31.12.

Treffpunkt 7:30 Uhr Lobby, wie jeden Morgen. Schlafen konnten wir auch zu Hause. Unser Plan ins 9/11 Museum
zu gehen, wurde mal wieder über den Haufen geworfen. Die Luft draußen war klar und die Sonne zeigte sich etwas.
So beschlossen wir lieber auf die Aussichtsetage des One World Trade Centers hochzufahren und den Blick vom
derzeit höchsten Gebäude der USA zu genießen. Es sei denn, wir müssten stundenlang anstehen…?!

Am „Ground Zero“ angekommen war die Schlange vor dem 9/11 Museum relativ überschaubar und wir
beschlossen, dass Jan sich dort erst einmal anstellt. Wir drei schauten derweil nach der Wartezeit am One World
Trade. Dort waren aber auch so gut wie keine Touristen und wir konnten unsere Sightseeing-Pässe direkt in
Tickets umtauschen. Das 9/11 Museum wurde auf den letzten Urlaubstag verschoben.

 

 


 


Auch fürs One World Trade gab es wieder eine Sicherheitskontrolle, bei der wir durch einen Metalldetektor gehen
mussten. Jan holte dafür lieber mal die Akkus aus seinen Socken. Nicht, dass er direkt verhaftet wird?!

Ohne Beanstandungen durften wir in den Aufzug des 541,32 Meter (1776 Fuß) hohen Gebäudes. Na, was
gemerkt? 1776! Das Jahr, in dem die amerikanische Unabhängigkeitserklärung verabschiedet wurde. Ganz
symbolträchtig wurde der Grundstein des Wolkenkratzers am 04.07.04 gelegt, am amerikanischen National-
feiertag. 
In Sekundenschnelle wurden wir mit 37 km/h in die 102. Etage gebracht. An den Aufzugwänden sahen wir eine
virtuelle Zeitreise zur Stadtentwicklung. New York von 1500 bis heute, immer aus der Sicht des One World Trade
Centers. Supertoll gemacht! Tipp: Stellt euch mit dem Rücken zur Aufzugtür, so habt ihr den besten Blick. Im 102.
Stock endete die Fahrt und wir hatten alle etwas Druck auf den Ohren.

Kaum hatten wir den Aufzug verlassen, mussten wir uns vor einer langen Leinwand aufreihen. Auf dieser lief ein
kurzes Video über New York und die Wahrzeichen der Stadt. Szenen aus dem Central Park und der Metro wurden
gezeigt. Ein Sonnenaufgang am Hudson River, der abendliche Times Square und zu guter Letzt die Skyline der
Stadt. Zum Ende hin… Nein, das verrate ich jetzt nicht, um euch den grandiosen Effekt nicht kaputt zu machen!
Das war auf jeden Fall ein absoluter Gänsehautmoment! 

Nach dem obligatorischen Touristenfoto, welches man sich später abholen kann und einem kurzen Zwangsstopp,
bei dem Mitarbeiter den Verleih von iPad-Stadtführern für 15 USD anboten, kamen wir endlich zur Aussichtsetage.
Fast zwei Stunden bestaunten wir das großartige 360-Grad-Panorama.


 


 


 


 


 


 


 


 


 


Nachdem wir zwei Runden gedreht hatten, düsten wir mit dem Aufzug wieder nach unten. Auch auf dieser Fahrt
gab es ein Video zu sehen. Virtuell flog man vom obersten Stock einmal um das Gebäude herum und verschwand
unten wieder im Aufzugsschacht.

Der halb spanisch- und halb englischsprechende Rafael von „Uber“ brachte uns dann zu unserer Frühstückslokation
„Bluestone Lane". Wir hatten alle einen Bärenhunger!!

In dem kleinen Café bekamen wir glücklicherweise direkt einen Tisch. Mit seinem speziellen Charme erinnerte es
uns sehr an eins der vielen schnuckeligen Cafés im Hamburger Schanzenviertel. Der Kaffee war großartig, das
Essen ausgezeichnet und die Preise für New Yorker Verhältnisse ok.


 


 


 


Satt schlenderten wir durch die schönen Straßen. Es machte uns so viel Spaß, einfach nur durch die Stadt zu
bummeln. Zu Fuß ist immer noch die beste Art, diese Stadt der Superlative kennenzulernen und zu erleben. An
jeder Ecke gibt es irgendetwas Interessantes zu sehen. Dazu das ständige Heulen der Sirenen und das Hupen der
Autos, welches wir kaum noch wahrnahmen. Was an diesem Tag neu für unsere Ohren war, waren die vielen
Hubschrauber, die direkt über unseren Köpfen kreisten.


 


 


 


 


Da wir schon lange nichts mehr gegessen hatten, betraten wir „Doughnut Plant“. In dem kleinen, nicht ganz so
gemütlichen Laden hingen Donutkissen an der Wand und die Auslage zauberte ein Lächeln in unsere Gesichter.

Da wussten wir gar nicht, was wir nehmen sollten?! Tom entschied sich für einen Donut mit Vanillecreme, Elli für
einen mit Erdnussbutter und Marmelade und ich bestellte den Crème-brûlée-Donut und einen mit Erdnussbutter und
Bananencreme!! Jan war noch satt vom Frühstück und verzichtete, während wir uns die saftigen Kalorienbomben
schmecken ließen. Ein paar von den runden Hefeteilchen ließen wir uns dann noch für später einpacken. Yummy!


 


 


Einige Blöcke weiter gibt es das wohl ungewöhnlichste Gebäude in ganz Manhattan zu bestaunen - Das
wunderschöne Flatiron Building. Von oben betrachtet sieht es aus wie ein überdimensionales Bügeleisen.


 


 


Als der angekündigte Regen einsetzte, riefen wir über „Uber“ ein Auto. Das sollte aufgrund des Verkehrs 20
Minuten, statt der ursprünglich errechneten 6 Minuten brauchen. Wir sollten auf jeden Fall an diesem Abend früher
losfahren, um zu unserer Silvesterlokation zu kommen!!!

