24.06.

Was für eine Nacht, ständig wurde ich schweißgebadet wach. Die Erkältung hatte mich jetzt voll im Griff. Aber heute
sollte doch ein weiteres Highlight folgen, die Waltour von Andenes aus. Also dopte ich mich mit allem, was die
Reiseapotheke so hergab und ging heiß duschen.

Dann zogen wir mehrere Lagen Klamotten an und fuhren zum Leuchtturm von Andenes. Dort sollten wir um 9:45
Uhr sein.

 

 


Leuchtturm Andenes


20 Minuten zu früh spazierten wir ins dortige Büro. Der freundliche Herr hinterm Tresen teilte uns auf Deutsch mit,
dass sich für die Tour um 12:00 Uhr, die ich reserviert hatte, nicht genügend Leute angemeldet hatten. Wir können
aber die 11:00-Uhr-Tour mitmachen, die Führung im Museum hätte gerade begonnen.

Da sagten wir natürlich nicht „nein“, bezahlten und eilten ins Museum. Hier gab es mehrere Gruppen, eine
norwegische, eine englische und eine deutsche. Klasse, das hatten wir gar nicht erwartet. Unsere Gruppe befand sich
gerade im „Dark Room“. Dort war es ziemlich dunkel und nur ein riesiger Papppottwal (was für ein Wort!) war
schemenhaft zu erkennen. Ronny, unser Guide, war gerade dabei zu erklären, wie ein Pottwal taucht. Dazu hatte er
einen Plüschwal in der Hand und ahmte seine Bewegungen nach.

Danach ging es noch an 5 weitere Stationen, u. a. sahen wir ein echtes vollständiges Pottwalskelett. Die ganze
Führung dauerte ca. eine Stunde und war richtig interessant.


Skelett Pottwal


Um 11:00 Uhr startete dann die eigentliche Safari. Kurz vorher nahmen Tom und ich noch die Tablette gegen
Seekrankheit, die wir an der Anmeldung bekommen hatten. Wenn die hier schon Tabletten verteilen, sollten wir die
besser auch mal nehmen.

Auf dem Schiff suchten wir uns einen netten Platz und bekamen von den drei Guides die Sicherheitsanweisungen in
drei Sprachen erklärt. Dann ging es los!


Andenes


Waltour Andenes





Anhand von einem Hydrophon konnte der Kapitän die Wale orten und steuerte zielstrebig drauf zu. Dann dümpelte
das Boot auf den Wellen rum und man konnte ein paar Minuten lang dem Pottwal beim Ausruhen zu schauen, eher
er wieder in den Tiefen des Meeres verschwand. Im Moment vor dem ersten Auftauchen, war es mucksmäuschenstill
auf dem Boot. Alle hielten die Luft an und dann… Schaut selbst, ich lass die Bilder sprechen.


Pottwal



Pottwal Fluke


Pottwal Fluke Waltour Andenes


Wow, diese Waltour war mal so ganz anders als die, die wir in Nova Scotia gemacht haben. Da ging damals alles
etwas hektischer zu, weil die Finnwale immer weiter ziehen. Die Pottwale hingegen lassen sich auf dem Meer eine
Weile treiben, atmen tief und tauchen dann erst wieder ab. So hatten wir viel länger Zeit sie zu beobachten. Wobei
„sie“ ist ja eigentlich falsch, wir sahen dreimal den Gleichen abtauchen. Das war nämlich der gute „Helge“, der dort
schon seit vielen Jahren bekannt ist.



Er taucht ab!!


Waltour Andenes


Pottwal "Helge"


Pottwal Fluke



Auf der Rückfahrt zum Hafen bekamen wir heiße Suppe und wir nahmen das Angebot gerne an. Nach 3 ½ Stunden
hatten wir schließlich wieder festen Boden unter den Füssen. Was für ein toller Ausflug!!!


Rückfahrt nach Andenes


Die "Reine"



Nach den ganzen Eindrücken suchten Tom und ich uns an einem einsamen Strand ein ruhiges Plätzchen und ließen
alles sacken.


In der Nähe von Andenes







Nun überlegten wir, wo wir die Nacht schlafen sollten!? Wollten wir noch bis auf die Lofoten fahren oder lieber noch
etwas auf den Vesterålen bleiben? Wir entschlossen uns, schon auf die Lofoten zu fahren. Wir nahmen die Strecke
über Scortland und ab Melbu die Fähre.


Unterwegs nach Melbu


In Sandsletta sollte es einen schönen Campingplatz geben. Als wir gegen 19:30 Uhr dort auf den Hof fuhren, sah es
schon recht voll aus. So war es dann auch. Sie hatten nur noch eine große Hütte für 146,30 € (1100 Kronen), die
sie uns aber für 119,70 € (900 Kronen) geben würden!! *schock*

Wieder so eine blöde Entscheidung. Ich hatte seit einigen Kilometern wieder Schüttelfrostanfälle, war knalle heiß und
auch Tom fühlte sich nicht wirklich gut. Bevor wir jetzt noch weiterfuhren und rumsuchten, konnten wir uns das Ding
ja erst einmal ansehen.

Na toll, da war es dann um uns geschehen. Was für ein Palast! Das eigene Badezimmer war so groß, wie unsere
ganze Hütte in der letzten Nacht. Wir hatten einen Kamin und einen wahnsinnig tollen Blick auf die Berge und den
Fjord. Es gab eine Kaffeemaschine, einen Wasserkocher und Geschirr. Lustig, wie man ganz normale Dinge
vermissen kann und sich wie ein kleines Kind freut, wenn man sie wieder hat.


Unsere super Hütte!!


Es war klar: Hier wollten wir nie wieder weg!
Nach dem Abendessen ging Tom mit einem heißen Tee zum Wasser runter, er wollte noch ein bisschen angeln. Ich
genoss die eigene Dusche, legte mich danach aufs Sofa und fing beim Ausblick an zu träumen.


Was für ein Ausblick!



Da wir diesen tollen Ort so lange wie möglich genießen wollten, gingen wir, obwohl wir beide hundemüde waren und
ich leider wieder Fieber hatte, erst viel zu spät ins Bett.
 

 

 

 

 

 

 

 

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