Eigentlich wollten wir in diesem Jahr nach Kuba fliegen. Aber irgendwie war das Geld knapp und eine günstigere
Alternative musste her. Da Tom vor einigen Jahren seine Whisky-Leidenschaft entdeckte, war klar, wo er hinwollte.
Mir war das auch Recht und so kaufte ich einen Reiseführer und machte mich im Internet schlau über das Land im
Norden Großbritanniens… Schottland!

15.05.

Zeitig beluden wir den Wagen und ein Freund brachte uns noch eine Klappkiste vorbei, damit ich auch meine ganzen
Schuhe mitnehmen konnte... Um 10:00 Uhr machten wir uns auf den Weg Richtung Fähre. In Venlo wollten wir
eigentlich noch Bierdosen kaufen, aber es staute sich bis zur Autobahn zurück und so fuhren wir weiter. Nach
einigen Pausen waren wir dann gegen 14:20 Uhr am Fährterminal. 1 ½ Stunden später konnten wir auf die Fähre.
Wow! Tolles Schiff und super schöne Kabinen. In aller Ruhe haben wir die Fähre erkundet und am Buffet (25 Euro
pro Person) etwas gegessen. Das Essen war lecker, aber für unseren Geschmack zu teuer.
Der tolle Sonnenuntergang rundete den ersten Urlaubstag ab.

16.05.

Nach einer unruhigen Nacht und dem Besuch am Frühstücksbuffet (12,50 Euro pro Person), liefen wir im Hafen von
Rosyth ein.

 

 

 

 


Forth Bridge in Edinburgh

 

 


Es ging von Bord und zum ersten Mal musste Tom links fahren! Das klappte aber wunderbar. Aber auch nur das…
Erst haben wir uns verfahren, dann standen wir 45 Minuten im Stau und zu guter Letzt fanden wir das Ibis Hotel in
Edinburgh nicht.
Als wir dann endlich eingecheckt hatten und bereit waren, uns die Stadt anzusehen, war es schon 14:30 Uhr.
*grummel*

Wir gingen über die Princes Street zum Whisky Heritage. Hier wird die Geschichte des schottischen Whiskys erzählt.
Mittels eines Film und einer Fahrt in einem Whiskyfass erfährt man einiges über den Herstellungsprozess. Im
Eintrittspreis von 7 Pfund ist auch ein Glas Whisky enthalten. Wenn man noch nichts oder sehr wenig mit Whisky zu
tun hatte und es regnet draußen, kann man sich das durchaus angucken. Bei nur einem Tag in Edi sollte man
allerdings auf einen Besuch verzichten. Nach ca. einer Stunde ist der Spuk vorbei.


Whisky HeritageSt Giles' Cathedral


Auf unserem Programm stand noch das Castle. Leider hatten wir nur noch eine Stunde Zeit und das war natürlich
viel zu wenig. Wir verschafften uns nur einen groben Überblick und waren uns schnell einig, dass wir hier noch mal
hin mussten.



Abendessen gab es ganz „traditionell“ bei Pizza Hut. Am Grassmarket nahmen wir im „Last Drop“ noch einen
Schlummertrunk ein.

17.05.

An erster Stelle unseres heutigen Programms stand der Besuch der Britannia. Die schöne Britin fuhr über 40 Jahre
lang die Royals über die Meere. Charles und Diana verbrachten einen Teil ihrer Flitterwochen an Bord.
Man kann einen kostenlosen deutschsprachigen Audioguide leihen und erfährt so viele interessante Geschichten rund
um die britische Königsfamilie.

Nach dem Besuch ging es endlich raus aus der Stadt. Wir fuhren zum Loch Leven. In dem Castle, das auf einer
kleinen Insel im Loch steht, war Maria Stuart 11 Monate gefangen gehalten worden, ehe ihr mit Hilfe von Willie
Douglas die Flucht gelang.
Als wir am Ufer ankamen, legte gerade ein kleines Fährboot an. Es brachte uns und noch sechs weitere Personen
zur Insel. Die Sonne kam raus und gut gelaunt erkundeten wir das Eiland. Auch wenn das Castle heute kein Dach
mehr hat, ist es doch noch ziemlich gut erhalten. Wir genossen die Sonnenstrahlen und die Ruhe, während wir auf
einer Bank, mitten auf der Gänseblümchenwiese, auf das Fährboot warteten.



