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30.08.
Mit einer gewaltigen Knoblauchfahne wurde ich wach. Puh…! Das war wirklich übel! Aber vielleicht würde so die Womo-Übergabe schneller gehen? *hihi*
Die Nacht war durchwachsen. Da die Matratzen mit einer Gummiauflage versehen waren, schwitzten wir ganz ordentlich und wurden sehr oft wach. Aufgrund unserer Müdigkeit schliefen wir aber auch immer schnell wieder ein. Als das Handy um 7:00 Uhr schellte, war ich wegen der dünnen hellhörigen Wände bereits seit einer halben Stunde wach…
Um kurz nach 8:00 Uhr gingen wir zum Frühstück runter. Es gab ein bisschen Obst, Bagels, Müsli, Zimt-Stuten, Käse, Erdnussbutter, Marmelade und Heißgetränke. Die Grundausstattung war vorhanden, Tom wurde zumindest satt. Ich hatte noch keinen großen Hunger und trank nur einen Tee. Das Publikum war bunt gemischt. Da telefonierte in einer Ecke ein junges deutsches Pärchen mit zuhause, daneben saßen zwei Mitte 70-jährige Asiaten und ließen sich die kleingeschnittenen Bananen schmecken. Neben uns schlürfte der barfüßige Paul aus Florida an seinem Kaffee. Er war gerade bei Freunden zu Besuch in Seattle und erzählte uns seine halbe Lebensgeschichte.
Nachdem wir unser Geschirr gespült hatten, rief Tom noch einmal bei Cruise America an. Endlich bekamen wir jemanden ans Telefon, der uns allerdings eine andere Nummer gab. Unter der erreichten wir Jorge, der versprach in einer halben Stunde bei uns zu sein. Wir packten unsere Sachen und standen pünktlich um 9:10 Uhr vor dem Hostel. Sehr zu unserer Freude war Jorge bereits da.
Zügig brachte er uns raus aus der Stadt, vorbei an vielen Obdachlosen, die in Zeltstädten am Highway oder in Parks wohnten. Die waren uns vor drei Jahren auch schon aufgefallen.
Nach guten 30 Minuten hatten wir die Station von Cruise America erreicht. Die Formalitäten waren schnell erledigt. Als Steve uns dann zum Wohnmobil brachte, war ich voller Vorfreude! Diese verflog sekündlich, als sich die Tür zum Innenraum öffnete... Kunstledersitze und Matratzen! Ja, die mögen hygienischer sein, wir schwitzen auf diesen Dingern aber wie in einer Sauna. Nicht schön!! Auch der weitere Blick ließ meine Stimmung sinken… Das Womo sah ziemlich abgewohnt aus. Es hatte bereits 73.000 km gelaufen und zudem war alles recht dreckig! Überall lagen Staub und Haare, Sand in den Ecken auf dem Boden und in den Schränken, der Herd war total verklebt und eingetrocknete Essensreste lagen dort auch noch rum. Als wir dann unter der Matratze ein altes Paar Socken fanden, hatte ich endgültig den Kaffee auf! Bevor ich irgendetwas von meinen sauberen Klamotten in die Schränke räumen würde, musste Putzmittel her. So warfen wir unsere Koffer unausgepackt ins Wohnmobil und düsten direkt zum Walmart. Zum Glück war es erst 10:30 Uhr. Die von uns gebuchten Campingstühle und die persönliche Ausstattung (Bettwäsche usw.) vergaß Steve uns zu berechnen. Die dadurch eingesparten 80 $ (74 €) sah ich als kleine Entschädigung für die Unsauberkeit an und hielt einfach mal meinen Mund. Hier mal ein Beispielbild (Mit mehr Ekelfotos will ich euch nicht schocken…).
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Über zwei Stunden schlenderten wir dann in Ruhe durch die Supermarktgänge, vorbei an tausend leckeren Sachen. M&M’s in allen möglichen Sorten (Mandeln, Karamell, Erdnussbutter, Mint, Kaffee-Nuss und Haselnusscreme (Nachtrag: meine Favoriten bleiben Karamell und Erdnussbutter.), Oreo mit Ahornsirup-Geschmack, Ben&Jerry's mit Pistazien-Geschmack und Vanille-Eiscreme mit Fudge, Waffeln und Karamell-Kern.
Dazu eine Ecke mit Seahawks-Fanartikeln, die Toms Augen leuchten ließen. Für unser Bett kauften wir noch zwei Spannbettlaken aus Baumwolle und vier Flaschen Reinigungsmittel! Am Ende hatten wir zwei Einkaufswagen gut gefüllt und waren 564 $ (520 €) los.