Nach 30 Minuten Warterei brachen wir den Vorgang allerdings ab. Unser Fahrer war weit und breit nicht zu sehen.
Die App meinte aber, er müsste direkt vor uns stehen. Telefonisch konnten wir ihn nicht erreichen und auf unsere
SMS antwortete er nicht. So liefen wir ein Stück die 24th Straße runter und hielten nach ca. 200 Metern ein gelbes
Taxi an.

Um kurz vor 15:00 Uhr kamen wir im Hotel an und legten uns auch direkt ins Bett. An Einschlafen war allerdings
vorerst nicht zu denken, irgendwie war ich zu aufgedreht. Als ich dann doch endlich in süße Träume entschwand,
bimmelte auch schon wieder der Handywecker. Yeah…

Rasch hüpfte ich unter die Dusche und als ich mich gerade abtrocknete, drang laute Musik in meine Ohren. Ich
dachte, Tom hätte den Fernseher eingeschaltet, aber die Hottentottenmusik kam aus dem Zimmer nebenan. Dort
waren vor zehn Minuten neue Gäste eingezogen, die jetzt schon ihre private Silvesterparty feierten! Zum Glück
waren wir wach und so schalteten wir einfach den Fernseher ein und übertönten damit die furchtbare Musik. So
konnten wir auch die ersten Berichte vom Times Square sehen. Regenschirme waren dieses Jahr dort verboten,
was in Anbetracht der Wassermassen, die vom Himmel kamen, nicht wirklich erfreulich war. Zumindest nicht für
die Personen, die dort seit mittags ausharrten. Was waren wir froh, dass wir uns für die Schiffsfahrt entschieden
hatten.

Dieses Jahr gab es auch die größten Sicherheitsvorkehrungen aller Zeiten. Die Polizei hatte etliche Drohnen im
Einsatz und alle paar Meter gab es Sicherheitsposten mit 50 Sprengstoffsuchhunden. Dazu mehrere Hubschrauber,
die wir ja mittags bereits gehört hatten.

Ebenfalls durften die Besucher keine Rucksäcke oder Taschen mitnehmen. Die meisten hatten ein paar Snacks
und etwas Wasser in den Hosentaschen verstaut. Für die nächsten Stunden gab es für diese Leute auch keine
Toilette… Nein, ich beneidete niemanden davon!

Um 17:30 Uhr trafen wir vier uns schick gekleidet und etwas nervös (außer Jan) in der Lobby. Elli aktivierte
„Uber“ und zu unserer großen Freude kam Lakhwinder bereits nach 5 Minuten angebraust. Die errechnete Fahrzeit
bis zum Ziel betrug 16 Minuten und insgeheim hofften wir, dass es doch etwas länger dauern würde. Draußen war
es kalt, es regnete und wir waren nicht gerade wetterfest gekleidet.

Um kurz nach 18:00 Uhr kamen wir dann am Pier 81 an und waren natürlich viel zu früh. Aber lieber so, als wenn
wir dem Schiff hätten hinterherwinken müssen.

Zum Glück mussten wir aber nicht im Regen und in der Kälte warten. Ein paar Meter weiter gab es eine Wartehalle
für die Fähre und dort machten wir es uns gemütlich. Zumindest so gut es ging. Ein Mann spielte auf einem Klavier
und am Kiosk gab es Tee und Dr Pepper, dazu M&M’s mit Karamell. Wir könnten doch auch dortbleiben! *lach*

Um 19:30 Uhr marschierten wir zurück zum Pier 81. Dort hatten sich bereits viele andere Passagiere eingefunden.
Unser Schiff, die Atlantis, lag ganz am Ende und der Einlass begann erst pünktlich um 20:00 Uhr. *grummel* Was
hatte ich kalte Füße!!!
Kommentar von Jan: Ich nicht, ich hatte beheizte Socken an. *grins*

Endlich an Bord durften wir direkt nach oben in den VIP-Bereich gehen. Dort gab es 8 schick eingedeckte Tische
mit je 6 Plätzen. Auf der schwarzen Tischdecke stand ein gefüllter Brotkorb und in der Mitte lagen Tröten und
Masken. Ein Salat und ein gefülltes Glas Wasser standen ebenfalls an jedem Platz. Die Tische gruppierten sich um
die große Tanzfläche und am Ende gab es eine Bar und links den DJ.


 


 


Begrüßt wurden wir mit einem Glas Wein und Canapés. Würstchen im Schlafrock, Fleischspießchen, Minifrikadellen,
Sushi-Häppchen und Mini-Burger wurden rumgereicht.
Als Tischnachbarn bekamen wir James und Jean aus England. Die Zwei hatten heute ihren 10. Hochzeitstag und
waren supernett.

Um 21:00 Uhr legte die Atlantis ab und der erste Gang wurde serviert. Zum Glück, die zwei Gläser Wein waren mir
direkt in den Kopf gestiegen und ich brauchte Essen.

Nach einem leider kalten Gang mit Nudeln, gingen wir kurz nach draußen. Das Schiff hatte die Südspitze
Manhattans erreicht und wir bewunderten die nächtliche Skyline.


 


 


Wieder am Platz wollte ich meine Jacke gar nicht ausziehen. Es war richtig kalt an Bord. Da half nur Wein!! Ich
brauchte Wein!!!
Während das untere Deck der Reihe nach zum Buffet durfte, bekamen wir den zweiten Gang serviert. Reis mit
Gemüse und Fleisch. Schade, dass nicht nach Vegetariern gefragt wurde. So aßen wir das Fleisch von Jan und Elli,
während die beiden unser Gemüse futterten.


 


Zwischendurch wurde Elli so kalt, dass sie ihre dicken Socken anzog, die sie mitgenommen hatte. Unser Schiff war
in den East River abgebogen und mittlerweile hatten wir die Williamsburg Bridge erreicht.
Durch den Regen waren im Innern leider alle Scheiben beschlagen und so gingen wir immer wieder kurz nach
draußen, um ein paar Bilder zu machen. Drinnen ging nach dem Hauptgang die Party ab!!! So geil!! Was hatten wir
für einen Spaß!


