21.06.

Wir hatten richtig gut geschlafen. Nur das Duschen war etwas problematisch, da weder ein Vorhang noch eine Scheibe das Wasser davon abhielten, auf dem Holzfußboden zu landen. Das Frühstück aßen wir in Ruhe am Tisch im Wohnzimmer. Unseren Dining Room hatten wir nämlich in einen begehbaren Kleiderschrank umfunktioniert, da der Eigentliche uns zu klein erschien. Durchs geöffnete Fenster hörten wir den Fluss hinterm Haus rauschen und auch die Sonne blitzte durch kleine Wolkenlücken am Himmel.

Gegen 11:00 Uhr machten wir uns auf und fuhren erst einmal nach Ullapool, um im Tesco einige Dinge einzukaufen. So wirklich wollten die Wolken am Himmel nicht verschwinden und so beschlossen wir, heute nur eine kleine Küstenrunde zu drehen. In Drumrunie bogen wir links ab und fuhren durch eine felsige, wildromantische Landschaft. Endlich gab es wieder blühenden Fingerhut und Ginster zu sehen. Und was noch wichtiger war – Bäume! Das hatten wir auf Lewis / Harris doch sehr vermisst.

 

 



An dem Haus, das die Ortschaft Badnagyle sein sollte, hielten wir uns rechts. Die Straße schlängelte sich an kleinen Wäldchen, Bächen und ein Stück an der Küste entlang. Wir hielten an und gingen zum Ufer. Es war gerade Ebbe, der Höhenunterschied lag bei etwa 3 Metern. Wir guckten ein wenig in der Gegend rum und entdeckten plötzlich, wie ein Raubvogel von einem Haufen Möwen angegriffen wurde. Er war ihren Nestern wohl zu nahe gekommen.
An einem Berghang sahen wir einen Hirsch grasen und auf der schmalen Straße lief eine Schafherde vorbei. Wie herrlich hier. Natur pur!















Wir fuhren nur ein kurzes Stück weiter, denn am River Kirkaig sah es so nett aus, dass Tom den Wagen erneut stoppte. Einige Meter liefen wir am Ufer entlang bis zu einer kleinen Holzbank. Hier wollte ich eigentlich ein Foto von uns machen und war dabei, den Apparat auf einem Stein auszurichten, als Tom plötzlich rief. In 20 Metern Entfernung zu uns flog ein Goldadler über den Fluss! Wow!
Leider bekam ich die Kamera nicht so schnell auf ihn gerichtet, zu sehr war ich von seinem Anblick überwältigt.



In Lochinver hielten wir nur, um im Visitor Center die Toilette zu besuchen. Die Pottery hat sonntags geschlossen und so verschoben wir einen Besuch auf später.


Ein Sofa aus ScherbenPottery Lochinver













Die Straße wurde in Lochinver wieder zweispurig und führte uns an Loch Assynt vorbei, immer mit einem wunderbaren Blick auf die umliegenden Berge. Eine wunderschöne raue Umgebung, in der dann am Ende vom Loch die Ruine von Castle Ardvreck auftauchte. Wir machten ein schnelles Foto, zu mehr hatte ich bei dem Himmel keine Lust. Wenn sich die Sonne mal zeigen würde, würden wir wiederkommen.


Loch AssyntCastle Ardvreck













Jetzt überlegten wir erst einmal, wo wir nun hinfahren sollten und entschlossen uns in Tarbet nachzusehen, wann das kleine Fährboot nach Handa Island fährt. Auf meiner Karte war an einem Loch ein Wasserfall eingezeichnet. Da er nicht weit von der Straße entfernt sein sollte, zog ich die „Wanderschuhe“ an und wir marschierten los. Tom hatte seine dicken Schuhe schon den ganzen Tag an und schimpfte immer, wenn ich mit meinen normalen Tretern in der nassen Wiese versank.
Hier war es jetzt auch nicht besser, aber dank der Schuhe merkte ich keine Feuchtigkeit. Nur die des Wasserfalls hätte ich zumindest gerne mal gesehen. Aber nix! Nach 10 Minuten standen wir vor einem ziemlich steilen Berghang, den ich auf keinen Fall runter wollte. Schließlich musste ich ja dann da auch wieder hoch! So machten wir kehrt, sahen keinen Wasserfall und beschlossen, genug gewandert zu sein, zumindest für diesen Tag.

In Tarbet hatten wir zwei große Wohnmobile aus Frankreich vor uns, die bis direkt vor den Pier fahren mussten. Wenn der Strand betoniert gewesen wäre, wären sie bestimmt auch noch weitergefahren. Wir ließen unseren Wagen auf dem Parkplatz weiter oben stehen und quetschten uns an den Wohnmobilen vorbei zur kleinen Holzhütte, an der ein Aushang angeschlagen war. Die Fähre würde zwischen 9:00 Uhr oder 9:30 Uhr (das erste Blatt konnte sich nicht mit der großen Tafel daneben einigen) und 14:00 Uhr zur Insel fahren. Der letzte Rücktransport findet gegen 17:00 Uhr statt. Super, jetzt brauchten wir nur noch einen sonnigen Tag.

Noch drei, vier Bildern von den umherlaufenden Schafen und wir machten uns auf den Rückweg zum Cottage. Dabei blickten wir auf die Uhr, um zu wissen, wann wir an einem Sonnentag denn morgens losfahren müssten, um pünktlich hier zu sein.

1,5 Stunden später rollten wir auf den Hof unserer Unterkunft. Unterwegs hatten wir nur kurz im Tesco Halt gemacht, um die vergessenen Lebensmittel einzukaufen und um meine Eltern anzurufen.

Da sich JETZT endlich auch mal die Sonne zeigte, liefen wir zum Fluss hinterm Haus hinunter. Hier war es wunderschön. Das fließende Gewässer war nicht tief und mit vielen Steinen bestückt. Am Ufer wuchs alles wild durcheinander, Farn, Fingerhut, Gräser, Büsche und Bäume. Ein dicker Mammutbaum markierte für uns das Ende unseres kleinen Ausflugs und wir setzten uns eine Weile auf eine Bank und genossen das Rauschen des Wassers. Wie idyllisch!


Braemore Square Country House



Vor dem Abendessen bestellten wir bei Ed noch Brot für den nächsten Tag und Tom verabredete sich mit ihm zum Fliegenfischen. Nachdem wir unsere Nudeln gegessen hatten, machten wir es uns bequem. Tom testete noch die Wanne und ich schaute dem Regen draußen beim Regnen zu. Und außerdem packte ich noch die 12 Ü-Eier aus, die wir im Tesco gekauft hatten. In jedem 3. sollte ein Schaf sein und so war es auch! Über die Schoki hat Tom sich dann später hergemacht.

Auch wenn das Wetter nicht ganz perfekt war, hatten wir einen wunderschönen Tag, an dem gegen 23:00 Uhr die Lichter ausgingen.
 

 

 

 

 

 

 

 

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