01.07.

Eine von diesen scheiß Fliegen war uns doch tatsächlich mit ins Womo gefolgt und hatte uns die ganze Nacht
genervt! *grummel*
In aller Herrgottsfrühe um 8:00 Uhr fuhren wir um den schönen Veitastrondsvatnet zurück nach Hafslo.

 

 


 


Dort sprangen wir schnell in den Spar und das Tanken erledigten wir auch noch. Unser nächstes Ziel war der
Nigardsbreen, den wir 2003 mit unseren Freunden bereits besucht hatten. Nun wollten wir mal sehen, inwieweit die
Gletscherzunge sich verändert hat. Die Straße führte uns immer am milchig türkisen Gletscherfluss entlang, der
tosend ins Tal floss. 


 


Das letzte Stück des Weges war mal wieder mautpflichtig. Erschwingliche 50 Kronen (5,40 €) waren wir los. Sehen
konnten wir die riesige Gletscherzunge bereits von der Straße aus.


 


Am großen Parkplatz angekommen, zückte ich mein Handy und erschrak regelrecht beim Anblick der alten Bilder
von vor 14 Jahren. Die Gletscherzunge hatte sich etliche Meter weit zurückgezogen. Ein trauriges Bild!


 


 


Wenn man übrigens nicht zur Gletscherzunge laufen möchte (ca. 1,8 km ein Weg), kann man sich auch mit einem
kleinen Boot rüberschippern lassen.

Je länger wir dort standen, desto mehr füllte sich der Parkplatz. Fast nur deutsche Womos und PKW's kamen
angebraust. Auch auf dem Eis sahen wir viele Leute, die an einer Blaueis-Wanderung teilnahmen und wie die Ameisen
hintereinander herliefen.


 


Wir schlugen lieber wieder einsamere Wege ein und fuhren zum Austdalsbreen hinauf. Je höher wir fuhren, desto
weniger Bäume wuchsen an den Hängen. Immer mehr dicke Felsbrocken, Geröllhalden und Schneefelder tauchten
auf. Die Straße wand sich in Serpentinen nach oben und der Schnee wurde immer höher. Außer uns war in diesem
unbewohnten Gebiet nur noch ein hochmotivierter Radfahrer unterwegs. Mit roten Wangen und verkniffenem
Gesicht quälte er sich den Berg hoch.


 


 


 


Oben angekommen erwartete uns ein noch fast ganz zugefrorener See. Dort wohnte noch immer der Winter und
er ließ sich auch jetzt im Juli nicht von dort vertreiben. Damit hatten wir nicht gerechnet. Kaum zu glauben, dass im
Tal die Bauern ihre Felder mähten und die Norweger im Fjord badeten.


 


 


Langsam spazierten wir die Staumauer entlang, um einen noch besseren Blick auf die Gletscherzunge zu haben. Da
die Landschaft noch völlig unter dem Schnee begraben war, konnte man den Austdalsbreen nur anhand seiner
Abbruchkante erkennen.


 


 


 


Bevor wir uns wieder in den „Sommer“ aufmachten, nutzte ich den sauberen Schnee dort oben noch schnell um
meine verdreckten Schuhe vom Lehm der gestrigen Wanderung zu reinigen. Dabei fand ich eine eingefrorene Mücke?
Ob man aus dem Blut wohl Dinosaurier züchten kann? Ich glaube, ich hab zu viel Jurassic Park geguckt...


 


Auf dem Rückweg legten wir eine Pause im Breheimsenteret Museum ein. Dort gab es gratis WLAN und beim
Bilderverschicken futterten wir dort eine leckere frisch gemachte Gletscherlamm-Pizza.


 


 


Gemütlich fuhren wir weiter und steuerten die YX-Tankstelle kurz hinter Hafslo an. Dort ver- und entsorgten wir
schnell das Womo. Frischwasser kostete 20 Kronen (2,15 €).

Als Übernachtungsplatz wählten wir einen ruhigen Parkplatz ca. einen Kilometer hinter dem Campingplatz Kjornes.
Von dem geschotterten Platz führte ein kurzer Weg zum Fjord runter. Tom war sofort mit seiner Angel unterwegs.
Ich studierte ein wenig die Straßenkarte und überlegte, was wir morgen machen sollten.


 


 


Da es zum Glück auch an diesem Abend trocken war, wurde der Grill wieder aufgebaut und Toms gefangener Fisch
fand sich darauf wieder. Daneben gesellte sich ein Stück Rentierfilet und dazu gab es Gemüse.

Nach dem Essen wurde aus Tom erst mal ein Automechaniker. Bereits vor ein paar Tagen baumelte so ein
schwarzes Klebeband unterm Motor rum. Das hatte augenscheinlich keinen besonderen Zweck erfüllt und wurde
von uns kurzerhand entfernt. Nun war aber schon wieder eins zu sehen und Tom legte sich unters Fahrzeug. Wieder
war nicht klar, warum das Klebeband um den Kühlerschlauch gewickelt war. Er machte es ab und klebte neues Band
drum herum. Das würde hoffentlich halten. Was auch immer es halten sollte?! Nach getaner Arbeit verschwand Tom
runter zum Fjord und kam mit leeren Händen gegen 21:30 Uhr zurück. Gemeinsam sahen wir noch etwas fern und
krabbelten gehen 23:00 Uhr ins Bett.
 
Kilometer: 192
Wetter: 24°C / Sonne-Wolken-Mix
Übernachtungsplatz: Parkplatz unterhalb der E5, von der Straße hört man aber nix
61°12′37.1″N 07°08′19.36″E
 

 

 

 

 

 

 

 

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