08.06.

7:30 Uhr schellte wieder das Handy. Furchtbarer Ton! Das erste Frühstück war superlecker und da wir die einzigen Gäste waren, hatte Joy eine Menge Zeit für uns. Sie wollte unsere Pläne für den heutigen Tag wissen und so erzählten wir ihr, dass wir nach Jura wollten, um uns dort die Destille anzusehen. Sie buchte daraufhin sofort eine Tour für uns, erzählte uns aber auch, dass die Fähre am letzten Freitag kaputt gegangen sei und 20 Autos bis heute auf ihre Rückfahrt nach Islay warten mussten. Sie würde gerne für uns dort anrufen und sich erkundigen, blöderweise hatte sie sich aber, aufgrund der Panne am Freitag, ganz fürchterlich mit dem Herrn der Jura Ferry gestritten und war so nicht sonderlich scharf darauf, ihn wieder am Telefon zu haben. Das konnten wir natürlich gut verstehen und beschlossen einfach mal nach Port Askaig zu fahren.

Um kurz vor 10:00 Uhr kamen wir an und konnten sofort rückwärts auf die schon wartende Mini-Ersatz-Fähre fahren. Noch zwei weitere Wagen folgten und dann wurde die Fähre wegen Überfüllung geschlossen. Mehr als sechs Autos hätten hier auch wirklich nicht drauf gepasst. Nach 5 Minuten legten wir schon am Fähranleger auf Jura an und fuhren auf die einzige Straße der Insel. Die Single Track Road führte uns erst die Küste entlang, dann durch ein kleines Waldstück und vorbei an Kühen und Schafen, die auf den Weiden grasten, aber auch einfach mal so über die Straße liefen.

 

 
















In Craighouse hielten wir an der Jura Destille. Bei herrlichstem Sonnenschein warteten wir auf den Beginn der Tour. Diese war kostenlos und kurz, aber auch sehr informativ. Am Ende gab es den obligatorischen Whisky. Nachdem wir zwei Miniaturen gekauft hatten, setzten wir uns eine Weile an den Pier und genossen die Sonne.


Jura Destille












Jura Destille


Wenn wir schon mal hier waren, wollten wir die Straße auch bis zum Ende fahren. Also ging es weiter durch eine schöne, teilweise unberührte Landschaft. Hirsche, Kühe, Schafe und Möwen waren unsere tierischen Begleiter. Am Straßenrand blühten Disteln, Wollgras und Fingerhut.



















Nach einer guten Stunde Fahrt hielt uns kurz vor dem Ende der Route ein Mann an und sagte, dass es hinter der nächsten Kurve nicht weitergehen würde. So beschlossen wir in der Bucht einige Meter zuvor, ein Picknick zu machen. Es wehte kein Lüftchen, die Sonne schien und weit und breit keine Menschenseele. Tom packte sein Angelzeug aus und ich nahm die gestern gekauften Erdbeeren mit zum Wasser. Diese Idylle war traumhaft schön und es waren keine Midges unterwegs. Herrlich!



Kristallklares Wasser



 

 


Gegen 14:00 Uhr machten wir uns langsam auf den Rückweg. Wir wollten die Fähre um 15:30 Uhr nehmen. Als letztes Auto gelang uns das auch. Die in der Reihe hinter uns mussten auf die nächste Überfahrt warten.

Wieder auf Islay kauften wir in Bridgend Sandwiches und was zu trinken. Unseren zweiten Snack nahmen wir am Ufer vor der Bruichladdich Destille ein. Der Blick auf die Bucht ist wunderschön. Hier war es aber auch etwas kälter, wehte doch ein kräftiger Wind. Wir verzogen uns lieber schnell in den Shop. Nach drei Probierwhiskys kauften wir eine große Flasche und eine Miniatur.

 

 


















Da das Wetter so toll und es erst kurz vor 18:00 Uhr war, beschlossen wir noch zum American Monument zu fahren. Den letzten Kilometer mussten wir allerdings über Wiesen und durchs Moor zu Fuß zurücklegen. Es war ein toller Weg.

















Die Aussicht wurde immer schöner und endlich „oben“ angekommen, konnten wir die Klippen in ihrer vollen Höhe bestaunen.


American Monument



Am Horizont sahen wir die Halbinsel Kintyre und weiter rechts Nordirland. Wir setzten uns ins Gras, genossen diese atemberaubende Aussicht und beobachteten die Wasseroberfläche. Leider waren nur Möwen, Gannets und Dolen zu sehen.



















Nichtsdestotrotz konnten wir uns nur schwer von dem wunderschönen Platz trennen. Langsam und gemütlich spazierten wir zum Wagen zurück.

Zum Abendessen kehrten wir beim Inder in Port Ellen ein. Ich saß mit dem Rücken zur Tür und mein Spruch „My Heart is in the Highlands“ auf meinem T-Shirt war somit für jeden Neuankömmling lesbar. Plötzlich sprach mich dann ein Schotte an, legte mir seine Hand auf die Schulter und zitierte Zeilen aus dem Gedicht von Robert Burns. Er lächelte freundlich und wünschte uns noch einen schönen Aufenthalt.

Nach einem kurzen Rundgang am kleinen Hafen, gingen wir um 22:30 Uhr zurück ins B&B. Noch schnell eine E-Mail an meine Eltern daheim und wir fielen ins Bett.

 

 

 

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