02.07.

Nach dem Frühstück düsten wir los zu den Cliffs of Moher. Auf dem großen kostenpflichtigen Parkplatz stoppten wir und waren erschrocken über die vielen Menschenmassen.
In einem Containerhäuschen befanden sich ein kleines Cafe und ein Tourishop. Gegenüber wurde ein Besucherzentrum gebaut. Wir überquerten die Straße und liefen den Weg hoch. An den Klippen angekommen sahen wir, dass man nicht mehr bis zum Rand der Klippen gehen bzw. krabbeln konnte. Eine Betonmauer versperrte uns den Weg. Schade, dafür waren die Klippen doch so berühmt. Einige Leute interessierte die Absperrung aber nicht, sie kletterten einfach drüber.
Wir genossen auch so die atemberaubende Aussicht und spazierten ein Stück die Steilwand entlang. Zwischen hier oben und dem Ozean liegen bis zu 200 Meter. Unten spritzte die Gischt und in den Felsnischen tummelten sich unzählige Möwen, Dohlen und andere Seevögel. Die Sonne kam raus und unsere Fotoapparate glühten.
 

 

 


Cliffs of Moher








Nach drei Stunden rollte unser Wohnmobil wieder durch den Burren. Cromwells Verwalter beschrieben diese Gegend so: „Wildes Land, das weder genug Wasser hat, um einen Mann zu ertränken, noch einen Baum, um ihn zu hängen, noch genug Erde, um ihn zu begraben“. Ja, genauso sieht es dort aus. Aber uns gefiel diese karge Landschaft, sie ist so einzigartig.

Am Poulnabrone Dolmen, einer imposanten Grabstätte aus der Zeit 2500 v. Chr, hielten wir an. Auf den Bildern im Reiseführer sah die irgendwie größer aus. Es war aber trotzdem schön dort.



Poulnabrone Dolmen


Das Bunratty Castle ließen wir ausfallen. Da fand ein Sommerfest statt und die Anlage war völlig überfüllt. So steuerten wir lieber einen Tesco an und deckten uns mit allerhand Leckereien ein.
Am Campingplatz angekommen entzündete Boris auf seine Art und Weise den kleinen Einweggrill. Das Huhn schmeckte am besten zwischen dem verbrannten und dem rohen Teil….



Whiskey tranken wir aus Eierbechern und auch sonst war es ein richtig lustiger Abend!

03.07.

Der Tag begrüßte uns mit Sonnenschein. Eine Tour um die Halbinsel Dingle stand auf dem Programm und so machten wir uns zeitig auf den Weg.



Nach einer Weile hielten wir am Stone House Restaurant, an dem selbst das Dach aus Stein gemauert ist.



Doch bevor wir uns hier niederließen, wollten wir erst das Dunbeg Fort besichtigen. So gingen wir zur anderen Straßenseite und liefen einen Weg runter. Das über 2000 Jahre alte Fort liegt unmittelbar oberhalb der Klippen. Die mächtigen Steinwälle und Bienenkorbhütten sind noch gut erkennbar. Allerdings sind Teile des Forts bereits von den Klippen ins Meer gestürzt und ein anderer Teil ist kurz davor. Die Aussicht war traumhaft schön und so klickten fast ununterbrochen die Fotoapparate.





Nach einer Tasse Irish Coffee machten wir uns auf den Weg zu unserer nächsten touristischen und archäologischen Attraktion. Die Bienenkorbhütten bei Fahan liegen nur wenige hundert Meter weiter auf der rechten Seite der Straße. Boris hatte schon genug tote Steine gesehen und blieb beim Wohnmobil. Petra, Tom und ich spazierten den Weg zu den Hütten hoch. Die Beehive Huts sind von einem Steinwall umgeben und in Trockenbauweise errichtet worden. Einfach Stein auf Stein und sie sehen auch ohne ein Bindematerial sehr stabil aus und sollen wasserdicht sein. Wirklich faszinierend.




Die schmale Küstenstraße führte uns weiter an traumhaften Ausblicken vorbei. So recht voran kamen wir aber nicht, schrie doch ständig einer von uns „STOP! Anhalten! Bilder machen!“ Die Aussicht auf die Küste war wirklich grandios.




Bei einer Pause betätigte sich Boris als Möwenbändiger und verfütterte unseren gesamten Toastvorrat an die Tiere.



