10.06.

Ein Freund holte uns um 8:30 Uhr ab und brachte uns zum Flughafen nach Frankfurt. Wir kamen gut durch und standen schon um 11:00 Uhr in der Abflughalle. Eine Stunde später öffnete der Schalter und wir konnten einchecken. Bei McDonalds stillten wir unseren Hunger und von der Besucherterrasse aus konnten wir schon unseren Flieger sehen. Um 13:30 Uhr verabschiedeten wir uns von unserem Fahrer und gingen zur Passkontrolle. Zwei Stunden später hoben wir pünktlich ab. Da die Maschine nicht ausgebucht war, hatte jeder von uns eine Sitzreihe für sich alleine. Wunderbar. Nach guten sechs Stunden gab es eine Zwischenlandung in Abu Dhabi. Der Flughafen ist schön, aber auch sehr klein und man fühlt sich wie auf einem Bazar. Alles sehr wuselig dort. Nach einem kurzen Bummel durch die Läden, stiegen wir auch schon wieder in den Flieger. Mich nahmen sie auch mit, obwohl ich die Boarding Card aus Plastik zerbrochen hatte.
Mit uns stiegen leider auch neue Passagiere zu und mit der Ruhe und dem Platz im Flieger war es vorbei.

11.06.

Um 10:00 Uhr Ortszeit landeten wir endlich in Bangkok. Zum Glück fanden wir schnell unsere Koffer und vor dem Flughafen schlug uns die schwüle Hitze ins Gesicht. Ein freundlicher „ITS-Mann“ brachte uns zu unserem Kleinbus, der uns in 40 Minuten zum Hotel fuhr. Auf der Fahrt kamen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus. Guck mal hier und guck mal dort, hieß es nur. Eine völlig andere Welt.
Im Hotel angekommen testeten wir erst einmal ausgiebig die Dusche und legten uns bis 16:00 Uhr aufs Ohr.

Im Tuk TukNach einer zweiten Duschepartie machten wir uns zu Fuß
auf, um die Umgebung zu erkunden. Nach nur wenigen Metern hielt ein Tuk Tuk neben uns. Eigentlich wollten wir lieber zu Fuß gehen, da der Weg aber durch eine große Baustelle blockiert war, stiegen wir schließlich doch ein.
Diese kleinen motorisierten Dreiräder sind echt witzig. Sie bieten zwar keinerlei Schutz vor Abgasen, Regen oder
Dreck, dennoch hat die Fahrt viel Spaß gemacht. Mit einem Affenzahn zwängt sich das Tuk Tuk durch die kleinste
Lücke im Blechstau. Den Fahrpreis sollte man stets vor Fahrtbeginn aushandeln.
Unser Fahrer sollte uns eigentlich zu einem Einkaufscenter bringen, doch er wollte uns wohl nicht verstehen. Statt dessen brachte er uns zu einem Schneider, wird wohl irgendein Verwandter gewesen sein. Ziemlich brummig schauten wir uns 2 Minuten im Geschäft um und gingen wieder. Netterweise wollte er uns dann zu einem tollen Restaurant bringen. Da wir fast umkamen vor Hunger, willigten wir ein. Das Essen war super und das Lokal wirklich toll, aber leider viel zu teuer. War wahrscheinlich auch ein Verwandter...

Ein wenig angenervt sollte uns unser „Begleiter“ wieder zum Hotel zurückbringen. Die Straßen, die er fuhr, wurden immer einsamer und kleiner. Mittlerweile war es stockdunkel und uns beiden war sehr mulmig zumute. Als er das Tuk Tuk plötzlich stoppte und ausstieg, blieb mein Herz fast stehen. Tom nahm schon Angriffsstellung ein, doch der Typ musste nur mal für kleine Jungs!!!
Gegen 20:30 Uhr kamen wir glücklich und heile am Hotel an. Sein Angebot uns am morgigen Tag durch Bangkok zu fahren, lehnten wir dankend ab!

Die dritte Dusche am heutigen Tag tat gut und wir verbrachten den Rest des Abends mit lesen und Postkarten schreiben.

12.06.

Um 9:00 Uhr war die Nacht vorbei. Tom war ziemlich k.o., er hatte sehr schlecht geschlafen. Mit halb geöffneten Augen wanderte er zum Frühstück. Ich war relativ fit und folgte ihm. Die Brötchen und der Kaffee weckten seine Lebensgeister und so machten wir uns mit einem TAXI gut gestärkt auf den Weg zum Wat Traimit.

Wat TraimitHier steht ein über drei Meter hoher und 5,5 Tonnen schwerer goldener Buddha. Aus Angst vor Plünderungen durch die Birmanen, schuf man einen Gipsmantel um den Buddha, um seinen Wert zu verschleiern. Es gibt mehrere Geschichten über die zufällige Wiederentdeckung dieses „Schatzes“. Eine besagt, das bei Renovierungsarbeiten auf dem Tempel- gelände die Gipsschicht zerbrach und so das Gold zum Vorschein kam.


















Nachdem ich ein wenig Blattgold für mein Fotoalbum gekauft hatte, gingen wir zu Fuß weiter Richtung Chinatown.

