Raus!! Wir mussten einfach mal ein paar Tage raus! Die letzten Wochen waren sehr stressig und emotional. Das
Schlimmste war, dass wir unsere geliebte Katze einschläfern lassen mussten…

Uns stand der Sinn nun nach Gemütlichkeit, Ruhe und Zweisamkeit. Eine Unterkunft mit Kamin, Wanne und
möglichst weit weg von Allem musste her. Für nur eine Woche Urlaub war die Anreise nach Schottland einfach zu
lang und wir entschieden uns deshalb für Südengland. Im Internet fand ich mehrere hübsch aussehende
Unterkünfte. Die Entscheidung fiel mir schwer, mal wieder! Nach langem Hin und Her traf ich endlich eine Wahl und
entschied mich für das Haus im kleinen Örtchen Smarden. Es war zwar das Teuerste von meiner Liste, aber es
gefiel uns auch einfach am besten. Die Fährüberfahrt buchte ich mit DFDS, von Dünkirchen sollte es nach Dover
gehen.


27.11.

Relativ pünktlich verließen wir um kurz nach 7:30 Uhr unsere vier Wände. Blöderweise hatte ich aber weder den
Staumeldungen im Radio gelauscht, noch in meinem Handy nach eventuellen Verzögerungen geguckt. Und so
steuerten wir direkt in einen dicken Stau kurz hinter Herne. Nur im Schritttempo rollten wir langsam vorwärts und
die Uhr im Navi saß uns im Nacken! Um 13:15 Uhr würde der Check-in für die Fähre schließen und die errechnete
Ankunftszeit lag bei 13:10 Uhr! Verdammt, das kam uns doch irgendwie bekannt vor. 2013 hatten wir mit Familie
Neuhaus doch das gleiche Drama erlebt! Damals hatten wir die Fähre verpasst! Oh je…, das würde sich doch nicht
wiederholen?!?!

Um kurz vor 12:00 Uhr passierten wir Gent und leichter Nieselregen setzte ein. Mittlerweile hatten wir neun
Minuten gut gemacht. Hoffentlich lief es weiterhin so flüssig!!
Wenn ich nur nicht so auf die Toilette gemusst hätte… Aber für eine Pause war einfach keine Zeit. Außerdem musste
ich mich auch noch ständig um den Stecker unserer Kühlbox kümmern. Der war irgendwie zu klein für den
Zigarettenanzünder und verlor immer wieder den Kontakt.

Und dann, um Punkt 13:00 Uhr erreichten wir den Fähranleger in Dünkirchen! Wir hatten es tatsächlich geschafft!
Nach dem Einchecken wurden unsere Pässe kontrolliert und auch unser Wagen wurde von den französischen
Behörden gecheckt. Das Gleiche machten die Briten 100 Meter weiter dann noch mal. Das hatten wir so auch noch
nicht erlebt. Ob wir später in Dover nicht mehr kontrolliert werden?!
Nachdem wir unser Auto in Reihe 39 abgestellt hatten, eilten wir direkt rüber zu den Toiletten. Das wurde
allerhöchste Zeit!

Die Überfahrt verbrachten wir bei Kaffee und Cappuccino im Restaurant. Dabei genossen wir den Blick aufs Wasser.

Nachdem wir die Küste verlassen hatten, fing es ganz schön an zu schaukeln. Die Wellen knallten bis zu den
Fenstern des Restaurants hoch. Etwas kritisch beobachtete ich meinen zur Seekrankheit neigenden Ehegatten.
Der saß aber zum Glück recht entspannt auf seinem mit Kunstleder bezogenen Stuhl und schaute sich das
Spektakel an.

