Weihnachten stand vor der Tür und ich suchte im Internet nach schönen Weihnachtsmärkten in der Umgebung. Als
besonders schön wurden die verschiedenen Märkte in London angepriesen. London? Das war aber nicht wirklich um
die Ecke…
Ach, egal! Zuletzt war ich vor gut 20 Jahren mit der Abschlussklasse in Großbritanniens Hauptstadt und Tom war
noch nie dort gewesen.
Bei Ryanair fand ich günstige und reisefreundliche Flüge ab Köln (Mittwoch 7:00 Uhr hin und Freitag 19:00 Uhr
zurück) und ein Bett für die zwei Nächte buchte ich im Millennium Gloucester.


Um 3:30 Uhr fielen wir am Mittwochmorgen aus dem Bett und fuhren noch recht benommen zum Flughafen nach
Köln. Den mögen wir übrigens sehr. Klein, übersichtlich und im Vergleich zu z.B. Frankfurt oder Amsterdam eine
Oase der Ruhe.
Dank der daheim ausgedruckten Bordkarten und mangels Gepäckstücke, die aufgegeben werden mussten, waren
wir innerhalb von 5 Minuten nach Betreten des Gebäudes schon an unserem Abfluggate.

Hoch über den Wolken erwarben wir vom freundlichen Steward zwei Buskarten für den „National Express Bus“, der
uns vom Flughafen in die Innenstadt bringen sollte. Im Nachhinein stellte sich das als nicht ratsam heraus. Wir hätten
besser Karten für den „Stansted Express Zug“ im Terminal gekauft. So ein Zug kann wenigstens nicht im Stau
stehen. Auf der Hinfahrt war das ja noch egal, aber auf der Rückfahrt zum Flughafen… später dazu mehr.

Mit dem Bus dauerte die Fahrt zur Station „Liverpool Street“ gute 80 Minuten. Immer wieder nickten Tom und ich
kurz ein.
Dort angekommen mussten wir erst mal etwas essen und stiefelten mit unseren Rucksäcken zum Café
„The Breakfast Club“ rüber. In der coolen Location futterten wir ein sehr „gesundes“ und leckeres Frühstück.

 

 


The Breakfast Club London


The Breakfast Club LondonHerzhaftes Frühstück


Mit der U-Bahn fuhren wir dann zum Palace of Westminster (Houses of Parliament). Die Sonne schien und gemütlich
spazierten wir über die Westminster Bridge.


U-Bahn-Station Westminster


London Eye


Palace of Westminster


Westminster Bridge und Palace of Westminster


Unerwarteterweise gab es am London Eye keine Warteschlange und so kauften wir zügig zwei Eintrittskarten für
das 135 Meter hohe Riesenrad. In der einzigen orangefarbenen Gondel drehten wir gemütlich eine Runde und
genossen den tollen Ausblick auf die Stadt. Etwa eine halbe Stunde dauerte die 29,50 Pfund (37,50 Euro pP) teure
Fahrt.


London EyeGondel am London Eye


Unsere orangefarbene Gondel


Hungerford Bridge und Golden Jubilee Bridges


Blick auf London


Gleich sind wir oben


Palace of Westminster (Houses of Parliament) vom London Eye aus


Palace of Westminster (Houses of Parliament)


Unterhalb des Riesenrades gab es einen kleinen Weihnachtsmarkt, über den wir schlenderten, uns die Stände
beguckten, heiße Sangria tranken und leckere Burger verdrückten.



Palace of Westminster




SchinkenbratenMit Bratensauce und Preiselbeeren. Saulecker!


Santa Sacks


Über die Hungerford Bridge und durch den Whitehall Garden spazierten wir zurück zum Palace of Westminster.


Whitehall Garden


Direkt daneben steht die beeindruckende Westminster Abbey. Sie ist die Krönungskirche des Landes, seit 1066
Wilhelm der Eroberer dort gekrönt wurde. Ebenso fanden viele Monarchen dort ihre letzte Ruhestätte. Aber auch
„normale“ Persönlichkeiten sind in der Kirche beigesetzt, wie z.B. Charles Dickens oder Isaac Newton.