 


 


Um kurz vor 0:00 Uhr gingen Tom und ich wieder raus, um uns das Feuerwerk anzusehen. Elli kämpfte mit einer
beginnenden Erkältung und wollte den Jahreswechsel lieber drinnen im Warmen verbringen.
Gebannt starrten Tom und ich auf die Freiheitsstatue und warteten, dass es endlich losging.
So ohne Countdown war es irgendwie komisch. Und dann startete die erste Rakete auch noch drei Sekunden vor
0:00Uhr! Schlamperei!*lach*

Sieben Minuten donnerten die Raketen in die Luft. Happy New Year!
Drinnen wurde „Auld Lang Syne" gespielt und eine junge Frau im Glitzerkleid bekam sogar einen Heiratsantrag.
Wie romantisch!


 


 


 


Dann kippte der Tisch von unseren Nachbarn plötzlich um und alles lag am Boden! Was da genau passiert war…
Keine Ahnung! Egal, die Party ging weiter! Wir tanzten uns die Füße wund und ließen dem Barkeeper keine Pause!
Einige Passagiere hatten bereits die Schuhe ausgezogen und tanzten barfuß auf der hölzernen Tanzfläche. Die
Stimmung war wirklich grandios und ausgelassen.


 


Um 1:10 Uhr verließen wir die schwimmende Partylokation wieder und riefen direkt „Uber“. Nach 20 Minuten kam
ein etwas genervter Azizi angebraust.
Kommentar von Jan und Elli: Zwischenzeitlich wollte Tom noch eine Limousine mieten, natürlich mit Champus für
500 Dollar. Wir konnten ihm das dann zum Glück gerade noch ausreden.

Die Straßen waren brechend voll und wir brauchten für den Rückweg zum Hotel über 30 Minuten. Egal, wir waren
glücklich überhaupt einen fahrbaren Untersatz gefunden zu haben!

Noch schnell duschen und um 3:00 Uhr schliefen wir tief und fest…

Fazit zur Schiffstour
Die teureren Tickets für das obere Deck haben sich auf jeden Fall gelohnt. Unten waren viel mehr Gäste, dort
standen mindestens doppelt so viele Tische. Dementsprechend voller war es natürlich auch an der Bar.
Leider war das Essen nicht der Knaller. Der Nudelgang war kalt, es gab keine Alternative zur Hauptspeise (blöd für
Vegetarier) und, dass der Salat schon auf dem Tisch stand als wir an Bord kamen, fand ich nicht ganz so schön.
Besonders für die später eintreffenden Gäste. Und eine Getränkekarte haben wir vermisst. Es gab wohl laut
Barkeeper „alles“, aber eine kleine Anregung wäre schon schön gewesen! Das sind nur kleine Kritikpunkte, die dem
wunderschönen Abend aber keinen Abbruch taten! Jederzeit würden wir wieder auf der Atlantis ins neue Jahr
schippern.

Wetter: bedeckt, ab mittags Regen, 3°C
Schritte: 15.529


01.01.

Sechs Stunden Schlaf reichten irgendwie nicht wirklich… *Gääähn* Was waren wir an diesem Morgen müde! Aber
noch länger wollten wir nicht im Bett liegen, schließlich hatten wir nur noch zwei volle Tage in New York und diese
wollten wir ausnutzen. So trafen wir uns um kurz nach 10:00 Uhr mit Jan & Elli. Die Temperaturen draußen ließen
uns gedanklich in den Frühling abschweifen. Bei 15°C wanderte mein Schal recht schnell in Toms Rucksack.

Unsere rausgesuchte Frühstückslokation „Clinton St. Baking Company“ war natürlich bereits gut besucht und so
drehten wir noch eine Runde durchs Viertel und warteten, bis wir wieder eine SMS mit der Nachricht „Ein Tisch ist
für Sie frei“ bekamen.


 


 


Um kurz nach 11:00 Uhr durften wir dann in dem lauten und überfüllten Lokal Platz nehmen. Das Essen war mal
wieder super! Ich hatte knusprig gebackenes Hühnchen auf einer belgischen Waffel mit warmer Ahornbutter.
Gigantisch!!! Die anderen drei waren auch begeistert und als krönenden Abschluss gab es noch fluffige Pancakes
für alle.


 


 


Kaffee gab es so viel wie man wollte. Der gute Mann, der mit der Glaskanne durch die Tischreihen eilte, hatte
vielleicht einen Schwung drauf! Da schwappte ganz schön was daneben.

Mit „Uber“ ging’s zum Battery Park. Dort wollten wir eigentlich die Hop-on/Hop-off-Bustour durch Brooklyn
machen. Der Bus war aber bereits brechend voll und nur noch unten gab es freie Plätze. Da die Scheiben dort aber
beklebt waren, verzichteten wir und spazierten lieber bei herrlichstem Sonnenschein am East River entlang zur
Brooklyn Bridge.


 


 


 


 


 


 


 


Die Brücke hat einfach eine magische Anziehungskraft und ich wollte sie unbedingt auch einmal bei Tageslicht
fotografieren.

Natürlichen waren auch die anderen Touristen nicht weit und es herrschte mal wieder ein ziemliches Gedränge.


 


 


 


 


Nach 2 Stunden düsten wir mit „Uber“ zurück zum Battery Park, wo der 15:00-Uhr-Bus bereits zum Einsteigen
bereitstand. Jan überflog kurz die Anzahl der noch draußen stehenden Menschen und glich sie mit den noch freien
Sitzplätzen auf dem oberen Deck ab. Das müsste passen, also nix wie rein. Und tatsächlich hatten wir Glück und
fanden ganz hinten noch vier freie Sitzplätze.

Pünktlich setzte sich der rote Doppeldecker in Bewegung und der kalte Wind ließ uns direkt zu Eis erstarren. War
das wieder kalt! Nix mehr mit frühlingshaften Temperaturen! Über Kopfhörer lauschten wir den interessanten Infos
zu Brooklyn, das sich in den letzten Jahren immer mehr zu einem In-Viertel gemausert hat. Tipp: In Fahrtrichtung
rechts ist der bessere Platz für schöne Fotos.


 


 


 


 


Blöderweise hielt der Bus nicht mehr an allen Haltstellen. Wahrscheinlich, weil es die letzte Tour des Tages war?!
Keine Ahnung!
Auf jeden Fall stiegen wir erst wieder auf dem Rückweg aus. Von dort ging’s mit „Uber“ zum Green-Wood-Friedhof.

