02.03.

Beim Frühstück verabschiedeten wir Julie und Håkon. Vielleicht würden wir uns in Trinidad wiedersehen. Die beiden
fuhren für die nächsten vier Nächte dorthin und in drei Tagen würden wir auch dort eintreffen.
Während ich die Sachen zusammenpackte, lief Tom ins Dorf und tauschte Geld. Die Einkäufe gestern hatten doch
etwas an unserer Urlaubskasse gezerrt. Nun hatten wir aber auch genug Zigarren!

Als Tom nach einer halben Stunde verschwitzt zurückkam, erzählte er von dem kubanischen Warteschlangen-
system. Dort ist nämlich nicht automatisch der Letzte in der Schlange auch wirklich der Letzte. In Kuba kann man
seinen Platz nämlich verlassen und sich irgendwo in der Nähe im Schatten aufhalten und sich wieder einreihen wenn
man dran ist. Also immer fragen wer der Letzte ist und sich diese Person merken.

Nach dem Bezahlen verabschiedeten wir uns von Nordin und machten uns um 9:30 Uhr wieder auf den Weg. Unser
erster Tagesstop war der Aussichtspunkt „Balcón del Valle". Wegen der Sonne im Rücken sollte man den auf jeden
Fall morgens besuchen oder abends zum Sonnenuntergang. 

Bei selbstgemachter Limonade genossen wir den spektakulären Ausblick ins Tal und auf die Berge, die sich wie
gigantische Maulwurfshügel aus der wunderschönen Landschaft erheben.

 

 


 


 


 


 


Da das Foto von Yudith und uns sehr dunkel geworden war, beschlossen wir sie noch einmal zu besuchen.
Außerdem hatte ich kleine Schokoladen-Pralinen aus Deutschland mitgebracht. 5 Stück, für jeden unserer Gastgeber
eine. Aber ich disponierte um und schenkte lieber Yudith eine. Sie empfing uns freudig und strahlte über beide Ohren
als ich ihr unser kleines „regalo“ (Geschenk) gab. Wir quatschen ein wenig, tranken etwas und schossen ein neues
Foto.


 


Dann fuhren wir einfach ein bisschen durch die Gegend. Vorbei an Ananasfeldern und über Sandwege, an deren
Rändern große Pinien wuchsen. Die Häuser rechts und links der Straße waren teilweise nur so groß wie Gartenlauben.


 


 


 


 


 


 


 


 


 


Immer wieder lag leider auch eine Menge Müll in der Landschaft rum. Eine Wiese hatten die Anwohner zu einer
stinkenden Müllkippe auserkoren und ein Mann war gerade dabei den Abfall von seinem Ochsenkarren zu laden.

Am Friedhof legten wir einen kurzen Stopp ein und spazierten umher, während uns die Mittagssonne im Gesicht
brannte. Viele Grabstätten hatte kleine „Schaufenster“ in denen Bilder der Verstorben und kleine Andenken standen.
Irgendwie gefiel uns das gut. Es war sehr persönlich.


 


 


Alle Gräber lagen überirdisch in Beton- oder Mamorhäusern. An einem relativ frischen Grab saßen tausende von
kleinen Fliegen. Das ließ die Gedanken kreisen. *schüttel*


 


 


Da gestern in dem Trockenschuppen keine Tabakblätter hingen, fuhren wir zu einem anderen Tabakfeld. Dort hing
der Schuppen voll und ich konnte nach Herzenslust Bilder machen. Umhüllt von einem tollen Duft.


 


 


 


Von der Mural de la Prehistoria machte ich auch nur ein Bild von der Straße aus. Das „Kunstwerk“ wurde 1961 an die
Felswand gemalt und muss seitdem alle paar Jahre aufgefrischt werden. Dafür wollten wir nun wirklich keinen Eintritt
zahlen. 


