Petra und ich schenkten unseren Männern zu Weihnachten 2007 einen Gutschein über ein Rum-Tasting in Heidelberg. Heimlich buchte ich noch zwei Übernachtungen im Hotel Kranich dazu und die Überraschung war perfekt.

Nicht ganz so perfekt war, dass Boris sich einen Tag vor unserem geplanten Wochenendtrip einen Bänderriss zuzog und somit lauftechnisch sehr eingeschränkt war. Nichtsdestotrotz machten Tom und ich uns Freitagnachmittag auf den Weg Richtung Süden. Telefonisch hielten wir Kontakt zu Boris und Petra, die sich von Calw aus auf nach Norden begaben. Pünktlich trafen wir uns vor dem Hotel, checkten ein und begutachteten unsere Zimmer. Für zwei Nächte völlig in Ordnung.
Vor dem Tasting wollten wir noch schnell was Essen gehen und fanden in Schwetzingen ein gutbürgerliches Restaurant. Das Essen war einfach, aber lecker und so gut gestärkt fuhren wir zu dem kleinen Weinladen, in dem das Tasting stattfinden sollte. Wir Frauen gaben unsere Männer dort ab, wünschten ihnen viel Spaß und machten uns auf nach Heidelberg. Dort fanden wir ein kleines mexikanisches Restaurant und tranken die Cocktailkarte (die alkoholfreie natürlich) rauf und runter, erzählten uns Dönekes und vertrieben uns so die Zeit, bis die Männer sich gegen 23:30 Uhr per Handy meldeten und abgeholt werden wollten.
Auf der Fahrt ins Hotel erzählten sie uns begeistert von der Verkostung und präsentierten uns ihre erworbenen Fläschchen Rum für daheim. Im Hotel angekommen, fielen wir wie Steine in die Betten und schliefen sofort ein.

19.04.

Frisch ausgeruht und nach einem leckeren Frühstück fuhren wir los zum Heidelberger Schloss. Wir parkten oberhalb der Gärten und spazierten langsam die Treppen runter, immer schön vorsichtig wegen Boris Knöchel. Es nieselte, aber die Osterglocken blühten und auch an den Bäumen waren die ersten zarten Blätter zu erkennen. Im Sommer ist es hier bestimmt wunderschön.

 

 
















Nach wenigen Metern kam die Schlossruine in Sicht. Unser erster Blick fiel auf den gesprengten Pulverturm, dessen abgetrenntes Stück direkt danebenliegt. Ich hatte unweigerlich das Bedürfnis es zu nehmen und einfach wieder dran zu stecken, wie ein Puzzelteil.


Baum um Säule ;o)






















Wir kauften Tickets für 3 Euro pro Person und betraten den Innenhof mit seinen wunderschönen Fassaden.


















Wir schlenderten eine Weile umher und gingen dann hinunter zum Weinkeller, zum großen Fass. Dieses wurde 1751 gebaut und fasst heute noch 219.000 Liter. Da es aber wohl nie richtig dicht war, wurde es nur dreimal gefüllt.
Anschließend gingen wir zu einem Aussichtspunkt, von dem aus wir trotz Regen und Wolkenschwaden einen wunderbaren Blick auf den Neckar, die Karl-Theodor-Brücke und die Altstadt hatten.



Nach kurzer Überlegung entschlossen wir uns an einer Führung teilzunehmen, um so noch mehr über das Schloss zu erfahren. Es hat sich gelohnt, wir haben noch viel Wissenswertes gehört. Danach gingen wir direkt ins Deutsche Apotheker Museum, welches sich auch im Heidelberger Schloss befindet. Wir schauten uns verschiedene Apothekeneinrichtungen aus unterschiedlichen Zeiten (z.B. der Renaissance) und eine große Arzneimittelsammlung mit allerhand skurrilen Dingen an. Die drei wichtigsten Apothekenbereiche, die Offizin, die Material-, Stoß- und Kräuterkammer und das Apothekenlabor gehörten auch zur Ausstellung. Der Rundgang endete in einem kleinen Shop, in dem man sich mit Seifen, Mörsern, Büchern oder Bonbons eindecken konnte.

