01.09.

Ja, die Nacht war deutlich besser! Geschlafen hatte ich wie ein Murmeltier und mittlerweile fühlte ich mich in unserer
rollenden Unterkunft auch richtig wohl. Dank des eigenen Wasseranschlusses vom CP duschten wir beide ausgiebig
und während Tom später die Frontscheibe vom Wohnmobil putzte, schmierte ich mir einen Rosinen-Zimt-Bagel
mit Remoulade (light natürlich) und Hähnchenbrustfilet. Hört sich komisch an, ist aber saulecker!

Nach einem netten Schwatz mit unserem Campingnachbarn fuhren wir um 8:45 Uhr los. Mit 15°C war es noch
recht frisch für mich und ich kuschelte mich in meine Fleecejacke. Vorher versorgte ich noch schnell die vier neuen
Mückenstiche… Mistviecher! Aber dank des Stichheilers (bei uns nur „Hitzeding“) und der Cortisonsalbe ging es
halbwegs.

Heute war der Weg das Ziel. Auf ging es Richtung Osten. Die Sonne schien vom wolkenlosen Himmel und wir
durchfuhren kleine Örtchen mit wunderschönen üppigen Blumenampeln. Was die da wohl für Dünger reinkippen??

 

 


 


 


Plötzlich fiel uns ein nervtötendes Geklapper auf! Was war das nur? Schnell war der Übeltäter gefunden. Die
Abluftklappe der Dunstabzugshaube schepperte außen am Womo. Tom hatte doch gestern Panzertape gekauft?!
Kurzerhand wurde das Ding draußen einfach zugeklebt. Wir würden die Abzugshaube eh nicht benutzen. So langsam
mussten wir uns aber mal eine Liste machen mit den Dingen, die wir bei der Abgabe „zurückbauen" mussten.

- Antenne wieder befestigen (die hatte ich abgeschraubt, weil sie meinen Fotoblick störte).
- Schublade wieder vom Panzertape befreien (die war kaputt und ging bei der Fahrt immer auf).
- Duschschlauch wieder durch die unsinnige Halterung fädeln.
- Und jetzt auch noch das Tape von der Außenklappe entfernen.

Die Straßen waren wie leergefegt. Bestimmt waren alle in der Kirche, schließlich war Sonntag!
Was uns allerdings auch erst bei genauer Überlegung einfiel. So muss das sein im Urlaub, nicht wissen, welcher Tag
heute ist!

In Chewelah bogen wir links auf die Flowery Trail Road ab. Die leere Straße schlängelte sich durch Nadelwälder nach
oben bis auf 1232 m ü.M.
Dort gibt es ein Skigebiet, aber leider keinen Aussichtspunkt. Auf dem Weg wieder runter kam uns auch so gut wie
kein Fahrzeug entgegen!
Und dann gab es doch noch eine Stelle für ein Foto mit Weitsicht. Moment mal! Hatten wir uns verfahren? Es sah
1:1 aus wie im Schwarzwald.


 


In Newport überquerten wir die erste Bundesstaatengrenze des Urlaubs: Willkommen in Idaho!


 


Wir folgten dem breiten Pend Oreille River, auf dem etliche Freizeitboote unterwegs waren. Angler standen am
Flussufer und Kinder vergnügten sich auf Wasserskiern.

Nach der Stadt Sandpoint futterte ich meinen morgens geschmierten Bagel. Yummy!
Und ich hatte doch auch noch dieses Nuss-Karamell-Schoko-Dings von Sheri's Sweet Shoppe gestern? Wo war
das bloß? Ah da! Hinter der Salami hatte es sich versteckt.


 


Nach ziemlich genau zwei Stunden verließen wir Idaho schon wieder und erreichten Montana. Mit Überqueren der
Grenze wurde uns eine Stunde geklaut und wir stellten die Uhren auf 14:00 Uhr vor.


 


Die Straße führte in Kurven bergab und zack, da war der Ehegatte an einem schönen Aussichtspunkt vorbei-
gefahren!! Also, drehen und zurück! Hat sich doch gelohnt, oder?


 


Die Kootenai Falls waren dann unser erster geplanter Stopp in Montana. Dank der 33°C waren wir Zwei wieder in
Flip Flops unterwegs. Für den Weg zu den Wasserfällen waren die allerdings nicht so geeignet. Es ging über Stock
und Stein und wir mussten aufpassen, wo wir hintraten. Es war durchaus machbar in den offenen Schlappen,
schöner wären aber Wanderschuhe gewesen.
Zuerst liefen wir die gut 800 Meter bis zur Hängebrücke. Yipieh, ich liebe diese Dinger!!


 


 


Von dort spazierten wir ein Stück des Weges zurück und dann direkt zu den Kootenai Falls. Über mehrere kleine
und große Terrassen hat sich der Kootenay River seinen Weg gesucht. Sehr schön! Die ruhigeren Becken luden zum
Baden ein, was viele Besucher auch machten. Wir genossen lieber trocken den Anblick.


 


 


 


Nach 1,5 Stunden machten wir uns um 16:00 Uhr wieder vom Acker. Die letzten 190 Kilometer bis zum CP lagen
noch vor uns. Die Landschaft rechts und links der Straße gefiel uns. Endlose Weiten, hier und da mal ein kleines
Örtchen, tannenbewachsene Berghänge und vereinzelt eine Farm.


 


 


Immer wieder sahen wir Adler am Himmel kreisen und auf abgestorbenen Bäumen entdeckte ich ihre Nester.

Als die Berge des Glacier-Nationalparks vor uns auftauchten, dachte ich sofort an „Game of Thrones". Wie die
Mauer im Norden lagen sie da und schienen unüberwindbar! Winter is coming! *muhahaha*
Bei immer noch 30°C! Die Wärme war mir offensichtlich zu Kopf gestiegen!


 


Um kurz nach 18:00 Uhr kamen wir am Campingplatz an. Kaum hatten wir unser Wohnmobil mit Strom und
Wasser versorgt, schaltete ich im Wohnraum die Klimaanlage ein. Mittlerweile war es dort so heiß geworden, dass
die Schokolade in den Schubladen geschmolzen war. Nun musste ich erst mal den Kühlschrank aufräumen, um das
flüssige braune Zeug dort unterzubringen.

Tom bereitete währenddessen draußen den Grill vor. Gemütlich futterten wir Fisch und Steak, dazu gab es einen
Salat.


 


 


Als es langsam dunkel wurde, packten wir schon mal unsere Rücksäcke für morgen. Der Glacier-Nationalpark stand
auf dem Programm und wir wollten früh los. Deshalb duschten wir auch noch schnell, damit wir morgen nicht ganz
so früh aufstehen mussten.

Um 22:00 Uhr lagen wir dann im Bett und versuchten einzuschlafen…

Kilometer: 489
Wetter: bis 34°C, Sonne
Übernachtungsplatz: Glacier Basecamp Lodge (48 $; 44 €)
Mit Strom, Wasser und dumpen
 

 

 

 

 

 

 

 

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