 

 


 


 


Um 15:30 Uhr Ortszeit konnten wir das Schiff verlassen. Für den älteren, etwas tüddeligen Niederländer vor uns
fing der Urlaub schlecht an, sehr schlecht. Er traf mit seinem silbernen Hyundai nicht genau die Abfahrtsrampe vom
Autodeck und donnerte mit dem Kotflügel gegen einen weißen Stahlpfosten! *schepper*

Unfallfrei steuerten wir den Morrisons an, meinen Lieblingssupermarkt. Aber das wisst ihr ja! *lach*
Am liebsten hätte ich alle Regale leergekauft. Cheesecake, Oreo, meinen Lieblingskäse mit karamellisierten Zwiebeln
und Kopparberg Cider! Aaaah! Aber die Vernunft siegte über die Gier und ich kaufte lediglich eine süße
„Kalorienbombe" und einen Hähnchen-Mais-Brotaufstrich. Was hätte ich dort früher zugeschlagen… *stolz-bin*

Mittlerweile war es dunkel geworden und wir machten uns mit einem vollen Auto auf den Weg zu unserem
Häuschen. Über ruckelige schmale Sträßchen erreichten wir gegen 17:45 Uhr das kleine Dorf Smarden und fanden
auch auf Anhieb das schnuckelige Anwesen mit unserem Gästehaus.
Mit einem vierstelligen Code ließ sich das Haupttor zum Grundstück öffnen und in der Garage, neben dem Ferrari,
fanden wir den Safe mit unserem Haustürschlüssel drin.
Bevor wir den Wagen ausräumten, inspizierten wir erst mal die Räumlichkeiten. Wow!! Was für ein traumhaftes
Haus! Genau wie auf den Bildern im Internet. Alles war sehr liebevoll eingerichtet und mit tollen Accessoires
versehen.


 


 


 


 


 


Im Schlafzimmerschrank lagen auf den Poolhandtüchern zwei Sonnenbrillen (beides werden wir zu dieser Jahreszeit
bestimmt nicht brauchen) und im Wohnzimmer stand ein köstlicher Rosinenkuchen für uns bereit. Im Bad gab es
kleine Fläschchen mit Duschgel und Bodylotion. In der Küche stand eine komplette Nespresso Palette mit 36
Kapseln. Überall hing bzw. stand geschmackvoller Nippes.

In der Küche, in der wirklich nichts fehlte, brutzelte Tom das Abendessen für sich. Ich hatte mich für eine Banoffee
Waffel aus dem Morrisons entschieden. Mit geschätzten 800 Kalorien war ich damit mit dem Abendessen durch!
Geschmacklich hatte es sich auf jeden Fall gelohnt, saulecker das Ding! Tom ließ sich ein Steak und etwas zu scharf
gewürztes Gemüse schmecken. Dazu bimmelte die Dorfkirche in einer Tour. Ich fand es schön. Es war nicht so ein
normales Glockenleuchten, sondern eher ein zartes Glockenspiel.


 


Den Abend ließen wir auf dem gemütlichen Sofa ausklingen. Vom frühen Aufstehen und von der langen Fahrt waren
wir beide hundemüde. Nach einer ausgiebigen Dusche kuschelten wir uns bereits um 22:00 Uhr ins weiche Bett.
Gute Nacht!


28.11.

Ausschlafen und in Ruhe frühstücken – einfach herrlich. Beim Abwasch lernten wir Leo, den Hauskater kennen. Er
sprang einfach durchs geöffnete Fenster rein und wollte direkt gekuschelt werden. Ach, das tat meinem traurigen
Herz richtig gut.


 


Als wir uns gegen Mittag aufmachten, trafen wir auf dem Hof die Eigentümer Peter und Sharon. Super herzliche
und offene Menschen, die uns direkt auf ein Glas Wein am Wochenende einluden.
Sie entschuldigten sich noch für den „Baulärm", der aus dem Cottage nebenan kam. Drei Handwerker waren mit
dem Innenausbau beschäftigt und wir durften einen Blick ins 6-Personen-Ferienhaus werfen. Hammer! Genauso
geschmackvoll und hochwertig eingerichtet wie unser Häuschen.


