Es ging mal wieder auf Tour mit der Freiwilligen Feuerwehr Sprockhövel. Mit 51 Personen wollten wir die Kanareninsel Teneriffa erobern. 22 von uns flogen bereits eine Woche früher und erkundeten so schon mal das Eiland. Auch wenn es in den Haupttouriort Playa de las Americas ging, und wir es ja bekanntlich wesentlich ruhiger mögen, freuten wir uns auf den Urlaub.
Tom fiel ein paar Tage vorm Abflug ein, dass er ja eigentlich noch eine Badehose braucht. Während draußen bei 9 °C der Regen gegen die Fensterscheiben prasselte, bestellten wir im Internet ein ziemlich pinkes Modell und auch gleich noch ein paar T-Shirts. Wir hofften, dass die Sachen auch noch pünktlich ankamen.

Wir hatten Glück und einen Tag vor dem Abflug kam das bunte Beinkleid an, allerdings war es zu klein… Was tun? Kurzerhand düsten wir spätnachmittags noch nach Hagen zu Decathlon und kauften dort eine schwarze Badebuxe. Das hätten wir mal lieber gleich gemacht!

Die Hose wanderte zu den anderen Sachen in den Koffer und mit 26 kg lagen wir dann deutlich unter dem Höchstgewicht. Na ja, waren ja auch fast nur T-Shirts drin. Meinen Mann konnte ich doch noch überreden, die dicke Jacke zu Hause zu lassen. Er würde dort bestimmt nicht frieren!!

06.10.

Jochen holte uns pünktlich um 9:45 Uhr zu Hause ab. Gemeinsam mit Inka und ihren Jungs wollten wir in einer Bäckerei im Dorf noch gemütlich zusammen frühstücken.
Familie Scherer schloss sich kurzerhand an und gemeinsam spazierten wir durchs herbstliche Sprockhövel. Allerdings ohne Inka, die wartete nämlich zu Hause noch auf die laufende Spülmaschine. 15 Minuten später war das Ding mit seinem Waschgang endlich fertig und Inka stieß zu uns.

Bei Brötchen, Kaffee und Kakao schwatzen wir eine ganze Weile. Gegen 10:45 Uhr machten wir uns dann auf den Rückweg zum Feuerwehrhaus. Mittlerweile hatte es angefangen zu regnen und niemand hatte etwas dagegen, nun in die Sonne zu fliegen. An der Feuerwehr trudelten so nach und nach alle anderen Mitreisenden ein und mit Sangria und Eierlikör stießen wir auf den bevorstehenden Urlaub an. Inka schickte zwischendurch Jochen noch einmal nach Hause, sie war sich nicht sicher, ob ihre eigentlich immer draußen lebende Katze aus Versehen ins Haus gelaufen war!? Bei der Urlaubshektik stand die Haustür nämlich eine Weile unbeobachtet offen und Kater Carlo war flink und ganz versessen darauf, im Haus zu bleiben. Nach ein paar Minuten kam Jochen achselzuckend zurück. Ob er jetzt das ganze Haus auf den Kopf gestellt hatte oder einfach nur behauptete, Carlo sei innen nicht auffindbar gewesen, wird sein Geheimnis bleiben.

Um 11:30 Uhr bog der bestellte Reisebus um die Ecke und wir beluden ihn sofort mit dem ganzen Gepäck. Nach wenigen Minuten setzte er sich vollbepackt in Bewegung. Die Stunde Fahrt bis Köln verging im Nu, kreiste doch auch im Bus noch der Rest vom Eierlikör.

Am Flughafen angekommen, mussten wir erst mal durch das ganze Gebäude laufen, um zu unserem Abflugschalter zu gelangen. Dort hatten sich bereits drei lange Schlangen gebildet. Brav reihten wir uns ein und vorne angekommen, wollten wir wieder mit Jochen, Inka und den Jungs zusammen sitzen. Leider war aber alles schon so weit belegt, dass nur noch einmal drei Plätze, einmal zwei Plätze und ein einzelner Sitzplatz für uns frei waren. Nicht schön, ließ sich aber leider nicht ändern… Nächstes Mal unbedingt vorreservieren.