 


Unsere Tankanzeige hatte nur noch zwei Striche und so steuerten wir die einzige Tankstelle des Ortes an. Aus dem
Zapfhahn kam aber nichts raus. Mmmh, machten wir irgendwas falsch, musste die Säule erst freigeschaltet werden?
Nee! Benzin war alle! Es gab erst morgen wieder was… Na zum Glück war noch genug Sprit im Tank. Wir sind
gespannt, ob morgen was da ist?!

Der letzte Stopp war an der Cueva del Indio. Fast zeitgleich mit uns kamen zwei Reisebusse dort an. Noch bevor
die Horden kamen liefen wir schnell zum Eingang. An der Kasse angekommen, schüttelte der Typ dort nur wortlos
den Kopf und zeigte nach links. Hä? Wie jetzt? An der linken Kasse war niemand und wir standen etwas ratlos rum.
Nach ein paar Minuten, die Horden waren bereits im Anmarsch, hielt uns eine Frau, die auf einem Stein hockte, einen
Zettel hin. Etwas verwirrt nahmen wir diesen mit der Nummer 12 entgegen. Und jetzt? Kurze Zeit später begann
eine andere Frau die Nummern aufzurufen und die durften dann bezahlen. Was für ein beknacktes System!
Egal, wir waren noch vor den Busgruppen in der Höhle. Diese war jedoch wenig spektakulär. Eine Höhle ist wie die
andere.


 


Nach ein paar hundert Metern kamen wir an einem Bootssteg an und stiegen in die kleine Nussschale ein.
10 Minuten wurden wir dann über den braunen unterirdischen Fluss geschippert. Nicht wirklich interessant. Einzig der
Höhlenausgang war ganz nett. Für 5 CUC könnt ihr euch das Spektakel aber sparen. Es sei denn ihr wart noch nie in
einer Höhle.


 


 


 


Um 15:00 Uhr fuhren wir zu unserer neuen Casa. Bernardo sprach nur spanisch, empfing uns aber herzlich und mit
einem eiskalten Saft. Herrlich!
Das Zimmer war toll. Es hatte eine eigene kleine Terrasse und einen traumhaften Blick auf die Berge. Von der Dach-
terrasse aus war es sogar noch schöner. Unser Zimmer war sauberer als das bei Nordin und auch netter
eingerichtet. Wir fühlten uns sofort wohl.


 


 


 


Nachdem wir unser Gepäck ausgeladen hatten, gingen wir wieder in den Ort. Auf halbem Weg kehrten wir in die
rustikale Bar „Casa del Mojito“ ein. Auf der Karte standen allerhand verschiedene Mojitos. Ich bestellte einen mit
Cocos, Tom nahm lieber einen normalen Mojito. Boah, was war meiner lecker! Mega! Aber der schoss mir
sekündlich in den Schädel. So schnell hatte ich noch nie einen im Tee!!! Nichts gegessen, die Wärme und dann der
Alkohol – puh…!


 


 


Bevor wir weiter gingen, musste ich erst mal ein Wasser und einen Espresso trinken. Dauergrinsend spazierte ich
dann an Toms Hand, sicher ist sicher, zur Hauptstraße.


 


 


 


 


Im Paladar „El Olivo“ fanden wir ein nettes Plätzchen und ließen uns die köstliche mediterrane Küche schmecken.
Drei Gänge, drei Getränke für zusammen 31 CUC.

Auf dem Rückweg stoppten wir noch kurz beim Outdoor-Friseur. Der war richtig fix und ruckzuck war die Matte ab.


 


Wieder in der Casa, bestellten wir bei Bernardo eine Sangria und einen Mojito und setzten uns auf die Dachterrasse.
Die Sonne ging gerade unter und wir genossen den traumhaften Ausblick. Was für ein Postkartenpanorama ! Mein
frisch frisierter Mann rauchte eine Zigarre und gemütlich wippten wir in den Schaukelstühlen.


 


Kilometer: 23
Wetter: 33°C, Sonne-Wolken-Mix
Unterkunft: Casa Bernardo y Belkis (40 € die Nacht inkl. Frühstück)
 

 

 

 

 

 

 

 

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