24.02.

Guten Morgen Schnupfen! Guten Morgen Husten! Euch braucht doch wirklich kein Mensch!!! Geschlafen hatten wir
wie die Murmeltiere und um kurz nach 8:00 Uhr gingen wir zum Frühstück. Der Tisch war hübsch gedeckt und
Robert begrüßte uns freudig.

 

 


 


Nach einem warmen Croissant bestellten wir aus der Karte Porridge mit Honig. Dann ließen wir uns Rühreier mit
geräuchertem Lachs schmecken. Der kam aus einer Räucherei von der Insel Skye. Beim Smalltalk mit Robert zeigte
er uns einen großen Brandfleck unter einem Läufer. Weihnachten war seine Kamin-Dekoration in Flammen
aufgegangen und hatte deutliche Spuren hinterlassen. Oh je, wenn man brennende Kerzen nur mal zwei Minuten
unbeobachtet lässt…

Nach dem reichhaltigen Frühstück packten wir uns wieder dick ein und fuhren los ins Glen Coe. Runrig sang aus
dem Radio und die Sonne wärmte mich durch die Autoscheibe.

Mitten im Glen Coe parkten wir am Straßenrand und wechselten von den normalen Schuhen auf Wanderschuhe.
Ein eiskalter Wind blies uns ins Gesicht, als wir dann den Hügel hochkraxelten.


 


Oben angekommen, ließen wir uns am Kreuz nieder und genossen das traumhafte Panorama.


 


Der Steinhügel erinnert an Ralston Claud Muir, der im Alter von nur 32 Jahren verstarb.
Er liebte es im Tal zu klettern, in dem auch seine Asche verstreut wurde. Leider ist die Gedenkplatte mit der
Aufschrift " These are my mountains and I have come home" nicht mehr vorhanden...


 


 


Wäre der Wind nicht so kalt gewesen, hätte ich dort noch Stunden sitzen können.

Unser nächster Halt war der Buachaille Etive Mòr. Über eine ziemlich matschige Wiese, die zum Glück größtenteils
gefroren war, gingen wir die paar Schritte zum kleinen Wasserfall. Möchte nicht wissen, was das dort für eine
Schlammschlacht wird, wenn der Boden taut.


 


 


 


Am King's House Hotel konnten wir bei unserem letzten Winterurlaub in Schottland ganz nah das Rotwild
beobachten. Das war dieses Jahr auch wieder so. Einige Leute fütterten die Tiere mit Karotten und ich hatte doch
auch noch einen Apfel im Auto? Der wurde natürlich mit Begeisterung von der Hirschkuh gefressen. (Nachtrag:
Später las ich im Netz, dass es nicht gut sei, die Tiere zu füttern. Es ist zu Unfällen mit Hirschen gekommen, die
vehement „ihr“ Futter von den Menschen einforderten. Zudem laufen die Hirsche auf die Straße, wenn die keine
Angst mehr vor Autos haben und wenn sie ihre Scheu vor den Menschen verlieren, sind sie außerdem leichte Beute
für Jäger. Ehrlich gesagt hatte ich mir da keine großen Gedanken drüber gemacht. In Zukunft werde ich das Füttern
aber natürlich lassen.)


 


 


 


 


 


Gegen 14:00 Uhr machten wir uns auf den Weg zurück nach Fort William.


 


Nachdem wir uns mit einem Sandwich von Morrisons gestärkt hatten, bummelten wir durch die Geschäfte. Unsere
geliebte „Highland Soap“ wanderte ebenso in die Einkaufstasche wie eine Flasche Whisky und Medikamente gegen
meine schei… Erkältung. Im Whiskyshop bat mir die brünette Verkäuferin einen Whiskylikör mit Ingwer und Honig
an. Der sollte super gegen die Erkältung helfen. Als ich dann auch eine Flasche von dem leckeren Zeug kaufen
wollte, meinte sie ganz erschrocken, dass das keine Verkaufstaktik gewesen sei! Sie wollte mir nur etwas Gutes
tun, ich müsste den jetzt wirklich nicht kaufen! Es war ihr richtig unangenehm. Trotzdem konnte ich sie grinsend
davon überzeugen mir das Geld dafür abzunehmen.

Mit vollen Taschen fuhren wir zurück nach Spean Bridge. Dort tauschten wir rasch unsere mit Schlamm bespritzen
Schuhe und Hosen gegen neue und vor allen Dingen saubere Sachen ein. Auf uns wartete nämlich um 17:00 Uhr
der Afternoon Tea. Schnell benutzte ich noch das zuvor gekaufte Nasenspray. Eigentlich mag ich dieses Zeug gar
nicht, aber so konnte ich wenigstens etwas schmecken und bekam Luft beim Kauen.

Der niedrige Tisch im Salon war sehr schön mit einer weißen Decke und den guten, auf Hochglanz polierten,
silbernen Teekannen gedeckt. Wir amüsierten uns nur etwas über die künstliche Orchidee, die in der Mitte stand.
Das gute Stück war an einer Seite ganz schwarz vom Ruß. Ob die Weihnachten auch im Frühstücksraum stand
oder einfach nur zu nah an eine Tischkerze gekommen war? Lieber fragten wir nicht nach.

Stattdessen ließen wir uns die herzhaften Sandwiches, den saftigen Kuchen und die süßen Leckereien schmecken.
Zum Abschluss gab es noch köstliche Scones mit Clotted Cream und Konfitüre. Yummy! Ich hätte alles direkt noch
einmal essen können. Dazu bestellten wir noch eine kleine Flasche Champagner und schlürften schwarzen Tee mit
Milch.


 


Ganz gemütlich ließen wir anschließend bei einem Glas Wein den Tag ausklingen. Bevor ich mich dann ins Bett legte,
präparierte ich noch meine laufende Nase mit Taschentüchern, damit mir nix da raustropfte. Auch wenn ich nun
aussah wie ein Säbelzahntiger…

Kilometer: 118
Wetter: 2°C – 4°C, Sonne
 

 

 

 

 

 

 

 

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