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26.06.
Der Himmel war bedeckt, als wir um 8:30 Uhr das leckere kräftige Brot vom Vortag frühstückten. Eine Stunde später verabschiedeten wir uns von Erny und düsten los. Für 1,75 € den Liter Diesel fütterten wir aber zuerst noch das Womo an der gegenüberliegenden Tankstelle.
Durch die atemberaubende Landschaft setzten wir unsere Rundreise fort. Man kann schwer in Worte fassen, wie beeindruckend es dort ist. Auch auf Bildern kommt es nicht annähernd rüber. Allein dieses unglaubliche Wetter! Extremes Wetter kennen wir ja auch von Schottland und Norwegen, aber hier ist alles irgendwie gewaltiger. Die Wolken sind höher, größer, dunkler und ziehen schneller über die Berge hinweg. Wo gerade noch sintflutartige Regenfälle niedergingen, scheint im nächsten Moment die Sonne.
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Alldem trotzen die robusten Islandpferde. Mein Herz gehört ihnen, diesen hübschen Tieren. Und natürlich den Walen und den Katzen. Ach, ich liebe sie einfach alle. Außer Mücken und Midges!!!
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Bald ging die Strecke nach rechts ab auf die 716 / 711, Schotterpiste. Das erste Stück war gut zu fahren, aber die erlaubten 80 km/h ließen wir mal lieber sein. Das Womo würde sonst bestimmt auseinanderbrechen!
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Als die Straße aber nur noch aus Löchern bestand und wir einen Achsenbruch befürchteten, drosselten wir die Geschwindigkeit auf 20 km/h. Schneller ging es einfach nicht. Auf dem letzten wieder sehr geraden Stück erreichten wir dann sagenhafte 70 Sachen. So schnell fuhren wir fast am Parkplatz vom Hvitserkur vorbei.
Ein kurzer Fußweg führte uns zu einer Aussichtsplattform mit einem sagenhaften Blick über die Bucht.
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Vorsichtig machten wir uns auf den steilen Weg zum Strand runter. Von dort konnten wir den Felsen, der wie ein fressendes Tier aussieht, viel besser fotografieren. Nach einer isländischen Legende ist der Basaltfelsen übrigens ein von der Sonne versteinerter Troll, der auf das Kloster Pingeyri eine Steinschlag-Attacke verübt haben soll.
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Dort auf einer kleinen Sandbank lernte ich Norbert kennen, der vier Monate mit seinem 4x4-Camper durchs Land fuhr. Irgendwie hatten wir uns total festgequatscht, war er doch auch schon einige Monate in Schottland gewesen. Tom, der sich mit seinen Schuhen nicht rüber getraut hatte, beobachtete derweil eine Robbe, die fröhlich durchs kalte Wasser schwamm.
Da sich um uns herum ständig die Licht- und Wetterverhältnisse änderten, machte ich mal wieder viel zu viele Bilder. Nur schwer konnten wir uns von diesem Ausblick verabschieden. Aber wir wollten ja noch mehr von Island sehen. Norbert gab uns noch ein paar Tipps mit auf den Weg und dann trennten sich unsere Wege auch schon wieder.
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Über die nächste Schotterpiste (Nr. 715) steuerten wir den Kolugljúfur Wasserfall an. Der fließt toll über mehrere Stufen in eine tiefe Schlucht. Wenn die Sonne zwischen den vorbeiziehenden Wolken hervorlugte, entstand ein kleiner Regenbogen.
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Auf der Ringstraße düsten wir, wieder Asphalt unter den Rädern, weiter westwärts. Da es noch recht früh am Tag war, entschieden wir uns dazu, schon heute Richtung Westfjorde zu fahren. So bogen wir von der Ringstraße rechts auf die 68 ab.
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Bauernhöfe mit Viehwirtschaft tauchten auf. An der kleinen Kirche „Prestbakki“ stoppten wir kurz. Toms Füße qualmten und er musste dringend seine Wanderschuhe gegen die Crocs tauschen. Mir war es recht, so konnte ich in Ruhe Bilder der zauberhaften Umgebung machen.
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Als der Asphalt kurz dahinter wieder zu Schotter wurde, veränderte sich auch das Landschaftsbild. Es wurde schroffer, die ebenen Weiden verschwanden und tauschten ihren Platz mit hügeligen dünengrasbewachsenen Flächen, in denen sich die freilaufenden Schafe gut verstecken konnten.
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Unzählige Eiderenten schwammen am Ufer entlang und am Strand lag eine Menge Treibholz! Davon könnte ich doch glatt eins gebrauchen.
Um die nächste Kurve rum und es wurde langsam bergiger. Die gelben Markierungspfosten am Straßenrand waren deutlich höher als sonst. Hier wird es wohl im Winter etwas mehr Schnee geben?!
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Gegen 17:30 Uhr kamen wir in Hólmavík auf dem Campingplatz an. Bezahlen mussten wir im danebenliegenden Schwimmbad. Wie schön, konnten wir gleich doch noch eine Runde planschen gehen. Aber erst gab es Abendessen. Von gestern hatten wir noch Gehacktes übrig. Deshalb machte ich Nudeln mit Bolognesesauce.
Unser isländischer Campingnachbar guckte derweil das Fußballspiel seiner Mannschaft gegen Kroatien. Leider war das nicht von Erfolg gekrönt… Island verlor und war damit raus aus der WM… Sehr schade!
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Nach dem Essen schnappten wir unser Badezeug und spazierten zum Schwimmbad rüber. Für insgesamt 2260 ISK incl. Leih-Handtuch (18,50 €) chillten wir eine Weile im 39°C warmem Wasser rum. Nach einer kurzen Abkühlung ging es noch ins 42°C warme Becken. Oooh, das war wieder schön! Da das Schwimmbad aber nur aus 3 normalen Becken bestand und die Aussicht durch einen braunen Holzzaun versperrt war, gibt es davon keine Fotos. Und ich hatte meine Kamera vergessen...*hüstel*
Tiefenentspannt spazierten wir anschließend noch zum Hafen runter. Während Tom seiner Lieblingsbeschäftigung nachging und angelte, schrieb ich den heutigen Tag auf. Es war wieder traumhaft schön gewesen!
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Eigentlich wollte ich bei meinem Mann bleiben, bis er einen Fisch fängt. Aber die wohlige Wärme des Schwimmbades ging bei dem kalten Wind schneller flöten als mir lieb war und so verabschiedete ich mich nach einer halben Stunde und trottete zurück zum Womo. Dort gab es heißen Tee und die Heizung machte ich auch noch an. In eine Decke gekuschelt, verringerte ich die uns zu Verfügung stehende GB-Anzahl und surfte fröhlich durchs Internet.
Um 23:30 Uhr hüpfte ich gut aufgewärmt ins Bett, von Tom war noch nichts zu sehen… Hoffentlich war er nicht ins Meer gefallen?! Musste ich mir Gedanken machen oder mich gar wieder anziehen und nachsehen? Och nöö! Hier war es gerade so schön warm und gemütlich! Der kam schon wieder… Ja, und zwar genau dann als ich gerade eingeschlafen war! Schön, Schatz…!
Kilometer: 253 Wetter: 9°C – 12°C, Sonne-Wolken-Mix Übernachtungsplatz: Hólmavík Camping (30 € mit Strom ohne Duschen)
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Tag 9
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Übersicht
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Tag 11
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