Tom maulte rum, ihm war kalt! Mensch, uns war allen kalt! Vom alten Friedhof hatten wir einen Mega-Blick auf die
moderne Skyline. Was für ein Kontrast!


 


 


 


Vom Friedhof ließen wir uns von Francisco aus der Dominikanischen Republik in einem weißen Mercedes CLA
abholen. Für Tom schaltete er die Heizung auf Stufe 6 und Sekunden später hatten wir saunaähnliche Verhältnisse
in der Karre!
Kaum hatten wir den Wagen in Brooklyn Heights wieder verlassen, machte Francisco das Schiebedach auf.
*muhahaha!*

Etwas aufgewärmt schlenderten wir durch die Straßen. Wirkliche wunderschöne Gegend dort.


 


 


Die innerliche Wärme schaffte es allerdings nur für wenige Minuten uns auf Betriebstemperatur zu halten. Danach
kroch die Kälte wieder durch unsere Klamotten und wir bestellten erneut ein Auto. Unsere Lieblingsbeschäftigung!

Mittlerweile war es 17:30 Uhr und ein leichtes Hungergefühl machte sich breit. Im Restaurant „Ping's“ fanden wir
direkt einen Tisch und waren ganz überrascht. Nach den letzten Tagen hatten wir damit nicht gerechnet. Nicht,
dass das ein schlechtes Zeichen für mindere Qualität war?! Da der Rest des Ladens aber gut mit Chinesen besucht
war, schoben wir unsere Bedenken beiseite und bestellten aus der bebilderten Karte.

Das Essen war super lecker und die Portionen mehr als reichhaltig! Elli und sogar Tom schwächelten. Zudem ging
es Elli nicht gut, sie hatte etwas Fieber und einen blöden Husten.


 


Auf dem Nachhauseweg zum Hotel holte ich mir noch Ice Cream Rolls bei „Juicy Spot“. Denn… Eis geht immer!

Bereits um 21:00 Uhr lagen wir alle in den Betten und schliefen. Die Tage hier sind wirklich anstrengend, aber auch
wunderschön! Ich möchte keinen Moment missen und bin dafür auch gerne mal etwas mehr müde als sonst.

Wetter: KALT und sonnig
Schritte: 15.874


02.01.

Der letzte volle Tag in New York brach an und wir hatten noch einige Highlights auf dem Programm. Ratet doch
mal, wann wir uns in der Lobby trafen? Richtig! 7:30 Uhr!

Ein supergutgelaunter Osei, der ständig grundlos auf die Hupe drückte, brachte uns in seinem Toyota zum
Rockefeller Center. Glücklicherweise ging es Elli besser als noch am Abend zuvor und Tom hatte alles angezogen,
was er noch an sauberen Sachen im Koffer fand.

Am Rockefeller Center angekommen, waren wir megaglücklich, dass kaum Menschen da waren. Wenn wir an
Dienstag dachten, wo man dort kein Bein an die Erde bekam!!


 


Unfassbar! Wir konnten direkt reingehen und unsere Sightseeing-Pässe in Tickets umtauschen. Eine Sicherheits-
kontrolle mit einer kleinen Schlange gab es dann aber doch. Zum Glück ging es zügig voran und alles in allem
waren wir nach 12 Minuten im 67. Stockwerk angekommen.

Wir betraten die Aussichtsterrasse, die von hohen Glaswänden umgeben ist. Dazwischen gibt es aber immer
wieder einen Spalt, durch den man fotografieren kann. Eine Etage höher befindet sich noch eine kleinere Terrasse,
von der man dann einen „unverbauten“ Blick hat. Aber egal, ob durch Glas oder nicht, von überall konnten wir die
sagenhafte Aussicht auf New York genießen. Auf der einen Seite sahen wir bis weit über den Central Park nach
Harlem und auf der anderen erblickten wir sofort das beeindruckende Empire State Building. Dahinter Lower
Manhattan mit dem fast klein wirkendem One World Trade Center. Ein unvergesslicher Blick auf den Big Apple!


 


 


 


 


 


 


 


Der Blick auf den Central Park wird leider immer mehr zugebaut. Und jetzt im Winter geht er farblich zwischen den
graubraunen Häusern fast unter.


 


Wer sich zwischen dem Empire State Building und dem Rockefeller Center entscheiden muss, dem würden wir
„Top of the Rock“ ans Herz legen. Von dort sieht man den Central Park und eben das Empire State Building.
Dennoch möchte ich unseren nächtlichen Ausflug aufs Empire nicht missen. Dazu später mehr.

Als wir nach etwa einer Stunde wieder gehen wollten, war Tom weg! Wir drei umrundeten suchend noch mal die
Plattformen und sahen auch auf dem obersten Stockwerk nach, aber vom Gatten gab es keine Spur. Als wir uns
dann entschlossen runterzufahren, saß er dort lächelnd auf einer Bank! Angeblich hatte er mir gesagt, dass er
schon mal runterfahren würde! Im Leben nicht! Argh!! #%$§$^&€

Im „Astro" mussten wir auf den Schreck hin erst mal etwas essen. An der Theke nahmen wir auf sich drehenden
Kunstlederbarhockern Platz. Cool, auf solchen Dingern wollte ich schon immer mal sitzen. Omelette und Pancakes
waren köstlich und glücklich verließen wir den Laden!


 


Gemütlich bummelten wir zum Südeingang des Central Parks. Mit einer Größe von 3,49 Quadratkilometern ist er
die grüne Lunge der Stadt und ein Anziehungspunkt für jährlich rund 25 Millionen Menschen.
Direkt im Eingangsbereich buhlten Kutschen- und Rikschafahrer um zahlungskräftige Kunden. Wer möchte, kann
sich für 6 $ (5,30 €) DIE MINUTE auf dem Fahrradtaxi durch den Park fahren lassen. Eine Kutschfahrt kostet
54,08 $ (47,80 €) für 20 Minuten. Dabei sind die Pferde wohl die größten Verlierer…

Kaum hatte uns die grüne Lunge verschluckt, erblickten wir rechts den Wollman Rink.

