16.09.

Zum Glück hatte unser Panzertape am Dachfenster gehalten und wir mussten keinen erneuten Wassereinbruch
verzeichnen.

Da sich über dem See langsam Anzeichen einer nahen Eruption zeigten (Wasserdampf!!!! Oder war es nur Nebel?),
machten wir uns um 10:00 Uhr mal lieber auf den Weg. Bei frischen 4°C verließen wir den wolkenverhangenen
Newberry Crater und brachten uns in Sicherheit. *lach*

 

 


 


Über dem Highway 97 düsten wir Richtung Süden. Sonne und Wolken wechselten sich am Himmel ab und immer
wieder wurde die Windschutzscheibe kurz nass.

Es ging durch große Waldgebiete, wo Schilder mit der Aufschrift „Kontrollierte Waldbrände! Bitte nicht melden!"
standen.
Als wir dann auf den State Highway 138 einbogen, sahen und rochen wir auch den Rauch.


 


Je höher wir fuhren, umso näher kamen wir den Wolken. Als wir dann die Parkeinfahrt zum Crater Lake passiert
hatten und der Kraterrand vor uns auftauchte, hingen sie dort leider fest…
So ein verdammter Mist, das war wirklich das schlimmste Wetter, das wir haben konnten. Regen, Schnee… kein
Problem! Aber Wolken??!??!? Vom wunderschönen Kratersee sahen wir nichts! Absolut NICHTS!


 


 


 


Kaum hatte ich diese Sätze geschrieben, verzogen sich die Wolken und gaben für einen kurzen Moment den Blick
frei auf den gigantischen Kratersee! Danke, wer auch immer die weggeschoben hatte.


 


Rasch düsten wir zum „Discovery Point“ Aussichtpunkt. Dort warteten bereits freche Streifenhörnchen auf uns.


 


 


Während ich hunderte von Fotos machte, kochte Tom einen Kaffee für uns. Die Sicht wurde für eine kurze Zeit
besser und wir konnten ein wenig die unfassbar blaue Farbe des Sees bestaunen.


 


 


 


Dann fing es plötzlich an zu schneien (hatte ich nicht vorhin noch geschrieben, es könnte gerne schneien… Ups…!)
und vom See war wieder nichts mehr zu sehen. Nach fast einer Stunde Aufenthalt fuhren wir weiter zum Rim Village.


 


 


Dort war der Parkplatz brechend voll. Klar, dafür waren ja auch die Wanderwege leer… Wir schnöselten einmal
durch den Giftshop und fuhren dann wieder.

Auf dem Weg nach Mazama Village verließen wir die Ringstraße um den Krater und somit auch die Schneefallgrenze.
In Mazama Village angekommen, tankten wir das Womo. Leider hatten wir das vor der Parkeinfahrt vergessen und
mussten so den kleinen Umweg nehmen.

Wieder zurück auf dem geplanten Weg fuhren wir auf den East Rim Drive, der nur in den Sommermonaten
befahrbar ist. Da wir uns nun wieder in einem Bärengebiet befanden, hielten wir natürlich Ausschau nach Tieren!
„Hey Bär!“, war bereits im Yellowstone unser Standartsatz. Aber leider ließ sich kein Mr. Pelz sehen.
Dafür stoppten wir an diversen Aussichtspunkten, mal mit und mal ohne Sonne.


 


 


 


 


Dann bogen wir links ab in die Sackgasse zu den „Pinnacles“. Die haushohen Schlote entstanden einst durch
aufsteigende Vulkangase durch die Ascheschichten. Die sichtbaren Dampfaustrittskanäle wurden später durch die
Witterung freigelegt.


 


 


Anschließend folgten noch ein paar Aussichtspunkte vom East Rim Drive aus. Die Aufenthalte beschränkten sich
allerdings auf nur wenige Sekunden. Ein bitterkalter Wind fegte über den See.
An den höhergelegenen Haltebuchten machte ein Stopp keinen Sinn, sie lagen voll in den Wolken.


 


 


Als letzten Stopp wollte ich gerne noch mal zum Aussichtspunkt „The Watchman“, in der Hoffnung, dass sich dort
die Wolken für einen kurzen Moment lichten würden. Sibirische 2,6°C Außentemperatur und erneuter Schneefall
machten aber alle Hoffnungen zu Nichte…
Total krass, wenn man überlegt, dass wir vor zwei Tagen noch 36°C hatten! Das sind 33,4°C Unterschied in nur
38 Stunden und das ohne Flug.


 


Um 16:30 Uhr, viel zu spät, verabschiedeten wir uns vom Crater Lake NP. Auch wenn der Tag dort mehr als
bescheiden anfing, hatten wir zuletzt eine wunderbare Zeit und wollten gar nicht fahren.

Durch die wunderschöne, wenn auch regenreiche Bergwelt brausten wir Richtung Roseburg. Hohe Tannen an den
Hängen, ein breiter Fluss zur Rechten und weit und breit keine Menschenseele. Die Fahrt hatte etwas von einer
Tour durch den Schwarzwald.

Als wir rausfuhren und sich das enge Tal in eine hügelige Umgebung verwandelte, kam sogar die Sonne zurück.


 


Das Thermometer zeigte 22°C, als wir um 18:40 Uhr endlich am CP ankamen. Von Thermounterhose bis T-Shirt,
alles an einem Tag.

An der Anmeldung war natürlich niemand mehr, aber an der Tür hing ein netter Zettel mit Instruktionen. Für uns
hatte man Site 70 reserviert.

Nachdem wir das Womo an Strom und Wasser angeschlossen hatten, suchten wir die Wäscherei auf und machten
direkt zwei Maschinen an. Während die Wäsche hoffentlich sauber wurde, machten wir uns ein leckeres Süppchen
heiß.


 


Nach 45 Minuten schlenderten wir zurück und stopften alles in die Trockner. Da diese jeweils nur acht Minuten
liefen, blieben wir dort und starteten drei Durchgänge. Mit sauberen und trockenen Sachen ging es zurück zum
Womo. Tom las noch etwas und ich erledigte den „Bürokram", wie Reisebericht schreiben und Fotos sichern. Müde
war ich an diesem Abend irgendwie gar nicht und stöberte noch eine Weile im Internet rum.

Tom schlief schon lange, als ich gegen 0:30 Uhr das Handy dann doch an die Seite legte.

Kilometer: 405
Wetter: 2,6°C – 22°C, bedeckt mit Regen, Schnee und
Übernachtungsplatz: Rising River RV Park (45 $, 38 €)
Mit Strom, Wasser und dumpen
 

 

 

 

 

 

 

 

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