24.06.

Schon um 7:30 Uhr wurde ich wach und wollte nicht mehr schlafen. Die Sonne schien und wenn ich wieder eingeschlafen wäre, hätte ich bestimmt bis 10:00 Uhr oder länger geschlummert. So begann ich damit, den Frühstückstisch zu decken und weckte Tom eine Stunde später.

Nach dem Duschen weckte ich auch den Fensterputzer, der gerade von außen auf einer Leiter mit unserem Dinning Room Fenster beschäftigt war, als ich splitterfasernackt um die Ecke geschossen kam! Unsere restlichen Fenster wollte er dann wohl nicht mehr reinigen, zumindest haben wir ihn nicht mehr gesehen.

Damit wir auch was vom Tag hatten, fuhren wir um 9:40 Uhr los. Es ging mal wieder Richtung Norden und zwar erst einmal bis Rhiconich. Hier fuhren wir die Sackgasse nach Balchrick rein. Am wunderbar weißen Strand in Oldshoremore hielten wir an. Es war herrlich warm und ein leichtes Mittelmeerfeeling kam auf. Wir liefen über die Wiese zu den Felsen und beobachteten die Wellen im türkisblauen Wasser. Tom ärgerte sich, dass er seine Angel im Auto gelassen hatte. So guckte er etwas sehnsüchtig aufs Meer. Was er hier alles hätte fangen können!?

 

 


Oldshoremore



Bevor wir weiterfuhren, besuchte ich noch die Toilette am Parkplatz und musste mit Erstaunen feststellen, dass dieses stille Örtchen einen Loo Award bekommen hatte! Ganze drei Sterne! Wow! Ich würde ja zu gerne mal eins mit fünf Sternen sehen.

Auf der Karte hatte ich gesehen, dass sich eine Straße weiter ein Pier befindet. Also lenkte Tom den Wagen in Droman auf den kleinen menschenleeren Parkplatz am Wasser. Hier lagen etliche Schafe auf der Wiese. Einige hatten einen der begehrten, aber rar gesäten Schattenplätze ergattert.




Tom lief erfreut zum Pier runter und ich räumte mal ein wenig das Auto auf, bevor auch ich mich zum Wasser begab. Es war Ebbe und die Steine ragten schon weit aus dem Wasser. An ihnen klebten viele kleine und große Muscheln. Mein Mann wechselte seine Angelposition und versuchte sein Glück auf der anderen Seite bei den Felsen. Doch dort störte er die Austernfischer, die hier ihre Nester hatten. Laut schreiend versuchten diese den Eindringling zu vertreiben.



Nach einer Weile gab er sich geschlagen und wir machten uns wieder auf den Weg. Mittlerweile war es uns hier auch zu voll geworden. Hatten uns doch vier weitere Autos und ein Wohnmobil fast zugeparkt.

Unterwegs überlegten wir ernsthaft, ob wir die Klimaanlage anmachen sollten. Das Thermometer zeigte 26,5°C an und uns war wirklich warm! Wir ließen es dann aber doch und Tom kaufte in einem winzig kleinen Laden in Kinlochbervie zwei lauwarme Flaschen Wasser. Mit den Worten „Den Laden musst du sehen!“, kam er wieder zum Auto. Also gingen wir gemeinsam noch einmal in den 10 qm großen, völlig vollgestellten Raum. Hier gab es fast alles und das total durcheinander. Der Kühlschrank funktionierte nicht und stand deshalb offen. Zwischen Kartons eingequetscht stand ein Geldautomat. Die Verkaufstheke war eine Kühltruhe, dahinter ein Regal voll mit Landkarten, Duschgel, Schokolade, Wandkalendern, Zahnbürsten, Deo, Einmalkameras, Pinseln und einem Haufen anderen Zeugs. Unfassbar!

















Seinen erneuten Besuch begründete Tom damit, indem er nach zwei „kalten“ Coladosen fragte. Diese holte der Besitzer dann aus dem Nachbarschuppen. Herrlich, wie das kalte Getränk in der Kehle zischte.

Das letzte Stück bis Durness wurde nur durch einige Fotostopps und ein paar Schafe unterbrochen.



Auf dem Weg nach Durness


Im Ort angekommen, hielten wir am traumhaften Strand, der übrigens auch einen Award gewonnen hatte. Erst hockten wir uns auf die Wiese, aber dann juckte es mich doch und wir gingen zum Meer runter. Die Felsen waren komplett aus dem Wasser und überall mit Miesmuscheln übersät.


















Wir liefen durchs kühle Nass bis zum anderen Ende und machten dort kehrt. Wieder oben auf der Wiese schoss ich noch ein Panorama.


Durness Sango Bay


Im Künstlerdorf Balnakeil gibt es eigentlich nicht viel Sehenswertes. Nur einen Laden muss man auf jeden Fall besuchen. Den Schokoladenladen! Der darf sich nämlich ebenfalls Award-Gewinner nennen. Die heiße Schokolade, die wir draußen im Schatten eines Baumes tranken, war himmlisch. Dabei gönnten wir uns noch acht Pralinchen, von der eine leckerer war als die andere. Ach, war das herrlich hier! Natürlich kauften wir von dem süßen braunen Zeug auch etwas für daheim. Somit war dann auch das Einschalten der Klimaanlage auf dem Rückweg berechtigt.
















Kurz hinter Durness kamen uns die Radfahrer entgegen, die wir heute Morgen in Ullapool überholt hatten. Ob die auch so einen schönen Tag hatten?

Die Sonne begleitete uns den ganzen Weg und wir kamen zügig wieder in Ullapool an. Im Morefield gab es super leckeren Fisch. Und wir aßen, wie sollte es anders sein, einen mit einem „Award“ ausgezeichneten Haggis. Wie passend zu diesem „preisgekrönten“ Tag!
Um kurz nach 20:00 Uhr schlossen wir die Tür zu unserem Cottage auf. Tom machte sich sofort auf zum Fluss. Ich konnte erst einmal das Eisfach von der explodierten Cola befreien, die wir heute Morgen dort vergessen hatten. Dann sprang ich unter die Dusche und machte es mir auf dem Sofa bequem. Mit leeren Händen kam Tom zwei Stunden später wieder. Nach einem Bier verschwanden wir ins Bett.
 

 

 

 

 

 

 

 

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