Nach zwei Stunden „Stop and go“ kamen wir, etwas abseits der Küste, an der Gallarus Oratory an. Das ist eine ca. 1500 Jahre alte Kapelle, die wie ein umgedrehtes Boot aussieht. Vorbei an einer riesigen blühenden Fuchsienhecke schlenderten wir dorthin. In dem fast quadratischen Bau befindet sich auf der Rückseite eine kleine Fensternische, durch die Licht ins düstere Innere fällt. Eine zeitlang machten wir Bilder, bestaunten die Bauweise und genossen diesen ruhigen Ort.



Plötzlich näherte sich eine große Gruppe von Touristen der Kapelle. Da machten wir uns lieber schnell aus dem Staub und fuhren weiter nach Dingle.

Wir schlenderten gemütlich durchs Örtchen und erfreuten uns an den bunten Fassaden der Pubs und Geschäfte. In der Bucht befindet sich die Hauptattraktion der Stadt – Fungie. Das hat aber nichts mit einer italienischen Spezialität mit Pilzen zu tun. Fungie ist ein Delphin, der sich vor Jahren hier niedergelassen hat. Von ihm steht eine Bronzestatur am Hafen und es werden etliche Boots-Fungie-Touren angeboten.



Durch unseren Bummel hungrig geworden, beschlossen wir den Campingplatz für die heutige Nacht anzusteuern.
Nach dem Essen besuchten wir noch einen Pub, der um die Ecke lag. Wann wir in unseren Betten lagen, weiß ich nicht mehr?! Ob das am Cider lag? ;o)

04.07.

In Killarney startete heute unsere Tour um die Halbinsel Iveragh, auf dem Ring of Kerry.

Gegen den Uhrzeigersinn befuhren wir die Panoramastraße, die sich dicht an der Küste entlang schlängelt. Leider war es sehr diesig und die Aussicht somit eingeschränkt. Aber das, was wir sahen, gefiel uns trotzdem. Grüne Wiesen auf denen Schafe grasten, vereinzelt ein Bauernhaus und immer diese tolle Aussicht auf die Küste, die Buchten und das Meer. Im Vergleich zum Vortag, gefiel uns jedoch die Dingle Halbinsel besser. Vielleicht lag es aber auch am Wetter!?



Am Cahergal Stone Fort legten wir eine Pause ein. Vom kleinen Parkplatz aus, liefen wir einen kurzen Weg zum Fort hoch. Im Innern des Forts stehen noch die Überreste eines runden Steingebäudes. Über Treppen stiegen wir die massiven Außenmauern hoch und hatten von dort oben einen tollen Ausblick auf die Umgebung.


Cahergal Stone Fort



Das Ballycarbery Castle, welches wir vom Fort aus schon erblickt hatten, sollte unser nächstes Ziel sein. Auf der Straßenkarte war es nicht verzeichnet und auch in unseren Reiseführern war es mit keinem Wort erwähnt. Verstehe ich gar nicht. Diese traumhafte, mit Efeu und Gras bewachsene Ruine sollte man auf keinen Fall verpassen. Ausgiebig streiften wir vier in dem alten Gemäuer umher. 




Über den Coomakesta Pass (schade, dass das Wetter so schlecht war) tuckerten wir zum Staigue Fort. Das gut restaurierte Ringfort hat einen Durchmesser von ca. 27 Meter. Über Treppen gelangten wir zur Mauerkrone und schauten in die diesige Landschaft.



Trotz des Wetters genossen wir das letzte Stück der Küstenstraße, bevor wir gegen 19:00 Uhr am Campingplatz ankamen. Nach dem Abendessen gingen wir gemeinsam in den Pub, um dort gemütlich bei ein oder zwei Guinness das Fußballhalbfinalspiel Deutschland gegen Italien zu sehen. Leider verloren unsere Jungs und so verschwanden wir alle ziemlich schnell im Bett.

05.07.

Durchs Frühstück gut gestärkt, verließen wir um 10:30 Uhr den Campingplatz und machten uns auf den Weg. Über eine wunderschöne Strecke fuhren wir zum Mizen Head, dem südwestlichsten Punkt Irlands  und parkten dort auf einem riesigen Besucherparkplatz.



Wir stiegen die steilen Treppen zur Brücke hinab. Das fast 100 Jahre alte, baufällige Schätzchen spannt sich in schwindelerregender Höhe über das tosende Meer.“ Sollten wir da wirklich drüber gehen“, schoss es uns durch den Kopf, als wir einen Fuß drauf setzten. Aber wir trauten uns und nach wenigen Metern hatten wir einen atemberaubenden Blick auf die Klippen. Traumhaft!