 


 


 


 


Anschließend spazierten Tom und ich gemütlich durch das kleine hübsche Dorf. Dieses wurde schon mehrfach zum
schönsten Ort in Kent gewählt. Ich finde auf den Bildern kann man „sehen", wie ruhig und beschaulich es dort war.


 


 


 


 


 


 


 


Im „The Flying Horse" legten wir bei einem Tee und einem Guinness eine Pause ein und wärmten uns auf.


 


 


Da es gestern im Morrisons keine Cheesecakes gab (Sauerrei!!), steuerten wir den Supermarkt erneut an. Neben
dem gesuchten Käsekuchen fanden wir natürlich auch noch unzählige andere Dinge, die wir unbedingt kaufen
mussten! So hatten wir am Ende wieder zwei volle Taschen und noch zwei Paletten Guinness unterm Arm. Gegen
16:00 Uhr erreichten wir unsere schnuckelige Unterkunft und Tom warf als Erstes den Kamin an. Draußen wurde es
bereits langsam dunkel und wir machten es uns auf dem Sofa gemütlich.


 


Während wir ziemlich gechillt den Flammen zuschauten, flatterte plötzlich ein Schmetterling durchs Wohnzimmer!
Hä? Was hatte der denn hier verloren? Es war November! Wahrscheinlich hatte Tom ihn mit dem Holz von draußen
hereingetragen und aufgrund der Wärme war er aus seinem Winterschlaf erwacht. Machen Schmetterlinge
überhaupt Winterschlaf? Wir hatten unsere liebe Not damit, das Tier aus der Haustür zu bugsieren. (Nachtrag:
Tatsächlich! Unser Besucher, ein Tagpfauenauge, überwintert gerne in Kellern und auf Dachböden. Oder eben in
Holzschobern.)

Nach getaner Arbeit ließ sich Tom ein Wannenbad ein und ich knöselte am Computer. Gegen 19:00 Uhr gab es
Abendessen und als wir anschließend den Abwasch erledigen wollten, stellten wir fest, dass es kein heißes Wasser
mehr gab. Die Wanne hatte Tom wohl auch schon nicht ganz voll bekommen. Komisch… War der Boiler leer?
Warteten wir es mal ab.

Aber auch Stunden später floss aus den Hähnen nur eiskaltes Wasser. Wehe, wenn ich am nächsten Morgen nicht
heiß duschen konnte!!

Wetter: 8°C, bedeckt


29.11.

Zum Glück war aus unerfindlichen Gründen das heiße Wasser wieder da. Hurra!! Einer ausgiebigen Dusche stand
also nichts mehr im Wege.

Nach dem Frühstück schubsten wir Leo raus (der war nämlich wieder durchs geöffnete Küchenfenster
reingekommen) und verabschiedeten uns von der unermüdlich schnatternden Gans, die laut Peter total freundlich
sei. Na, wir glaubten ihm mal.


 


Durch kleine niedliche Ortschaften fuhren wir Richtung Westen. Während ich die schönen alten Holzhäuser
bestaunte, regte Tom sich über ein kaum wahrzunehmendes Klonkern aus dem Kofferraum auf. Keine Ahnung,
was das war. Er ist da aber auch empfindlich…

Der Parkplatz am Scotney Castle war bereits gut besucht. Da hatte ich an einem Freitag gar nicht mit gerechnet.


 


Auf dem Gelände verteilten sich die Menschen allerdings sehr gut. In Ruhe schlenderten wir durch den schönen
Garten, der selbst zu dieser Jahreszeit überhaupt nicht trostlos wirkte. Die Sonne trug natürlich einiges dazu bei.


 


 


 


 


 


 


 


 


 


Im Innern der Burg waren die Räume weihnachtlich dekoriert, was mich die ganze Zeit über strahlen ließ. Ich liebe
die Weihnachtszeit!


 


 


 


 


Um den Tearoom machten wir allerdings einen großen Bogen. Bereits eine lange Schlange hatte sich vor der Theke
gebildet und die Leute nahmen schon draußen Platz. Dazu war es mir doch eindeutig zu kalt. Da steuerten wir
lieber die Stadt Hastings an.

