03.09.

Uih! Das war aber mal ganz schön frisch im Wohnmobil! Bei nur 7°C Außentemperatur kuschelten wir uns mal
lieber noch etwas in unsere warmen Decken. Als ich gegen 8:00 Uhr aufstand, machte ich erst mal die Heizung an.
So konnte ich auf keinen Fall duschen gehen!

Bereits nach wenigen Minuten herrschte eine angenehme Temperatur im Innenraum und ich konnte mich in Ruhe
frisch machen, während Tom schon mal einen Tee mit frischem Ingwer und Zitrone kochte. Nicht, dass wir uns
krank fühlten, aber schaden konnte er ja auch nicht.

Meine wieder einmal fies entzündeten Mückenstiche rieb ich mit Cortisonsalbe ein und schmierte mir gemütlich
meinen Zimt-Rosinen-Bagel für Mittags. Tom trank in Ruhe seinen Kaffee und wir quatschen in der herrlichen
Morgensonne. Das war Urlaub!

Erst um 10:00 Uhr machten wir uns auf den Weg. Nach dem wunderschönen gestrigen Wandertag standen nun
wieder zwei Fahrtage an. Meine Güte, der Yellowstone ist aber auch wirklich weit weg von allem!

Die Strecke Richtung Süden war toll. Wir durchfuhren flaches Farmland, welches die Bauern teilweise mit riesigen
Vorrichtungen wässerten. Rechts und links im Hintergrund die tannenbewachsenen Berghänge und immer wieder
nette kleine Örtchen.
Vorbei ging es an Seen und durch dichte Wälder, es wurde immer einsamer. Herrlich!

 

 


 


 


 


 


An einer Tankstelle im Nirgendwo füllten wir Sprit nach (2,89 $ die Gallone (2,66 €)). Unfassbar, was die dort für
einen wunderbaren Ausblick aus dem angeschlossenen kleinen Supermarkt hatten.


 


Neben vielen Holzlastern kam uns auch eine kleine klapperige Pferdekutsche entgegen. Die ältere Dame darin hatte
ein Kopftuch auf und hielt ihr lächelndes Gesicht zufrieden in die Mittagssonne. Wo sie wohl herkam?

Am Seeley Lake vertraten wir uns ein bisschen die Beine. An der Straße hatten wir ein Schild „Wasserflugzeug"
gesehen und so spazierten wir über eine Wiese zum Seeufer. Dabei schreckten wir hunderte von roten Libellen auf,
die sich im Gras gesonnt hatten.


 


 


Ein Wasserflugzeug fanden wir allerdings nicht. Schade, so machten wir uns unverrichteter Dinge wieder vom Acker.

Am Salmon Lake waren einige Angler unterwegs und am Ufer standen Holzhäuser… Eins schöner als das andere.


 


Bei Clearwater hatte die Außentemperatur wieder die 30°C-Marke erreicht und wir cruisten durch eine sanfte
grasbewachsene Hügellandschaft. Im Hintergrund immer noch die Rocky Mountains.
Den Highway 141 zierten ockerfarbene Wiesen mit schwarzen Rindviechern drauf. Die hatten mal genug Platz zum
Grasen. Hier und da eine Ranch, das war es dann auch.


 


Als wir den Highway 12 erreichten, war auch die Zivilisation zurück. Vierspurig näherten wir uns langsam dem CP.
An einem Aussichtspunkt picknickten wir und genossen den tollen Blick auf die Weiten Montanas.


 


Dabei beschlossen wir, morgen bereits in den Yellowstone NP zu fahren. Eigentlich war unser ursprünglicher Plan
den Umweg über das Örtchen Red Lodge zu nehmen, um dann über die Berge den Park anzufahren. Die
Wettervorhersage war aber nicht ganz so der Knaller für die Tage, an denen wir im NP sein wollten. Einen Tag eher
sollte aber noch 12 Stunden lang die Sonne scheinen und das wollten wir nutzen. So verzichteten wir auf die
Anfahrt über die Berge!

Als wir die Stadt „Helena" erreichten, zeigte das Thermometer 34°C. Nie im Leben habe ich damit gerecht, dass es
dort so warm werden würde. Sonst hätte ich doch noch mehr T-Shirts eingepackt!
Aber die Wärme war sehr trocken und dadurch konnte man es gut aushalten. Im Safeway kauften wir noch ein
paar Kleinigkeiten und erhielten dort an der Kasse unsere eigene Clubkarte. Ersparnis heute: 18 $ (16,50 €)
Die wibbelige Kassiererin fragte uns, ob wir schon einmal im Winter hier gewesen wären?! Da wäre es kalt, bis zu
-28°C im letzten Jahr! Och nö, das brauche ich dann doch nicht!

Um 17:00 Uhr kamen wir am Black Sandy CP an. Dieser liegt malerisch am Ufer des Missouri River.

Mit unseren Campingstühlen machten wir es uns gemütlich und genossen die Ruhe und die Aussicht. Ein Fischreiher
flog vorbei und in der Ferne schrie eine Möwe. Das war so idyllisch!


 


 


Heute war dann einmal Zeit für ein Oreo-Tasting. Zur Auswahl standen Carrot Cake, Kokosnuss, Pistazie und
„Marshmallow Moon“ (zum 50. Jahrestag der Mondlandung). Schnell stand mein Favorit fest: Carrot Cake!
Kokosnuss und Pistazie sind auch nicht schlecht, „Marshmallow Moon“ hingegen schmeckt wie die normalen Oreo
Kekse.


 


Zum Hauptgang wurde wieder der Grill angeworfen. Ich hatte zusätzlich noch eine kleine Portion Sushi aus dem
Safeway mitgenommen. Das schmeckte wirklich köstlich.

Als Nachtisch gab es dann S’More. Das sind zwei Cracker und dazwischen Schokolade und ein gerösteter
Marshmallow. Alles zusammen kommt auf den Grill. So stand es zumindest auf der Tüte…
Uns sind dann erst mal die Kekse von unten angebrannt. Mit einem neuen Cracker schmeckte uns das aber nicht
so wirklich. Ich habe es dann noch mal ohne Schokolade und mit vorher gegrilltem Marshmallow probiert. Nee, das
war auch nichts! Einen neuen Versuch werden wir an einem anderen Abend machen, für heute waren wir satt. 


 


Am Lagerfeuer ließen wir den Tag in Ruhe ausklingen. Die Grillen zirpten und in der Dunkelheit hörten wir immer mal
wieder einen Fisch springen. Leider zogen Wolken auf und wir konnten keinen Sternenhimmel sehen.


 


Um 22:00 Uhr hüpften wir frisch geduscht ins Bett. Gute Nacht!

Kilometer: 386
Wetter: Bis 34°C, Sonne
Übernachtungsplatz: Black Sandy State Park (34 $ + 10 $ Reservierungsgebühr, 39,10 €)
Mit Strom, Wasser und dumpen
 

 

 

 

 

 

 

 

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