15.09.

Mit 12°C war es an diesem Morgen ja schon fast warm. Zumindest im Vergleich zu den letzten Tagen.
8:20 Uhr und wir Zwei saßen wieder hinter der Windschutzscheibe.

Bei herrlichstem Sonnenschein kamen wir am Smith Rock State Park an. Der Blick vom Aussichtspunkt aus war
wunderschön! Die hoch herausragenden Felsen vulkanischen Ursprungs sahen fast künstlich angelegt aus!

 

 


 


 


Der Smith Rock State Park ist weltweit unter Klettersportlern bekannt, die hier waghalsige Manöver vollziehen.
Unglaublich, wie geschickt die Sportler an den glatten Wände hochkamen. Teilweise überwanden sie dabei sogar
einen nicht unerheblichen Überhang. Wirklich krass!!


 


Direkt neben uns parkte ein Bus, aus dem im Gleichschritt Jugendliche der National Guard ausstiegen und sich
davor aufreihten.

Um kurz vor 9:00 Uhr starteten wir dann unsere Wanderung. Ich hatte den „Misery Ridge und River Trail"
rausgesucht. Da ich mir ja so gut wie nichts zutraute, hatte ich echt Bedenken, ob ich den Weg schaffen würde?!
Immerhin mussten dabei 217 Höhenmeter überwunden werden.


 


 


 


Tom redet mir gut zu und hochmotiviert (also ich…) stiefelten wir los. Es ging direkt einige Serpentinen steil bergauf.
Nach kurzer Zeit überholten uns die Jungs von der National Guard. Sollten sie mal, wir gingen unser Tempo.


 


 


Der Ausblick wurde von Meter zu Meter schöner und es ging erstaunlich gut voran.


 


 


 


 


Nur Tom war aufgrund eines Hustens etwas kurzatmig und auch meine Bronchien taten mir etwas weh. Aber mit
genügend Pausen kamen wir nach 44 Minuten oben an. Dort konnten wir dann endlich die Panorama-Aussicht
bewundern. Die Jungs von der National Guard waren schon da und hatten es sich auf den Steinen bequem gemacht.


 


 


Nach 20-minütiger Pause überquerten wir den „Berg" und bestaunten auf der anderen Seite, neben dem
gigantischen Weitblick auch „Monkey Face ". Das war eine ziemlich mächtige Felsnadel mit steilen, glatten Wänden,
die aussieht wie ein Affenkopf.


 


 


 


 


Wir konnten uns vom schönen Ausblick und den sportlichen Aktivitäten am Felsen nur schwer losreißen. Aber der
Abstieg wartete auf uns und der hatte es in sich! Es war richtig steil und durch den Kies teilweise recht rutschig. Wir
mussten aufpassen, uns nicht auf die Nase zu legen.


 


 


 


 


 


Es war aber auf jeden Fall die richtige Entscheidung, direkt nach der Brücke den Aufstieg zu machen. Auf der Seite
waren viel mehr Treppenstufen und die hätten wir bergab nicht gehen wollen.

Die letzten 2,7 Kilometer führte uns der Weg am Crooked River entlang. Total idyllisch floss er langsam durch den
Canyon.


 


 


So, ich war dann jetzt bereit für eine Klapperschlange. Die sollte es nämlich im State Park geben. Also, wo waren
sie denn nun?

Um kurz nach 13:00 Uhr hatten wir die Runde, leider ohne Schlangensichtung, geschafft und ich war mächtig stolz
auf mich.

Kilometer: 4,9?? Plus die 2 km vom und zum Parkplatz
Schritte: 10.400
Verbrannte Kalorien: 1484
Zeit: 3 Stunden 20 Minuten mit einer langen Pause oben und vielen Fotostopps

Kaum hatten wir den letzten steilen Berg aus dem Canyon hoch zum Parkplatz in Angriff genommen, sahen wir
rechts auf den Steinen zwei Klapperschlangen. Oh, wie cool!!! Ich freute mich wie ein Schneekönig.


 


 


Nach der ganzen Rennerei mussten wir erst mal was essen. Ich machte mit meinem Bageltest weiter und probierte
„Pumpkin Spice". Dazu gab es den zuckerfreien French-Vanilla in den Kaffee. Der schmeckte mir richtig gut, Tom
fand ihn gruselig…
Der Kürbis-Bagel schmeckte ihm aber auch.


