24.05.

Um 8:00 Uhr wurden Tom und ich ohne Wecker wach. Die Sonne schien vom wolkenlosen Himmel und uns hielt nix
mehr drin. Ruckzuck hatten wir geduscht und waren am Pier. Während Tom angelte und ich die warme Morgen-
sonne genoss, schlummerten die beiden Schwarzwälder-Murmeltiere noch tief und fest in ihren Betten.

 

 


 


 


Um 10:00 Uhr fanden wir uns alle dann in der Küche ein und machten wieder Sandwiches für den Tag. Meine offene
Dose Cola landete dabei auf dem Teppich und Tom versuchte vier dicke Scheiben Toast auf einmal in einen
Toasterschlitz zu stecken. Dass mein Porridge zur gleichen Zeit in der Mikrowelle „explodierte“, kümmerte
niemanden.


 


Nach dem Tanken brausten wir ne Stunde später nach Laphroaig zum „Open Day“, um eben schnell die Festival-
abfüllung zu kaufen. Über der Laggan Bay lag noch dichter Nebel, der Rest von letzter Nacht.


 


Bei Laphroaig gab es am Eingang ein kleines kostenloses Willkommenspaket mit einem kleinen Glas, einer Flasche
Wasser und drei Dram-Tickets. Als Festivalabfüllung kauften wir einen Laphroaig Madeira Finish für 69,30 Pfund
(88,50 €) und schlenderten anschließend ein wenig umher. 


  


Das Gelände ist viel größer als bei Bruichladdich und dadurch verlief sich die Menschenmenge und es war richtig
überschaubar und nett dort. Livemusik wurde gespielt und die meisten Leute saßen am Wasser. Mmmh, vielleicht
überdachten wir unsere Anti-Open-Day-Einstellung noch mal?!


 


 


Da jetzt nicht jeder von uns drei Whiskys trinken wollte, holte sich jeder an der Bar einen anderen und wir probierten
untereinander. Glassharing wurde in diesem Urlaub zur Selbstverständlichkeit. Einstimmig schmeckte uns der
„Select“ am besten. So leerten wir eine Wasserflasche und die restlichen 8 Drams „Select“ kippten wir in die Flasche,
für später. Man darf ja nix verkommen lassen!


 


 


Mit zig Tüten bepackt fuhren wir noch kurz zu Ardbeg. An der Straße hatte man einen breiten, geteerten
Fußgängerweg angelegt. Die Völkerwanderungen zwischen den drei Destillen (Laphroaig, Lagavulin und Ardbeg)
müssen wohl zu viel geworden sein. Früher gab es den Weg nämlich nicht und alle liefen einfach auf der Straße rum…


 


 


 


 


 


Nachdem wir Fotos von der Destille gemacht hatten, aßen wir im Kiln Café noch etwas und kauften auch dort
natürlich eine Festivalabfüllung (95,99 Pfund, 122,50 €).

An der geschlossenen Port Ellen Destille vorbei fuhren wir zum alten Friedhof gegenüber vom Hafen. Schweigend
schlenderten wir umher und versuchten die Inschriften auf den verwitterten, mit Moos bewachsenen Grabsteinen zu
lesen. Die herrliche Stille wurde nur „gestört“ durch die leisen flachen Wellen, die an den benachbarten Strand rollten.
Ein Grabstein war besonders traurig. Duncan White starb im Alter von 76 Jahren und überlebte damit seine Frau und
seine 4 Kinder um Jahre…


 


 


 


 


Auf der Fahrt zum American Monument beguckten wir uns ein paar Highland-Kühe, trafen ein unfreundliches Paar
aus Flüssen und hörten stilecht Dudelsackmusik.


 


Um 15:00 Uhr stellten wir den Wagen auf dem Parkplatz ab und spazierten los zum Monument. Es ist ein herrlicher
Weg. Je weiter wir gingen, desto mehr gab er den Blick auf die Steilküste frei. Die Männer legten kurz auch ihre
Oberkörper frei, das aber nur für ein Foto für Familie Neuhaus. Sie sollten sehen, dass es in Schottland nämlich doch
eine Menge Sonne gibt (siehe Reisebericht Schottland 2015)!


 


 


 


Oben angekommen genossen wir erst mal den tollen Ausblick. Dazu gab es Whisky und Sandwiches. Meine Güte,
wir sind hier auch wieder nur am Essen!! Mit dem Fernglas konnten wir einen Goldadler, Seehunde und Gannets
beobachten. Leider aber keine Basking Sharks oder Delphine.


 


 


 


 


 


 


Gegen 17:00 Uhr waren wir wieder am Auto. Bevor wir aber losfahren konnten, kletterte Boris noch über einen
Weidezaun und buddelte einen ollen, großen und natürlich total dreckigen Stein aus. Seiner Meinung nach war der
wunderschön und musste unbedingt die Reise nach Deutschland mit antreten.


  


30 kg schwerer fuhren wir noch zum Leuchtturm von Port Ellen. Hübsch, wie er da so in der Nachmittagssonne lag.
Tom holte dort an den Felsen sogar den ersten Fisch (einen Dorsch) aus dem Wasser. Der war ca. 50 cm lang,
hatte aber auch einen 30 cm langen Kopf! Wirklich!


 


 


  


 


Nur 2 Highlandcattlebabybilder später waren wir um 18:45 Uhr erst wieder im Cottage. Da wir Karten für die Folk
Night bei Ardbeg (10 Pfund pP; 13 €) hatten, mussten wir eine Stunde später schon wieder los. Der frische Fisch
landete deshalb im Kühlschrank und stattdessen holten wir uns was zu Essen vom Inder nebenan.


 


 


 


Bei Ardbeg kamen wir dann eine halbe Stunde zu spät an und mussten uns leise durch die vollen Stuhlreihen zu noch
vier freien Plätzen kämpfen. Die Musik war wirklich super, aber durch die Stuhlreihen kam leider nicht so richtig
Stimmung auf.


 


Das änderte sich aber schlagartig als die Verlosung begann. Am Eingang hatten wir für 5 Pfund Lose gekauft und ihr
werdet es nicht glauben… von den 12 gezogenen Nummern hatte Tom drei! DREI!!! Am Ende saß er mit einer
Whiskyflasche Jura, einer Whiskyflasche Bunnahabhain und einem 50 Pfund-Gutschein für ein Lunch im Bowmore
Hotel da! Unfassbar! Wir konnten es kaum glauben! Die 5 Pfund hatten sich doch mal richtig gelohnt.


 


Von da an wurde es echt noch richtig gut. An der Bar bekamen wir statt einer „Diet Coke“ einen Ardbeg „Dark Cove“
und den Tanzzerstörer von gestern sahen wir dort auch wieder. Er hatte sich gestern beim Cèilidh in einen Tanz
eingemischt und alle völlig durcheinander gebracht. Das war mega lustig gewesen!

Um 23:00 Uhr war die Folk Night zu Ende und ohne weitere Vorkommnisse düsten wir zurück zum Cottage. In der
Küche gab es noch einen Snack und satt wanderten wir ins Bett.

Kilometer: 90
Wetter: 20°C, Sonne satt
 

 

 

 

 

 

 

 

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