Dort waren wir schon 2013 mit unseren Freunden gewesen. So hatte ich keine To-do-Liste und wir bummelten
einfach mal zu den schwarzen Holzhütten, in denen die Fischer ihre Netze aufbewahren.


 


 


 


 


 


Auf dem Weg dorthin entdeckte Tom eine Spielhölle… Wie ich diese Dinger hasse! Allein die furchtbare „Musik“ und
der entsetzliche Bimmelton der Automaten. Und dann noch das rausgeschmissene Geld für unglaublich hässliche
Stofftiere, die billig in Asien produziert werden!
Aber mein Schatz war nicht zu halten… Mit 3 £ (3,50 €) weniger (das ging ja noch) und zum Glück ohne
paillettenbesetzten, rosafarbenen Stoffdrachen verließen wir die Räumlichkeiten.


 


Da waren die 2,5 £ (3 €) für 500 g frische Garnelen doch besser investiert. Mit der Tüte Meerestiere schlenderten
wir zum Pier.


 


 


 


 


 


 


 


Während die Sonne sich langsam verabschiedete, ließ Tom sich die leckeren Garnelen schmecken. Es wehte kein
Lüftchen und wir genossen den Augenblick. Genau für sowas waren wir dort!


 


 


 


 


Um 15:53 Uhr war die Sonne dann verschwunden. Krass, so früh! Noch ein paar Stimmungsbilder und wir machten
uns auf den Heimweg.


 


 


 


Als wir unser Häuschen erreichten, freuten wir uns über einen großen Eimer voll Holzbriketts für unseren Ofen.
Sharon hatte uns gestern versprochen etwas davon vor die Tür zu legen.

Dann wurde es Zeit, dass auch ich mal die Badewanne testete. Leider reichte auch dieses Mal das Heißwasser nicht
um die Wanne komplett zu füllen… Was haben die nur für einen kleinen Boiler?! So blieb ich nicht allzu lange in der
Wanne, denn nur so halb mit Wasser bedeckt wurde mir doch recht schnell kalt. Schade! Zum Glück hatte Tom das
Wohnzimmer mit Hilfe des Kamins auf angenehme 28°C hochgeheizt. Nach dem Abendessen kuschelten wir uns
wieder aufs Sofa und chillten.

Wetter: 8°C, Sonne


30.11.

Die Sonne schien wieder vom wolkenlosen Himmel und überall im Schatten lag Raureif.


 


Um 10:30 Uhr starteten wir Richtung Whitstable, immer noch begleitet von dem ominösen Klonkern aus dem
Kofferraum. Was war das nur??

Die kurvenreichen, ruckeligen Straßen führten uns wieder durch kleine nette Orte und vorbei an braunen Feldern,
auf denen Fasane nach Futter suchten. Die wenigen Blätter, die noch an den Bäumen hingen, leuchteten durch die
Sonne richtig auf.
Überall gab es Weihnachtsbaum-Verkaufsschilder. Am nächsten Tag war bereits der 1. Advent.

In Whitstable schlenderten wir am Ufer entlang zum Hafen. Der Ort ist DER Umschlagplatz für Austern. Überall gab
es putzige Buden, die aber auch allerhand anderes Meeresgetier anboten. Dazu noch einen kleinen, aber feinen
Weihnachtsmarkt mit unterschiedlichem Kunsthandwerk.


 


 


 


 


 


 


 


 


 


Vorbei an bunten Strandhäusern spazierten wir gemütlich am Wasser entlang. Die Möwen schrien, es roch nach
Meer und uns ging es einfach nur gut.


 


 


 


 


 


 


 


Auf dem Rückweg gingen wir durch die quirlige Einkaufsstraße mit ihren vielen netten Geschäften. Überall hingen
Lichterketten und die Auslagen waren festlich dekoriert.