An der Passkontrolle spuckte der Beamte seine gerade gegessene Salzstange beim „Guten-Tag-Sagen“ auf unsere Bordkarten. Iiiih!! Ein genuscheltes „Tschuldigung“ machte die Sache nicht weniger ekelig.
Zum Glück passierten wir die Sicherheitskontrollen ohne weitere Spuck- und Zwischenfälle.

Nach einer Stunde Warterei konnten wir gegen 14:15 Uhr endlich den Flieger betreten. Inka, Tony und Tom belegten die Dreierreihe, Nico und ich nahmen die zwei Plätze und Jochen ließ sich in Reihe 7 auf seinen Einzelsitz plumpsen.

 

 



Die fünf Stunden Flugzeit gingen recht schnell vorbei. Wie es so ist, wenn man mit so vielen bekannten Gesichtern fliegt. Es wurde viel gequatscht, die Kinder rannten von vorne nach hinten und umgekehrt. Das Essen war auch ok und dank der ersten Reihe hatten wir genügend Beinfreiheit.




Um 18:15 Uhr (Ortszeit) landeten wir sanft auf Teneriffa. Die Koffer waren schnell gefunden, ebenso der Bus, der uns zum Hotel bringen sollte. Eine halbe Stunde Fahrzeit lag es entfernt. Dort angekommen wurden wir natürlich schon von der Vorhut erwartet und gebührend empfangen.

Nachdem wir recht schnell unsere Kartenzimmerschlüssel hatten (die gleichzeitig auch als völlig bescheuerte Identifikation eines All-Inclusive-Gastes dienten), gingen wir mit Jochen und Inka zu unseren Unterkünften, die parktischerweise fast nebeneinander lagen. Die kurze oberflächliche Begutachtung fiel gut aus. Großes helles Zimmer mit Holzmöbeln und es sah sauber aus. Der Blick vom Balkon war allerdings etwas ernüchternd. Zwar konnten wir ein bisschen vom Meer und der gerade untergehenden Sonne sehen, aber ansonsten nur Dächer und Klimageräte.



Nach ein paar Minuten spazierten wir durch die schönen „grünen“ Gänge des Hotels gemeinsam zum Abendessen. Das Buffet sah ordentlich aus, es gab von allem etwas. Hier konnte wirklich jeder was finden. Alles, was wir probierten, schmeckte uns.



Nach der Schlemmerei begutachteten wir kurz die Poollandschaft… Na ja… Nicht so unser Ding. Viel zu viele Plastikliegen dicht an dicht und viel zu viel Beton. Uns fehlte einfach das Grüne… Es gab auch keine Rutsche oder ein ähnliches Highlight. Einfach nur ein mehr oder weniger eckiges Becken in einer ziemlich grauen Einöde.

Die laute Musik wies uns anschließend den Weg zur Bar auf der Terrasse, wo schon alle anderen Feuerwehrkameraden saßen. Wir bestellten Bier, Cocktails und Sangria. Letztere landete nach einem missglückten Versuch von Tom, sein Bierglas zu greifen, auf Inkas weißer Hose. Na toll! Die Begeisterung hielt sich in Grenzen und alle Entschuldigungsversuche prallten erbarmungslos ab.
Übrigens muss man hier aufpassen, denn nicht alle Getränke auf der Karte sind im AI-Angebot enthalten. Beim Einchecken bekamen wir einen extra Zettel, auf dem alle AI-Leistungen (incl. Essen und Trinken) einzeln aufgeführt waren. Diesen sollte man in den ersten Tagen dabei haben, sonst bekommt man am Ende die dicke Rechnung. Nicht schön!!



