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Nach einem Wochenende bei unseren Freunden im Schwarzwald, machten wir uns nicht wieder auf den Weg ins Ruhrgebiet, sondern düsten mal in den Süden. Tom wollte unbedingt einmal auf die Zugspitze und da wir eh Urlaub hatten, buchte ich für uns ein kleines Apartment in Grainau. Auf dem Weg in die Berge wurde der Himmel plötzlich immer dunkler und Minuten später prasselten Regen und dicke Hagelkörner auf unser Auto. Unter den Brücken standen PKW´s mit Warnblinkanlage und wir fuhren im Schneckentempo weiter. |
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Zum Glück hörte das Unwetter vor unserem ersten Ziel, Schloss Neuschwanstein, wieder auf. Wir parkten in Schwangau am Forggensee. Hier gibt es genügend Parkplätze, da hier alles auf Touristen ausgelegt ist.
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Im Ticketcenter kauften wir zwei Eintrittskarten für die deutsche Tour (es gibt auch eine englische) um 15:30 Uhr und konnten uns dann überlegen, wie wir zum Schloss rauf gelangen wollten. Es gibt drei Möglichkeiten, einmal zu Fuß (ca. 40 Minuten), mit einer Pferdekutsche oder mit dem Shuttlebus. Wir entschieden uns für die letzte Möglichkeit und spazierten zum Bus, der uns dann zur Marienbrücke oberhalb des Schlosses brachte.
Durch eine große Gruppe Japaner zwängten wir uns auf die Brücke, die in 90 Metern Höhe über die Pöllatschlucht führt. König Maximillian II ließ 1845 eine Holzbrücke anlegen, die Jahre später von König Ludwig II durch eine Eisenkonstruktion ersetzt wurde. Der Ausblick von dort oben auf Schloss Neuschwanstein war herrlich.
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Unser Weg führte uns dann bergab zum Schloss in den Schlosshof, denn hier sollte unsere Tour starten. Pünktlich erschien auf einer Anzeigetafel die Nummer unseres Tickets und wir durften durch ein Drehkreuz das Schloss betreten. Bei der Führung wurde uns allerhand Wissenswertes über das Schloss, dessen Grundstein 1869 gelegt wurde, und seinen Bauherrn König Ludwig II erzählt. Der König lebte selbst nur wenige Monate im Schloss, leider verstarb er noch vor der Fertigstellung. Allerdings wurde die Anlage schon 6 Wochen nach seinem Tod für Touristen geöffnet. Jährlich besuchen über 1 Million Menschen das Schloss. Wir besichtigten die fertiggestellten Räume, in denen sich der König aufhielt. Fotos durften wir leider keine machen. Nur vom „Balkon“ aus konnte ich die Umgebung ablichten.
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Für den Rückweg zum Auto nahmen wir dann eine Pferdekutsche. Gemütlich fuhren wir so durch den Wald ins Tal zurück. Wieder unten angekommen machten wir uns mit dem Auto auf den Weg nach Grainau zu unserem Apartment. Dieses fanden wir auf Anhieb und wir wurden freundlich vom Hausherrn empfangen.
Zum Abendessen fuhren wir nach Garmisch rein und ließen uns beim Inder nieder, so richtig typisch bayrisch. *lach* Gut gesättigt ging es zurück zur Unterkunft und ins Bettchen.
07.06.
Da der Wetterbericht für vormittags noch gutes Wetter angesagt hatte, standen wir schon um kurz nach 6:00 Uhr auf. Schnell ein Brötchen auf die Hand und schon fuhren wir mit dem Wagen zum Bahnhof in Garmisch. Die Tickets für die Zugspitzrundreise bekamen wir am Schalter, schwups waren 96,00 Euro weg…
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Pünktlich um 8:15 Uhr ruckelte die Zugspitzbahn los. Vorbei an sattgrünen Wiesen mit kleinen und großen Holzheuschobern ging es nach Grainau. Hier wird aus der normalen Bahn eine Zahnradbahn und die Strecke wird kurviger und es geht stetig bergauf. Die Bahn stoppte kurz am Eibsee und Riffelriss bevor es in den Berg ging. Wir fuhren in einen 4,4 Kilometer langen Tunnel ein, der zum Zugspitzplatt auf 2600 Metern Höhe führt.
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Aus dem dunklen Tunnel kommend, blendete uns die Sonne erst einmal ganz schön. Aber dank ihr war es überhaupt nicht kalt. So zog ich meine Jacke aus und wir erkundeten die Umgebung. Der Fernblick war echt überwältigend, keiner von uns beiden war je so hoch auf einem Berg gewesen.
