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02.01.
Puh, heute fällt es mir aber sehr schwer noch was zu schreiben. Ich habe ziemlich viel oberleckere Sangria getrunken und bin eigentlich total müde… Aber ich versuch es mal…
Die letzte Nacht hatten wir gut und ausreichend geschlafen. Ich war sogar schon vor dem Weckerschellen wach und hörte somit auch als Erste die Regentropfen an unser Fenster klopfen. Gibt es da nicht auch ein Lied von? Leise vor mich hinsummend stand ich unter der Dusche und wünschte den Regen sonst wo hin!! Warum sang ich bei dem Mistwetter überhaupt??? Humor ist, wenn man trotzdem lacht, oder? Vielleicht hörte es nach dem Frühstück ja auf zu regnen?!
Tatsächlich, der ganz starke Regen hatte aufgehört, es fisselte nur noch. Gegen 9:15 Uhr schlenderten wir zur Bushaltestelle der roten Doppeldeckerbusse. Diese Sightseeingbusse gibt es in fast jeder Hauptstadt und wir nutzten sie immer gerne um unsere Füße ein wenig zu schonen und so die Stadt kennenzulernen. Für 18,- Euro pro Person durften wir einsteigen und setzten uns nach drinnen, da der Regen wieder eingesetzt hatte.
Los ging es über die Avenida Fontes Pereira de Melo zur Stierkampfarena, die zwischen 1890 und 1892 gebaut wurde. Der überdachte Innenraum bietet 10.000 Menschen Platz. In den Sommermonaten finden dort Stierkämpfe statt, sonst Veranstaltungen wie z. B. Konzerte.
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Weiter ging die Busfahrt bis raus nach Belém. Da der Regen aufgehört hatten, stiegen wir dort aus. Als erstes gingen wir zur mächtigen Hafenfestung Torre de Belém. Sie wurde 1515 – 1521 vom König Manuel I errichtet und stand ursprünglich mitten im Tejo. Im Zuge der Aufschüttung verlor sie aber im 19. Jahrhundert ihre Insellage.
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In Belém befand sich früher auch der Hafen Restelo, von dem die portugiesischen Karavellen zu ihren Entdeckungen über die Weltmeere aufbrachen. Auch Vasco da Gama machte sich 1497 von hier aus auf seinen Weg nach Indien.
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Eine Innenbesichtigung schenkten wir uns und schlenderten stattdessen das Flussufer entlang zum 50 Meter hohen Denkmal der Entdeckungen. Ein kräftiger Wind schubste uns regelrecht in diese Richtung. Das Denkmal wurde 1960 zum 500. Todestag Heinrich des Seefahrers errichtet. Er und weitere wichtige Persönlichkeiten aus der Zeit der Entdeckungen schauen in Stein gehauen auf den Tejo.
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Für 3,- Euro fuhren wir mit einem Aufzug nach oben und konnten von dort auch besser das riesige Marmormosaik auf dem Boden vor dem Eingang erkennen. Es war ein Geschenk der Republik Südafrika und zeigt die portugiesischen Entdeckungsfahrten rund um den Globus. Windig war es dort oben überhaupt nicht. Eigentlich hatten wir gedacht fast wegzufliegen, aber der Wind schoss so gekonnt das Denkmal hoch, dass direkt auf der Aussichtsterrasse nichts zu spüren war. Wenn wir aber unsere Hand über die steinerne Brüstung hielten… Wow, was für eine Kraft der Wind dort hatte!!
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Wieder unten angekommen, schlenderten wir zum imposanten Mosteiro dos Jerónimos rüber. Vor dem Hieronymuskloster befindet sich eine schöne Parkanlage mit Springbrunnen, Teichen und hübsch angelegten Beeten.
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Auf eine Innenbesichtigung des zum Weltkulturerbe gehörenden Klosters verzichteten wir in Anbetracht der langen Warteschlange vor dem Eingang.
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Lieber gingen wir zur Fábrica dos Pastéis de Belém rüber. Dort gibt es seit 1837 die Pastéis de Belém zu kaufen. Das sind kleine Törtchen aus Blätterteig, die mit einer puddingähnlichen Creme aus Sahne, Eigelb und Zucker gefüllt sind. Sie werden im besten Fall warm mit Zimt und Puderzucker serviert.
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In dem Laden war jeder Tisch besetzt und es roch köstlich nach frischem Backwerk und ein leichter Karamellduft lag in der Luft. Als wir reinkamen hatten wir Glück, dass gerade zwei Damen einen Tisch freigaben. Das war unserer! Wir bestellten drei der hochangepriesenen Leckereien und hofften, dass die nicht so trocken waren, wie sie aussahen. Und? Boah, waren die lecker! So frisch und warm, zart schmelzend auf der Zunge zergehend, der Hammer! Wir waren im Cremetörtchenhimmel und nahmen gleich noch 6 Stück für den Heimweg mit.