Irgendwie bekam ich die bekannte Eislaufbahn aber nicht so wirklich schön aufs Bild und wir suchten uns einen
etwas erhöhten Standort. Kaum waren wir die Felsen hochgekraxelt, wurde das Eis geräumt und eine Eismaschine
fuhr über die leere weiße Fläche!! Toll! Das sah auf einem Foto total bescheuert aus. Unverrichteter Dinge zogen
wir weiter.


 


 


Wir überquerten den Center Drive, auf dem sich emsige Jogger und Radfahrer gegenseitig überholten. Dazwischen
noch Touristen, die mit Kunstblumen geschmückten Kutschen und Rikschas, es herrschte ein reges Treiben!


 


Bald erreichten wir „The Mall“, die breite Parkallee. Eichhörnchen hüpften zwischen den Bäumen umher, Vögel
zwitscherten und vom Lärm der Stadt bekamen wir nichts mehr mit.

Es ist unfassbar, was für eine Ruhe dieser Park ausstrahlt. Er ist mitten in der Stadt und vom Gefühl doch Meilen
weit entfernt! Noch nie habe ich mich in einem Park dermaßen entspannt und wohlgefühlt. Na gut, ich bin selten in
einem Park… Trotzdem!


 


 


Eine ganze Weile schauten wir einer Breakdance Show Gruppe zu. Die fünf Jungs waren super und mit ihren flotten
Sprüchen rissen sie das Publikum und deren Dollarscheine gleich mit.


 


Am Ende der breiten Parkallee gelangten wir zur Bethesda Terrace und dem Brunnen "Bethesda Fountain". Der 2,6
Meter hohe Engel im Brunnen, der an den Bau der Wasserleitung „Croton Aqueduct“ im New Yorker Central Park
erinnern soll, machte seinem Namen keine Ehre. Der „Angel of the Waters“ blickte auf ein leeres Brunnenbecken
herab…


 


Während ein Bussard eine Taube riss und genüsslich auf einem Baum verspeiste, schlenderten wir am Bootshaus
vorbei um den See herum.


 


 


 


Bald hatten wir die berühmte „Bow Bridge“ erreicht. Die schöne Brücke war bereits in etlichen Filmen zu sehen und
wird auch gerne für romantische Heiratsanträge genutzt. Jan? … Das wäre die Gelegenheit gewesen…! 
Kommentar von Jan: Ach Scheiße, habe ich nicht gewusst.


 


 


 


Das Belvedere Castle war leider in ein Gerüst gehüllt und für Touristen nicht zugänglich. Am Metropolitan Museum
of Art suchten wir vergeblich nach einem Café, in dem wir uns etwas aufwärmen konnten. Ohne Heißgetränk im
Bauch drehten wir um und spazierten am großen Baseballfeld zu „Strawberry Fields“.

„Strawberry Fields“ wurde als John-Lennon-Gedenkstätte von Yoko Ono gestaltet. Unweit davon befindet sich
das Dakota Building, vor dem John Lennon am 8.12.1980 erschossen wurde. Fünf Jahre später wurde das Mosaik
am 09.10. eingeweiht. John Lennon wäre an diesem Tag 45 Jahre alt geworden.


 


 


Bevor wir den Park wieder verließen, spazierten wir noch einmal zum Wollman Rink. Die Eisfläche war zum Glück
wieder gut mit Menschen gefüllt und ich konnte endlich die Fotos machen.


 


4 ½ Stunden hatten wir die herrliche Ruhe genossen, dann verschluckte uns wieder der Trubel und wir schlenderten
über die 5th Avenue, die laut 'Forbes' teuerste Straße der Welt.


 


Vorbei ging es an den ganzen Luxusläden wie Louis Vuitton und Bulgari, Gucci und Prada, Armani und Versace…
Glitzer, Glamour und Luxus wohin wir guckten. Nur der Apple Store an der 58th Straße war leider durch eine
Baustelle verschandelt.

Bei Tiffany’s schauten wir dem Goldschmied über die Schulter und bewunderten die funkelnden Auslagen. Den Wink
mit dem Zaunpfahl verstand mein Hase aber leider nicht… Männer!


 


 


 


Der bekannte Juwelier Cartier hatte gleich sein ganzes Haus in eine schicke rote Leuchtschleife eingepackt. In New
York ist halt alles etwas überdimensional!


 


Im Grand Central Terminal war es wuselig, laut und voll. 750.000 Menschen passieren täglich den Bahnhof der
Superlative. Insgesamt gibt 44 Bahnsteige und 67 Gleise. Fasziniert schauten wir uns das Gewusel an.


 


So, der Hunger war zurück und wollte gestillt werden. Im Reiseführer und per Handy suchten wir geeignete
Lokalitäten in unserer Nähe. Wirklich fündig wurden wir nicht und beschlossen, einfach mal die Straße entlang zu
bummeln. Die etlichen Fast Food Läden konnten uns allerdings nicht überzeugen und ein geeignetes gemütliches
Lokal fanden wir einfach nicht. Erneut wurde Google befragt. Wir mussten uns nur etwas beeilen, denn Ellis Handy-
Akku war fast leer. Auch Jan hatte bereits die kritischen 20 % erreicht und war etwas in Sorge, dass er seine
beheizbaren Socken nicht mehr per App regulieren konnte… Mein Handy hing bereits an der Powerbank.

Schließlich kehrten wir in einem Restaurant ein, dessen Namen ich nicht mehr weiß. Da das Essen nicht besonders
schmeckte, ist das aber auch nicht schlimm.

Die Hauptspeisen waren nicht der Knaller und so verzichteten wir lieber auf einen Nachtisch! Stattdessen suchten
wir auf Ellis, dank Powerbank wieder halbwegs vollem Handy nach einer Bäckerei oder ähnlichem, um den süßen
Zahn zu befriedigen.

Im ersten Laden verkauften sie allerdings nur komplette Kuchen, die eindeutig zu viel für uns waren. Im zweiten
Café gab es keine Cheesecakes… Elli erwarb aber einen Schoko-Cookie. Der muss allerdings direkt unter einer
heißen Lampe gelegen haben. Die Schokostückchen waren total weich und klebten am Einpackpapier. Irgendwie lief
es heute nicht mit dem Nachtisch!

