Wieder einmal ist es so weit und wir fahren mit der Freiwilligen Feuerwehr in den Urlaub. Das Hotel Calypso Beach
in Faliraki auf Rhodos soll unser Ziel sein. Treffpunkt ist 11:30 Uhr am Gerätehaus. Das ist eigentlich auch schon
alles, was ich weiß. Welcher Flughafen? Keine Ahnung! Welche Fluggesellschaft? Keine Ahnung! Genaue Flugzeiten?
Keine Ahnung!
Damit ich aber wenigstens etwas über die Insel erfahre, bestelle ich im Internet zwei Reiseführer und schreibe mir
die wichtigsten Sehenswürdigkeiten auf. Die Zeit bis zum Abflugtag vergeht zum Glück super schnell und während
sich draußen die Bäume gelb und rot färben, überlege ich, welche T-Shirts ich in den Koffer packe.


11.10.

Heute geht es endlich los!! Bei Nieselregen schaue ich noch schnell die Wettervorhersage für Rhodos an. NEIN!!!
Da ist doch tatsächlich für Dienstag und Mittwoch leichter REGEN angesagt! Das glaube ich jetzt nicht! Fassungslos
erzähle ich das Tom, der daraufhin die Badehose aus und das Regencape einpacken will. Ich kann ihn gerade noch
davon abhalten, die Koffer zu durchwühlen. Stattdessen machen wir uns lieber auf den Weg, holen Andreas ab und
frühstücken in einer Bäckerei im Dorf erst einmal ausgiebig.

Um 11:30 Uhr sitzen wir dann mit 21 weiteren Feuerwehrkameraden im Bus, der uns nach Düsseldorf zum
Flughafen bringt. Viel zu früh kommen wir dort an und stehen noch eine ¾ Stunde vor den geschlossenen
Schaltern. Macht aber nix, wir haben natürlich schon viel Spaß.
Als sich da vorne dann endlich etwas tut und wir an der Reihe sind, haben wir Glück und können mit Jochen und
Inka und ihren Kindern Tony und Nico zusammensitzen. Auch alle anderen checken in Ruhe ein, und dass bei einem
Kameraden der Personalausweis schon seit drei Wochen abgelaufen ist, merkt zum Glück niemand.
Jetzt, so ohne lästiges Gepäck, trinken wir in Ruhe noch etwas und die Kinder bestaunen vom Fenster aus die
landenden und startenden Flugzeuge.

Punkt 14:00 Uhr stehen wir bereit zum Boarding an Gate B58, aber niemand vom Personal ist da, um uns ins
Flugzeug zu lassen. Auch dezente „Hey,-es-ist-14:00-Uhr-Rufe“ interessieren hier scheinbar niemanden.
Und doch, nach 15 Minuten erlösen uns zwei Damen vom Bodenpersonal und wir können endlich zum Flieger. In
Reihe 3 plumpsen wir auf unsere Sitze, Nico kommt zwischen Tom und mich. Eine Reihe davor nehmen Jochen,
Inka und Tony Platz.

Pünktlich heben wir um kurz vor 15:00 Uhr ab. Nico quatscht uns vor Aufregung ein Ohr ab, was aber überhaupt
nicht schlimm ist. So bin ich wenigstens nicht so nervös. *lach*

Nach dem ganz leckeren Bordessen (Käse-Tortellini) hält ihn aber nichts mehr auf dem Platz. Er läuft nach vorne,
wieder zu uns, Kissen fliegen über die Lehnen, Tony tauscht die Plätze mit ihm und auch Tom und Inka sitzen nach
einer Weile auf den Sitzen, des jeweils anderen. Es ist kein langweiliger Flug... Noch ein paar Bilder von der gerade
untergehenden Sonne und schon verlassen wir unsere Reiseflughöhe.

 

 


 


Nach der pünktlichen Landung will Tony wissen, ob jetzt hier der Urlaub sei. Wir können dies nur bestätigen,
schnappen uns unser Handgepäck und betreten die schwül-warme griechische Abendluft.
Am Kofferband hat Frank als Erster seine Koffer, aber auch der Rest muss nicht eine Woche lang die gleichen
Klamotten tragen und so laufen wir alle gemeinsam zum Bus, der uns ins Hotel bringen soll.
Keine 20 Minuten später kommen wir dort schon an und werden herzlich von den Kameraden empfangen, die
bereits eine Woche hier sind. Sofort werden wir von ihnen in die wichtigsten Dinge eingeweiht und bekommen
an der Rezeption unsere Zimmerschlüssel.

Da es im Restaurant nur noch ca. eine Stunde etwas zu Essen gibt, bringen wir nur schnell die Koffer ins Zimmer.
Wow, unser Zimmer ist schön groß, mit hellen Holzmöbeln eingerichtet und vom Balkon gucken wir auf den Pool
bzw. das Meer.