Noch ein Whisky-Cola und ein Bier und Tom und ich verschwanden mal lieber langsam Richtung Zimmer. Vorher mieteten wir für 2 Euro pro Tag noch einen Zimmersafe. Schon frech, dafür Geld zu nehmen!
Ich packte die Tasche noch aus und bevor wir uns ins Bett legten, sprangen wir noch kurz unter die Dusche. Ach, tat das gut.

Gegen 1:00 Uhr schlummerten wir ein. Draußen war noch Partystimmung, die leise zu uns hereindrang. Egal…

07.10.

Piep-Piep-Piep, der Wecker machte uns um 7:30 Uhr wach. Gähn! Langsam und etwas mühselig quälten wir uns aus dem Bett. In Ruhe duschten wir, und als Jochen und Inka an unsere Zimmertür klopften, waren wir startklar.
Das etwas englisch angehauchte Frühstücksbuffet war ausreichend, nur der Kaffee schmeckte mal so gar nicht. Aber Brötchen, Ei und Schinken machten uns satt und eine Stunde später machten wir uns auf zum Pool.

Ganz tourimäßig hatten hier schon viele Gäste ihre Liegen mit Handtüchern und Stacheldraht blockiert. Bei einigen fehlte echt nur noch der Wachhund und die Selbstschussanlage…
Tom und ich liefen noch etwas unentschlossen umher. Sollten wir uns auch ein Plätzchen suchen? Mmmh… Ich wollte mir auf jeden Fall mit einigen anderen Frauen unserer Gruppe mal den Begrüßungstreff „antun“. Tom tauschte dann lieber Hose gegen Badeshorts und sprang ins kühle Nass.



Um 10:00 Uhr fanden wir Frauen uns im Foyer ein und der gute ITS-Mann begrüßte uns. Die Veranstaltung war nicht grottenschlecht, aber der Typ hatte was von einem Hinterhof-Autoverkäufer… Nur bei ihm ist alles super und alle anderen taugen nix! Na ja, nach einer halben Stunde spazierten wir zurück zum Pool und berichteten dem Rest von den Ausflügen, die so angeboten wurden. Abends wollten wir dann die eine oder andere Tour buchen, bzw. Tickets kaufen.

Am und im Wasser hatten wir dann eine Menge Spaß. Besonders natürlich die Kids. Nach Wassergymnastik und Wasserball hatte ich allerdings die Nase voll von Animation und Sonne und verkrümelte mich eine Weile aufs Zimmer. Herrlich, nur das leise Brummen der Klimaanlage war zu hören. Gegen 13:30 Uhr holte mein Schatz mich zum Mittagessen ab. Essen wollte ich zwar nichts, aber ich leistete ihm natürlich Gesellschaft. Anschließend machten wir es uns auf Inkas Liege bequem.

Es wurde wieder viel gelacht und eine Menge Blödsinn gemacht. Die Sonne brannte vom wolkenlosen Himmel und es war ganz schön heiß! Zur 4-Uhr-Tee-Zeit bestellten Tom und ich lieber einen Hot Dog. Auch wenn es nur ein aufgeschnittenes Baguette mit einer Bockwurst drin war, schmeckte es uns.
Gut gesättigt machten wir uns mit Jochen, Inka und Tony auf. Wir wollten uns mal den Strand ansehen. Vor unserem Hotel spazierten wir an Bars und Kneipen entlang zur Promenade runter.


Vor unserem Hotel



Nach wenigen 100 Metern erreichten wir den schwarzen Sandstrand. Heiß, heiß, heiß!!! In Schlappen marschierten wir zum Meer runter. Tony baute dort sofort eine Sandburg und wir vier testeten mit den Füssen die Wassertemperatur. Angenehm!




