26.06.

Tom hatte nicht wirklich gut geschlafen, bei mir ging es so. Was natürlich superschön war, war die Dusche direkt im Zimmer. So mussten wir nicht durch den kalten Wind rennen.

Nachdem wir den Schlüssel abgegeben hatten, fuhren wir nach Kabelvåg und schauten uns die Vågan-Kirche an, die auch Lofotenkathedrale genannt wird. Sie bietet 1200 Leuten Platz und ist die größte Holzkirche Nordnorwegens.

 

 


Vågan-Kirche




Wir wollten anschließend den Kringel über Grimsøy fahren und bogen bei Barstranda links ab. Die Sonne schien und die Landschaft haute uns echt vom Hocker!




Lofoten




An der kleinen weißen Kirche von Grimsøy hielten wir und spazierten in völliger Ruhe um die alten Grabsteine und lauschten den Wellen, die an den Strand klatschten. Was für ein idyllisches Plätzchen.


Kirche von Grimsøy





Nach einer halben Stunde tuckerten wir weiter. Gerade noch rechtzeitig. Hundert Meter nach der Kirche kam uns ein voller Touristenbus entgegen, der zur Kirche abbog.

Durch wunderschöne gelb und weiß blühende Wiesen ging unsere Fahrt weiter.



Wunderschön!!


Leider konnten wir unseren Kringel nicht ganz fahren. Plötzlich stand ein Schild „Road closed“ vor uns auf der Straße. Schade, so mussten wir ein Stück zurückfahren. Zum Glück nicht alles, es gab noch eine Zwischenverbindung.



Da wir nicht wieder die letzte Hütte oder womöglich gar keine Hütte bekommen wollten, steuerten wir den Campingplatz am Rolvsfjord an. Der liegt wunderschön zwischen den Bergen direkt am Wasser.

Und? Wir bekamen die letzte Hütte… Als wir sie uns von innen anschauten, fiel mir gleich auf, wie zugig es dort war. Das Übel war schnell gefunden. Das komplette Fenster lag draußen auf dem Rasen!! Tom machte sich sofort wieder auf den Weg zur Rezeption und holte Hilfe. Der gute Herr vom Campingplatz schaute erst mal ziemlich ratlos auf das Dilemma. Dann tüddelte er das Ding mehr schlecht als recht wieder in den Rahmen und meinte, wir sollten das Fenster lieber nicht mehr aufmachen. Nee, was für eine gute Idee!! ;-)



In der Hütte feuerten wir sofort die Heizung an und Tom beäugte kritisch die Betten. Die sahen nicht sehr stabil aus und wir zwei Elfen darin!?!? Ob das gut gehen konnte? Ich machte den Test und prompt fiel mein Bett und ich durch! Toms Liegefläche sah hingegen etwas stabiler aus. So legten wir die übrigen Matratzen auf den Boden, bliesen noch eine unserer Luftmatratzen auf und legten diese obendrauf. Mein Lager war fertig und Tom wollte sein Bett nehmen.

Kurz liefen wir noch über den Platz und schauten uns alles an. Er machte einen sehr gepflegten Eindruck und die Lage war eh traumhaft. Plötzlich entdeckte ich auf dem Dach einer kleinen Hütte ein Möwennest mit drei Jungtieren drin. Wie süß!!!






So süüüß!


Da es erst 14:00 Uhr war, fuhren wir noch mal los und zwar Richtung Leknes. In Gravdal gab es eine wunderschöne weiß rote Holzkirche, die wir uns anschauen wollten. Da wir hier mal keinen Eintritt zahlen mussten, gaben wir großzügig eine Spende. So machen wir das gerne. 


Holzkirche in Gravdal


Unser nächster Stopp sollte das Wikingermuseum in Borg sein. Eine der Attraktionen der Lofoten. Schon von weitem konnten wir das große Langhaus sehen.


Wikingermuseum in Borg


Im Museum gab es Audioübersetzer, was wir richtig super fanden. An der Kasse erhielten wir grüne Aufkleber, die wir uns auf die Jacke oder auf die Hand kleben sollten. Auch wenn die freundliche junge Dame noch so nett lächelt, klebt euch das blöde Ding bloß nicht auf die Hand. Das geht nie wieder runter, ich sehe die rote Stelle heute noch!

In einem Vorraum wurde an verschiedenen Monitoren die Geschichte der Wikinger erzählt und es wurde über die Ausgrabungen dort berichtet. Alle zwanzig Minuten zeigte man in einem Kino einen kurzen Film. Leider wissen wir beide nicht, um was es dort ging. Fünf Minuten nach dem Start des Films fiel mein Audioguide aus, Batterien leer. Ich ging raus und holte mir einen neuen Guide. Wartete dann aber draußen und schaute mir schon mal die Ausgrabungsgegenstände einen Raum weiter an. Als Tom wenig später mit kleinen Augen aus dem Saal kam und ich ihn hoffnungsvoll fragte, was in dem Film passiert sei, sagte er, dass er eingeschlafen sei!! Na super…

Gemeinsam machten wir uns auf den kurzen Weg zum Langhaus und merkten, wie uns jeder Meter tierisch anstrengte. Wir waren beide einfach total angeschlagen.






Notausgang... :-)




Deshalb schauten wir uns auch nur das Haus an und ließen die rekonstruierte Schmiede und das Boot auf dem See ausfallen. Den Weg hätten wir einfach nicht geschafft.

Im Museumscafé tranken wir dann was Heißes und gönnten uns einen oberleckeren Kuchen. Mmmh, wie köstlich!!!
Auf dem Rückweg zum Auto fing ich dann wieder richtig an zu frieren und Tom bekam einen Hustenanfall nach dem anderen. Im Spar kauften wir noch schnell eine Zitrone für den Tee und fuhren zur Hütte.

Dann bekamen wir die Quittung für das Ignorieren unserer Erkältung. Sie schlug bei uns beiden gnadenlos zu. Fieber, Gliederschmerzen, Schüttelfrost, das volle Programm. Wir beschlossen den morgigen Tag komplett in der Hütte zu bleiben, es hatte keinen Sinn. Tom ging noch kurz zur Rezeption und verlängerte um eine weitere Nacht. Außerdem machte er schnell noch ein paar Möwenbabyfotos.





Erst nach bestimmt zwei Stunden wurde mir langsam warm, dabei hatte ich zwei T-Shirts, einen dicken Pulli, Socken und Schlabberhose an. Zudem lag ich unter einer Fleecedecke und meinem Schlafsack. Tom fror nicht ganz so schlimm. Er schaffte es sogar noch, uns einen Tee zu machen. Ich war zu nix mehr in der Lage und versuchte einfach nur zu schlafen.

Dann… um 23:00 Uhr… KRACH!!! Da war auch noch der Lattenrost von Toms Bett runter gekracht! Was hatten wir beide uns erschrocken! Jetzt reichte es aber so langsam!!
Zum Glück hatte Tom sofort die perfekte Idee, er klebte den Rost einfach mit Panzerband am Bett fett. Dazwischen legte es Frischhaltebeutel, damit er das Zeug auch wieder abbekam.
 

 

 

 

 

 

 

 

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