25.09.

Heute war wieder ausschlafen angesagt. Erst gegen 10:00 Uhr standen wir auf, duschten und deckten den Frühstückstisch. Da wir beide neugierig waren, wie weit das Islay Hotel wohl ausgebaut war und wir auch mal sehen wollten, was die am Pier von Port Ellen machten, beschlossen wir nach dem Essen dorthin zu fahren.

Dort angekommen schlenderten wir am kleinen Hafen entlang, schauten uns die Fischerboote an und sahen am Pier bloß eine große Baustelle. Aber das Hotel sieht fertig aus und soll am 01. Oktober eröffnet werden. Schade, da sind wir nicht mehr hier.

 

 




Da zu dieser Jahreszeit nur die Destille Laphroaig an Sonntagen geöffnet hat, fiel die Entscheidung leicht, was wir tun sollten. Dort angekommen, buchten wir uns gleich für 3 Pfund pP für die 14:00-Uhr-Führung ein.




Die Zeit bis dahin vertrieben wir uns in dem kleinen Museum, in dem die Geschichte von Laphroaig anschaulich gezeigt wird.



Mit 15 Minuten Verspätung startete die Tour. Vicky, unser Guide, erzählte uns alles über die Entstehungsgeschichte der Destille und ihre Besitzer. Sie wurde 1815 durch die Brüder Donald und Alex Johnston gegründet. Einer der Brüder, Donald, starb 1847. Er war sturzbetrunken in ein volles Whiskyfass gefallen und ertrunken. Was für ein Tod!

Unsere Tour ging weiter zu den Malting Floors. Hier liegt die gewässerte Gerste zum Keimen aus. Dabei entsteht Wärme und deshalb muss alles alle paar Stunden gewendet werden. Wir durften dann von der gekeimten Gerste probieren, die irgendwie nach Gras schmeckte…




Um den Vorgang des Keimens zu stoppen, wird die Gerste im Kiln über einem Torffeuer getrocknet. Und genau in so einem Kiln gingen wir anschließend. Durch die feinen Gitter konnten wir unter uns den Torfofen sehen und wir konnten vom Malz (getrocknete Gerste) probieren.



Die nächste Station war der Raum mit dem Maischbottich. Bevor das Malz da hinein kommt, wird es erst zu Schrot gemahlen. Zum Gären kommt die Flüssigkeit dann in den Gärtank (washback), wo sie mit Hefe versetzt wird. Das Zeug schmeckt wie ein rauchiges Weizenbier. Meine Welt war das nicht!




Das Herzstück, das Stillhaus, bekamen wir anschließend zu sehen. Die Stills stehen in einer Reihe gegenüber den großen Fenstern. Beim ersten Brennvorgang entsteht aus dem „Bier“ ein Rohbrand, der low wine. Wir hatten Glück und der low wine Safe war geöffnet und so konnten wir einen Finger in den Strahl des lauwarmen Rohbrandes halten und probieren. Schmeckte nicht stark nach Alkohol, eher fruchtig.



Die vorletzte Station war dann die Abfüllanlage. Mit einem Tankrüssel werden dort die Fässer gefüllt. Hier lag ein Fass, welches vor zwei Tagen gefüllt worden war und auch hier mussten unsere Finger zum Probieren herhalten. Lecker!
Bevor wir wieder ins Besucherzentrum gingen, zeigte Vicky uns noch ein Lagerhaus.



Anschließend gab es dann einen Dram. Uns hat die 90-minütige Tour supergut gefallen. Ich konnte nach Lust und Laune fotografieren und wir konnten fast alles probieren. Vicky erklärte alles geduldig und hatte immer einen lustigen Spruch auf Lager. Sie erzählte auch, dass wenn man ein FoL (Friend of Laphroaig) wird, man eine Miniatur bekommt und ein Stückchen Land, auf das man seine Landesfahne stellen darf. Damit wir die Miniatur nicht kaufen mussten (wir sammeln von allen Destillen, in denen wir waren, die Miniatur), füllte Tom einen Antrag aus und gab ihn ab.

Dann steckten wir auch noch das Fähnchen in den völlig durchweichten Torfboden. Och nee, wie tourimässig!! ;-)




Gegen 16:30 Uhr machten wir uns dann auf den Rückweg. Es schüttete unterwegs wie aus Eimern, wir konnten fast die Straße nicht erkennen. Vorsichtig lenkte Tom das Auto nach Port Charlotte, wir hatten beschlossen in der PC Bar etwas essen zu gehen. Mein Thunfisch und Toms Truthahnbrust waren mal so richtig super!! Wenn wir nicht satt gewesen wären, hätten wir es gleich noch mal bestellt.



Da ab 19:00 Uhr hier leider alle Tische reserviert waren, machten wir uns vom Acker. Die Wolken hatten sich verzogen und die Sonne zeigte ihre letzten Strahlen.



In Bowmore angekommen, ging Tom noch eine Weile zum Pier und angelte. Ich hatte dadurch genügend Zeit, die untergehende Sonne zu fotografieren. Das sah so toll aus!








Als es dunkel war, liefen zum Cottage und machten es uns gemütlich. Gegen 23:00 Uhr schaute Tom aus dem Fenster und bemerkte Rauch in den Scheinwerferlichtern, die die Destille nachts anstrahlen. Wir gingen raus und sahen, dass aus den Kilns Rauch aufstieg. Die Torffeuer brannten. Ein Mitarbeiter kam auf uns zu und wir hielten ein kurzes Schwätzchen. „Wenn mir kalt wäre, könnte ich gern zum Arbeiten mit reinkommen.“ Nee nee!!
Nachdem wir uns im Wohnzimmer wieder etwas aufgewärmt hatten, schauten wir noch eine Weile fern und gingen dann nach 0:00 Uhr ins Bett.
 

 

 

 

 

 

 

 

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