Nachdem die Männer dann auch einmal ganz im Wasser waren, gingen wir zum Hotel zurück. Dort angekommen trafen wir uns mit 15 anderen Kameraden und belagerten den ITS-Mann, der noch einmal ins Hotel gekommen war.
Die verschiedensten Ausflüge, Autos und Einzeltickets wurden gebucht und das natürlich alles durcheinander. Trotz der teilweise chaotischen Zustände und des ziemlich nervenden Klavierspielers, der unaufhaltsam lautstark das gleiche Stück klimperte, hatten wir nach einer knappen Stunde alle unsere gewünschten Sachen gebucht. Tom und ich waren auf einen Schlag 300,- Euro ärmer, bekamen dafür aber eine Tour zum Loro Park, eine Fahrt mit einem U-Boot und eine Karte für den Siam Park. Die Woche war somit fast voll, wunderbar!

Zufrieden machten wir uns alle frisch und trafen uns eine halbe Stunde später zum Abendessen. Tische wurden gerückt und anschließend Speisen verdrückt.

Mit Jochen und Inka plus Kids spazierten wir später noch einmal zur Promenade runter. An den Ecken standen einige fliegende Händler und vor den Restaurants wurden wir auch oft angesprochen. Es hielt sich aber noch in Grenzen, wir hatten es in der Türkei oder auf Bali deutlich schlimmer erlebt.



Vor einem „Happy Fish Laden“ stoppte unsere kleine Gruppe. Dort kann man seine Füße von kleinen Saugbarben behandeln lassen. Die Fische knabbern die abgestorbenen Hautzellen ab und hinterlassen samtweiche Füße. Das hatte ich mal im TV gesehen und wollte es unbedingt einmal ausprobieren. Ein paar Minuten später baumelten unsere Füße im Wasser und die Fischchen konnten sich satt essen.



In den ersten paar Minuten war es echt unangenehm und ich musste mich beherrschen, meine Füße nicht sofort wieder rauszuziehen. Es kribbelte ganz doll, als wenn die Beine eingeschlafen wären. Aber dann wurde es angenehm und wir zwei Mädels genossen die 20 Minuten (je 8,- €), während der Rest draußen auf einer Bank wartete.

Mit immer gut durchbluteten Füßchen gingen wir dann noch etwas an den Lokalen und Geschäften entlang. Gegen 22:00 Uhr machten wir uns aber auf den Rückweg. Es gab im Hotel nur bis 23:00 Uhr AI und wir wollten auf jeden Fall noch etwas trinken.

Dort angekommen hatte unsere Gruppe natürlich schon wieder die halbe Terrasse belagert. Getränke flossen in Strömen und wir lachten über Zweite-Reihe-Parker und Langzeit-EKG-Träger (Sorry, Insider… Kann man leider nicht erklären).

Als die Last-Order-Gläser leer getrunken waren, verabschiedeten wir uns. Im Zimmer cremte ich Tom noch seinen verbrannten Rücken ein (geht der ohne Sonnencreme in den Pool… tztztz) und um 1:30 Uhr stempelten wir die Bettkarte und schliefen sofort ein.

08.10.

Bereits um 7:00 Uhr schellte das Handy, nur aufstehen wollten wir nicht! Erst nach der zweiten Erinnerung schwangen wir unsere Hintern aus dem Bett.

Zähne putzen und ab zum Frühstück. Auf dem Weg zu unserem Tisch im Restaurant gab es natürlich wieder einige „Hallo“, „Moin“ und „Guten Appetit“ zu verteilen. Lustig, wenn man das halbe Hotel kennt.
An diesem Morgen gab es am Buffet richtig leckere Quark-, ich nenn sie mal Klumpen. Mmmh, hoffentlich liegen die morgen auch wieder da.

Um 9:15 Uhr war dann Treffpunkt an der Rezeption. 16 Leute von uns, darunter auch Tom, wollten in den Siam Park. Ich entschied mich gestern schon dagegen und wollte den Tag am Pool verbringen. Nicht, dass mir das wahnsinnig viel Spaß machen würde, aber auf Rutschen hatte ich noch weniger Lust.