 


 


Als wir unsere Jacken nach drei Stunden in den Kofferraum warfen, fiel es uns plötzlich wie Schuppen von den
Augen… Das Klonkern aus dem Kofferraum waren die Plastikkugeln in den Guinnessdosen, die mein Schatz
palettenweise im Morrisons eingekauft hatte! Tja, da konnten wir jetzt nichts dran ändern.

Laut lachend und ziemlich durchgefroren machten wir uns auf nach Rochester. Dort kamen wir mitten im
Berufsverkehr an und die Suche nach einem Parkplatz gestaltete sich äußerst schwierig. Am Bahnhof fanden wir
dann endlich eine freie Stellfläche und eine nette Frau schenkte uns sogar ihr Parkticket, das noch für 2,5 Stunden
gültig war. Danke!

Zielstrebig steuerten wir den Weihnachtsmarkt direkt unterhalb des Castles an. Dort war es genauso rummelig wie
auf den Straßen. Es gab viele Fahrgeschäfte für Kinder, Stände mit Weihnachtskitsch und „German BBQ" mit
Currywurst und Bratkartoffeln. Zu lustig!


 


 


 


 


Die 5 £ für einen Glühwein waren uns dann aber doch zu viel und wir investierten sie lieber in sauleckere
Cookie Cups. *kicher*


 


Nachdem wir noch eine Runde durch die Einkaufsstraße geschlichen waren, steuerten wir unser Häuschen an.


 


 


 


Um kurz nach 19:00 Uhr schlossen wir dort die Tür auf. Sofort fiel mir auf, dass es drinnen kälter war als die
Abende zuvor. Ging die Heizung jetzt auch nicht mehr richtig? Komisch, alle Heizkörper waren an und auch warm.
Nach ein paar Minuten sah ich das Malheur, wir hatten morgens ein Fenster aufgelassen… Klar, dass es nicht richtig
warm wurde in unserem Häuschen! Sofort machte Tom den Kamin an und danach stürmten wir in die Küche.
Es gab Gemüse mit Fleisch (für Tom) und mit Fisch (für mich).
Zum Nachtisch die köstlichen Cookie Cups vom Weihnachtsmarkt.
An diesem Abend ging ich noch vor Tom ins Bett. Die viele frische Luft hatte mich echt müde gemacht...

Wetter: 6°C, Sonne


01.12.

Sonntag, 1. Advent, die Kirchenglocken läuteten und wir lagen noch im Bett! Ach, was war das herrlich. Unsere
Gastgeber hatten einen Korb voll mit Salat aus dem eigenen Garten vor unsere Tür gestellt. Super, damit stand
unser Abendessen fest!


 


 


Erst um 12:30 Uhr fuhren wir langsam Richtung Canterbury. Das Wetter meinte es wieder gut mit uns und die
Sonne schien neben ein paar Wolken.

In Canterbury bummelten wir durch die Geschäfte, spazierten über den Weihnachtsmarkt, tranken im Pub etwas
und Tom ließ sich die Haare schneiden.


 


 


 


 


 


 


 


 


 


Als der angekündigte Regen einsetzte düsten wir zurück zum Häuschen und machten es uns gemütlich.

Wetter: 9°C, bedeckt, Spätnachmittag Regen


02.12.

Das Geschnatter der Gans und die ersten Sonnenstrahlen weckten uns. Eine Weile genossen wir noch das weiche
gemütliche Bett. Es war so schön dort. Am liebsten würde ich in das Häuschen einziehen.


 


Nach einem gemütlichen Frühstück machten wir uns um 10:00 Uhr auf den Weg Richtung Dover zu den Kreide-
felsen.

Eine gute Stunde später kamen wir am Parkplatz vom kleinen Visitor Center an. Die Parkgebühr betrug 5 £, dazu
bekamen wir aber auch direkt eine kleine Karte mit den eingezeichneten Wanderwegen.
Motiviert schnürten wir unsere Wanderschuhe und spazierten einfach mal drauf los. Es gibt zwar markierte,
plattgetretene Wege, aber es ist nichts begrenzt. Man kann sich also völlig frei bewegen. An der brüchigen Kante
sollte man natürlich aufpassen, dort kann jederzeit etwas abbrechen!