Egal, ich freute mich nun erst einmal auf das Highlight des Tages. Das Empire State Building! Eine Menschen-
schlange war zum Glück nicht vorhanden, das sah vor ein paar Tagen auch noch anders aus! Wir konnten direkt
durchgehen, da hatten sich unsere extra gekauften Expresstickets ja mal gelohnt… da wären sie einmal zu etwas
nütze gewesen!


 


Nach der Sicherheitskontrolle stiegen wir in einen der Aufzüge. Ein Bildschirm an der Decke des Aufzuges zeigte
uns den Bau des Empire State Buildings, immer aus unserer Perspektive. Im 80. Stock stiegen wir aus. Die kleine
Aussichtsetage dort war allerdings komplett verglast. Wir wurden einmal um die Etage herumgeführt und durften
auf der anderen Seite erneut einen Aufzug besteigen. Dieser brachte uns dann in die 86. Etage. Dort konnten wir
dann auch endlich nach draußen gehen. Der Ausblick auf das Lichtermeer von New York war überwältigend. Ich
war für einen kurzen Moment sprachlos! Was für ein gigantischer Anblick.


 


 


Ein eiskalter Wind wehte aus Richtung Downtown und unter uns heulten die Sirenen, die dort in 320 Metern Höhe
nur noch halb so laut zu hören waren.

Elli hielt es aufgrund des kalten Windes nicht besonders lange draußen aus und ging nach kurzer Zeit wieder rein ins
Warme. Ich konnte mich allerdings gar nicht sattsehen an dem Ausblick und umrundete die Aussichtsetage gleich
zweimal.


 


 


Selbst nach zwei Runden konnte ich mich nur schwer trennen. Allerdings war ich auch müde und kaputt vom langen
Tag.

So verließen wir gemeinsam gegen kurz vor 21:00 Uhr das Empire State Building. An der Ecke gab es einen
„Starbucks“, wo ich hoffte, meinen heißgeliebten Cheesecake zu bekommen. Aber, da das der Tag des schlechten
Nachtischs war, guckte ich wieder in die Röhre. Statt eines fluffigen Cheesecakes erwarb ich einen Lemon-Cake.
Der war lecker, aber leider KEIN Cheesecake…

Mit einem gelben Taxi düsten wir zurück zum Hotel. Der Fahrer hatte das Taxameter ausgeschaltet und verlangte
für die Tour 20 $ (18 €).

Wieder im Zimmer angekommen, packten wir unsere Koffer. Wie schnell die Zeit doch vergangen war!
Um 23:00 Uhr gingen die Lichter aus und die Augen zu. Gute Nacht New York!

Wetter: Sonne-Wolken-Mix, 2°C
Schritte: 28.015


03.01.

Um 7:30 Uhr checkten wir aus, wann auch sonst?! Unsere Koffer konnten wir zum Glück noch im Hotel lassen.
Unser Flug ging ja erst abends.
Als wir dann vor dem Hotel in ein gelbes Taxi steigen wollten, lehnte der darin liegende Fahrer die Fahrt ab. Das
wäre ein kleines Auto und wir wären zu viele Leute!
Was für ein Blödmann! Der freundliche Hotelangestellte, der übrigens immer vor dem Hotel stand, scheuchte den
Taxifahrer daraufhin weg. „Das ist eine Frechheit. Die dürfen keine Fahrten ablehnen. Der Typ wartet nur auf
Fahrten zum Flughafen!“

Uns war es egal. Nur zwei Minuten später rollte ein „Uber“-Wagen für uns vor.

Als wir dann am 9/11 Museum ausstiegen, gab es eine Mini-Schlange von gerade mal 20 Personen. Na, es war ja
auch erst kurz vor 8:00 Uhr. Tom und Jan besorgten Frühstücks-Bagel, während wir Mädels geduldig in der Kälte
warteten. Als sich die Schlange Minuten später in Bewegung setzte, durften wir allerdings noch nicht rein. Es waren
erst die Leute mit „Early-Tickets" dran. Die Sightseeing-Passbesitzer mussten noch warten.


 


Um kurz vor 9:00 Uhr waren wir dann auch endlich dran und tauschten unsere Pässe gegen Tickets. So zumindest
der Plan. Aus unerfindlichen Gründen funktionierten zwei der Pässe nicht. Angeblich wären sie bereits
„aufgebraucht". Das konnte aber doch gar nicht sein. Wir hatten ja immer alles zusammen gemacht! Was für ein
Scheiß! Die unfreundliche pummelige Dame hinterm Schalter zuckte nur mit den Schultern, nahm einen Schluck
aus ihrer Wasserflasche und war keine große Hilfe. Zähneknirschend kauften wir halt noch zwei Karten, was blieb
uns auch anderes übrig???

Nach der obligatorischen Sicherheitskontrolle liehen sich Tom und Jan zwei Audioguides. Wir Mädels hatten uns die
Tour bereits in Deutschland auf Handy geladen (9/11 Gedenkstätte und Museum). Mit den Kopfhörern der Hop-
on/Hop-off-Bustour waren wir kostenlos super ausgestattet.

Robert de Niro, unsere Audioguidesprecher, führte uns zu Anfang des Rundgangs zu einem Bild der Skyline,
aufgenommen um 8:30 Uhr morgens am 11.09.01. Die Sonne schien, die Menschen gingen zur Arbeit und die
Kinder in die Schule. Ein ganz normaler Tag…

Weiter ging es zu einer großen Halle, in die wir von oben hineinblickten. Links sahen wir die Schlitzwand, die die
Baugrube des World Trade Centers umgab und das Wasser des Hudson Rivers abhielt und es zum Glück heute
noch immer tut. In der Mitte der Halle steht wie ein Mahnmal die letzte Säule. Als letztes Stück Stahl der Türme,
eingehüllt in die amerikanische Fahne, wurde sie im Mai 2002 vom Ground Zero abtransportiert.
Sie ist mit Inschriften, Gedanken, Namen und Bilder bedeckt und markierte damals das Ende der Räumungsarbeiten.


 


 


In der Gedenkhalle befindet sich die „Treppe der Überlebenden“. Über diese Treppe flohen hunderte von Menschen
vor dem Chaos.


