11.09.

An diesem Morgen waren wir etwas zügiger fertig mit allem. Da der kleine nette CP keine Dumpstation hatte,
füllten wir nur unseren Wassertank auf.
Die Plätze dort haben viel mehr Privatsphäre als die, die wir bisher besucht hatten. Sie waren so, wie wir es aus
Kanada gewohnt waren.
Fast alle liegen an einem kleinen Bach und haben einen Feuerring und extra Grill. Einziger kleiner Nachteil, man hört
die nahegelegene Straße.

 

 


 


Um 9:15 Uhr machten wir uns auf und kaum hatten wir den CP verlassen, überfuhren wir die Grenze nach Idaho.
Tschüss Wyoming!

Der Himmel war bedeckt und auch an diesem Morgen war es mit 8°C wieder recht frisch. Es ging zunächst durchs
Teton Valley und dann durch die Berge. Am Highway 26 bogen wir rechts ab Richtung Idaho Falls.

Hunderte von Vögeln saßen auf Stromleitungen und auf schier endlosen Weiden grasten Bisons und Kühe. Hier und
da eine Ranch und Kornfelder, soweit das Auge reichte.


 


 


Schmerzlich vermissten wir Bärenspuren an den Bäumen. Wie als Entschuldigung, sahen wir plötzlich ein
Weißkopfseeadler-Pärchen!
Wie toll, damit hatten wir dort nun wirklich nicht gerechnet.


 


Die Wolken hingen so tief, es wirkte fast erdrückend. Als wenn uns der Himmel auf den Kopf fallen würde…


 


Die Fahrt war ganz schön langweilig. Dazu der trostlose weiße Himmel… *schnarch*
Nach Idaho Falls änderte sich an der Landschaft wenig, aber es klarte wenigstens etwas auf.


 


Um kurz nach 12:00 Uhr erreichten wir Arco, die erste Stadt der USA, die mit Strom aus Kernkraft beleuchtet
wurde.
An der Tankstelle im unscheinbaren Ort füllten wir unseren Spritvorrat wieder auf und ich entdeckte in einem
Ständer die wohl schlechtesten Postkarten der Welt! Echt, diese Fotos hätte ich von meiner Kamera direkt wieder
gelöscht! Aber Menschen in Idaho drucken sie aus und verkaufen sie an Tankstellen im Nirgendwo.


 


Zum Glück gab es zusätzlich dort auch eine Dumpstation, die wir natürlich nutzten.


 


Während wir einen viel zu dünnen Tankstellen-Kaffee und einen viel zu süßen Karamell-Cappuccino schlürften,
beobachteten wir die dunklen Regenwolken, die sich über den Bergen austobten. Hoffentlich zog das schlechte
Wetter ab…
Heute sollte doch endlich mal gewandert werden!!!


 


 


Als wir den Campingplatz, mitten im „Craters of the Moon National Monument“, gegen 13:00 Uhr erreichten,
waren noch einige Stellplätze frei. Hach, ich bekomme ja lieber einen Platz zugewiesen. So Entscheidungen sind ja
nichts für mich… Letztendlich nahmen wir Site 41, ziemlich am Anfang. Die war relativ gerade und wie alle anderen
schön umgeben von Lava.


 


Am Automaten checkten wir ein und legten einen Abschnitt vom Zettel in den kleinen Kasten an unserer Site. 

Dann machten wir Mittag! Kaum hatten wir in die Bagel gebissen, fing es an zu regnen!! Nein, es hagelte, donnerte
und blitzte! Ich hätte kotzen können!
Als wenn Tom das Wetter bestellt hätte! Immer, wenn ich wandern wollte, regnete es!

Was also tun? Während ich eine kleine Sporteinheit absolvierte, legte Tom sich aufs Ohr. Um 14:30 Uhr hatte ich
dann die Nase voll und wir fuhren zum Visitor Center rüber.
Dort werden die verschiedenen Lava-Arten erklärt, ein kurzer Film gezeigt und die Entstehung des Schutzgebietes
erläutert.

Zum Glück hatte es nach der Besichtigung dort aufgehört zu regnen und wir machten uns endlich auf in den
Nationalpark.
Durch unsere Reisen nach Hawaii, Lanzarote und Island gab es für uns nicht wirklich etwas Neues zu entdecken.
Dennoch fasziniert uns diese bizarre Landschaft immer wieder.


 


 


Wir stoppten an der Spatter Cone, einem Minivulkan und spazierten einmal hoch. Dort im Park ist jeder noch so
kleine Weg mit einem Schild beschrieben. Länge, Höhenmeter, Wegbeschaffenheit, alles genau aufgelistet. Top!!


 


 


Direkt daneben befindet sich die Snow Cone, in der natürlich Schnee lag.


 


Auch wenn der Regen am Horizont bedrohlich nah aussah, wagten wir es und liefen den Tree Molds Trail. Am
Wegesrand und an den Hängen lagen noch die Reste vom Hagelschauer.


 


 


 


Schnellen Schrittes (falls uns der Regen doch erreichen sollte) gingen wir durchs teilweise schon wieder gut
bewachsene Lavafeld. Dabei kam mir immer wieder ein stinkender Duft in die Nase. So nach totem Tier… Keine
Ahnung, was das gewesen ist?! Die Pflanzen waren es nicht, an denen habe ich gerochen. 


 


 


 


Die Baumrindenabdrücke in der Lava mussten wir dann allerdings etwas suchen.
Als die heiße Lava vor etlichen Jahren diesen kleinen Wald erreichte, fingen die Bäume an zu brennen. Feuchtigkeit
verdampfte und kühlte die Lava gerade genug ab, sodass das verkohlte Holz der umgestürzten Bäume Abdrücke
hinterließ.


 


 


 


Sehr zu Toms Freude *Ironie-off* spazierten wir auch noch den Broken Top Loop Trail.

Es gab eine Menge zu sehen. Lavabomben, Streifenhörnchen, eingestürzte Lavaröhren und unterschiedliche
Lavaarten.


 


 


 


 


 


 


 


 


 


Um 19:00 Uhr waren wir zurück am CP und warfen direkt zwei Steaks auf den Grill. Dazu gab es einen tollen
Sonnenuntergang und ein niedliches Streifenhörnchen wuselte um unseren Tisch herum. Was will man mehr?


 


 


 


Als wir es uns gerade im warmen Womo gemütlich machen wollten, klopfte es an der Tür. Unsere Nachbarn Kim
und Brandon aus Washington wollten uns zu einem typischen amerikanischen Nachtisch einladen - „S’Mores“. Dass
war doch das, was wir vor ein paar Tagen mal ganz laienhaft versucht haben zu machen?! Ja, genau das war es!
Dieses Mal wurde uns aber gezeigt wie es richtig geht. Und siehe da, das Zeug schmeckt verdammt gut!
Die zwei sympathischen Menschen waren mit ihren sieben Kindern im Wohnwagen unterwegs. Die Namen der Kids
konnte ich mir aber beim besten Willen nicht merken. Beim Propangas-Lagerfeuer rösteten wir gemeinsam
Marshmallows und quatschten. Es war ein richtig netter Abend!


 


Gegen 21:30 Uhr zogen wir uns zurück und sprangen auch bald darauf ins Bett.

Kilometer: 252
Wetter: 6°C – 14°C, bedeckte mit Regen und Hagel, abends Sonne
Übernachtungsplatz: Lava Flow Campground (15 $, 12,84 €)
Fcfs, kein Strom und kein Dumpen
 

 

 

 

 

 

 

 

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