02.03.

Schon um 7:00 Uhr schellte uns mein Handy aus dem Schlaf. Abreisetag… Abschied nehmen… Zumindest von dem
wunderschönen Haus, der tollen Umgebung und dem süßen Katzi, das ich völlig in mein Herz geschlossen hatte.
Wir blieben ja noch eine Woche in Schottland, aber… schnief! Ich wollte von dort nicht weg!

Schweren Herzens packten wir unsere Sachen zusammen, brachten den Müll raus, putzten einmal durch...
Richteten alles, was man halt so macht, wenn man eine Unterkunft verlässt. Während der Aktion kam Peter, der
Vater unserer Vermieterin, rüber. Er wollte wissen, wohin wir heute wollten. Die Nacht über hatte es überall eine
Menge Schnee gegeben und wir sollten auf keinen Fall eine nördlichere Route nach Inverness nehmen als die A835.
Danke für den Tipp. Ursprünglich wollten wir nämlich nördlicher fahren.

Schnell kuschelte ich noch mal mit der Katze, gab ihr ein letztes Leckerchen und dann war es soweit. Tschüß,
wundervoller Ort! Wir werden bestimmt wiederkommen!

 

 


 


Die Sonne blitzte durch die Wolken, als wir uns Richtung Ullapool aufmachten. Die mit Schnee bedeckte Landschaft
sah so zauberhaft aus. Im Radio kamen ständig Nachrichten von gesperrten Straßen. Die Flughäfen in Edinburgh
und Glasgow waren dicht und etliche Fahrzeuge waren in der Nacht liegen geblieben. Oh je…


 


 


 


 


 


 


 


 


Im Örtchen Camusnagaul sahen wir ein Streusalzlager und zwei Streuwagen. Da stoppten wir doch einfach mal und
fragten die zwei in orange gekleideten Herren nach dem Zustand der A835. „Ah, alles frei. Die Straße ist schwarz.
Aber ich fahre gleich eh los. Wenn ihr wollt, könnt ihr hinter mir herfahren. Ich räume euch den Weg frei.“ Oh, cool!
Dann mal los! Mit dem Streuwagen vor der Nase ging unsere Fahrt weiter. An den Felsen neben der Straße hingen
dicke Eiszapfen und der Wind hatte stellenweise eine Menge Schnee auf den Asphalt geweht.


 


 


 


Am Abzweig zur A835 bedankten wir uns bei Steve, dem Winterdienstfahrer, und rollten weiter Richtung Inverness.
Durch die dreckigen Fensterscheiben bestaunten wir die Winterwunderlandschaft. Dabei blinkte unser
Notbremsassistent am Fahrzeug. Die Karre war so sauig, dass die Sensoren nicht mehr funktionierten.


 


Je näher wir Inverness kamen, desto weniger Schnee lag und die Berge verschwanden… Gefühlt hatten wir
Schottland verlassen. Wer wollte eigentlich nach Inverness?? Ach ja, mein Schatz wollte Destillen besuchen…
Toooolll….!

Im kleinen „last Store vor Inverness“ kauften wir megaleckere Sandwiches und etwas zu Trinken.

Bevor wir in unsere neue Unterkunft einzogen, fuhren wir erst noch zur Balblair Destille. Tom freute sich und ich
war auch happy, was aber eher am Schnee lag, der dort wieder auftauchte. Und was für Mengen an Schnee!
Mindestens 30 cm bedeckten die Landschaft. Da konnten wir gut verstehen, dass Peter uns von der nördlichen
Strecke abgeraten hatte.

An der Destille stellte sich dann Ernüchterung ein. Obwohl sie geöffnet haben müsste, war kein Mensch weit und
breit zu sehen. Alles war verschlossen und die Autos auf dem Parkplatz standen, aufgrund der Schneemassen auf
ihnen, wohl auch schon länger dort.


 


 


 


 


Mein Mann war enttäuscht und ich leicht genervt bei dem Gedanken, in diesem Urlaub noch mal dorthin zu
müssen…

Im Morrisons in Alness erledigten wir unseren Einkauf und tranken noch einen Kaffee. Dann steuerten wir das
zweite Cottage unseres Urlaubes in Inverness an, welches wir erst im zweiten Anlauf fanden.
Unsere neue Unterkunft war sehr gemütlich eingerichtet. Es gab sogar zwei Schlafräume und zwei Badezimmer.
Leider war es nicht ganz so sauber. In der Küche klebte die gesamte Arbeitsplatte und das Ceranfeld vom Herd war
total verschmiert. Auch der Kühlschrank und die Schubladen waren dreckig. Im Bad lagen noch Haare vom
Vormieter und die Abflüsse waren völlig verkalkt … Aber ein paar Handgriffe und das Meiste war wieder sauber. Nur
den vorherigen megatollen Ausblick und den Whirlpool und das Katzi konnte ich nicht herbei wünschen. Ach...


 


 


 


 


Leider war im Haus kein Kaffee zu finden und so brausten wir noch einmal los zum Tesco. Die Regale dort waren
auffallend leer. Das hatten wir nachmittags schon bei Morrisons bemerkt. Hamsterkäufe? Ach nee, die hatten
bestimmt keine Waren bekommen, da um Edinburgh und Glasgow verkehrstechnisch nichts mehr ging!

Zurück im Cottage bestätigten die Nachrichten unseren Verdacht. Die LKWs kamen einfach nicht durch. Die Leute
wurden gebeten zuhause zu bleiben und nicht unnötig draußen herumzulaufen oder gar mit dem Auto zu fahren.
Kein Problem, wir machten es uns drinnen kuschelig, feuerten den Kamin an und schalteten den Fernseher ein. Bei
einem Glas Wein ließen wir den Tag ausklingen.

Kilometer: 267
Wetter: -3°C – 3°C, Sonne-Wolken-Mix, ab Nachmittags bedeckt
Unterkunft: Red Squirrel Cottage (422 Pfund; 480 € für 6 Nächte)
 

 

 

 

 

 

 

 

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