes,
gemütliches Apartment mit allem was man braucht. Sogar Duschgel, Shampoo, Waschmittel und Klopapier für
mindestens eine Woche fanden wir vor. Das kannten wir von schottischen Cottages nicht und waren begeistert.


 


 


 


Um 18:30 Uhr machten wir uns in die Stadt auf und bummelten durch die Geschäfte. Dabei lernten wir Liki kennen.
Er malt wunderschöne Bilder auf Baumrinde. Ich verliebte mich sofort in eins mit einer Schildkröte drauf, an dem er
16 Stunden gearbeitet hatte. Liki erklärte uns auch die Bedeutung der einzelnen Symbole. Wenn wir ihm ein Foto
von dem Bild schicken würden, dann würde er uns die Erklärungen auch noch per Mail zukommen lassen. Bei der
Verabschiedung bedankte er sich, dass wir ein Stück hawaiianische Kultur mit nach Deutschland nehmen würden.

Abendessen gab es für uns bei Bubba Gump Shrimps. Ja, die gibt es wirklich. Wir bekamen einen Tisch direkt am
Meer und ließen uns die nicht ganz günstigen Shrimps schmecken. Die Gläser, aus denen wir tranken, konnten wir
mitnehmen. Bzw. sie wurden gegen saubere Gläser ausgetauscht und die konnten wir mitnehmen.


 


 


 


Im Apartment vernichteten wir noch den leckeren Wein, den wir morgens gekauft hatten und fielen dann hundemüde
um 23:00 Uhr ins weiche Bett!

Kilometer: 210
Wetter: 30°C, Sonne, aber mehr Wolken und mittags etwas Regen
Unterkunft: Apartment in Kailua-Kona (110 USD; 98,50 € pro Nacht)
 

 

 

 

 

 

 

 

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