Noch einen kurzen Weg entlang und schon standen wir am Leuchtturm, oder besser gesagt an der Signalstation. Diese wurde 1909 errichtet und war bis 1993 mit einem Leuchtturmwärter besetzt. Seit dieser Zeit läuft der Betrieb automatisch.
Heute befindet sich dort ein kleines Museum mit Bildern aus alten Tagen und allerhand Gegenständen aus der Zeit, als hier noch jemand „wohnte“.

Der Wind und die Aussicht waren einfach umwerfend.




Gut durchgelüftet kamen wir wieder am Parkplatz an und genossen im Café erst einmal eine Tasse Tee bzw. Kaffee.

Unser nächstes Ziel war der Steinkreis Drombeg. Trotz der vielen verwirrenden bzw. gar nicht vorhandenen Schilder in Irland, fanden wir ihn. Den guterhaltenen Steinkreis konnten wir in aller Ruhe besichtigen. Das Gelände ist frei zugänglich und wir hatten es ganz für uns alleine.




Nach einer ausgiebigen Besichtigung fuhren wir zum nächsten Campingplatz und ließen den Tag gemütlich ausklingen.

06.07.

Den Tag starteten Boris, Petra und Tom mit einer Partie „Pitch & Putt“. In aller Herrgottsfrühe standen sie schon auf dem Grün, ich hingegen genoss die Ruhe im Wohnmobil und bereitete schon einmal das Frühstück vor.

Nachdem wir und das WoMo abreisebereit waren, düsten wir zum Blarney Castle. Wir schlenderten durch den Garten, bis die Ruine vor uns auftauchte.


Blarney Castle


Eine Weile wanderten wir umher und reihten uns dann in die Menschenschlange ein, die sich nach oben auf den Schlossturm schlängelte. Hier befindet sich der legendäre Stein der Sprachgewandtheit. Wer ihn geküsst hat, dem soll es im Leben nie wieder die Sprache verschlagen. Allerdings geht das nur kopfüber! Petra traute sich als einzige von uns und drückte dem ziemlich ekelig aussehenden Stein einen dicken Schmatzer auf. Bääh!!!




Jetzt musste ihr Mund erst mal gespült werden und nichts eignet sich besser zum Desinfizieren als ein Whiskey! So steuerten wir die Old Midleton Distillery an. Die aktive Produktionsstätte ist nicht zu besichtigen, wäre bestimmt auch nicht so interessant sich so einen Industriekomplex von innen anzusehen. Stattdessen nahmen wir an einer Führung teil, die uns durch die alten Destillengebäude führte, dem Jameson Heritage Centre.






Am Ende des ausführlichen Rundgangs durften sechs Leute an einer Verkostung teilnehmen. Es wurde gefragt, wer denn Lust hat, an einem kleinen Whisk(e)y-Test teilzunehmen und Boris riss sofort Tom`s Arm in die Höh. So durfte mein Mann Platz nehmen und bekam fünf Proben serviert. Neben den drei irischen Whiskeys standen auch ein schottischer Whisky und ein amerikanischer Whiskey auf dem Tisch. Der Rest der Gruppe bekam aber natürlich auch eine kleine Kostprobe. Es wurde gerochen, geschmeckt, probiert und diskutiert. Danach ging es durch den Shop wieder an die frische Luft.



Am letzten Abend in Irland blieb unsere WoMo-Küche kalt und wir suchten uns ein nettes Restaurant. Dort verbrachten wir bei reichlich Guinness und Cider einige lustige Stunden, bevor wir müde ins Bett wanderten.

07.07.

Der letzte Urlaubstag begann gegen 9:00 Uhr und endete gegen 23:00 Uhr. Dazwischen lag eine Fährfahrt nach England und viel Fahrerei durchs Land.



08.07.

Schon früh nahmen wir die Fähre nach Dünkirchen und fuhren ereignislos Richtung Heimat, wo wir gegen Mittag ankamen. Wir brauchten einige Stunden um das Wohnmobil von seiner halben Last zu befreien. Den Rest des Tages verbrachten wir mit meinen Eltern beim Grillen und erzählten von unserem Urlaub. Boris und Petra blieben noch eine Nacht bei uns, ehe sie sich auf den Heimweg nach Calw machten.
 

 

 

 

 

 

 

 

Woche 2

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