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Nur einen kleinen Gasgrill, Chemie für die Toilette und einen „Kaffeebereiter" hatten wir nicht bekommen und auch kein frisches Obst und Gemüse. So besuchten wir als nächstes „Home Depot", einen großen Baumarkt. Bis auf eine Flasche Brand-Beschleuniger erwarben wir dort allerdings auch nichts. Chemie für die Toilette fanden wir schließlich in einem kleinen Campingladen mit einer angeschlossenen Wohnmobil-Verkaufsfläche.
Mmh, und nun? Wir brauchten dringend einen besseren Supermarkt! Über maps.me suchte ich den nächsten Safeway. Dort fanden wir dann auch endlich einen kleinen Gasgrill. Es war der letzte Grill im Laden und somit das Ausstellungsstück. Was für ein Glück! So mussten wir ihn nicht erst mühselig zusammenbauen und es gab ihn zum Schnäppchenpreis von 22 $ (20 €)! Super! Und natürlich kauften wir auch noch das ein oder andere Nahrungs- mittel ein. Da wir die Frage nach einer Club-Karte an der Kasse verneinten, zog die freundliche Kassiererin eine aus der Hosentasche und hielt sie über den Scanner. So sparten wir satte 68,21 $ (63 €). Sehr freundlich!
Unser aufkommendes Hungergefühl stillten wir bei Taco Bell und ließen uns saftige Burritos schmecken. Gibt es Taco Bell eigentlich auch bei uns in Deutschland?? *kopf-kratz*
Da wir immer noch keinen Kaffeebereiter hatten, durchsuchten wir nebenan auch noch den „Dollar Tree". Aber auch hier – Fehlanzeige. Hätte ich das Ding doch bloß von zuhause mitgenommen!
So langsam hatten wir die Schnauze voll vom Einkaufen, besonders Tom. Über den Highway 5 schlichen wir durch den dichten Berufsverkehr raus aus der Stadt. Vorbei an unzähligen Autohändlern mit bunten Fähnchen und Luftballons. So wie man sie aus dem Fernsehen kennt.
Als wirklich allerletzten Einkaufsstopp hielten wir an einem zweiten Walmart. Dieser war wesentlich größer als der erste und dort bekamen wir auch den ersehnten Kaffeebereiter. Dazu noch ein paar Kissen für die Gemütlichkeit und eine Klobürste für die Sauberkeit.
So, nun waren wir aber vollbeladen und die Kreditkarte glühte! Endgültig kehrten wir der Stadt den Rücken zu und machten uns auf in die „Wildnis". Dabei durchfuhren wir typische kleine amerikanische Ortschaften und die Berge kamen uns immer näher.
Leider auch die Dunkelheit, wir waren spät dran… Aber als nette Wohnmobilfahrer hielten wir immer wieder an und ließen die Blechschlange, die sich hinter uns gebildet hatte, vorbeifahren.
Erst um kurz nach 20:00 Uhr kamen wir endlich am CP an. An der „Rezeption" war niemand mehr. Zum Glück hatte ich reserviert, der Platz war nämlich ausgebucht. Im Dunkeln fanden wir schnell unseren Stellplatz 47, an dem ein Schild mit der Aufschrift „Schotte" baumelte.
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Dann begann die Putzaktion! Zwei leere Küchenrollen und eine halbleere Flasche Desinfektionsspray später hatte das Womo annähernd den Zustand, den ich als sauber bezeichnen würde. Nachdem wir dann alle Sachen verstaut hatten, war es 22:30 Uhr.
Als Belohnung ließ ich mir noch ein Stück Cheesecake schmecken und Tom mümmelte an einer Salami. Kurz quatschten wir noch über die Pläne für den morgigen Tag, ehe ich noch schnell unter die Dusche hüpfte. Bei dem dünnen Rinnsal, der aus dem undichten Duschkopf kam, war es aber gar nicht so einfach sich SCHNELL abzuduschen…
Bald darauf lagen wir erschöpft im Bett. Während ich noch mit einer Freundin WhatsApps schrieb (das mit der SIM- Karte vom „SimlyStore“ klappte wieder hervorragend), las Tom seine Sport Bild. Immer wieder haute er damit gegen die Womowand, um eine Mini-Fliege zu erschlagen. Das war gar nicht nervig… Sehr zur Freude des kleinen Tierchens schaffte er es aber nicht sie zu töten.
Das Bild vom Stellplatz habe ich am nächsten Morgen gemacht. Nicht, dass ihr euch wundert, dass es hell ist.
Kilometer: 168 Wetter: 24°C, Sonne-Wolken-Mix Übernachtungsplatz: Newhalem Campground (16 $; 14,15 €) Kein Strom, aber Wasser und dumpen
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Tag 2
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