 


In einem Raum wird der fast 3000 Opfer vom 11.09.01 und des Bombenanschlages auf das WTC vom
26.02.1993 gedacht. An den Wänden hängen Fotos der Menschen und an Bildschirmen konnten wir uns zu jedem
Einzelnen Information ansehen. Die Menschen, die 2001 ums Leben kamen, stammten aus über 90 Nationen und
waren zwischen 2,5 und 85 Jahre alt. Die Anschläge und die ganzen Zahlen sind doch etwas anonym und ein
bisschen „nüchtern“. Wenn man aber dort steht, die Bilder betrachtet und über die Kopfhörer den Stimmen der
Angehörigen lauscht, die von ihren Liebsten erzählten, bekommt die Katastrophe ein Gesicht. Die Geschichten von
„Calvin“ und „Joseph“ treffen mitten ins Herz.

Vorbei an den alten Fundamenten der Türme gingen wir zu einem Stück der Antenne, die einst auf der Spitze des
Nordturms thronte.


 


 


Daneben der völlig demolierte Feuerwehrwagen der Leiterkompanie 3. Der Kloß in meinem Hals wurde immer
dicker…


 


 


 


Die Ausstellung „Zeitdokumente" fand ich dann besonders emotional. Angebrannte Zettel, kaputte Disketten,
Schuhe mit Blut, Ausweise, demolierte Polizeiautotüren, Teile vom Flug „11“, Stahlschilder der Türme und so vieles
mehr. Darunter auch ein rotes Halstuch. Dieses Tuch gehörte Welles Remy Crowther. Er arbeitete im 104. Stock
des Südturms, als das Flugzeug im Nordturm einschlug. Welles benutzte das rote Tuch als Mundschutz, während
er Menschen durch den dichten Staub in Sicherheit brachte, bis das zweite Flugzeug in seinen Turm einschlug und
er starb.

Dazu kamen über Lautsprecher in Endlosschleife Livekommentare vom 11. September. Darunter auch eine
Nachricht auf einem Anrufbeantworter, in der ein Mann seiner Frau sagt, dass er sie liebt und ihr ein gutes Leben
wünscht. An den Wänden stehen Zitate von Zeitzeugen und zu unzähligen Fotos liefen auch noch Filmaufnahmen
der Flugzeugeinschläge und der brennenden und später einstürzenden Türme.

Als ich dann das halb ausgebrannte Feuerwehrauto und einen kaputten Feuerwehrhelm erblickte, schnürte es mir
die Kehle zu und ich hatte Tränen in den Augen. Puh, ich brauchte dringend eine Pause. Noch mehr konnte ich
emotional gerade nicht ertragen. So setzte ich mich eine Weile auf eine Bank und versuchte, meine Gefühle unter
Kontrolle zu bekommen.

Nach ein paar Minuten hatte ich die Gefühlswelle überwunden und konnte mir etwas entspannter den Rest ansehen.

In einem Raum war ein Zirpen zu hören. Das war das vorherrschende Geräusch, welches am Ground Zero zu
hören war. Es waren die Totmannwarner der Feuerwehrleute, die sich länger als 30 Sekunden nicht bewegt hatten,
weil sie bewusstlos oder tot waren. Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken und ich musste sofort weitergehen…

Erst um 12:30 Uhr verließen wir das dunkel gehaltene Museum. Mir war schwer ums Herz und ich brauchte jetzt
dringend Licht und Schokolade für die Seele.
Die Ausstellung war derart ergreifend, mir hätte auch die Hälfe an Gegenständen, Fotos und Berichten gereicht.

Unseren Seelenhunger stillten wir bei „Supermoon Bakehouse“. Die Bäckerei zaubert kleine Kunstwerke, die fast
zu schade sind, um sie zu verspeisen. Die Croissants, Donuts und Cruffin (Mischung aus einem Croissant und einem
Muffin) sind wahre Meisterwerke, die uns dann geschmacklich aber leider nicht so vom Hocker hauten. Schade…


 


Langsam schlenderten wir zurück zum Hotel und sammelten dort unsere Koffer ein.

Um 15:10 Uhr brauste unser bestelltes gelbes Taxi herbei. Ein letzter Blick auf die Brooklyn Bridge und die Skyline
von Manhattan – Tschüss New York!
Durch den dichten Verkehr quälten wir uns langsam zum Flughafen, immer wieder fielen uns die Augen zu.

Nach 65 Minuten hatten wir es geschafft. Unser Taxifahrer schubste uns am Terminal 4 raus.

Am Check-in-Schalter stand kein Mensch und ruckzuck hatten wir unsere Tickets. An den Sicherheitskontrollen
standen wir dann allerdings eine knappe halbe Stunde an, trotz Business-Extra-Lane. Etwas gebremst wurde die
Menschenreihe durch einen süßen schwarzen Labrador, der offensichtlich nach Drogen und / oder Sprengstoff
suchte.

Zum Glück kamen wir ohne Beanstandungen und extra Sicherheitschecks durch. Die Swiss-Lounge, die wir
benutzen konnten, war schon recht gut gefüllt und mit einer gut funktionierenden Klimaanlage ziemlich kalt…

Während die Männer noch die letzten Dollar ausgaben und M&M's kauften, die es auch bei uns gibt (ohne Worte!!!),
chillten Elli und ich in den Kunstledersesseln. Die Essensauswahl in der Lounge war recht übersichtlich. Neben
Kartoffelpüree gab es Geschnetzeltes und eine Gemüsepfanne. Dazu Brot, Käse und eine Salatbar und Getränke
nach Wahl.

Um 19:20 Uhr schlenderten wir langsam zu unserem Gate 7A rüber und konnten dann auch pünktlich 20 Minuten
später an Bord gehen. Dieses Mal saßen wir in der Mitte hintereinander. Da wir aber eh versuchen wollten zu
schlafen, war das völlig in Ordnung.

Nach dem Begrüßungssaft wurde kurz das vorab bestellte Essen abgefragt und eine hübsche Stewardess schob
einen Wagen mit einer Auswahl an Zeitungen durch den Gang.

Während ich anfing „Mission: Impossible“ zu gucken, rollten wir langsam zur Startbahn und hoben um 20:40 Uhr
ab.