 


Um 14:00 Uhr düsten wir weiter Richtung Bend. Vorbei an einem riesigen Cannabisfeld und weg von den dunklen
Wolken, die sich langsam dem State Park näherten.


 


In Bend leerten wir erst mal unsere Abwassertanks an der Chevron Tankstelle (5$) und kauften im Safeway mal
wieder viel zu viel ein. Eigentlich sollten nur Gurken, Taschentücher und Cola light in den Einkaufswagen und was
waren wir am Ende los? 71 $!! Schlimm hier, man sieht immer so viele leckere Sachen… An Oreo-Keksen „Maple
Edition", Cheesecake mit Pumpkingeschmack und Kaffeezusatz „Oreo" & „Crème Brûlée“ konnte ich einfach nicht
vorbeigehen! (Nachtrag: Bis auf den Cheesecake war alles superlecker.)

Um kurz vor 17:00 Uhr erreichten wir die Paulina Falls. Als ich die Autotür aufmachte, erstarrte ich sekündlich zu
Eis. Mittlerweile waren wir auf gut 2000 NN angekommen und es waren nur noch 12°C draußen!
Aber wir hatten noch Glück und die Sonne schien auf die Fälle und erzeugte einen kleinen Regenbogen. Nur Minuten
später schoben sich die dunklen Wolken davor. Sie hatten uns leider eingeholt…


 


Als letzten Sightseeing-Stopp des Tages hatte ich den Rundweg am Big Obsidian Flow rausgesucht. Dort sieht es
aus, als wenn ein riesiger Kipplaster einen gigantischen Haufen Steine abgeladen hätte.


 


Das Lavafeld ist voll mit schwarzen Obsidianen, ein vulkanisches Gesteinsglas.

Über ein paar Treppen gelangten wir hinauf ins Reich der Obsidiane. Oben angekommen, gab es nur leider keinen
richtigen begehbaren Weg mehr für mich… Ich hatte im Eifer des Gefechts meine Schlappen angelassen und war
somit völlig unpassend beschuht… Ich sah aus wie die Leute, über ich sonst immer den Kopf schüttel. *pfeif*


 


 


 


So liefen wir nur ein kurzes Stück auf dem großen Steinhaufen rum, bestaunten die hübschen Obsidiane (Mitnehmen
streng verboten, 500 $ Strafe!!!) und gingen dann zum Womo zurück.

Als wir um 17:30 Uhr am CP ankamen, war der Himmel völlig zugezogen und ein eiskalter Wind wehte über den
See. Schade, wir hatten eine wirkliche schöne Site und hätten uns gerne noch etwas ans Ufer gesetzt. Aber so??
Nee, ohne mich! Ich alte Frostbeule.


 


Stattdessen suchten wir zu Fuß einen Wasseranschluss, damit wir noch Wasser fassen konnten. Die ersten beiden
Pumpen hatten aber einen Anschluss, an dem wir unseren Schlauch nicht befestigen konnten.

So wollten wir noch einmal zu der Dumpstation fahren, die sich außerhalb des CP befindet. Auf dem Weg entdeckten
wir dann aber doch noch eine für uns passende Wasserpumpe.

Mit vollem Tank aßen wir IM Womo zu Abend. Es gab Reste, großen Hunger hatten wir beide nicht.
Dabei beobachteten wir die aufgewühlte Wasseroberfläche und ich las aus dem Reiseführer vor. „Der Newberry
Crater brach das letzte Mal vor 500.000 Jahren aus und gilt neben z.B. dem Mount Rainier als einer der nächsten
Kandidaten für eine Eruption.“
Ok, wenn der See anfängt zu kochen, sollten wir uns schnellstmöglich vom Acker machen!!!

Der angekündigte Regen prasselte unaufhörlich aufs Dach, als wir gegen 22:00 Uhr einschliefen.
 
Kilometer: 145
Wetter: 12°C – 27°C, Sonne-Wolken-Mix
Übernachtungsplatz: Little Crater Campground (26 $, 23,35 €)
Kein Strom, kein dumpen, aber Wasser
 

 

 

 

 

 

 

 

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