06.03.

Heute stand Whiskytag Nr. 2 an. Dazu fuhren wir bereits um kurz nach 8:00 Uhr (gääähn) durch den Regen
Richtung Elgin. Tom hatte gestern im Netz noch nach Touren, Öffnungszeiten und Sonderabfüllungen geguckt. Mit
einem vollgeschriebenen Zettel saß er nun neben mir im Auto und schlürfte aus seiner Cola-Dose. Für Kaffee war
keine Zeit mehr gewesen.

Nach 7 Minuten Fahrzeit wurden wir allerdings jäh durch den Berufsverkehr gestoppt. Die Straßen waren brechend
voll und Tom sah seine erste geplante Destillen-Tour um 9:30 Uhr in weite Ferne rücken.

Als wir es dann endlich raus aus dem Stau geschafft hatten und am Culloden Moor vorbeidüsten, verwandelte sich
der Regen in Schnee. Culloden Moor? Warum fuhren wir überhaupt dort vorbei?? Na toll, das blöde Navi führte uns
mal wieder über kleine Pisselsträßchen und nicht über die A96! So konnten wir unseren Zeitverlust auf keinen Fall
wieder gutmachen. Also schnell links ab, noch einmal rechts und die A96 lag vor uns.

Leider brachte die gut ausgebaute Strecke uns gar nix! Der Stau hatte uns zu sehr zurückgeworfen. Erst um 9:40
Uhr rollten wir auf den Hof von „Glen Moray“. Die nächste Tour startet erst um 11:00 Uhr und das war uns zu spät.
So gab es aber einen Dram von der Destillenabfüllung. Um davon eine Flasche kaufen zu können, mussten wir
allerdings noch 10 Minuten warten. Vor 10:00 Uhr durfte dort nämlich kein Alkohol verkauft werden. So warteten
wir bei einem leckeren Kaffee auf den Verkaufsstart. Die Zeit war dann so lange, dass Tom eine Einzelfassabfüllung
(Port Cask; 11 Jahre) in der Ecke entdeckte und umdisponierte. Mir war es recht, kostete sie doch nur die Hälfte
seiner ersten Wahl.

Bis zum Start der Tour in der Cardhu Destille hatten wir nun nur noch knapp eine halbe Stunde Zeit. So „flogen" wir
über den Malt Whisky Trail durch die verschneite Landschaft.

 

 


 


Um zwei Minuten nach 11:00 Uhr stolperten wir in den Shop. Lorraine empfing uns mit den Worten: “Letzte Woche
war das Wetter schlechter!“ *muhahaha*
Für 10,50 £ pP durften wir mit ihr durch die Destille laufen. Leider war mal wieder absolutes Fotoverbot…
*augenroll* Dennoch war die Tour interessant und kurzweilig.

Anschließend gab es ein Blind Tasting. Vor uns standen drei undurchsichtige blaue Gläser und wir mussten
erschmecken und erriechen, welche der sieben verschiedenen Cardhu-Abfüllungen wir da vor uns hatten. Tom
schaffte zwei richtig zu erraten. Ich versagte auf ganzer Linie und hatte alle drei Gläser falsch getippt. Da ich den
Whisky aus meinen Gläsern nicht trank, schüttete Lorraine ihn in kleine Fläschchen um, die wir mitnehmen durften.


 


 


Mit einem glücklichen Mann an meiner Seite fuhr ich nach Craigellachie ins Highlander Inn. Zum Lunch gab es Haggis
als Vorspeise und dann Steak Pie für den Mann und Hähnchen mit Haggis und Whiskysauce für mich (Yeah,
verschiedene Gerichte!). Aber erst im zweiten Anlauf, denn erst bekam ich nämlich einen Salat mit Hähnchenbrust.
Die Kellnerin hatte meine Bestellung falsch verstanden.
Alles schmeckte megalecker und aufgrund der Vertauscherei war mein Essen kostenlos.


 


 


Dazu gab es einen ebenfalls kostenlosen Blick auf die unzähligen Whiskys hinter dem Bartresen und in den Regalen
an den Wänden.

Satt steuerten wir die Speyside Cooperage an. In unserem ersten Schottland-Urlaub vor 14 Jahren waren wir
schon einmal dort gewesen. Viel verändert hatte sich nicht. Auf eine Tour verzichteten wir, kauften stattdessen den
halben Shop leer. Dann endlich konnten wir alte halbe Whiskyfässer erwerben. Meins auf dem Balkon daheim war
nämlich schon recht kaputt. Kurz überlegten wir wie viele wir wohl mitnehmen konnten, ohne unsere Koffer im
Cottage lassen zu müssen?! Drei sollten passen, plus vier alte Fassdeckel. Oh je, da mussten wir abends beim
Packen aber Tetris spielen.


 


 


 


Vollbepackt machten wir uns auf den Weg zurück nach Inverness. Dabei schneite es in einer Tour.

Als wir dann kurz vor Inverness waren, gab es schlagartig keinen Schnee mehr. Weder in der Landschaft noch von
oben. Von dort kam „nur“ noch Regen…

Zurück am Haus begann das große Packspiel. Zuerst versuchten wir die Fässer und Deckel halbwegs trocken-
zulegen. Sie hatten draußen vor dem Shop gestanden und durch den ganzen Schnee… Dann kamen unsere
Reisetaschen rein und zuletzt die diversen Einkäufe. Na, da war doch sogar noch Platz für ein paar Leckereien von
Morrisons. Meine Augen strahlten! Auch wenn im Haus noch ein paar Sachen standen!!
Ein letztes Mal feuerte Tom den Kamin an und wir vernichteten die Reste an Eis, Wein und Bier, die noch in der
Küche rumstanden.

Kilometer: 222
Wetter: 0°C – 2°C, bedeckt mit Schnee und Regen
 

 

 

 

 

 

 

 

Tag 13

Übersicht

Tag 15