Nach der ganzen Lauferei schmerzte Boris Fuß so sehr, dass wir beschlossen ins Hotel zu fahren. In unserem Zimmer machten wir es uns gemütlich und spielten einige Partien Poker, draußen regnete es eh.

Gegen 17:00 Uhr machten wir uns wieder auf, um Essen zu gehen. Von zuhause aus hatte ich schon Gutscheine für “Das Bootshaus” aus dem Internet ausgedruckt. Und es war die richtige Wahl, das Essen schmeckte hervorragend.

Satt fuhren wir in die Innenstadt, machten Bilder vom wunderschön beleuchteten Schloss und schlenderten durch die Gassen. Den Rest des Abends verbrachten wir im völlig überfüllten Hard Rock Cafe, tranken Cocktails und Strongbow und hatten eine Menge Spaß!

 

 


Heidelberger Schloss bei Nacht

 

 


20.04.

HeiliggeistkircheEndlich schien die Sonne vom wolkenlosen Himmel! Zeitig machten wir uns auf und düsten in die City. Im Parkhaus unter dem Karlsplatz stellten wir unser Auto ab und schlenderten los. Zuerst kam die schöne Heiliggeistkirche auf dem Markplatz in Sicht. Im Jahr 1398 wurde mit ihrem Bau begonnen, der aber erst im 16. Jahrhundert fertiggestellt wurde. Rund um die Kirche herum sind zwischen den Strebepfeilern kleine Souvenirläden mit jeder Menge Nippes untergebracht. Nicht schön!

Im Innern der Kirche erwarteten uns dann ein eindrucksvoller Kirchenraum und die so typische wundervolle Ruhe.

Auch direkt am Marktplatz, gegenüber der Kirche, liegt das Hotel zum Ritter. Der Renaissancebau von 1592 ist das einzige Haus, das alle Kriege und Brände in der Stadt heil überstanden hat.


Durch die Haspelgasse gelangten wir zum mittelalterlichen Brückentor an der Karl-Theodor-Brücke. Das Tor war früher Teil der Stadtbefestigung, es konnte durch ein Falltor geschlossen werden. Eine Zeit lang diente es auch als Wächterhaus und Gefängnis. Eine Wendeltreppe führt in einem der beiden Türme hinauf in die über dem Torbogen gelegene kleine Wohnung des Brückenwächters. Gemütlich spazierten wir über die Brücke und genossen die Sonne.


Brückentor an der Karl-Theodor-BrückeHeidelberger Brückenaffe
























Unser Schaufensterbummel durch die Fußgängerzone führte uns vorbei an der alten Universität zur Talstation der Bergbahn. Für 8 Euro pro Person kauften wir Fahrtickets und stiegen in die moderne Bahn ein. Sie brachte uns auf 289,3 m Höhe zur Station Molkenkur.


Die "modere" Bahn

















Hier mussten wir umsteigen in die obere alte historische Bergbahn, die uns bis zum Königstuhl auf 550 m ü.d.M. fuhr. Sie hat einen ganz besonderen Charme und ruckelte uns langsam zum „Gipfel“.


Die alte historische Bergbahn
































Von dort oben hatten wir einen atemberaubenden Blick auf Heidelberg und die Umgebung. Im Bahnhof befindet sich ein kleines Museum der Berg- und Straßenbahnen der Stadt Heidelberg und wir konnten einen Blick in den Maschinenraum der Bahn werfen.



Nur schwer konnten wir uns von der tollen Aussicht trennen. Bei der Abfahrt legten wir eine kleine Imbisspause an der Station Molkenkur ein. Wieder unten angekommen machten wir uns auf zum Auto, es war schon nach 14:00 Uhr und wir mussten ja alle noch eine Weile bis nach Hause fahren. So verabschiedeten wir uns voneinander und jeder machte sich auf den Heimweg. Ein Auto Richtung Norden, ein Auto Richtung Süden.

 

 

 

 

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