08.03.

Um 9:30 Uhr starteten wir in unseren letzten vollen Tag in Kuba. Unser erstes Ziel war die Villa von Hemingway.
Sie lag etwas außerhalb und wir brauchten gute 45 Minuten bis dorthin. Als wir endlich ankamen und in die kleine
Straße abbogen, standen schon 5 Reisebusse und mindestens genauso viele Taxen dort. OMG! Sekunden später
stand auch hinter uns ein Bus und wir saßen fest…
Erst 15 Minuten später kamen wir am Kassenhäuschen an. Dort stand ein älterer mürrischer Herr, der nur wortlos
auf die Frau an der Kasse zeigte und sich ansonsten nicht bewegte. Nee, das Geld nahm er nicht! Ich musste
aussteigen, da mein Arm nicht lang genug war… Idiot!

In der schönen Villa lebte Hemingway viele Jahre lang. Nach seinem Tod wurde auf dem Anwesen direkt ein Museum
eröffnet. Auch seine Yacht „Pilar“, mit der er unzählige Male zum Fischen rausfuhr, hat ihren Platz im Garten
gefunden.
Man kann allerdings nur durch die geöffneten Fenster in die Villa schauen und sie nicht selbst betreten. Ich fand das
aber nicht schlecht, so konnte ich wenigstens Bilder ohne die ganzen Touristen machen. Denn die waren zu Hauf
dort!

 

 


 


 


 


 


Ein bisschen kamen wir uns vor wie Paparazzi, die nur darauf warteten, dass Hemingway mit einem Glas Rum um
die Ecke kommt. Alles sah aus, als wenn er nur eben kurz weg wäre. Uns hat es trotz der Menschenmassen dort
sehr gut gefallen.


 


 


 


Bis zum Fischerdorf Cojímar war es nicht weit. Im Schatten saßen vor sich hindösende Kubaner, die erst zum Leben
erwachten, als die Touristenbusse anrollten. Da sprangen sie auf und fingen an Musik zu machen und dann leider
auch zu betteln. Dabei wollten die Touristen doch nur in Ruhe die Hemingway-Büste ansehen. Die Fischer des Ortes
schmolzen damals dafür extra ihre alten Schiffsschrauben, Angelhaken und Ketten ein.
 
Wir hielten uns lieber abseits des „Trubels“ und beobachteten die Pelikane bei ihren Sturzflügen ins Meer. Dabei
erwischte uns eine große Welle und wir wurden ziemlich nass! Bis auch dort ein kleines Mädchen angelaufen kam
und für einen CUC für Fotos posieren wollte. Nee, nix da!


 


 


 


 


 


Mit feuchten T-Shirts düsten wir zurück nach Havanna. Unseren Wagen parkten wir wieder an der Avenida del
Puerto und gingen direkt zur „La Bodeguita del Medio“. Dort war wieder die Hölle los, aber es war cool! Für einen
letzten leckeren und teuren Mojito blieben wir allerdings lieber auf der Straße stehen.


 


 


Im „O´Reilly“ ein paar Gassen weiter kauften wir sechs Packungen kubanischen Kaffee für je 4,50 CUC. Im oberen
Teil des Cafés machten wir es uns gemütlich und ließen uns den Ventilatorwind um die Nase wehen.

Über die „Obispo“ spazierten wir Richtung Kapitol. Auf die Hand gab es eine Pizza Chorizo und in einem kleinen
Markt kauften wir noch eine 0,5-Liter Flasche Havanna Club.

Meine restlichen Filzstifte gaben wir in einem Kindergarten ab, wo die Kleinen gerade ein Mittagsschläfchen machten.
Zielstrebig steuerten wir anschließend noch einmal das „Floridita“ an. Es war gar nicht so voll wie beim ersten Mal
und wir fanden sofort einen Platz am Tresen. Auch wenn der Daiquiri mit 6 CUC schweineteuer war, er hat uns dort
einfach am besten geschmeckt.

Am Kapitol suchten wir uns einen alten Dodge für eine Stadtrundfahrt. Das Schätzchen war von 1957 und hatte
doch tatsächlich noch den Originalmotor. Allerdings mit einigen Modifikationen, wie ein extra Gebläse für den
Stadtverkehr. Eine Stunde cruisten wir so durch Kubas Hauptstadt. Was für ein Spaß! Nur nicht für Tom. Der verlor
an der dritten Ampel seinen Hut… Wie kann man den in einem Cabrio auch auflassen??


 


 


 


Am Plaza de la Revolución hielten wir kurz an um Bilder zu machen. Unser Fahrer Perez wusste ja nicht, dass wir
schon mal dort waren. Aber so sahen wir einen alten Ford, Baujahr 1925! Bei uns stehen die Dinger im Museum.
Unfassbar!


 


 


Nächster Halt war am John Lennon Park. Perez erzählte, dass dort früher in den 60er-, 70er- und 80er Jahren ein
illegaler Treffpunkt der Jugendlichen war, um westliche Musik zu hören. Auch er selber war oft dort und wurde immer
wieder von der Polizei vertrieben. Meistens aber nur für ein paar Tage, dann war der Park wieder voll mit
musikbegeisterten Jugendlichen.


 


Schade, dass die Stunde (30 CUC) so schnell vorüber war. Ich hätte noch ewig weiterfahren können. Anschließend
schlenderten wir ziellos umher und sogen noch etwas Havanna-Feeling in uns auf. Allerdings fielen uns heute extrem
viele Bettler auf und auch die Anmache kam uns mehr vor. Ständig wurden wir in Paladars oder Bars gebeten.


 


 


 


 


 


 


 


Das Abendessen ließen wir uns dann im selber ausgesuchten Paladar „Los Mercaderes“ schmecken. Es war richtig
lecker, aber leider viel zu teuer. Zwei Vorspeisen, zwei kleine Hauptgänge, eine Limo und zwei Espresso für 70 CUC!

Auf den Nachtisch verzichteten wir lieber und gingen. Der süße Zahn sollte an dem kleinen Churrosstand ein paar
Straßen weiter befriedigt werden. Brav reihten wir uns in die Schlange davor ein. Eigentlich ging es recht zügig voran,
bis der Typ vor uns 30 (!!!) Portionen für seine blöde Reisegruppe bestellte. Erst nach über einer halben Stunde
hielten wir unsere heißen mit Zucker bestreuten Teigschlangen in den Händen. Und dann der Knaller… sie schmeckten
furchtbar! Bäh, voll nach altem Fett. Wir konnten sie beide nicht aufessen. Schade drum!

Wie immer verbrachten wir die restlichen Stunden des Tages auf der Veranda. Bei einem Glas Rum ließ wir den
Urlaub Revue passieren.

Kilometer: 47
Wetter: 27°C, Sonne-Wolken-Mix
 

 

 

 

 

 

 

 

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