Auf der Rückfahrt schwappte eine Welle so ungeschickt ins Boot, so dass ich ziemlich nass wurde. Dennoch war die
Tour wunderbar und absolut empfehlenswert.

Die Fahrt ging an der Küste entlang nach St. Andrews. Im östlichen Teil der Stadt, fast direkt am Meer, liegt die
Ruine der St. Andrews Cathedral. Sie war einst die größte Kirche Großbritanniens. Die Ruinen vermitteln auch heute
noch einen sehr guten Eindruck ihrer gewaltigen Ausmaße. Wir schlenderten durch die alten Steine und betrachteten
die vielen, teilweise verfallenen Grabsteine.
Das St. Andrews Castle, das nicht weit von der Kathedrale entfernt liegt, schauten wir uns nur von außen an.


St. Andrews Cathedral



Die Suche nach einem Zimmer gestaltete sich ziemlich schwierig. Nach langem Hin und Her sind wir in ein Hotel
direkt am Strand gezogen. Angesichts des stolzen Preises von 150 Euro die Nacht, gab es zum Abendessen Ravioli
aus der Dose. 

18.05.

Nach unserem ersten echten schottischen Frühstück sind wir gegen 9:00 Uhr los nach Pitlochry. Eine nette kleine,
sehr touristische Stadt, in der man super shoppen kann. Wir besuchten die Lachstreppe, an der man durch zwei
Glasscheiben hindurch die Lachse beobachten kann, wie sie den Höhenunterschied vom River Tummel überwinden.
Wenn welche da sind, ist das ganz interessant. Wenn sich kein Lachs blicken lässt, ist der Besuch genauso spannend,
wie der Blick in einen gefüllten Wassereimer. Wir hatten aber Glück und konnten zwei Prachtexemplare bewundern.



Danach sind wir nach Edradour gefahren, Schottlands kleinste Destille. Die niedlichen weiß-roten Gebäude fügen sich
herrlich in die Landschaft ein. An der kostenlosen Führung haben wir natürlich teilgenommen und im Shop ein Glas
und Bonbons gekauft. Als dann die Busse mit hunderten von Touristen auf den großen Parkplatz fuhren, ergriffen wir
die Flucht.



Am Glamis Castle kamen wir gegen Mittag an. Es hat zahllose Türmchen und Zinnen und ist ein tolles Fotomotiv.
„Queen Mum“ verbrachte hier ihre Kindheit und ihre Tochter Prinzessin Margaret wurde hier geboren.


Glamis Castle


Nach der einstündigen Führung durchs Schloss, machten wir uns auf den Weg zum Dunnottar Castle.
Die Ruine liegt malerisch auf einem Felsplateau 50 Meter über dem Meer. Nach einem kurzen Weg hat man eine
spektakuläre Sicht aufs Castle.


Dunnottar Castle


Wir entschieden uns gegen eine Innenbesichtigung und fuhren weiter Richtung Norden.

In Newburgh fanden wir ein tolles und nicht so teures B&B für die Nacht.

19.05.

Nach einem super Frühstück im Wintergarten starteten wir um 9:00 Uhr unser Auto. Wieder ging die Fahrt an der
Küste entlang, bis nach Peterhead. Dort donnert das Meer in die Bullers of Buchan, ein hohes rundes Felsbecken.
Auch wenn die See ruhig ist, ist es dort sehr schön. In den Felsklippen leben hunderte von Vögeln.



Wir machten viele Fotos und fuhren schließlich weiter nach Elgin.

Dort besichtigten wir die „Laterne des Nordens“, wie die Ruine der Elgin Cathedral auch genannt wird. Sie ist nicht so
groß wie die in St. Andrews, aber trotzdem sehr beeindruckend und gut erhalten. Von einem der Türme hat man
einen tollen Ausblick. Absolut sehenswert!


Elgin Cathedral


Leider fanden wir in Elgin kein passendes B&B und so fuhren wir noch bis Craigellachie. Dort besuchten wir die Glen
Grant Destille. Die kostenlose Führung war toll und auch die Gärten sind sehr schön angelegt. Ein nettes Guest
House fanden wir dann auch und waren noch zum Abschluss des Tages lecker Essen im „Higlander Inn“.

20.05.

Erster Stopp war die Macallan Destille. Die auch hier kostenlose Führung war nett und Tom ließ sich die 4 Probier-
Whiskys schmecken. Im Visitor-Center schauten wir uns noch einen kleinen Film an und warteten bis der
Regenschauer vorbeigezogen war.

