21.05.

Die letzte Nacht hatte ich gar nicht gut geschlafen. Wir hatten nur eine Decke und irgendwie funktioniert das bei uns
beiden „Egoisten“ nicht. Das leckere Frühstück entschädigte uns ein wenig.

Wieder auf dem Zimmer wollten wir unserer Freundin Anke daheim per Telefon zum Geburtstag gratulieren. Dabei
sahen wir, wie auf dem Parkplatz unser Auto scheinbar gerade ein Ticket bekam! Oh man, es war doch gerade
Punkt 9:00 Uhr. Während ich weiter telefonierte, rannte Tom schnell runter (übrigens mit Fernbedienung in der
Hand! Ich weiß  nicht, ob er sie dem in gelb gekleideten Herr über den Kopf hauen wollte?!) und verpasste den Mann
nur ganz knapp. Scheiße!

Als wir Minuten später dann unser Gepäck verluden, kam er wieder um die Ecke. Grinste, stieg in sein Auto und fuhr
winkend an uns vorbei. Hä? Was war das denn? Verdattert wollte ich den Zettel von der Windschutzscheibe
entfernen, doch da war keiner! Hatte er uns jetzt kein Ticket geschrieben? Na, in ein paar Wochen werden wir es
wissen…

Bevor wir uns dann auf den Weg nach Kennacraig machten, statteten wir dem Café „Roxy´s“ noch einen kurzen
Besuch ab. Da müssen wir einfach immer Kuchen holen. Der ist so lecker!

Bei sintflutartigen Regenfällen verließen wir Oban. Oh man, was für ein Kaiserwetter! Im Auto war es teilweise so
laut, dass wir unser eigenes Wort nicht verstanden. Auf der Straße hatten sich Seen gebildet und von der Umgebung
sahen wir nüscht! Je südlicher wir fuhren, desto besser wurde aber zum Glück das Wetter. Der Regen ließ nach, der
Himmel riss auf und die Sonne zeigte sich!

Um kurz nach 11:00 Uhr schlugen wir auf dem rappelvollen Parkplatz am Fähranleger auf. Boris und Petra hatten
die Nacht bereits dort verbracht. Statt des gewünschten Kaffees und der bestellten Brötchen hatten wir Whisky und
Roxy´s Kuchen im Gepäck.

Freudig fielen wir uns in die Arme und stießen mit dem Lebenswasser auf den Urlaub an.

Während Tom den Gutschein von Peter Storm in Fährtickets umtauschte, packten B&P ihre Habseligkeiten in unser
Auto. Das wurde zusehends voller, aber irgendwie passte doch alles rein.

An Bord suchten wir uns sonnige Plätze an Deck und quatschen um die Wette. Viel Gelächter später fuhr die Fähre
endlich los und wir verzogen uns nach drinnen. Bei Fish and Chips ging das Gequatsche weiter, herrlich!

 

 


 


Kurz vor dem Anlegen in Port Askaig gingen wir wieder an Deck. Wir beobachteten die Gannets und ließen uns den
Wind um die Nase wehen.


 


Nach zwei Stunden kamen wir dann auf Islay an. Die Fahrt nach Bowmore war kurz und schon nach 15 Minuten
betraten wir unser Cottage. Wow, wir waren ganz aus dem Häuschen. Was für eine schöne gemütliche Unterkunft.
Wir hatten sogar einen kleinen Garten und einen Kamin, sowie einen riesigen Waschküche-Angeldepot-Steine-
sammel-Raum.
Zum Glück hatte ich mit meiner Wahl wieder einen Volltreffer gelandet. Nur der Geruch im kleinen Eingangsbereich
war undefinierbar. Wir rätselten zwischen Käsefüße und Katzenpipi… Nur gut, dass wir ihn durch Schließen der
Zwischentür aussperren konnten.


 


 


 


Sofort fühlten wir uns wie zu Hause und lümmelten auf den weichen Sofas rum. Das laaaangsame Internet wurde
angezapft und der erste Whisky im Haus getrunken! Sláinte, auf eine schöne Woche!


 


Nachdem wir ausgeladen hatten, legten wir eine Gemeinschaftskasse an, die in einem 4-Liter-Zippbeutel aufbewahrt
wurde. Mit dem Beutel unterm Arm gingen wir die paar Meter bis zum Coop und kauften die nötigsten und auch
unnötigen Dinge für die nächsten Tage ein. Außer Salami, die hatten die ganzen anderen deutschen Touristen schon
weggekauft. Die Kasse musste danach sofort wieder aufgestockt werden.


 


 


Vollbepackt stiefelten wir zurück zum Cottage. Kaum hatten wir alles verstaut, zog es die Männer zum Pier und
Petra und ich gingen natürlich mit. Das Wetter war klasse und eine ganze Weile genossen wir vier die Sonne. Dabei
beobachteten wir einen etwas angesäuselten Touri, der ohne Hose rumrannte und allen sein blankes Hinterteil
präsentierte.


 


 


 


Nur der Hunger trieb uns zurück. Die gekauften Lebensmittel wurden gleichmäßig auf Backofen und Grill verteilt und
anschließend verspeist.

Satt schlenderten wir noch mal zum Pier. Zum Glück lag unser Cottage so nah am Wasser. Die Sonne ging unter
und ein zarter Regenbogen war zu sehen. Ein Traum!


 


 


 


 


 


 


Den Rest des Abends verbrachten wir dann gemütlich vor dem brennenden Kaminfeuer. Dazu Whisky und Cider, ein
perfekter Abend!


 


Kilometer: 116
Wetter: 10 - 15°C, morgens heftiger Regen, ab 10:30 Uhr trocken und Sonne-Wolken Mix
Unterkunft: Dundonald Cottage (625 Pfund; 790 € für 4 Personen)
 

 

 

 

 

 

 

 

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