 


Ein leichter Wind wehte und wir waren so gut wie alleine. Gemütlich spazierten wir die Kante entlang und konnten
bereits nach wenigen Minuten die weißen Klippen bestaunen.


 


 


Die bis zu 106 Meter hohe Front der Klippen besteht aus Kalk (purem weißem Kalziumkarbonat) und ist durchsetzt
mit schwarzem Feuerstein.


 


Der Weg war teilweise recht matschig, aber das war uns total egal. Die Aussicht auf die Klippen und das Meer war
traumhaft. Dazu schien noch die Sonne vom wolkenlosen Himmel, besser hätte das Wetter nicht sein können.


 


 


 


 


 


 


 


An einer Stelle konnten wir über einen steilen Weg und durch einen kurzen Tunnel zum Strand runtergehen.


 


 


 


 


 


 


 


 


 


Nach drei Stunden kamen wir wieder am Visitorcenter an. Nachdem wir unsere Schuhe vom Schlamm befreit
hatten, gönnten wir uns köstliche Scones mit Clotted Cream und Erdbeermarmelade. Mmmmh, ein Gaumen-
schmaus!!


 


 


 


Bevor wir zur Unterkunft zurückfuhren, genossen wir noch den Sonnenuntergang vom Strand aus.


 


Wetter: 7°C, Sonne


03.12.

Nachdem wir ausgeschlafen hatten, spazierten wir einmal durch den wunderschön angelegten Garten. Es gibt dort
sogar einen großen Pool, der von Mai bis September beheizt ist. Wir müssen dort unbedingt noch einmal im
Sommer hin.


 


 


 


 


An unserem letzten Tag hatten wir nichts Besonderes geplant. So statteten wir dem Dorfmetzger und dem kleinen
Farmshop um die Ecke einen Besuch ab. Natürlich kauften wir ein paar Leckereien. Aber wirklich nicht viel, unser
Auto war bereits brechend voll mit Mitbringseln aus dem Morrisons.

Nachdem wir die frischen Würstchen vom Metzger in unseren Kühlschrank gelegt hatten, steuerten wir den kleinen
Ort Headcorn an.

Gemütlich bummelten wir an den kleinen Geschäften entlang und warfen auch einen kurzen Blick in die Kirche.
Wunderschönes kleines Örtchen.


 


 


 


 


 


 


 


 


 


Nachdem unsere Nasen rot von der Kälte waren, kehrten wir im Village Tea Room ein. Für 5,50 £ bestellte jeder
einen „Cream Tea“. Das war schwarzer Tee mit zwei Scones, Clotted Cream und Marmelade. So lecker, wir lieben
das wirklich sehr und können gar nicht genug davon bekommen.


 


Bevor wir zu unserem Häuschen zurückfuhren, wünschte ich mir noch einen Besuch bei Dobbies. In dem
Gartencenter gibt es so viele tolle Stehrumchen und so viel unnützes Zeug, das niemand braucht. Nur ich!  *lach*
Euphorisch schlich ich durch die Gänge, guckte hier und guckte dort… Und was lag später an der Kasse alles in
unserem Einkaufswagen? Leckerchen für Nachbars Hund, eine Vogelfutterspender-Haltestange für meine Mama,
eine Flasche Wein für Tom und Mitbringsel für liebe Freundinnen. Und für mich?? NICHTS! Wie konnte das nur
passieren?!

Na ja, das Auto war eh voll. Aber so ein klitzekleines Teilchen hätte bestimmt noch reingepasst. Mmh!

Im Häuschen zündete Tom ein letztes Mal den Kamin an und ich packte traurig die Koffer. Die Woche war so
wunderschön gewesen und wir hätten beide noch bleiben können. Müll raus, durchsaugen und Brote für den
morgigen Tag schmieren, nach getaner Arbeit ließen wir den letzten Abend vor dem Kamin ausklingen. Ins Bett
wollte niemand so wirklich, denn dann war der Tag ja vorbei…


04.12.