So gesellte ich mich zu Ilona, Tanja, Ulla, Sandra und Ulli und wir verbrachten den Tag am und im Wasser. Zwischendurch stürmten wir das Mittagsbuffet und Ulla erzählte beim Essen von ihren wilden Ausflügen nach Hamburg, seeehr interessant!! Die Zeit verging wie im Flug und wir lachten die meiste Zeit über irgendeinen Blödsinn.



Gegen 17:00 Uhr schnappte ich mir mein Handtuch und verabschiedete mich aufs Zimmer. Eine kurze Begutachtung im Spiegel zeigte keinerlei rote Stellen auf der Haut. Die Sonnencreme hatte zum Glück ihren Zweck erfüllt. Mal sehen, ob Tom den Tag auch ohne größere Schäden überstanden hatte.

Als er zwei Stunden später ins Zimmer kam, stöhnte er über einen immer dicker werdenden Ellbogen. Den hatte er sich in einer der Rutschen gestoßen. Aber trotzdem muss es im Park super gewesen sein.
Als Jochen und Inka wenig später an unserer Tür klopften und uns zum Abendessen abholten, berichteten ihre beiden Jungs Nico und Tony noch ganz aufgeregt von den vielen verrückten Rutschen, dem Wellenbad und dem Haifischbecken. Ich freute mich, dass alle einen so schönen Tag gehabt hatten.

Nach dem Essen ging es wieder mal auf die Terrasse zum gemütlichen Beisammensein. Auf der Bühne gab es eine Schlangenshow, die allerdings wenig spektakulär war. Bei reichlich Alkohol hatten wir viel Spaß und das Niveau sank teilweise auf einen absoluten Tiefstand. Aber man darf halt alles nicht immer so ernst nehmen. Spaßbremsen gibt es ja leider überall…!

Dank der Sonne und des Rutschparks waren alle ziemlich erschlagen und schon gegen 0:00 Uhr lagen Tom und ich im Bett… Schnarch…

09.10.

Um 7:45 Uhr klopften wir schon an Jochen und Inkas Zimmertür. Aufstehen! Frühstück! Stille… So gingen wir erst mal alleine runter in den Speisesaal. Eine halbe Stunde später tauchten die Vier dann mit kleinen Augen auf. Wir mümmelten zwei Brötchen und ein paar Spiegeleier weg und gingen dann noch mal kurz aufs Zimmer.

Gegen 8:45 Uhr fanden wir uns an der Rezeption ein. Schon von Deutschland aus hatten wir uns mit Jochen und Inka ein Auto gemietet. Das sollte um 9:00 Uhr zum Hotel gebracht werden. Mit uns warteten noch weitere Kameraden, die sich auch für den Tag ein Auto gemietet hatten. Allerdings über den Reiseveranstalter vor Ort.

Pünktlich bekamen auch alle ihre Fahrzeuge, nur wir standen noch ohne Gefährt vor dem Hotel rum. Nach zehn Minuten kamen natürlich die ersten dummen Sprüche unserer Mitfahrer und Jochen erkundigte sich an der Rezeption. Die Dame meinte allerdings, dass noch alles im grünen Bereich sei und wir einfach warten sollten. Nach weiteren 15 Minuten drängte er sie dann aber doch, in der Vermietstation anzurufen. Ja, man sei auf dem Weg. Und tatsächlich drei Minuten später wurden Tom und Jochen abgeholt und zur Station gebracht. Hieß für Inka, Tony, Nico und mich weiter warten… Die restlichen Mitfahrer tankten in der Zwischenzeit schon mal. Erst um kurz vor 10:00 Uhr (mit einer Stunde Verspätung), rollte unser Wagen dann vor und wir konnten endlich losfahren.


LOS!!!


