11.09.

Es gibt doch nichts Schöneres als sich nachts um 2:00 Uhr den Vollmond zu begucken und den Wellen zu lauschen, die gegen das Schiff klatschen... Gefühlte 100 Mal waren wir die Nacht wach und konnten immer wieder nur sehr schlecht einschlafen. Als dann die 7:30-Uhr-alle-aufstehen-Durchsage aus den Lautsprechern schallte, waren wir längst hellwach, von munter allerdings keine Spur.

Nach der Dusche bekamen wir zumindest die Augen halbwegs auf und so konnten wir auch den schönen blauen Himmel draußen erkennen. Am Horizont, Richtung Küste, tummelten sich aber leider Wolken. Wir machten uns erst einmal einen Toast und Tom aß noch ein paar Hähnchennuggets dazu.
Als die Hafenmole in Sicht kam, zeigte sich auch wieder die Sonne. In Ruhe packten wir zusammen und machten uns auf den Weg zum Auto. Mmmh, noch so leer hier unten auf dem Deck!? Gab es denn noch gar keine Durchsage? Egal, wir setzten uns in den Wagen und warteten. So nach und nach trudelten weitere Passagiere ein und eine viertel Stunde später kam dann auch die Durchsage, dass alle zu ihren Autos gehen dürfen. *hüstel*

Der junge Mann im Opel hinter uns machte den Motor an und er hatte Glück, er sprang sofort an. Uns anderen wäre es allerdings lieber gewesen, er hätte den „Stinker“ noch eine Weile ausgelassen.

Gegen 9:30 Uhr setzte sich die Reihe vor uns dann in Bewegung und wir rollten langsam von Bord. Draußen schien die Sonne bei angenehmen 19°C. Wie herrlich!! Brav reihten wir uns in die Schlange zum Pass-Kontroll-Häuschen ein und während wir warteten, überlegten wir scherzhaft, ob wir unsere alte Kühltasche in der Zollhalle nicht einfach aus dem Fenster werfen und davon düsen sollten. Mmmh, wie weit wir wohl kommen würden!? Wir entschieden uns dann aber, die olle Tasche lieber in einem Mülleimer zu entsorgen. Ist glaub ich besser.

Nach der Kontrolle fuhren wir schnell raus aus Newcastle. Kurz hinterm Flughafen steuerten wir Dobbies an. Das ist ein schönes Gartencenter, mit allerhand „Stehrumchen“ und einem tollen Restaurant. Hier gab es dann Kaffee für Tom und ein kleines zweites Frühstück. Gut gestärkt ging es weiter bis zur schottischen Grenze. Der heftige Wind dort blies uns fast um, aber dennoch mussten wir ein schnelles Foto machen.

 

 



Gut gelüftet fuhren wir weiter. Vor Jahren waren wir mal an der Melrose Abbey gewesen. Aber das war schon so lange her, dass wir einen erneuten Besuch machten. Die Abbey wurde 1136 errichtet. Viele schottische Könige und Adelige sind dort beerdigt worden und sogar das einbalsamierte Herz von Robert the Bruce soll auf dem Gelände begraben sein.


Melrose Abbey




Während wir durch die alten Steine schlichen, hörten wir plötzlich aus einem kleinen Raum Kirchengesang, aber auf Deutsch. Etwas irritiert schauten wir uns an und warfen einen kurzen Blick in den Raum. Eine Seniorengruppe aus dem Spessart hatte sich dort zum Singen eingefunden.

Nach einer halben Stunde machten wir uns wieder auf den Weg. Nächster Halt Fort William! Um Edinburgh und Stirling kamen wir gut rum. Kurz hinter Callander setzte dann der angekündigte Regen ein. Unsere Scheibenwischer leisteten ganze Arbeit und so konnten wir wenigstens etwas von der vorbeiziehenden Landschaft erkennen. Die Heide blühte noch ein bisschen, hier und da waren große und kleine lila Flecken zu sehen. Dazwischen blühte das gelbe Jakobs-Greiskraut. Ein schöner lila-gelb Mix, so ganz anders als im Frühjahr, wenn Ginster und Rhododendron blühen.
Durch den Regen hatten sich die sonst meist trockenen Furchen in den Bergen in kleine und große Wasserfälle verwandelt. Hatten wir so auch noch nicht gesehen.

Wie für uns gemacht, hörte der Regen vor der Einfahrt ins Glen Coe auf, sodass wir einen kurzen Stopp einlegen konnten.


Glen Coe


Wenige Minuten später setzte er dann wieder ein. Ereignislos fuhren wir weiter und kamen gegen 17:30 Uhr in Fort William an. Bei der großen Auswahl an B&B´s konnten wir uns gar nicht recht entscheiden, welches wir nehmen sollten. Als wir dann doch eins ausgeguckt hatten, gab es dort nur noch ein Zimmer mit Bad auf dem Gang. Och nö, da hatten wir keine Lust zu und die nette Dame ging mit uns sofort zur Nachbarin, die (oh Wunder) auch ein B&B besaß. Hier bekamen wir für 55 Pfund ein nettes Familienzimmer en-suite. Es gibt hier echt gehörige Preisunterschiede, man sollte auf jeden Fall vergleichen.

Wir brachten nur kurz unser Gepäck aufs Zimmer und machten uns wieder auf den Weg zu einem Restaurant. Es gab lecker Scallops und Haggis als Vorspeise und dann Steak und Burger. Mmmmh!!!

Satt und ziemlich k.o. von der Fahrt betraten wir schon gegen 20:00 Uhr unser B&B. Der Fernseher lief noch eine Weile, aber viel bekamen wir nicht mehr mit… *schnarch*
 

 

 

 

 

 

 

 

Tag 1

Übersicht

Tag 3