|
|
|
|
|
|
|
27.07.
Da es im Hostel kein Frühstück gab, fuhren Jochen und Tom zum nahegelegenen Tesco und besorgten Frühstücksutensilien. In der Zwischenzeit checkte ich den Wetterbericht, alles unterhalb von Inverness lag unter dicken Regenwolken… Oh je, hoffentlich hielt sich das trockene Wetter hier oben auf den Orkneys! Im Aufenthaltsraum stärkten wir uns dann für den Tag und beim Wegräumen der Lebensmittel beschriftete Jochen erst mal den ausdrücklich NICHT zu beschriftenden Korb mit unserem Namen. Toll Jochen, da düsten wir mal lieber schnell vom Hof.
Unser erstes Ziel war der Brough of Deerness an der Nordostseite der Hauptinsel. Die kleine Gezeiteninsel ist aber nur bei wirklich starkem Seegang unzugänglich. Bereits die Pikten und Wikinger siedelten auf dem Brough, die Überreste der ehemaligen Kapelle sind heute noch gut sichtbar.
Auf dem Hinweg spazierten wir die Küste entlang, pflückten Wollgras und beobachteten die Seevögel.
|
|
|
|
|
|
|
|
Am Brough angekommen, mussten wir erst die Klippen runter, ehe wir die Insel betreten konnten. Auf einmal kam aus einer unter Wasser stehenden Höhle ein unheimliches Grollen. Verdattert guckten wir uns an, da war es schon wieder! Da niemand von uns die Höhle betreten konnte und wir auch nicht hineinsehen konnten, blieb uns nur das Raten. Einstimmig einigten wir uns auf einen Seelöwen. Ob es auch wirklich einer war?!
|
|
|
Die Männer und Jungs blieben gleich unten am Wasser und warfen ihre Angeln aus. Tony verhedderte seine Angelschnur, Nico versenkte den Blinker und Tom holte einen kleinen Pollack aus dem Wasser. Nur Jochen angelte ereignislos. Auf dem Rückweg zog er dann allerdings die Aufmerksamkeit auf sich, indem er auf dem nassen mit Seetang bewachsenen Felsen ausrutschte und fast ins kühle Nass fiel.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Der Weg zum Auto zurück war deutlich kürzer, wir liefen einfach querfeldein über die blühende Wiese.
|
|
In einer Schottlandzeitung hatte ich vor Wochen die Werbeanzeige von Sheila Fleets Schmuck gesehen. In Kirkwall sollte sie einen Laden haben und deshalb war die kleine Stadt unser nächstes Ziel.
Gemütlich bummelten wir am Hafen entlang und durch die kleinen Geschäfte. Im Schmuckladen ließen wir ein wenig Geld und auch der schönen St. Magnus Kathedrale statteten wir einen Besuch ab.
|
|
|
|
Es war 14:00 Uhr, als wir uns gemeinsam zur Highland Park Destille aufmachten. Bereits von Deutschland aus hatte ich eine „Magnus-Eunson-Tour“ für Tom gebucht. Netterweise durfte ich ihn begleiten ohne etwas zu bezahlen. Von den Vieren verabschiedeten wir uns und wurden gleichzeitig von James (90 Jahre alt!), unserem Senior Guide, empfangen.
|
|
Er führte uns in Ruhe über das Gelände, zeigte uns jeden Winkel und erzählte viele spannende Geschichten rund um die Destille.
|
|
|
|
Am Ende der tollen Führung gingen wir in den Tastingroom. Dort standen schon sieben verschiedene Whiskys für Tom bereit. Sogar für mich hatte man ein gutgefülltes Glas hingestellt. James nahm vor seinen Gläsern Platz und der Reihe nach gingen die beiden Männer die Whiskys durch. Wieder alles untermalt mit interessanten Informationen und lustigen Anekdoten.
|
|
|
Zum Schluss hatte Tom noch die Möglichkeit eine Sonderabfüllung zu kaufen. Diese Möglichkeit hatten nur die Magnus-Eunson-Tour-Teilnehmer. Mein Mann schlug natürlich sofort zu.
Da die Sonne so schön schien, entschlossen wir uns nach der Führung zum Ring of Brodgar zu fahren, der etwas erhöht auf einer Landzunge steht. Seit ca. 4700 Jahren versuchen sie, den Naturgewalten zu trotzen. Flechten haben sich auf den Steinen breit gemacht und ein Blitz hat einen sogar gespalten. Leider haben sich viele Leute mit ihren Namen im Stein „verewigt“. Wissen die eigentlich, was sie da zerstören?
|
|
|
|
|
|
In der Mitte breitete sich ein Teppich aus Heidekraut aus. Das sieht bestimmt toll aus, wenn es blüht. Ursprünglich standen dort 60 Steine, heute stehen noch mehr oder weniger 27.
|
|
|
|
|
Der Steinkreis ist schon beeindruckend, aber Callanish auf Lewis hatte uns von der Atmosphäre her besser gefallen.
Nur wenige hundert Meter weiter stehen die fast 6 Meter hohen und teilweise nur 30 cm dicken Stones of Stenness. Die Anlage wurde auf das Jahr 3100 v. Chr. datiert und ist damit einer der frühesten Steinkreise in Großbritannien. Ein Bauer hatte 1814 versucht, die Steine zu zerstören, weil ihm die vielen Besucher auf den Keks gingen. Er warf einen Stein um und beschädigte weitere, einer wurde später sogar in einer Mühle missbraucht. Der umgeworfene Stein wurde knapp 100 Jahre später wieder aufgestellt. Nur für den zweckentfremdeten Mühlstein kam leider jede Hilfe zu spät.
|
|
|
|
Direkt daneben befindet sich die etwa 5000 Jahre alte Siedlung Barnhouse. Sie bestand früher mal aus 13 Häusern und wurde erst 1984 entdeckt.
|
|
|
Um 19:00 Uhr hatte ich einen Tisch im „The Foveran“ reserviert. Dort soll es das North Ronaldsay Schaf zu Essen geben. Diese Schafrasse lebt außerhalb des Deiches und ernährt sich überwiegend von Meeresalgen.
Nach einer fischigen Vorspeise bestellten wir beide das „Slow Roasted North Ronaldsay Mutton“ und es schmeckte uns sehr gut. Wenn man es vergleichen müsste, würde „Wildfleisch“ es am ehesten treffen.
|
|
Im Tesco unweit unseres Hostels kauften wir noch süßen Nachtisch, etwas Käse und eine Flasche Rotwein. Mit Jochen und Inka verbrachten wir den Rest des Abends im Aufenthaltsraum und futterten die Leckereien. Neben uns saß eine große Reisegruppe, die sich laut und auch schon ziemlich angesäuselt unterhielt. Als sich die Gruppe irgendwann auflöste, blieben noch ein Australier und ein Neuseeländer übrig. Mit den beiden verbrachten wir die letzte halbe Stunde grölend am Tisch. Um 0:00 Uhr fielen uns allen die schönen “blauen” Augen zu… Gute Nacht!!
Kilometer: 104 Wetter: 15°C, Sonne-Wolken
|
|
|
|
|
|
|
|
Tag 3
|
Übersicht
|
Tag 5
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|