 

 


Die vielen Menschen, die unterschiedlichen Gerüche, das Hupen der Autos, das Knattern der Tuk-Tuk´s, die stinkenden LKW´s und wir mittendrin. Ein Spaziergang durch Chinatown ist wirklich ein Erlebnis. Überall in den engen Marktgassen stehen kleine Garküchen. Die Händler bieten lautstark ihre Waren an und überall zwischen den umherwuselnden Menschen knattern die Mopeds. Diese Atmosphäre ist schwer zu beschreiben und für jemanden, der sie nicht erlebt hat, fast unvorstellbar. Wir ließen uns treiben und machten zahllose Bilder.


ChinatownChinatown





Als wir schließlich gar nicht mehr wussten, wo wir waren, hielten wir auf einer 4-spurigen Hauptverkehrsstraße ein Taxi an. Der Fahrer legte eine Vollbremsung hin und hinter ihm hupten und schimpften die restlichen Autofahrer.
Unser Taxi brachte uns zum „Central“, eines der größten Kaufhäuser Südostasiens. Die Fahrt dorthin sollte 67 Baht kosten. Da wir aber nur 65 Baht klein hatten, gab Tom dem Fahrer ein 5-DM-Stück, welches er noch in der Geldbörse hatte. Dieser nahm das fremde Geldstück lächelnd an.

Das siebenstöckige Shoppingcenter bietet eine Vielzahl an Geschäften und Restaurants. Drei Stunden durfte ich nach Herzenslust einkaufen. Zwischendurch stärkten wir uns in einem Lokal.

Gegen 17:00 Uhr fuhren wir mit einem Taxi zurück zum Hotel. Wir waren gerade dort angekommen, da setzte ein starker Monsunregen ein.


Blick vom HotelzimmerBangkok


Nachdem wir uns frisch gemacht hatten, gingen wir ins Hotelrestaurant. Das Essen war sehr lecker, aber für Tom nicht reichlich genug. Nach den Prawns bestellte er sich noch einen Teller gebratenen Nudeln. Mein Eistee (schwarzer kalter Tee mit flüssigem Zucker und Milch) war klasse und auch das Singa Bier schmeckte Tom hervorragend.

Hundemüde fielen wir um 22:00 Uhr in die Betten.

13.06.

Schon um 6:00 Uhr mussten wir aufstehen. Nach einem kurzen Frühstück packten wir unsere Koffer und eine halbe Stunde später wurden wir abgeholt und zu einem anderen Hotel gebracht. Hier begann unsere eigentliche Rundreise. Mit 8 Leuten ging es in einem Kleinbus zum Wat Traimit. Zum Glück waren wir gestern schon dort. Es war so voll da, ich weiß gar nicht, wo die ganzen Menschen herkamen! Schrecklich!

Nächster Stopp war am Königspalast. Dass hier ein Besuch nur mit bedeckten Schulter, Knien und geschlossenen Schuhe erlaubt ist, wussten wir. Einige Leute mussten sich aber leider passende Kleidung leihen. Das sah bei manchen ziemlich komisch aus.
Der Palast ist von einer weißen Mauer umgeben und wurde 1782 errichtet. In ihm befindet sich auch der Wat Phra Kaeo. Hier sitzt auf einem vergoldeten Thron der Smaragd-Buddha, die heiligste Buddha-Statue Thailands. Leider darf man im Innern keine Bilder machen.

Diese Anlage ist wunderschön, überall glitzern bunte Edelsteine und das Gold der Figuren und der Dächer leuchtet in der Sonne. Die vielen Farben der kleinen Mosaiksteinchen kann man gar nicht alle zählen. Ausgiebig durchstreiften wir das Gelände.


Königspalast

































Königspalast



Unweit des Königspalastes befindet sich der Wat Pho, zu dem wir als Nächstes gingen. Diese Tempelanlage mit seinem liegenden Buddha ist auch sehr sehenswert. Die Statue ist 45 Meter lang und 15 Meter hoch. Durch die knapp bemessene Halle wirkt der Buddha noch beeindruckender. Seine Fußsohlen sind mit Symbolen aus Perlmutteinlegearbeiten geschmückt. Die Halle war gefüllt mit klirrenden Geräuschen kleiner Münzen, denn rund um die Statue sind kleine Opferschalen aufgestellt. Wenn man in jede dieser Schalen eine Münze wirft, soll das Glück bringen. So liefen auch wir barfuß um den Buddha rum und halfen unserem Glück auf die Sprünge.


Wat PhoWat Pho



Draußen tat ich auch meinem Nacken etwas Gutes und ließ mich eine Weile von einem Thai massieren. Ach, das war wunderbar.

Um 13:00 Uhr war es an der Zeit ans Mittagessen zu denken. Das Restaurant lag direkt am Wasser und es gab Essen vom Buffet. Vor Tom bediente sich unser thailändischer Reiseführer an den Schüsselchen. Auch Tom nahm sich von dem roten Zeug zwei Löffel, wurde aber beim dritten vom Reiseführer gestoppt. Zwei würden für seinen Magen reichen, sonst würde er innerlich verbrennen. Aaah, danke für den Tipp!

