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19.05.
Um 8:00 Uhr Bordzeit ertönte die Guten-Morgen-Durchsage aus den Lautsprechern. Da waren wir aber schon eine Stunde lang wach. Das Handy hatte mal wieder viel zu früh gebimmelt. Irgendwann lernen wir das auch noch mit der Bordzeit.
Auch wenn eigentlich erst nur die Besitzer der Fahrzeuge auf Deck 3 zu ihren Autos und Motorrädern durften, schlichen wir schon auf unser Deck 4. Natürlich waren wir nicht die Einzigen.
Um 9:30 Uhr (GB-Zeit) rollten wir dann von Bord. Bis wir dann endlich die Grenze passiert hatten, dauerte es allerdings noch eine halbe Stunde.
20 Minuten später standen wir vor „Dobbies“, unserer ersten Anlaufstelle in England und Frühstückslocation. Mit vollem Magen ließ es sich auch viel besser denken und überlegen. Satt schafften wir es endlich eine Entscheidung zu treffen, und zwar entschlossen wir uns dazu noch bis nach Ardnamurchan zu fahren und dann am morgigen Tag die Tour nach Staffa und Lunga zu machen. Das Wetter sollte halbwegs gut sein, zumindest sollte es nicht regnen. Die Tour hatten wir ruckzuck übers Internet gebucht und in meiner Booking.de-Wunschliste standen schon zwei Unterkünfte in der Nähe des Fähranlegers. Wobei wir uns für das Hotel direkt in Kilchoan entschieden und reservierten.
Nachdem alles in trockenen Tüchern war, traten wir die lange Reise Richtung Westen an. Der Himmel war bedeckt und neben der Straße blühten Ginster und Raps um die Wette.
In Berwick-upon-Tweed steuerten wir kurz den Morrisons an, unseren Lieblingsladen. Cheesecake, Cider, Porridge und Süßkram wanderten in unseren Einkaufswagen und wurden später fachgerecht im Auto verstaut. Das Navi fütterten wir mit der Adresse vom Hotel und es spuckte uns 358 km und knappe 5 Stunden aus! Na, dann mal los!
Kaum hatten wir die heilige Grenze in unser geliebtes Land überfahren, fing der angekündigte Regen an. *grummel*
Zügig schafften wir es um Edinburgh und Stirling rum. Irgendwo hinter Callander schlief ich kurz ein. Das eintönige Geräusch der Regentropfen war aber auch ermüdend und wegen der tiefhängenden Wolken sah man eh nix, da konnte ich die Augen auch zu machen. Im Rannoch Moor weckte mich Mario Barth aus den Lautsprechern, der gerade vom Handtaschen-Fabrikverkauf in Nussloch erzählte.
Im Glen Coe waren die Touristenparkplätze einsam und verlassen. Nur ein paar in neonorange gekleidete Wanderer kämpften sich auf dem West Highland Way durch Wind und Regen. Ob die Spaß hatten??
Um Punkt 17:00 Uhr kamen wir an der kleinen Corran Ferry an. Für 8,20 Pfund (10,70 €) fuhren wir zum anderen Ufer, das wir erst sahen, als wir schon fast dort waren. Scheiß Wetter! Die letzten 70 Kilometer lagen vor uns und die ersten klitschnassen Schafe standen am Straßenrand. Die kleinen Lämmer guckten bedröppelt aus dem Fell, sie hatten sich den Tag bestimmt auch schöner vorgestellt.
Die Uhr zeigte kurz nach 18:30 Uhr als wir endlich in Kilchoan am Hotel ankamen. Das Zimmer war ok, hätte nur ein wenig sauberer sein können und im Bad müffelte es nach Schimmel und Feuchtigkeit. Nach dem Ausladen suchten wir uns ein nettes Plätzchen in der Bar und bestellten etwas zu essen. Es gab Langoustines, Scallops, Entenbrust und Pizza mit Haggis. Alles war sehr lecker. Besonders die Pizza mit Haggis, die war mal was anderes.
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Ziemlich k.o. von der vielen Fahrerei lagen wir schon um kurz nach 22:00 Uhr im Bett. Und dank „Word“ auf meinem Handy musste ich keinen Reisebericht mehr vom Tag nachschreiben. Unterwegs hatte ich, mit Hilfe der Spracherkennung, schon alles draufgequatscht und den Text an meine Dropbox geschickt. Prima Sache!
Kilometer: 499 Wetter: 8°C - 16°C, bedeckt und ab mittags Regen Unterkunft: Kilchoan Hotel (100 Pfund; 128 €)
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