Mit insgesamt fünf Fahrzeugen steuerten wir das erste Ziel an. Und zwar den 3718 Meter hohen Pico del Teide („ei“ wird ausgesprochen wie unser „hey“). Er ist nicht nur der höchste Berg Spaniens, sondern auch der höchste Berg im ganzen Atlantik.

Vorbei ging es an schönen Aussichtspunkten, aber auch an verbrannten Waldstücken. Im Sommer 2012 brannten über 2000 Hektar Land ab. Die Feuerwehr hatte Mühe und Not in dem Gelände die Brände zu löschen.





Und dann lag er majestätisch vor uns, der Teide. Umgeben von einer bizarr wirkenden Lavalandschaft.
Die letzte Lava floss 1789 aus der Westflanke des Vulkans. Im Jahr 1909 gab es noch einen Ausbruch nordwestlich des Gipfels. 1954 wurden der Teide und das umliegende Gebiet als Nationalpark ausgewiesen und 2007 wurde alles von der UNESCO als Weltnaturerbe anerkannt.




Nach einer kurzen Pause machten wir uns auf zur Felsengruppe Los Roques de Garcia. Sie sind eines der Wahrzeichen Teneriffas und vermutlich die Reste zweier nebeneinander liegender Vulkankegel. Am berühmtesten Felsen, dem Roque Cinchado, sieht man deutlich die verschiedenen Gesteinsschichten.






Bis zur Talstation der Seilbahn war es dann nicht mehr weit. Von Naturschützern wird sie allerdings stark kritisiert, aber die Lizenz von 1971 gilt noch bis 2070.
Tom warf uns direkt vor dem Eingang raus und suchte dann einen Parkplatz. Nach wenigen Minuten kam er zurück. Die digitale Anzeige am Kassenhäuschen zeigte für die Bergstation 9°C an, trotzdem ließ ich meine Jacke im Auto.





Einige aus unserer Gruppe wollten lieber unten bleiben und so reihten sich nur 10 von uns brav in die Warteschlange ein. Wir hatten aber ziemliches Glück und mussten nicht allzu lange anstehen. Im Sommer müssen hier wohl tumultartige Zustände herrschen.
Für 25,- € pP brachte uns die Gondel dann in 8 Minuten von 2.356 Meter auf 3.555 Meter.



Puh, die Luft dort oben war deutlich dünner als noch 1199 Meter weiter unten! Aber bei Weitem nicht so kalt und windig, wie es einige prophezeit hatten. Meine Jacke lag im Auto ganz hervorragend. Eine Weile stapften wir durch die Lavalandschaft und genossen den unbeschreiblichen Ausblick.










Eine dreiviertel Stunde später verließen wir wieder die luftigen Höhen und fuhren mit der Seilbahn zur Talstation zurück. Tom, Nico und Tony holten sich je ein Sandwich, aber niemandem schmeckte es. Viel zu trocken und dann auch noch zu teuer…

Weiter ging unsere Sightseeingtour. Wir bogen auf die schnurgerade TF38 ab und fuhren mitten durch die erkaltete Lava. Rechts sahen wir am Westhang des Teide den Vulkankrater Pico Viejo. Deutlicher waren die Spuren des letzten Ausbruchs von 1789 zu sehen.



Pico Viejo


In Santiago del Teide bretterte unser Führungsfahrzeug leider an der hübschen Kirche vorbei. Nur ein Foto aus dem fahrenden Auto bekam ich hin, aber das kannte ich ja…



Wir bogen Richtung Masca ab und flogen nur so über den Asphalt. An einem grandiosen Aussichtspunkt hielten wir, genossen die Aussicht und sogar ein paar Eidechsen liefen mir vor die Linse.