Im großen Restaurant schweift unser Blick übers doch recht übersichtliche Buffet. Das, was wir uns auf die Teller
legen, schmeckt aber ganz gut. Nur der Nachtisch ist viiiiiel zu süß! Vom Eis schmecken auch nur das Schoko- und
das weiße Eis, keine Ahnung was das sein soll…

Mit Jochen, Inka und ihren Kindern starten wir noch einen kurzen Erkundungsspaziergang. Über Holzstege gehen
wir über den Strand, bis fast zum Wasser. Das muss ich natürlich sofort testen – ist doch recht warm!
Der Kinderspielplatz wird von den drei Kurzen in Beschlag genommen und auch Inka testet die Schaukel. Unser
Weg endet dann, wie soll es anders sein, an der Poolbar. Die Cocktails werden frisch gemacht und schmecken
hervorragend. Mit dem Rest der insgesamt 49 Leutchen sitzen wir gemütlich unterm freien Himmel und erzählen
Dönekes.
Gegen 23:30 Uhr spüre ich dann meine drei getrunkenen Piña Coladas und verabschiede mich ins Zimmer. Dort
springe ich noch schnell unter die Dusche und informiere meine Eltern über unsere heile Ankunft.
Als Tom eine Stunde später reinschneit, machen wir die Lichter aus.


12.10.

Kurz vor 07:00 Uhr werde ich wach und muss erst einmal auf den Balkon gehen. Ich liebe diese morgendliche Ruhe
und vom Sonnenaufgang kann ich auch noch ein paar schöne Bilder machen. Besonders gut hatte ich die letzte
Nacht nicht geschlafen. Vielleicht lag es an der harten Matratze. Tom sieht deutlich ausgeruhter aus, als er wach
wird. Plötzlich summt eine blöde Mücke um mein Ohr rum! Ich springe auf, schnappe mir einen Schlappen und
erledige sie und auch noch drei aus ihrer buckeligen Verwandtschaft.


 


 


Gegen 08:30 Uhr betreten wir den Frühstücksraum und setzen uns an einen Tisch, wo schon ein Teil unserer Gruppe
sitzt. Zuerst werden wir über „Das kannst du essen und das nicht“ informiert. Dann machen wir uns selbst ein Bild
von der Auswahl. Neben verschiedenen Brötchensorten gibt es Brot, Toast, Müsli, Obst, Rührei, Omelett, Waffeln,
Pfannkuchen, Marmelade, Nutella, Wurst und Käse. Für jeden was dabei. Nur der Geschmack der Säfte lässt leider
zu wünschen übrig. Die schmecken alle sehr künstlich und viel zu süß.
Trotzdem stehen wir satt vom Tisch wieder auf und drehen eine Runde durch die Anlage. Wir wollen uns doch mal
alles im Hellen anschauen. Am Strand liegen viele Kieselsteine, was das Barfußlaufen nicht gerade angenehm macht.
Als ich es dann doch bis ins Wasser geschafft habe, trifft mich eine Welle und meine hochgekrempelte Hose ist nass.
War ja klar!


 


 


Nach einem kurzen Plausch mit Jochen und Inka am Pool beschließen Tom und ich, nach Rhodos-Stadt zu fahren.
Wir bestellen an der Rezeption ein Taxi und lassen uns zum Monte Smith hochfahren. Auf dem kleinen Hügel stehen
der Apollon-Pythios-Tempel und ein rekonstruierter Bau eines langgestreckten Stadions. Die Aussicht ist nicht so
toll, wie im Reiseführer angepriesen.


 


 


 


 


Nach kurzer Besichtigungszeit laufen wir den Hügel runter, vorbei an blühenden Hecken und Gärten, Richtung Hafen.
Die unzähligen Angebote für Bootsausflüge lassen wir links liegen und spazieren zur Hafeneinfahrt, an der auf zwei
Säulen die Wappentiere Hirsch und Hirschkuh stehen. Sie sind das Wahrzeichen der Stadt. Im Hintergrund sehen wir
den Festungsturm Agios Nikolaos.


 


 


 


 


 


Zurück gehen wir durch die Nea Agora. Das überkuppelte Hauptportal wirkt auf uns ein wenig orientalisch. Im
Inneren befinden sich, im Schatten vieler Bäume, zahlreiche Geschäfte und Tavernen.


 


 


 


Draußen überqueren wir die Straße und betreten durch das Elefterias-Tor die Altstadt. Wir laufen über die Platia Simi
und biegen dann rechts in die Ritterstraße ein. Sie ist aus der Johanniterritterzeit des 14. und 15. Jh. und hier
befanden sich die Herbergen der einzelnen Orden.


 


Am Großmeisterpalast laufen wir nur vorbei, dort sind viel zu viele Touristengruppen von den Kreuzfahrtschiffen im
Hafen unterwegs.

