31.08.

Wer hatte eigentlich die bescheuerte Idee nur mit dem kleinen, aus Deutschland mitgebrachten Kissen zu schlafen??
Oh Mann, ab 3:48 Uhr lag ich wach im Bett und konnte einfach nicht mehr einschlafen. Mein großes Kissen lag
unerreichbar im „Kofferraum"…

30 Minuten bevor der Wecker schellte, schaffte ich es dann endlich noch einmal einzuschlafen. Halleluja, wie sollte
ich nur den Tag durchstehen?! Während Tom duschte, spülte ich einmal das gesamte Besteck durch. Danach
frühstückten wir in Ruhe und räumten alles zusammen. Um kurz nach 9:00 Uhr waren wir so weit fertig, um im
Visitor-Center den Nationalpark-Pass zu kaufen. Für ein Jahr kostet dieser 80 $ (74 €) pro Fahrzeug, egal wie
viele Personen drin sind.

Noch schnell dumpen und Frischwasser fassen und wir verließen um kurz vor 10:00 Uhr den CP.

Wir fuhren entlang des klaren und bestimmt eiskalten Skagit River. Die Bäume an den Berghängen waren teilweise
abgestorben. Ob nun von einem Feuer oder durch Schädlinge?! Keine Ahnung.

In den Laubbäumen fielen uns eigenartige Spinnweben auf. (Nachtrag: Bis heute konnten wir nicht herausfinden,
was das genau war! Wer also eine Idee hat… immer her damit!)


Den ersten Stopp des Tages legten wir am Diablo Lake Overlook ein. Von dort hatten wir einen traumhaften Blick
auf den grünlich schimmernden Stausee. Die Sonne schien durch die leichten Wolken und es war angenehm warm.
So konnte es gerne bleiben.

 

 


 


 


 


 


Auf der Weiterfahrt kam uns ein riesiges Wohnmobil mit vier Slide-Outs entgegen, das einen SUV hinter sich herzog.
Die sind verrückt, die Amis!
Rechts und links der Straße, die sich immer weiter nach oben schraubte, kamen kleine Wasserfälle runter.
Manchmal waren sie auch eher nur Wasserschleier. Nach dem warmen, trockenen Sommer führten sie teilweise
kaum Wasser.

Am Washington Pass Overlook, auf 1669 Metern Höhe, führte uns ein kurzer Weg zur Aussichtsplattform. Von
dort hatten wir eine grandiose Aussicht mit Blick ins Tal, den Highway und die umliegenden Berge.


 


 


 


Auf dem Weg nach unten knackten meine Ohren. Wir waren doch ganz schön hoch gewesen. Außerdem hatte ich
leichte Kopfschmerzen und fühlte mich irgendwie nicht so wohl… Ob ich wohl eine Chlorvergiftung von der
Reinigungsaktion gestern hatte? Tom zeigte mir grinsend einen Vogel!! Hey! So viel bekam ich schon noch mit!!
Wahrscheinlich war ich einfach nur total übermüdet.


 


Im Örtchen… Nein, in der Häuseransammlung Mazama hielten wir am kleinen Store, der leider schon lange kein
Geheimtipp mehr ist.
Neben einem Café gibt es dort vielerlei Bioprodukte, Kunsthandwerk und schöne Stehrumchen. Lediglich mit einem
Kaffee verließen wir Mazama wieder.


 


Die Landschaft änderte sich und es wurde wärmer. Wir durchfuhren ein weites Tal, in dem die Bauern ihre Felder
wässerten und die Bäume von den Berghängen verschwanden.


 


Im Westernstädtchen Winthrop bummelten wir gemütlich durch die vielen kleinen Geschäfte. Die Stadt wurde 1924
gegründet und irgendwann Mitte der 70er nach dem alten Flair der 1880er Jahre restauriert.


 


 


 


 


Wie vernichtet man in 5 Minuten 5000 Kalorien? Geht zu Sheri's Sweet Shoppe! Der kleine urige Laden mit Seele
ist ein Paradies für Naschkatzen. Meine Augen leuchteten, als ich die mit Karamell umhüllten Marshmallows
entdeckte. Boah, was waren die lecker!!


 


 


 


Danach gab es noch zwei Kugeln vom köstlichen hausgemachten Eis und unser Zuckerbedarf für die nächsten Tage
war gedeckt.

Auch wenn es sehr touristisch in Winthrop ist, uns hat es dort gut gefallen.

Um 14:50 Uhr machten wir uns wieder auf den Weg. Vorbei an abgebrannten Berghängen, riesigen Apfelplantagen
und Pferdekoppeln.

In Okanogan zeigte unser Thermometer fast 34°C an. Die Luft war aber supertrocken und daher konnte man die
Wärme gut ertragen. Und im Womo mit Klimaanlage war das sowieso fast egal.

Immer weiter fuhren wir den Highway 20 entlang. In Tonasket bogen wir nach rechts ab. Langsam wurde es
wieder bergiger und immer mehr Wald tauchte auf.


 


In Republic vertraten wir uns etwas die Beine. Das alte Goldgräberstädtchen ist nicht ganz so hübsch herausgeputzt
wie Winthrop. Dennoch gefiel uns der kleine Rundgang durch den nicht so touristischen Ort.


 


 


 


Auf den letzten Kilometern bis zum Campingplatz machten wir noch einmal einige Höhenmeter. Bis auf über 1800
Meter quälten wir das Womo nach oben. Da staunte selbst die Hirschkuh am Straßenrand nicht schlecht.


 


 


Um 19:00 Uhr kamen wir am CP an. Freudig wurden wir bereits erwartet und bekamen Stellplatz Nr. 1 zugewiesen.
Privatsphäre = Null, aber das war uns völlig egal. In einer Stunde würde es dunkel werden und dann gab es genug
Privatsphäre. *hihi*


 


Der weltbeste Ehemann baute den kleinen Gasgrill auf und ich kochte im Womo mal ein paar Eier. Die waren als
Snack für zwischendurch supi.
Genauso super war das T-Bone-Steak, das Tom da gebrutzelt hatte. Dazu gab es zuckerfreie köstliche BBQ-Sauce
(Davon mussten wir auf jeden Fall was mit nach Hause nehmen).


 


Am Lagerfeuer ließen wir den Tag gemütlich ausklingen. Nur das Open-Air-Kino des Campingplatzes störte etwas
die romantische Stimmung. Dafür gab es einen unbeschreiblich schönen Sternenhimmel. Schon ewig nicht mehr so
viele Sterne gesehen und dazu auch noch die Milchstraße! Hach, wie schön…

Um 21:30 Uhr lagen wir bereits im Bett. Hoffentlich konnte ich besser schlafen… Müde genug war ich auf jeden Fall.

Kilometer: 370
Wetter: 25°C – 34°C, Sonne-Wolken-Mix
Übernachtungsplatz: North Lake RV Park and Campground (48,43 $; 42,95 €)
Mit Strom, Wasser und dumpen
 

 

 

 

 

 

 

 

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