Leider musste ich hier feststellen, dass diese Strecke um diese Uhrzeit eine Katastrophe für Fotografen ist. Wer Wert auf schöne Bilder legt, sollte hier auf jeden Fall morgens hinfahren. Alles, auch später Masca, lag im vollen Gegenlicht…

Viiiele Kurven führten uns bergauf und bergab, immer wieder mit faszinierenden Ausblicken. 20 Minuten später erreichten wir Masca, das angebliche schönste Bergdorf auf Teneriffa. Direkt dahinter beginnt die Mascaschlucht, die täglich unzählige Touristen zum Wandern anlockt.
Gerne wären wir ein wenig im Dorf umherspaziert, aber es gab keine Parkplätze für 5 PKWs. So schoss ich schnell ein paar Bilder und weiter ging es.






Die malerische Bergstraße führte uns wieder zu wundervollen Ausblicken. Am Horizont konnten wir die Insel La Gomera im Dunst liegen sehen. Nur ihre Spitze ragte aus den Wolken.


La Gomera



So langsam kam doch ein leichtes Hungergefühl auf und in Buenavista del Norte stürmten wir ein Lokal. Die freundliche Bedienung rieb sich die Hände beim Anblick so vieler hungriger Touristen. Getränke, Burger, Steaks und Nudeln wurden bestellt. Tom und ich entschieden uns für die Paella, die köstlich schmeckte.

Nach 1,5 Stunden machten wir uns zum letzten Ziel des Tages auf, dem westlichen Punkt von Teneriffa. Um zum Faro de Teno zu gelangen, mussten wir eine schmale Straße nehmen. Zu Beginn warnten uns Schilder, die Straße nicht bei Regen oder starkem Wind zu befahren. Da beides nicht in Sicht war, wagten wir todesmutig die Weiterfahrt.



Eigentlich war geplant am Mirador de Don Pompeyo anzuhalten, aber alle fuhren vorbei. So bekam ich wieder nur ein „fliegendes“ Foto!



Die Straße schlängelte sich dicht an den überhängenden Felswänden entlang. Sah wirklich beeindruckend aus.



Nach ein paar Minuten Fahrzeit wurde die Straße etwas breiter und wir fuhren von der Steilküste weg über die flache Landzunge. Rechts standen große Windräder und Bananenplantagen. Am Leuchtturm fanden wir zum Glück genügend Parkplätze und stiegen aus. Neben uns kam der „spanische Partywagen“ zum Stehen. Vanessa hatte in dem Lokal eine spanische CD erworben und die Musik dröhnte jetzt aus den Lautsprechern. Cool, wir hätten auch eine kaufen sollen!



Gemeinsam spazierten wir zum Meer. Chillten ein wenig in der Spätnachmittagssonne und genossen die Aussicht auf die Steilküste.





Auf dem Rückweg zum Hotel hielten wir kurz am Drachenbaum von Icod de los Vinos. Das Alter wird auf 500 bis 6000 Jahre geschätzt. Da er ja kein richtiger Baum mit Jahresringen ist, weiß niemand genau wie alt er wirklich ist. Macht aber nichts, er sah trotzdem beeindruckend aus.



Die Sonne verschwand genau um 19:40 Uhr und 1 ½ Stunden später kamen wir ziemlich ko im Hotel an. Sofort stürmten wir das Restaurant und machten uns über das reichhaltige Angebot her. Klar gab es auch Sachen, die uns nicht schmeckten, aber das ist ja wohl bei jedem Buffet so. Wir fanden immer was und wurden auch immer satt!




Irgendwann zogen wir wieder auf die Terrasse um und ließen uns Cocktails und Bier schmecken. Spaß hatten wir sowieso!
Heimlich schütteten wir drei mit Wodka gefüllte Gläser aus und füllten sie mit Poolwasser. Die Trinker merkten den Austausch noch nicht einmal. Entweder waren sie schon zu betrunken oder sie wollten es nicht zugeben. Sehr lustig!!

Arm in Arm schlenderten Tom und ich gegen 0:00 Uhr aufs Zimmer. Viel Schlaf bekamen wir leider auch in dieser Nacht nicht.
 

 

 

 

 

 

 

 

 

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