25.02.

Als wir um 8:30 Uhr zum Frühstück gingen, wurde der Strom abgestellt. Draußen vor dem Haus waren Männer
damit beschäftigt einen großen Baum zu stutzen, der in eine Stromleitung gewachsen war. Trotzdem zauberte
Maria uns aber ein leckeres Rührei. Keine Ahnung wie sie das gemacht hat?! Dazu gab es wieder Obst und Toast
und dieses Mal einen fluffigen Muffin.

Eine Stunde später machten wir uns auf dem Weg zum Castillo de los Tres Reyes del Morro. Dorthin zu gelangen
war aber gar nicht so einfach. Der gesamte Malecón war gesperrt, an jeder Zufahrt standen Polizisten und wir
wurden durch die engsten Gassen geschickt. Vor uns stinkende Busse, hinter uns hupende und vor sich hin rostende
Taxis, von den Seiten kamen Fahrräder und laute Mopeds. Dazu eine Menge nicht gekennzeichneter
Einbahnbahnstraßen. Was für eine chaotische und abenteuerliche Fahrt. Aber irgendwann schafften wir es raus aus
dem Gewusel und fanden die Zufahrt zum Tunnel unter der Hafeneinfahrt hindurch. Puh…! 

Das Castillo de los Tres Reyes del Morro wurde 1589 - 1630 erbaut und galt lange Zeit als uneinnehmbar. Bis 1762
die Briten es doch schafften, die Festung einzunehmen. Viel gibt es in dem großen Bollwerk nicht zu sehen. Aber es
ist mega imposant und wir hatten einen tollen Blick auf Havanna und das Meer. Ein Pelikan flog an uns vorbei und
von weitem sahen wir ein großes Kreuzfahrtschiff, das Kurs auf die Stadt genommen hatte. Im Kiosk kauften wir
zwei Flaschen Wasser, viel mehr war dort auch nicht zu bekommen. Die Regale waren so gut wie leer und in der
großen Eistruhe lagen noch 10 einsame kleine Becher Schokoeis…

 

 


 


 


 


Die Sonne knallte brutal vom Himmel während wir zum Fortaleza de San Carlos de la Cabaña rüberfuhren. Wir
waren fast ganz alleine in der großen Anlage und schlenderten langsam umher. Auch dort gab es nicht wirklich viel
Interessantes zu sehen. Außer das kleine Museum über Che Guevara und die längste Zigarre der Welt. Immerhin ist
die 81 Meter lang.


 


 


 


 


 


Mit von der Sonne roten Gesichtern machten wir uns auf in die volle Altstadt. Das Auto parkten wir wieder an der
„Avenida del Puerto“ und spazierten los. Als erstes kauften wir an einer der vielen kleinen Pizza-Buden was zu essen.
Endlich konnten wir ja mit dem CUP bezahlen. Eine Pizza „Käse“ und eine Pizza „Chorizo“ für zusammen 35 CUP
(1,30 €). Die waren nichts Besonderes, aber uns hat es echt gut geschmeckt! 


 


Je weiter weg man von den Touristenpfaden läuft, desto interessanter wird Havanna. Aber auch herunter-
gekommener und ärmer. Da verkauft ein 80-jähriger hinter seiner vergitterten Eingangstür frischgebrühten Kaffee
und ein müde aussehender Kubaner schläft fast an seinem kleinen Stand mit einer Handvoll Tomaten ein.
Wäsche hängt von Balkonen, die bestimmt niemand mehr betreten sollte! Und in manchen Ecken türmt sich der
Müll, der zum Himmel stinkt. Aber die Straßen und Häuser können noch so schlimm aussehen, fast überall hört man
Musik.


 


 


 


 


 


 


Unsere Füße brauchten dringend mal eine Pause. So legten wir einen kleinen Stopp in der Bar „La Taberna“ am Plaza
Vieja ein. Es gab Livemusik, die Mojitos (4 CUC) schmeckten köstlich und wir durften uns auch mit einem Edding
auf der Wand verewigen. 


 


Unser nächstes Ziel war das Rummuseum, wo wir für den morgigen Tag eine Führung in deutscher Sprache
reservierten. Für den heutigen Tag waren wir leider zu spät dran. Nicht schlimm, wir hatten ja noch genug Zeit in
Havanna.

Etwas abgekämpft schleppten wir uns durch die Straßen der Stadt. Die Wärme und der wenige Schlaf hatten uns
geschafft. Gegen 17:00 Uhr kehrten wir ins Restaurant „Van Van“ ein. Natürlich spielte dort auch wieder eine
kubanische Band und obendrein gab es ein richtig leckeres Essen zum vernünftigen Preis. Für Vorspeise, Hauptgang,
Dessert und Getränke waren gerade mal 40 CUC (37,50 €) fällig. Probiert dort unbedingt die Sangria! Mega!


 


 


Satt spazierten wir gemütlich zurück zum Auto. Und da merkte ich es… Havanna hatte mich gepackt. Diese kaputte,
dreckige, laute aber auf ihre Art wunderschöne Stadt! Die freundlichen Menschen, die wunderbare Musik, das Tanzen
und das Leben, das sich draußen abspielt. Ich kann es schwer in Worte fassen, aber ich wollte einfach noch dort
bleiben und nicht zurück zum B&B fahren, obwohl ich total fertig und müde war…


 


 


 


 


Aber morgen war ja auch noch ein Tag! „Zuhause“ angekommen sprangen wir rasch unter die Dusche und
versorgten unsere Haut mit Aftersun. Anschließend schnappten wir uns eine der drei Flaschen Rum und eine Flasche
Cola und setzten uns auf die Veranda. Ein leichter warmer Wind wehte und die Luft war einfach herrlich, nur die
laute Klimaanlage vom Hotel Presidente gegenüber nervte ein wenig. Gemütlich ließen wir den Tag Revue passieren.
Zwischendurch versuchte ich mich ins Internet einzuwählen, was aber mal so gar nicht klappte. Samstagabend…
wahrscheinlich war alles überlastet?! Egal! Lieber überlegten wir, warum an den Außenlampen keine Insekten
hockten. Nichts, da war nicht eine Motte, nicht eine Mücke oder Schnake, nix! Seltsam…
Der Cuba Libre schmeckte und wir zwei quatschten noch eine ganze Weile über Fidel, Kuba, den Kommunismus
und wie es mit dem Land wohl weiter gehen wird?!
Um 22:00 Uhr lagen wir dann im Bett und schlummerten…

Kilometer: 19
Wetter: 29°C, Sonne-Wolken-Mix, kaum ein Wind
 

 

 

 

 

 

 

 

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