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28.07.
Nach der sehr frühen und lauten Abreise der Tourigruppe wurde es still im Hostel und wir konnten in Ruhe die von Jochen gekauften frischen Brötchen futtern.
Als wir uns um 9:45 Uhr auf den Weg machten, nieselte es und in der Luft wimmelte es vor Midges und Mücken!! Über Finstown fuhren wir Richtung Westen. Am Himmel zogen dicke Wolken entlang und in der Ferne schien die Sonne. Dann prasselten Regentropfen auf die Windschutzscheibe und nur Sekunden später rollte unser Auto wieder über trockenen Asphalt. Typisches schottisches Wetter.
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Bei Maes Howe legten wir einen kurzen Stopp ein, um zu fragen, ob wir die von Inka gestern reservierte Tour um ein paar Stunden verschieben könnten. Leider war das nicht möglich, so mussten wir um 13:00 Uhr wieder dort sein.
Hinter Woodwick bogen wir rechts ab zum Broch of Gurness, der aus dem Jahr 200 – 100 v. Chr. stammt. Um den runden fensterlosen Steinturm hatte sich eine kleine Siedlung mit einer Umwallung aus Gräben und Mauern gebildet. Irgendwann zerfielen die Gebäude und die Pikten siedelten später auf den Ruinen. Im 10. Jahrhundert nutzten die Wikinger den Ort als Grabstätte für eine Frau.
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Weiter führte uns die Straße durch die sanften baumlosen Hügel von Mainland. Dabei hatten wir ständig das Meer im Blick.
Bis 13:00 Uhr hatten wir jetzt nur noch 1 ½ Stunden Zeit und entschlossen uns daher, schon mal in die Richtung zu fahren und das Kitchener´s Memorial und die Steilküste danach anzuschauen. Unser Navi führte uns sicher über die Insel. Am Straßenrand blühten Butterblumen, Disteln, Schafgarbe, Wollgras und vereinzelt schon etwas die Heide.
Der Ring of Brodgar und die Stones of Stenness lagen direkt auf dem Weg und wurden so der Reihe nach von uns angesteuert.
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Pünktlich startete die Tour am Maes Howe, einem eher unscheinbar aussehenden Grashügel, unter dem sich eine bedeutende Grabanlage verbirgt. Die Anlage wird auf ca. 3000 v. Chr. geschätzt. Durch einen niedrigen, etwa 11 Meter langen Gang mussten wir in die Grabkammer „krabbeln“. Zur Wintersonnenwende am 21.12. scheint die Sonne zum Sonnenuntergang genau durch diesen Gang in die Grabkammer, in der wir kurze Zeit später standen. Die Kammer ist ca. 3 Meter hoch und wir konnten wieder aufrecht stehen. Unser Guide erzählte uns von der Entstehung und der vermuteten Nutzung Maes Howes. Höchstwahrscheinlich war es ein Grab, Beweise gibt es dafür allerdings nicht, es wurden dort nämlich keine Knochen gefunden. Dafür aber Runeninschriften, die wir erst entdeckten, als sie mit einer Lampe angeleuchtet wurden. Sie sind die größte Ansammlung von Runeninschriften an einem Ort und es sind alle drei bisher bekannten Schreibweisen enthalten.
Die 45 Minuten dauernde Tour war sehr informativ, superinteressant und hat uns gut gefallen. Einziger Wermutstropfen war, dass man in der Grabkammer keine Bilder machen durfte.
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Auf der Weiterfahrt nach Skara Brae hielten wir kurz an einer Ausgrabungsstelle. Archäologen waren damit beschäftigt, alte Steine freizulegen.
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Als wir bei Skara Brae ankamen, sahen wir als Erstes sechs Reisebusse, fünf Wohnmobile und unzählige Autos dort auf dem Parkplatz stehen. Na toll… Um den Massen ein wenig zu entfliehen, gingen wir erst ins Café. Da wir eh Hunger hatten, passte das ja. Anschließend schauten wir einen kurzen Film und konnten uns dann ein nachgebautes Steinzeithaus ansehen. Der Weg zum Steinzeitdorf ist eine Art Zeitreise, neben ihm liegen Steintafeln, in die wichtige Ereignisse eingemeißelt sind. Wir begannen bei „Erster Mann auf dem Mond“, gingen weiter vorbei an der „Inka Zivilisation“ bis wir schließlich im über 5000 Jahre alten Skara Brae ankamen.
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Ein Wintersturm fegte im Jahr 1850 so heftig über die Dünen, dass er Teile des Dorfes freilegte. Der Sand hatte über die vielen Jahre alles hervorragend konserviert. Bis auf ein Haus sind alle mit einem Herd, ein oder mehreren Steinbetten und einer Steinkommode eingerichtet.
Haus Nr. 8 hat all dies nicht und man vermutet, dass es als Werkstatt genutzt wurde. Die Gebäude 9 und 10 sind aus einer früheren Bauperiode. Unter den anderen Häusern sind noch weitere aus der ersten Bauphase, die aber niemand freilegen will. Verständlicherweise, würde man so die jüngeren Häuser zerstören.
Warum das Dorfleben dort etwa 2500 v. Chr. endete, weiß niemand so genau.
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Nicht weit von Skara Brae steht auf den hohen Klippen das Kitchener Memorial, das selbst recht uninteressant ist. Aber die spektakulären Klippen sind atemberaubend. Hunderte von Seevögeln nisteten in den Spalten und auf Vorsprüngen. Unten klatschten die Wellen gegen die Felsen und wir spazierten oben vorsichtig an der Kante entlang.
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Als am Horizont eine Regenwand auf uns zukam, traten wir lieber den Rückweg zum Auto an. Leider waren wir zu langsam und der Regen traf uns mit voller Kraft von links. Wieder im Auto sitzend und in den Spiegel schauend sah das sehr lustig aus.
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Mittlerweile war es 18:20 Uhr und zum Abendessen machten wir uns auf nach Stromness. Dort fanden wir aber nichts Gescheites und Inka schlug vor, mal zu dem Restaurant zu fahren, welches sie heute Morgen in der Nähe des Broch of Gurness gesehen hatte. Da Tom keine Ahnung hatte, welche Lokalität sie meinte, fuhren die vier vor. Das war für uns mal ganz ungewohnt, nicht das Führungsfahrzeug zu sein.
Im Standing Stone Hotel fanden wir in der Bar einen Tisch für uns und endlich gab es auf der Karte mal Pulled Pork. Jochen, Nico und ich bestellten das leckere Zeug und wurden nicht enttäuscht. Auch der Rest wurde satt und zufrieden machten wir uns auf den Rückweg zum Hotel.
Im Tesco kauften wir noch ein paar Sandwiches für ein schnelles Frühstück morgen. Da würden wir nicht viel Zeit haben, denn wir hatten uns noch überlegt „Tomb of the eagles“ anzusehen, ein Grab ähnlich Maes Howe.
Bis 23:30 Uhr quatschten wir im Gemeinschaftsraum noch über Stöcke aus Eichenholz und 35 cm lange Fische, die Tom angeblich aus dem Meer gezogen haben will.
Kilometer: 131 Wetter: 14°C, Sonne-Wolken-Nieselregen
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Tag 4
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Übersicht
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Tag 6
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