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Mit dem leckeren Gebäck machten wir uns auf den Weg zur Bushaltestelle. Unterwegs holten wir an einem Geldautomaten noch ein paar Euros und hockten Minuten später wieder im roten Doppeldecker. Dieses Mal aber in der oberen Etage, so hatten wir einen viel schöneren Blick und ich konnte besser Fotos machen.
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Oberhalb des Parque Eduardo VII stiegen wir aus. Der Park zieht sich den Hügel runter bis zum Praça Marquês de Pombal. Über die akkurat geschnittenen Sträucher hinweg hat man eigentlich einen tollen Ausblick. Unser war leider etwas diesig.
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Gemütlich spazierten wir die Straße runter Richtung Tejo und überlegten, was wir als Nächstes machen sollten. Da sich das Wetter zu halten schien und es nicht nach Regen aussah, verschoben wir die Indooraktivitäten lieber auf den nächsten Tag. Wer weiß, wie das Wetter dann ist?! Wir wollten das „schöne“ Wetter lieber ausnutzen und beschlossen, mit einem Taxi zum Castelo de São Jorge hochzufahren. Das alte Möhrchen, was wir anhielten, hatte sogar schon 825.000 km auf dem Tacho stehen!! Unglaublich!
Oben angekommen, waren wir froh uns so entschieden zu haben. Den Berg wieder runterlaufen ist ja kein Problem, aber hoch? Nee, unsere Füße waren schon ziemlich müde und das Taxi somit eine gute Wahl.
Durch das große Eingangstor betraten wir die alte Festungsanlage. Überall auf dem Gelände stehen uralte Olivenbäume, die teilweise innen hohl sind. Aber auch viele andere Bäumen spenden im Sommer, wenn die Sonne scheint, Schatten. An diesem Tag waren sie mangels Sonne einfach nur nett anzuschauen.
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Steile hohe Stufen führten uns hinauf auf die Burgmauern mit ihren wuchtigen Türmen. Immer wieder ergaben sich neue schöne Ausblicke und die wollten alle festgehalten werden.
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Nach einer Stunde hatten wir jeden Winkel des Castelos erkundet und zogen langsam weiter. Über die verwinkelten Wege und die steilen Treppen von Alfama wollten wir bergab laufen. Bevor wir aber hinab in die Gassen der Altstadt eintauchten, kamen wir am Miradouro das Portas do Sol vorbei. Wieder so ein schöner Aussichtspunkt.
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Dann ging es abwärts und nach wenigen Metern hatte uns das Gassenlabyrinth verschluckt. Im ältesten Stadtteil Lissabons scheint die Zeit still zu stehen. Volle Wäscheleinen baumelten an den Hauswänden, Frauen unterhielten sich auf Balkonen über die schmalen Gassen hinweg und an den alten Fassaden hingen Vogelkäfige. Hier und da gab es urige und gemütliche kleine Lokale und wir waren drauf und dran, uns in einem davon niederzulassen. Aber irgendwie zog es uns weiter, weiter und tiefer ins Gassenwirrwarr hinein.
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Irgendwann spuckte uns die verwinkelte Altstadt am Museo do Fado wieder aus. Wir liefen die Straße entlang Richtung Praça do Comércio und hielten uns dann irgendwann wieder rechts und gingen die Gasse zu den Kirchen Igreja Santo António und Catedral Sé Patriarcal hoch.
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Dort schwangen wir uns in ein Taxi und fuhren zu den Docas neben der Brücke des 25. April. In den alten umgebauten Lagerhäusern befinden sich heute Restaurants und Kneipen. Die Lage direkt am Fluss mit der kleinen Marina ist wirklich sehr nett, wäre da nicht der Lärm der Tejo-Brücke. Wir stiefelten einmal die Ausgehmeile hoch und runter. Da aber leider viele Lokale geschlossen waren, machten wir uns bald wieder auf den Rückweg in die Innenstadt.
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In einem kleinen Restaurant fanden wir einen freien Tisch und es gab Fisch für uns alle!! Kein Risiko mehr! Gut gesättigt bekamen wir Durst auf die oberleckere Sangria vom Silvesterabend. Also zogen wir um ins „Carpaccio“ und bestellten sofort einen Liter. Dann noch Kirschlikör und die Welt war in Ordnung. Nach einem weiteren Liter spürte ich doch deutlich den Alkohol.
Es wurde langsam Zeit für den Rückweg zum Hotel. In der Metrostation passierte dann mit meiner Fahrkarte das, was ich anfangs erwähnt hatte. Sie funktionierte nicht mehr. Zum Glück hatten wir die Quittung und anstandslos bekam ich eine neue Karte ausgehändigt.
Im Hotelzimmer verdrückten Tom und ich noch die mitgenommenen Pastéis de Belém und gegen 0:30 Uhr gingen die Lichter endlich aus.
Schnarch… genug geschrieben…
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