25.02.

Trotz Taschentüchern in der Nase hatte ich sehr gut geschlafen und auch Tom war noch in den tiefsten Träumen,
als der Wecker um 7:00 Uhr schellte.
Neben Porridge gab es an diesem Morgen ein Full Scottish Breakfast mit Black Pudding, Haggis, Eiern und
Würstchen. Danach waren wir dermaßen satt, das sollte einige Stunden anhalten. Nachdem wir das Auto gepackt
hatten, verabschiedeten wir uns vom gutgelaunten Robert.

Im kleinen Sparmarkt nebenan kauften wir Tempos und Frühstücksutensilien für den nächsten Morgen. Vollgepackt
machten wir uns auf den Weg Richtung Applecross. Das Wetter war so traumhaft, hoffentlich konnten wir über den
Pass fahren?! Eine Freundin sprach von 2 Meter Schnee… Na ja, wir hatten ja Winterreifen. *lach*

Zuerst stoppten wir aber kurz am Commando Memorial. Aber wirklich nur kurz. Ein eiskalter Wind ließ mich fast in
Schockstarre verfallen. Wo waren eigentlich meine gestern gekauften Handschuhe?? 

 

 


 


Weiter ging die wunderschöne Fahrt, die ständig von Fotostopps unterbrochen wurde. Tom drohte schon damit
unsere Vermieterin anzurufen und die Ankunftszeit auf 22:00 Uhr zu verlegen, da sprang ich doch mal lieber schnell
zurück ins Auto.


 


 


 


 


 


 


 


Am Eilean Donan Castle kauften wir zwei Kaffee und zwei Notfall-Scones. Falls wir nicht über den Pass fahren
konnten, gab es für uns schließlich auch nichts zu essen im Applecross Inn. 


 


Noch 21 Meilen bis Applecross… Hoffentlich! Die Sonne knallte aufs Autodach, sodass es dort richtig muckelig warm
wurde. Sitzheizung aus, Fenster runter… Nein, nicht ganz. Aber meine Nasennebenhöhlen erfreuten sich auch an der
Wärme, die da durch die Scheibe kam.


 


In dem Sparmarkt morgens hatten wir noch keinen Wein kaufen können. Es war noch keine 10:00 Uhr. Also hielten
wir in Lochcarron erneut an einem Supermarkt. Das leckere Getränk war schnell gekauft. Vor dem Laden trafen wir
dann auf die ältere Autofahrerin, die uns vor einigen Kilometern netterweise vorbei gelassen hatte. Sie entschuldigte
sich aufgeregt und mehrfach für ihre langsame Fahrweise. Sie würde gerade aus der Kirche kommen und hätte noch
jemanden wegbringen müssen und dabei gemütlich gequatscht. Mit einem Lächeln beruhigten wir sie und wünschten
ihr noch einen wunderbaren Tag.

Um 13:30 Uhr kamen wir dann an dem Abzweig nach Applecross an und… der Pass war offen!! Yipiieehh!


 


 


Recht schnell schlängelt sich die Straße mit Steigungen von bis zu 20 % den Berg bis auf 626m hoch.


 


 


 


 


 


Oben angekommen sahen wir dann auch die Reste von den „zwei Metern Schnee". Verständlich, dass der Pass
dann gesperrt ist.


 


 


 


 


Am Applecross Inn angekommen, setzten wir uns nach draußen in die Sonne. Nie im Leben hätten wir damit
gerechnet im Februar in Schottland draußen zu sitzen und etwas zu essen. Was war das heute für ein traumhafter
Tag! Sonne, kein Wind und keine Midges! Ich hatte es kaum geschrieben, da sauste mir doch glatt so ein Vieh ins
Gesicht!!! Es war kalt!!! Ihr solltet alle tot sein!! Oh nein, ich hatte es ja quasi herbeigeschrieben. Sonne, kein Wind!


 


Mit einem leckeren Essen im Bauch hüpften wir in unser, vom Streusalz ganz dreckiges Auto und fuhren die Strecke
weiter die Küste entlang. Die Sonne hatten wir dabei schön im Rücken. Sehr angenehm zum Fahren und zum Bilder
machen.


 


 


 


 


 


 


Als wir in Gairloch ankamen, verabschiedete sich die Sonne gerade am Horizont. Wir hielten kurz an und
betrachteten das wunderschöne Schauspiel. Sonnenuntergänge gehen einfach immer!


 


 


Bis zu unserem Häuschen in Poolewe war es dann nur noch ein Katzensprung. Unsere Vermieterin Elizabeth kam
direkt aus dem Haus gelaufen, als sie unser Auto sah. Freudig wurden wir von ihr begrüßt und sie zeigte uns rasch
die Besonderheiten unserer Unterkunft. Nach ein paar Minuten war sie auch schon wieder verschwunden.

In aller Ruhe schauten wir uns dann noch einmal um und waren total begeistert. Das Haus war der Oberhammer!
So gemütlich und liebevoll eingerichtet. Der Tisch in der Küche war für uns gedeckt und frische Blumen standen in
der Mitte. Im Kühlschrank lagen Eier, Lachs, Bacon, Butter, Milch und Black Pudding. Außerdem gab es noch Brot,
Scones, Marmelade und Shortbread.
Der Whirlpool auf der Terrasse hatte bereits Badetemperatur und der Blick vom Sofa auf Loch Ewe war einmalig.


 


 


 


 


 


Nur eine Stehlampe im Wohnzimmer störte uns arg. Sie war so hell und ungemütlich, dass Tom sie hinter den
großen Fernseher stellte. Bei der Umbauaktion stieß er mit dem Arm sein volles Rotweinglas um!! ROTWEIN! Das
Zeug ergoss sich über den Tisch, meine Kamera, die Decken auf dem Boden und die Heizung an der Wand. Was für
eine Sauerei. Da war dann erst mal Putzen angesagt. Zum Glück gab es eine Waschmaschine, in die sofort die
Decken wanderten. Meine Kamera konnte ich auch retten und nach 15 Minuten sah es so aus, als wenn nix passiert
wäre. Puh, keine Stunde im Haus und dann schon sowas…!

Danach mussten wir dann im Whirlpool relaxen. Putzen macht müde! Was war das herrlich, in dem 38°C warmen
Wasser zu dümpeln und in den Sternenhimmel zu gucken. Dazu ein Whisky… wir bleiben hier…

Den Rest des Abends verbrachten wir auf dem gemütlichen Sofa, während im Kamin ein Feuerchen prasselte.
Gegen 23:00 Uhr schlichen wir nach oben ins Schlafzimmer und waren kurze Zeit später auch schon eingeschlafen.

Kilometer: 261
Wetter: 2°C – 9°C, Sonne
Unterkunft: Skyfall (1061 Pfund; 1214 € für 5 Nächte)
 

 

 

 

 

 

 

 

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