Unser Weg führt uns vorbei am Uhrturm und der Süleyman-Moschee die Basarstraße Odos Sokratous runter. Hier
reihen sich viele Geschäfte und Tavernen aneinander. Irgendwie ist uns heute aber nicht so nach Touristennepp und
so gehen wir zügig weiter zur Platia Ippokratou. Rund um den Platz kann man in einladenden Cafés einkehren.


 


 


 


 


Unser Weg führt uns weiter über die Platia Martyrion Evreon mit den Seepferdchenbrunnen, zur Ruine der gotischen
Kirche Panagia Kastru. Sie wurde 1522 bei der osmanischen Belagerung der Stadt zerstört. Hier legen wir eine
kurze Pause ein und werfen durch eins der Stadttore einen Blick aufs Meer. Am Horizont können wir im Dunst die
Türkei sehen.


 


 


Uns zieht es nun in ein stilleres Viertel von Rhodos-Stadt und wir biegen von der Platia Martyrion Evreon in die Odos
Dimosthenous ab. Sofort umhüllt uns eine wunderbare Ruhe und „Einsamkeit“. Zwischen den winzigen blühenden
Gärten und den alten Mauern schlendern wir durch die engen Gassen, vorbei an der Kreuzkuppelkirche Agia Triada
aus dem 15. Jh. Durch die Zickzack-Gasse Odos Laokoontos, in der wir durch die geöffneten Fenster ältere
Griechinnen beim Sticken beobachten können, spazieren wir weiter.


 


 


 


An vielen Ecken blühen Bougainvilleabüsche in verschiedenen Farben und im Schatten dösen Katzen. Es ist so
herrlich still hier, so fernab der ganzen Touristen. Die malerische Odos Omirou bringt uns zur sehr renovierungs-
bedürftigen Redjeb-Pascha-Moschee, die 1588 errichtet wurde.


 


 


 


Über verwinkelte Altstadtpfade kreuzen wir bald wieder die Odos Sokratous. Unsere Beine werden langsam immer
schwerer und so beschließen wir, wieder ins Hotel zu fahren. Tom möchte sich gerne ins nächste wartende Taxi
werfen, aber mir ist die Fahrt zu teuer und so laufen wir zum Hafen und suchen eine Bushaltestelle, um mit dem
Bus zurück zum Calypso zu fahren. An der zweiten Haltestelle sind wir dann richtig, kaufen zwei Tickets für je 2 €
und steigen in die Linie 40 ein.

Nach gut 20 Minuten vernehmen wir ein genuscheltes „Calypso Beach“ aus den Lautsprechern und wir steigen aus.
Jetzt freuen wir uns nur noch auf eine Dusche.

Im Restaurant treffen wir auf einen Teil unserer Gruppe und erfahren hier die neusten Geschichten des Tages.
Ein Kamerad hatte das Hotelzimmer geflutet. Er ließ nach einem Vollbad das Wasser aus der Wanne und setzte sich
danach aufs Bett. Wenige Minuten später merkte er, dass das Wasser durch den Abfluss im Badezimmerboden
wieder hoch kam und sich im gesamten Zimmer verteilte. Da war dann erst einmal wischen angesagt.

Das Essen schmeckt sehr gut, es gibt viel Fisch und die Schokoröllchen sind richtig super!!
Mit dicken Bäuchen schleppen wir uns Richtung Poolbar. Tom muss noch an seiner Abarbeitung der Cocktailkarte
arbeiten. Er möchte sie einmal runter trinken und ist erst bei Cocktail Nr. 5. Als Inka was „Blaues“ haben möchte,
blickt Jochen erst einmal etwas irritiert drein, kommt dann aber doch mit einem stahlblauen Getränk wieder. Der
schmeckt so lecker, dass Tom mir den auch bestellen muss. Da aber niemand weiß, wie das Teil heißt, tauft Inka
ihn auf den Namen „Doubleyou-C-Duck“! „Schlumpfpipi“ wird verworfen.


 


 


Bei Cocktail Nr. 7 fängt Tom an, mit Jochen Mühle zu spielen und wird gnadenlos abgezogen. Um 23:00 Uhr
schließt die Bar und eine halbe Stunde später gehen auch noch die Lichter aus. Wir ziehen zur Hauptbar um, wo
auch schon ein großer Teil der Gruppe sitzt. Eigentlich hatte ich mit meinen drei Cocktails genug für heute Abend,
aber dann drückt mir Ulf doch noch einen Piña Colada in die Hand.

Um 0:30 Uhr haben Tom und ich dann aber genug und gehen Arm in Arm die Treppe zum Zimmer hoch. Hier
werfen wir noch schnell unsere Badetücher vom Balkon zu Michael runter, damit er morgen früh unsere Liegen
reservieren kann! Super-Touri olé!

 

 

 

 

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