28.06.

Zum Glück wurden wir in der letzten Nacht nur durch unseren Husten geweckt und nicht durch fiebrige Schweißausbrüche. Auch Toms Bett hielt. Ziemlich erschlagen waren wir allerdings immer noch. Gegen 9:00 Uhr quälten wir uns aus den Betten, duschten und fuhren zur Rezeption.

Dankend nahmen wir das nette Angebot von gestern an und baten die Frau beim Arzt anzurufen. Sie hing eine ganze Weile in der Warteschleife und telefonierte dann noch mal bestimmt 10 Minuten. Was waren wir froh, dass wir das nicht machen mussten. In der Zwischenzeit brachte sie uns noch eine Tasse von dem süßen heißen Zeug von gestern Abend.

Nach einer gefühlten Ewigkeit kam sie mit einem Zettel, auf dem ein Termin stand, wieder. Um 13:10 Uhr sollten wir in Stamsund sein. Neben der Schule sei ein orangefarbenes Gebäude und dort wäre dann der Arzt. OK, vielen Dank!!

Was sollten wir in der Zwischenzeit machen? Wir entschieden uns die Straße nach Unstad zu fahren. Im Internet hatte ich gelesen, dass es dort einen tollen Aussichtspunkt geben soll. Also los!

 

 



Highlander in Norwegen


Erst ging es wieder ein Stück Richtung Leknes, dann rechts ab nach Borg. Kurz vor dem Wikingermuseum bogen wir links nach Unstad ab. Erst fuhren wir die ganz normale Straße, durch den neuen Tunnel, bis zum Ende. Schon schön, aber nicht so wirklich spektakulär.




Auf dem Rückweg nahmen wir dann die alte Straße, die über den Berg führt. Sie endet praktischerweise genau oben, von wo aus man den besten Blick hat. Toll!!



Blick auf Unstad


Um kurz nach 12:00 Uhr machten wir uns dann auf den Weg zum Arzt, wo wir überpünktlich um 13:00 Uhr ankamen. Natürlich fuhren wir erst einmal dran vorbei, aber dann fanden wir das große orangefarbene Holzhaus doch noch.

An einem kleinen Schalter meldeten wir uns an und wurden auch schon erwartet. Im Wartezimmer mussten wir aber trotzdem noch Platz nehmen. Immer wieder öffnete sich eine mit Zahlenkombination gesicherte Tür und immer andere Leute baten Mitwartende herein. Nach einer halben Stunde waren auch wir an der Reihe, ein junger Mann schaute uns an. „Tom und Tanja? Bitte!“.
Wir folgten ihm unauffällig in den Behandlungsraum und schilderten unser Problem. In gebrochenem Deutsch und ein bisschen Englisch fragte er uns ein paar Dinge. Dann hörte er unsere Lungen ab, schaute in unsere Hälse und fühlte die Lymphknoten ab. Um eine Lungenentzündung auszuschließen, sollten wir noch Blut abgeben.

Gesagt, getan. Im hauseigenen Labor wurde uns in den Finger gepiekst und nur 10 Minuten später kam eine junge Dame mit einem Rezept für Antibiotikum und der Nachricht, dass wir keine Lungenentzündung hatten, auf uns zu. An der Kasse bezahlten wir pro Person 25,- € (188 Kronen) und konnten gehen. Super, nach 1 ½ Stunden war alles erledigt.

In Leknes steuerten wir das kleine Einkaufscenter an und kauften in der Apotheke unser Antibiotikum. Damit wir das auch noch sofort nehmen konnten, besorgten wir im Supermarkt nebenan vier Frikadellen. Im Auto ließen wir uns die Dinger schmecken und obendrauf kamen dann die Tabletten. Hoffen wir mal, dass die helfen!

Gestärkt wollten wir uns noch Nusfjord anschauen. Das kleine Fischerdorf ist bei Touristen sehr beliebt und liegt im Süden der Insel. Um drei kleine Buchten verteilen sich mehrere rote Rorbuer, die man mieten kann. In diesen einfachen Holzhütten wohnten früher Fischer. Als es dann immer größere Boote gab, auf denen man auch schlafen konnte, verfielen die Rorbuer. Erst in den 1960er Jahren fing man an sie zu restaurieren, komfortabler herzurichten und an Touristen zu vermieten. Die Fahrt dorthin dauert mal wieder etwas länger, weil wir ständig anhalten mussten… 









Oberhalb des kleinen Örtchens parkten wir unser Auto und schlenderten los. Hinter jeder Ecke bot sich ein neues Fotomotiv. Wunderschön, so hatten wir uns das vorgestellt. Wie in einem Freilichtmuseum konnten wir uns die alte Trandämpferei, die Sägerei und einige andere restaurierte Gebäude anschauen.


Nusfjord










Nusfjord


Nach 1 ½ Stunden hatten wir jedes Eckchen gesehen und machten uns langsam auf den Heimweg.






Als wir an der Hütte ankamen, warfen wir noch eben eine Maschine Wäsche an. Unsere Schlafsachen hatten es dringend nötig. Tom ging anschließend zum Pier angeln und ich verzog mich ins Café. Die Internetverbindung funktionierte leider überhaupt nicht und auch die Speicherkarte von meiner Kamera wollte der Rechner nicht lesen. Son Mist! So schrieb ich nur den Bericht und als Tom zurück kam tranken wir noch einen Tee.

Da um 21:00 Uhr das Café / die Rezeption schloss, wollten wir uns mit dem Rechner noch einen kurzen Moment nach draußen setzen, damit Tom noch etwas vom Spiel Deutschland – Italien mitbekam (die Netz-Verbindung ging zum Glück wieder). Draußen stand auch gerade ein deutscher Radfahrer, den Tom ansprach und fragte, wie weit er es noch bis nach Hause hätte. So kamen wir ins Gespräch. Er ist schon seit dem 21. Mai mit dem Rad unterwegs, Hamburg – Lübeck – Polen – Russland – Baltikum – Finnland – und jetzt hier! Respekt! Gerd, korrigiere mich bitte, wenn etwas falsch sein sollte ;-)
Zwei Whiskys später waren wir bei Hinz und Kunz angekommen und hatten eine ganze Menge Spaß. Etwas durchgefroren beendeten wir den tollen Abend leider um 23:30 Uhr. Gerd musste sein Zelt noch aufbauen und wir wollten noch eine Kleinigkeit essen, damit wir das Antibiotikum nehmen konnten.
Gegen 1:00 Uhr schliefen wir ein…
 

 

 

 

 

 

 

 

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