Nach 50 Minuten wurde bei einem recht unruhigen Flug das Essen serviert. Dieses Mal war es köstlich und das
Fleisch bzw. der Fisch auf den Punkt gebraten. Zum krönenden Abschluss gab es noch einen New York
Cheesecake! Yeah, der Flug war gerettet!!!!

Anschließend wurde wieder ein Wägelchen durch den Gang geschoben und wir konnten zwischen einer kleinen
Käseplatte oder Obst wählen. Ich lehnte dankend ab, Tom testete den Käse.

Zu einem Singapore Sling und einem Whisky ließen wir uns ein Pralinchen schmecken, bevor wir unseren Sitz in ein
Bett verwandelten. Gegen 23:00 Uhr versuchte ich einzuschlafen. Der Flug war aber dermaßen unruhig, dass ich
zwar immer wieder einschlummerte, aber nie so richtig tief.

Gegen 2:30 Uhr wurden wir nett, aber auch etwas ruppig geweckt. Es gab Frühstück. Na ja, für einen Teller mit
etwas Obst und zwei Mini-Croissants mit Butter und Marmelade hätte ich lieber noch weitergedruselt! Das war
wirklich was für den hohlen Zahn!
Insgesamt waren wir doch etwas enttäuscht vom Essen. Das war bei Condor deutlich besser! 

Um 3:55 Uhr (Ortszeit 9:55 Uhr) landeten wir in Frankfurt. Unsere Koffer hatten wir ruckzuck und um 10:45 Uhr
verließen wir das Parkhaus. Mit etwas Fummelei erkannte das Lesegerät auch den QR-Code.

Während der Rückfahrt kämpfte Tom mit Druck auf den Ohren. Seit der Landung bekam er den nicht weg. Nach
guten 40 Kilometern knackte es endlich in seinen Ohren und ich war mittlerweile neben Elli eingeschlafen. Jan
schlug sich tapfer und brachte uns sicher nach Hause, wo wir um kurz vor 13:00 Uhr ankamen.



Fazit

New York City, der Big Apple. Die Stadt, die niemals schläft! Hohe Wolkenkratzer, gelbe Taxis, der bunt leuchtende
Times Square, die Freiheitsstatue, viele umherwuselnde Menschen, Hot Dogs…
New York ist all das, was man erwartet und dann doch so ganz anders.
Da findet man kleine Gassen, in denen man alleine umherschlendert oder wird in der vermeintlich ruhigen St.
Patrick's Cathedral fast erdrückt. Da müssen wir nach Amerika fliegen, um die beste Pizza unseres Lebens zu
essen. Und dass der Central Park mich mehr beeindruckt als die Freiheitsstaue, hätte ich zu Beginn unserer Reise
auch nicht gedacht. 

Ja, zu Beginn unserer Reise… Da hatte ich etwas Sorge, dass die volle Stadt mich einfach nur nervt. Mir die vielen
Menschen auf den Geist gehen würden.
Die Vorweihnachtszeit war bei uns sehr stressig gewesen und meine Vorstellung von einem Silvesterurlaub
beinhaltete eher Wörter wie „einsam“, „Almhütte“ und „Ruhe“. Na, da waren wir in New York ja bestens
aufgehoben…!

Erstaunlicherweise machte uns der Trubel aber gar nichts aus. Wir ließen uns treiben und schwammen einfach im
Strom mit. So hatten wir wundervolle Tage, die wir so schnell nicht vergessen werden. Der Blick auf die Skyline,
die bombastische nächtliche Aussicht vom Empire Stade Building oder das Feuerwerk über der Freiheitsstatue.
Dann aber auch die emotionalen Stunden im 9/11 Museum… alles unvergesslich!

Was wir aber auch nicht vergessen werden, ist die Schnelligkeit der Stadt. Sei es die Bedienung hinter der Theke
eines Bagel-Ladens, die Taxifahrer oder die unzähligen umher eilenden Menschen. Alle sind schnell und irgendwie in
Hektik. Kaum hatten wir im Restaurant unsere Teller leergegessen, bekamen wir die Rechnung auf den Tisch gelegt.

Alle Menschen waren aber immer sehr freundlich. Generell waren wir überrascht, wie oft uns Hilfe angeboten
wurde, wenn wir mal wieder vermeintlich hilfesuchend auf unsere Handys schauten. Das hatten wir in so einer
Metropole nicht erwartet.

Im Vorfeld hatte ich eine grobe Tagesplanung erstellt. Wer aber glaubt, in Manhattan Rundgänge vernünftig planen
zu können, ist auf dem Holzweg. Immer wieder mussten wir an der ausgearbeiteten Route feilen. Die Schlangen
vor den Sehenswürdigkeiten waren teilweise unerwartet lang und dann ging es auch mal schneller als erwartet.
Hier und da ließen wir etwas weg oder entdeckten durch Zufall Dinge, die nicht auf meiner Liste standen. Eigentlich
war es so wie bei jedem Städtetrip. Planen ja, aber auch nicht zu detailliert.

New York City ist definitiv eines der Ziele, das man in seinem Leben einmal gesehen haben sollte. Besser sogar
zwei- oder dreimal. Durch die Schnelllebigkeit der Stadt findet man auch beim achten Besuch bestimmt noch neue
Dinge. Außerdem würden wir gerne noch mehr der nicht so ganz bekannten Ecken der Stadt sehen.
In diesem Sinne… wir werden wiederkommen! Dann aber lieber, wenn es wärmer ist… ;-)
 

Dies & Das zum Schluss

Gelaufene Kilometer: 106,88
Gemachte Bilder: 3330
Seiten Reisebericht: 43
Verzehrte Kalorien: unzählbar!


Vergleich Sightseeing Flex Pass / Einzeltickets

Hop-on/Hop-off Downtown 31 €
Hop-on/Hop-off Brooklyn 38 €
Fahrt zu Ellis Island 16 €
One World Observatory 33 €
Rockefeller Center 34 €
9/11 Museum 21 €

Das macht eine Ersparnis von 68 € pP.


Die meist gesagten Sätze

Mir ist kalt!
Was machen wir jetzt, Tanja?
Sollen wir das mit „Uber“ machen?
Da kommt es jetzt auch nicht mehr drauf an.
Welches Kennzeichen hat der („Uber“)?
Ich muss was essen!
 

 

 

 

 

 

 

 

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