Am letzten Urlaubsmorgen mussten wir leider früh aufstehen. Bereits um 6:30 Uhr schellte der Handywecker. Das
nächste Mal buche ich auf jeden Fall eine spätere Fähre. Die um 10:00 Uhr war eindeutig zu früh.

Während Tom den Kaminofen sauber machte, räumte ich die letzten Sachen zusammen. In unsere Thermobecher
füllte ich noch rasch frisch gekochten grünen Tee für mich und Kaffee für den Herzmann. Dann schnell alles ins Auto
räumen, wir waren mal wieder viel zu spät dran!! Beim Schuhe anziehen passierte es dann. Mein Thermobecher,
den ich im Arm hatte, war nicht richtig zugedreht und ich schüttete mir den heißen Tee über meine Hand!!
Aaaaaaua!! Verdammt! Schnell eilte ich noch mal in die Küche und hielt die sofort errötete Hand unter kaltes
Wasser…

Um 8:20 Uhr waren wir dann endlich abfahrbereit. Schweren Herzens verabschiedeten wir uns von unserem
traumhaften Häuschen und der wundervollen ruhigen Umgebung. Wir waren bestimmt nicht das letzte Mal dort.
Eine Woche Auszeit kann man schließlich immer mal gebrauchen, oder?

Bis auf einen kurzen Stau kamen wir sehr gut durch und erreichten um kurz vor 9:30 Uhr den Hafen. Auch wenn
auf den ersten Blick alles recht unübersichtlich wirkte, ist es doch überhaupt kein Problem sich zurechtzufinden. Erst
gab es die Passkontrolle der französischen Beamten, direkt dahinter dann die der Britischen und anschließend
mussten wir in eine große Halle fahren. Alle Fahrer mussten aussteigen und eine Zollbeamtin nahm Proben vom
Lenkrad und den Türgriff und überprüfte diese auf Sprengstoff oder Drogen oder was weiß ich. Zumindest hatte sie
bei allen nichts zu meckern und wir konnten zum Check-in durchfahren. Dort bekamen wir das Schildchen für den
Rückspiegel und durften in Reihe 50 vorfahren. Das war‘s auch schon!

Pünktlich legte die Fähre ab und wir zwei beobachteten an Deck, wie die White Cliffs of Dover immer kleiner wurden.


 


 


 


 


 


Nach einer guten Stunde wurde es uns zu kalt und wir verzogen uns ins Restaurant. Bei einem heißen Tee mit Blick
auf den Bug ließ es sich dort super aushalten.

Um 13:20 Uhr verließen wir das Schiff und starteten direkt das Navi. Was? 6:43 Stunden bis nach Hause???? Wo
wollte das Ding uns denn herführen? Ah, es war standortmäßig noch in England. Ok, dann warteten wir mal ein
paar Minuten ab…


3:59 Stunden! Das hörte sich doch schon besser an. Leider wurde daraus nichts. In Antwerpen standen wir über
eine Stunde im Stau. Boah, wie ätzend!! Rechts, links und vor uns ein LKW, wir fühlten uns etwas eingekesselt.

Als es dann weiterging, wurde es langsam dunkel und Nebel zog auf. Puh, das war eine wirklich blöde und
ermüdende Fahrt. Erst um 19:40 Uhr kamen wir ziemlich erledigt zuhause an.

Gemeinsam schleppten wir den Wageninhalt in unsere Wohnung und packten aus. Bevor wir aber auf unserem
Sofa entspannen konnten, packte ich erneut die Koffer! Denn keine 24 Stunden später stand bereits die nächste
Reise an. Mit guten Freunden ging es für ein paar Tage nach Dublin. Nach der Reise ist schließlich vor der Reise!


Sonnenaufgang: 7:40 Uhr
Sonnenuntergang: 15:50 Uhr

 

 

 

 

 

 

 

 

 

nach oben