In der Speyside Cooperage konnten wir den Küfern in der Produktionshalle zusehen, wie sie alte Whisky-Fässer
aufbereiteten und neue Fässer hergestellten. Auch wir hatten die Gelegenheit ein Minifass selbst zusammenzusetzen.
Nahezu alle Fässer der schottischen Whiskyindustrie kommen von hier.



Weiter ging unsere Whiskyreise nach Glenfiddich. Für die Führung mussten wir nix bezahlen und endlich konnte ich
mal so viele Bilder machen, wie ich wollte. In den meisten anderen Destillen war das nämlich verboten. Da ich den
Probier-Whisky dankend ablehnte, schenkte man mir eine Miniatur-Flasche. Ein älterer Mitarbeiter gab uns noch
einen schönen Spruch mit auf den Weg:„We need the rain for making the Whisky, but we need the sun too. The
different is that: The sun is sponsored by Glenfiddich and the rain is sponsored by Johnny Walker.“
Trotz der vielen Touristen hat uns der Besuch hier wirklich gut gefallen.



In Dufftown, einem kleinen Städtchen mit einem schönen Uhrturm im Zentrum,  fanden wir schnell ein schnuckeliges
B&B. Da es aber noch sehr früh war, fuhren wir zur dritten Destille an diesem Tag – Strathisla. Sie ist einer der
ältesten Brennereien der Speyside und ich würde fast sagen, auch die schönste. Die Tour kostete zum ersten Mal
etwas, 5 Pfund!



Im Glenfiddich Restaurant gab es Abendessen. Das Lokal zeichnet sich nicht durch seine super Küche aus, sondern
durch seine eigenwillige Inneneinrichtung. Voll kitschig und die meisten Sachen kann man kaufen, wenn man denn
will!!

21.05.

Nach einer schlechten Nacht, gab es wenigstens ein gutes Frühstück. Da Tom sehr erkältet war, erklärten ihm
unsere Gastgeber noch die Zubereitung eines Hot Toddys (heißes Wasser, Whisky, Zucker und Zitrone). Wenn es
ihm morgen nicht besser gehen sollte, könnten wir morgen Nacht kostenlos bei ihnen übernachten. Um es
vorwegzuschicken: Tom ging es besser!
Wir machten uns auf durch den Regen nach Tomintoul, eins der höchsten Dörfer der Highlands. Dort mussten wir
natürlich auch den Tomintoul Whisky kaufen und der Verkäufer bat uns auch gleich noch zwei Kostproben an. Das
Angebot, uns einen Film über die Whisky-Herstellung anzusehen, lehnten wir dankend ab.

Im Culloden Visitor Centre schauten wir uns dann lieber einen 15-minütigen Film über den Kampf an, bevor wir
selbst das Feld betraten. Vorbei an den Grabsteinen der schottischen Clans, gingen wir bis zum sieben Meter hohen
Gedenkstein der Schlacht. Fahnen im Moor markieren die Truppenstellungen. Die große Schlacht 1746 brachte
Bonnie Prince Charlie eine empfindliche Niederlage ein, die gleichzeitig auch das Ende des traditionellen schottischen
Clan-Systems war.

Unsere Fahrt führte uns dann zum Haupttouriort – Loch Ness! Es gibt schönere Seen, richtig, aber ein
Schottlandbesuch ohne Loch Ness?? Nee, geht gar nicht! In Drumnadrochit besuchten wir sogar das Loch Ness
2000 Exhibition Centre. War ganz interessant und in dem riesigen Souvenirshop am Ausgang kauften wir dann auch
eine kleine Plüsch-Nessi.

Das Urquhart Castle liegt wunderschön direkt am Ufer des Lochs. Wir streiften eine Weile durch das alte Gemäuer
und machten eine Menge Bilder. Auf dem Gelände kann man unter anderem auch den Nachbau einer mittelalterlichen
Schleuder besichtigen. Obwohl wir uns eine ganze Weile in der Ruine aufhielten und unsere Blicke immer wieder über
den dunklen See huschten, konnten wir keine Nessi entdecken.


Urquhart Castle



Über irgendwelche Feldwege, die nicht in der Karte standen, fuhren wir nach Tain. Ein B&B war schnell gefunden und
im Ort aßen wir zu Abend.

 

 

 

 

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