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Heimlich hörten wir einer Reisegruppe zu und erfuhren so, dass das Schneefernerhaus unterhalb des Gipfels mal ein Hotel war und jetzt als Umweltforschungsstation genutzt wird. Um den Permafrost im Gipfel zu überwachen, wurde ein ca. 50 Meter langer und 12 cm breiter Tunnel durch den Berg gebohrt. Messsonden wurden im Gestein verankert und nun steht der Gipfel unter ständiger Überwachung – sehr beruhigend! Vom Gletscher „Nördlicher Schneeferner“ ist leider nicht mehr viel übrig. Allerdings versucht man im Sommer den Gletscher mit Kunststoffplanen vor der Sonneneinstrahlung zu schützen. Außerdem werden mit Pistenraupen große Mengen Schnee (sofern welcher da ist) auf den Gletscher geschoben.
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So langsam wurde es aber mal Zeit für die Gipfelbe(fahrung)steigung. Mit der Gletscherbahn fuhren wir innerhalb von wenigen Minuten zum Gipfel auf 2962 Meter.
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Die Fernsicht war von dort oben natürlich noch besser. Wow! Wirklich beeindruckend. Wir schauten von allen Stellen ins Tal hinunter, gingen rüber nach Tirol und ließen uns zurück in Bayern den höchsten Tee und die höchste Bratwurst Deutschlands schmecken.
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Dann schlenderten wir zum Gipfelkreuz und beobachteten wie erfahrene Bergsteiger (zumindest sahen sie so aus) und aber auch wie Jugendliche mit Turnschuhen (!!) versuchten das letzte Stück zum Gipfel zu meistern. Bei Letzteren konnten wir nicht hinsehen und als einer der Jungs ein Stück des Schneeweges runterrutschte, ging ein Raunen durch die Menge. Da merkten die Beiden dann auch, dass ihre Aktion lebensgefährlich war und traten den Rückweg an. Zum Glück schafften sie es heile zurück. Die passend gekleideten Bergsteiger waren im Nu auf dem Gipfel und machten dort erst einmal Pause.
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Nach zwei Stunden Sehen und Staunen verließen wir „Top of Germany“ und stiegen in die Eibsee-Seilbahn ein. Wie in einer Sardinenbüchse, dicht an dicht, standen wir in der Gondel. So konnten wir leider nicht besonders viel von der Abfahrt sehen. Tom fand das nicht weiter schlimm, er hasst Seilbahnen. Als wir über die beiden großen Stützen fuhren, die die Seilbahn tragen, sackte diese leicht ab, was ein übles Gefühl in der Magengrube verursachte.
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Nach 10 Minuten kamen wir heil im Bahnhof Eibsee an und stiegen dort um in die Zugspitzbahn, die uns zurück nach Garmisch brachte.
Da die Uhr erst 14:00 Uhr zeigte, beschlossen wir zum Olympiastadion zu fahren und schauten uns dort die Skisprungschanzen an. Auf der Großen findet jährlich am 1. Januar das Neujahrsspringen statt.
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An einem kleinen Kiosk legten wir eine Brotzeit ein und warteten auf die Pferdekutsche, die uns zur Partnachklamm bringen sollte. Als die nach einer halben Stunde immer noch nicht aufgetaucht war, machten wir uns zu Fuß auf. Der ausgeschilderte Weg ist gut zu laufen und nach wenigen hundert Metern kam uns das Pferdegespann dann entgegen. Nee, jetzt wollten wir auch nicht mehr und spazierten gemütlich weiter.
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Nach einer halben Stunde erreichten wir den Eingang und bezahlten 2 Euro pP. Der Weg durch die Klamm ist schmal, er führt immer wieder durch dunkle Tunnel und es tropft überall Wasser von der Decke und den zum Teil 86 Meter hohen Wänden. Meine Kamera bekam auch einige dicke Tropfen ab. Durch das ohrenbetäubende Rauschen und Donnern des Flusses konnten wir uns kaum unterhalten. So gingen wir meist schweigend hintereinander her und zeigten immer wieder mit dem Finger auf besonders interessante oder schöne Stellen.
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Als die enge Klamm sich weitete und es bergauf ging, machten wir kehrt und liefen zurück. Dieses wunderschöne Fleckchen Natur hat uns sehr beeindruckt.
Wieder am Auto angekommen machten wir uns auf den Rückweg zur FeWo. Hier gab es zum Abendessen Weißwurst mit süßem Senf. Satt schauten wir noch ein wenig fern und gingen auch bald darauf in Bett.