Gut gestärkt nahmen wir nach dem Essen in einem Langschwanzboot Platz. Bangkok ist durchzogen mit einem Netz von Kanälen. Mit teilweise hoher Geschwindigkeit fuhren wir durch die Klongs. Auf dem Fluss und auch am Ufer gibt es viel zu sehen. Frauen handeln vom Boot aus mit ihren Waren, Kinder toben im braunen Wasser und Mütter waschen ihre Wäsche darin. Alte Häuser aus Holz, wovon jedes eine eigene Anlegestelle hat,  säumen das Ufer. Die Fahrt hat uns seht gut gefallen und ist absolut empfehlenswert.


Langschwanzboot


Um 15:30 Uhr brachte uns der Bus dann zurück zum Hotel. Die Dusche tat heute besonders gut. Im Hotelrestaurant gab es zum Abendessen Shrimps süß-sauer. Lecker, aber auch sehr scharf, wie fast alles hier.

Ein schöner Tag ging um 23:00 Uhr zu Ende!

 

 


14.06.


Heute machten wir uns wieder zu Fuß auf und liefen zur Patpong. Hier wollten wir lieber bei Tageslicht hin. Die Straße gehört mit ihren unzähligen Sexshows und Go-Go-Bars wohl zu jedem (heimlichen) Bangkokprogramm. Die Geschäftsleute waren schon mit ihren Aufbauten für den Abend beschäftigt.
Nach einem Besuch beim Schotten unseres Vertrauens, sprach uns eine junge Frau an. Erst war sie sehr freundlich, aber als sie uns dann mit einem Taxi zu einem befreundeten Händler mit super Konditionen bringen wollte, suchten wir schnell das Weite.

Mit dem von uns ausgesuchten Taxi fuhren wir zum „World Trade Center“ (so hieß es damals noch). Das achtstöckige Shoppingcenter heißt jetzt Central World Plaza und bietet eine Vielzahl an Geschäften (leider überwiegend Schmuckläden) und Restaurants. Dort haben wir auch sehr gut gegessen. Nach dem ganzen Reis-Huhn-Zeug bestellten wir uns ein großes Steak. Herrlich!

Im Hotel packten wir die Koffer und meldeten uns telefonisch bei den Lieben daheim. Früh gingen wir zu Bett.

15.06.

Und auch früh mussten wir wieder aufstehen. Um 5:30 Uhr schellte bereits der Wecker. Vor dem Hotel wartete der Kleinbus, der uns auf der Rundreise durchs Land bringen sollte. Zum Glück waren wir eine kleine Gruppe von nur sechs Leuten. Zwei Brüder aus Gütersloh und ein Ehepaar aus Holland gesellten sich zu uns.

Mit einem Zwischenstopp an einer Orchideenfarm, fuhren wir zu einer Anlegestelle und stiegen dort in ein Boot um. Dieses brachte uns zu den schwimmenden Märkten von Damnoen Saduak. Bereits in den frühen Morgenstunden beginnt hier die Betriebsamkeit und die Frauen aus der näheren Umgebung kommen mit ihren beladenen Booten am Markt an. Es herrscht ein buntes Treiben und schwimmende Garküchen versorgen hungrige Leute mit kleinen warmen Mahlzeiten. Wir beobachteten, wie geschickt die Frauen ihre schmalen Barken im dichten Gewimmel manövrierten, ohne einen Zusammenstoß zu verursachen.

 

 


Auf dem Weg zu den schwimmenden Märkten


An den kleinen Ständen an Land und auf den Booten wird alles Mögliche verkauft. Leider ist der Markt zu einer beliebten Touristenattraktion geworden und so gibt es dort auch viele Karten-, Souvenir- und Plunderverkäufer. Auch wir kauften eine aus Holz geschnitzte Figur.


Schwimmende Märkte

















Garküche





Unsere Reise ging weiter zum Phra Pathom Chedi. Er ist mit 127 Metern der höchste buddhistische Chedi der Welt und schon von Weitem konnten wir ihn sehen. Wir gingen um den Chedi herum, rein konnten wir leider nicht.


Phra Pathom Chedi



















Mittagessen gab es in einem Restaurant im Rosengarten, sehr schön direkt am Wasser gelegen. Um 14:45 Uhr fing dort in der Anlage eine kulturelle Vorstellung an. Wir
durften in der ersten Reihe Platz nehmen und hatten so einen tollen Blick auf die Schausteller. Unter anderem wurde eine traditionelle Hochzeit gezeigt. Thai-Boxen und klassische Tänze gehörten aber auch zum Programm. Nachdem dann auch die Elefanten ihre Kunststücke zeigen durften, sind wir zum Hotel gefahren.

Als erstes bin ich in den Pool gesprungen. Diese Abkühlung tat gut. Gegen 19:00 Uhr trafen wir uns mit den anderen Vier im Restaurant. Unser Reiseleiter gesellte sich auch zu uns und spendierte eine Flasche Whisky. Es war ein sehr
sehr lustiger Abend, auf den ich hier aber nicht näher eingehen will…

 

 

 

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