08.06.
Da der Wetterbericht Regen angesagt hatte, schliefen wir erst einmal aus. Nach einem ausgiebigen Frühstück auf unserer überdachten Terrasse fuhren wir durch den Regen zum Schloss Linderhof. An der Kasse kauften wir zwei Eintrittskarten und mussten uns dann beeilen, denn unsere Führung begann schon 10 Minuten später. So gingen wir flotten Schrittes zum Schloss und konnten auch gleich eintreten und so dem Regen entkommen. Die Führung dauerte ca. 20 Minuten und ist recht informativ.
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Linderhof ist der einzige Schlossbau, den König Ludwig II vollendet erlebte. Hier hielt er sich gerne auf, hauptsächlich in den Nachtstunden, denn der König begegnete nicht gerne Menschen. In der oberen Etage besichtigten wir die Privaträume, den Spiegelsaal, sein Speisezimmer und vier Kabinette. In seinem königlichen Schlafzimmer hätte ein Einfamilienhaus Platz, es ist 7 Meter hoch und misst 100 qm! Leider durften wir in den Innenräumen auch hier nicht fotografieren.
Nach der Tour schlenderten wir durch die Gartenanlage und besuchten auch die künstliche bunt beleuchtete Venusgrotte. Hier konnte der König kleinen Konzerten lauschen und per Kopfdruck kann ein Wasserfall aktiviert werden. Na ja, wer es mag…
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Da gefiel uns der Maurische Kiosk mit goldener Kuppel schon besser. Der stand 1867 erst auf der Pariser Weltausstellung und wurde dann später von König Ludwig käuflich erworben.
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Nach zwei Stunden Besichtigung machten wir uns wieder auf den Rückweg. Da es immer noch regnete, kauften wir im Supermarkt kurz was zu trinken und gingen dann in einem gutbürgerlichen Lokal etwas essen. Den Abend ließen wir dann auf dem Sofa ausklingen.
09.06.
Nieselregen… na super… Wir frühstückten erst einmal und packten dann unsere Sachen zusammen. Nachdem wir den Schlüssel beim Vermieter abgegeben und uns verabschiedet hatten, fuhren wir zur Talstation der Alpspitzbahn. Ein Blick hinauf zum Berg und wir begruben unseren Wunsch nach oben zu fahren. Wolken, nix als Wolken. Stattdessen parkten wir in Garmisch und bummelten durch die Geschäfte. Wenigstens hatte der Regen aufgehört.
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Nach zwei Stunden hatten wir so ziemlich alle Geschäfte durchlaufen und keine Lust mehr.
Wir fuhren zum Kloster Ettal und besichtigten es. Zum 1330 gegründeten Kloster gehören heute ein Internat, eine Brauerei, landwirtschaftliche Betriebe und mehrere Gasthöfe. Die prunkvolle Klosterkirche mit der großen buntbemalten Kuppel ist sehr beeindruckend.
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In einem Restaurant direkt neben dem Kloster aßen wir zu Mittag. Wurstsalat und Dreierlei Knödel mit frischen Pfifferlingen. Oberlecker! Gut gesättigt kehrten wir den wolkenverhangenen Bergen den Rücken und tuckerten langsam zum Starnberger See.
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Im Hotel Garni Sterff checkten wir ein und machten uns aber auch gleich wieder auf den Weg nach Starnberg. Die Straße führte immer mal wieder direkt am See entlang und wir konnten hinter hohen Bäumen und Zäunen einen kurzen Blick auf die tollen Villen am Ufer erhaschen.
Da es in Starnberg wieder anfing zu regen und wir auf einen erneuten Stadtbummel keine Lust hatten, steuerten wir das Kino an. Mit Chips und Cola ließen wir uns in die blauen Plüschsessel plumpsen und schauten „Fluch der Karibik4“. Die zwei Stunden Sonne und Strand taten echt gut.
Auf der anderen Seeseite fuhren wir durch den Nieselregen zurück nach Seeshaupt und verbrachten den Rest des Abends in der Pizzeria Marco Polo. Bei hausgemachtem Tiramisu und Grappa hatten wir viel Spaß mit dem Wirt und einigen Gästen. Gut gelaunt stapften wir durch den Regen zurück zum Hotel und fielen müde in Bett.
10.06.
Um 8:00 Uhr schellte der Wecker und nach dem guten Frühstück machten wir uns zwei Stunden später auf den Weg nach München. Der Reisebericht München findet ihr hier!
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