Leider durften wir in der Abbey keine Bilder machen, wir sollten lieber im Shop für horrende Preise Postkarten mit
Innenaufnahmen kaufen… Nein danke!


Big Ben, die schwerste Glocke des berühmten Uhrturms am Palace of WestminsterWestminster Abbey


St Margaret's Church


Westminster Abbey


Voll mit Geschichtsdaten tauchten wir wenig später ins „Winter Wonderland“ im Hyde Park ein. Wow, diese Mischung
aus Kirmes, Weihnachtsmarkt und Oktoberfest war echt crazy. An jeder dritten Bude gab es „German Bratwurst“
oder „German BBQ“. Dazu „Original German Stollen“ und „German Beer vom Fass“! Aber zum Glück auch viele
andere Essens- und Getränkebuden mit leckeren Sachen. Dazwischen kleine weihnachtliche Handwerks- und
Verkaufsstände.


Winter Wonderland


Schokobrunnen



German Stollen


Winter Wonderland London




Winter Wonderland London




Winter Wonderland London



Winter Wonderland London



Gemütlich schlenderten wir umher, bis uns gegen 22:00 Uhr die Füße so weh taten und uns die Müdigkeit
übermannte.


18.12.

Frühstück gab es nicht im Hotel, sondern im kleinen Diner um die Ecke. Auf meinem Teller landeten Eier mit Pulled
Pork (ich liebe das Zeug) und Tom verdrückte Mexican Breakfast Pan mit Chorizo, Tortilla, Eiern, Zwiebeln, Bohnen
und Käse… Saulecker!

So gut gestärkt ging es mit der U-Bahn zum Tower of London. Die aus dem 11. Jahrhundert stammende Festung
mit den britischen Kronjuwelen besichtigten wir aber nicht von innen, sondern schlenderten lieber über die Tower
Bridge.


Tower of LondonTower Bridge


Tower Bridge


London, "The Shard"


Blick von der Tower Bridge


Mit einem Taxi ließen wir uns nach Greenwich chauffieren. Dort gab es einen kleinen überdachten Weihnachtsmarkt,
der uns aber eher an einen Flohmarkt mit weihnachtlicher Deko erinnerte. Nach einem kurzen Rundgang düsten wir
mit dem Taxi zurück zur Tower Bridge.


Weihnachtsmarkt in Greenwich


Greenwich


Unterhalb der Brücke gab es auch noch ein paar weihnachtliche Essens- und Getränkestände, die aus aller Herren
Länder zu kommen schienen. Nur schwer konnten wir uns für einen entscheiden, blieben dann aber an der Bude von
„Cheeky Burger“ stehen. Unsere Entscheidung bereuten wir keine Minute, die Burger waren üppig belegt, sehr saftig
und einfach nur köstlich!



Ein Burgertraum von "Cheeky Burger"


Hochhäuser in London


Tower of London


Mit der U-Bahn fuhren wir zum Trafalgar Square. Dort wird jedes Jahr ein großer Weihnachtsbaum aus Norwegen
aufgestellt. Seit 1947 bekommen die Briten ihn, aus Dankbarkeit für die Hilfe im zweiten Weltkrieg, vom
norwegischen Volk geschenkt.


Trafalgar Square mit Weihnachtsbaum


Trafalgar Square


Über den Piccadilly Circus schlenderten wir zur Oxford Street. Dort steppte mal der Bär! Was waren dort für
Menschenmassen unterwegs, alle noch auf der Suche nach dem passenden Weihnachtsgeschenk.


Piccadilly Circus


Weihnachtsbeleuchtung am Piccadilly Circus


Piccadilly Circus



Oxford Street London


Oxford Street


Oxford Street


Eine Weile ließen wir uns an den Schaufenstern vorbeischieben, bis es uns reichte und wir in ein Taxi flüchteten. Das
brachte uns zu Harrods, dem bekanntesten Kaufhaus Londons. An der Außenfassade leuchteten ca. 12.000
Glühbirnen, die von hauseigenen Elektrikern gewartet werden.


Harrods in London


Im Innern gingen wir sofort zur sehenswerten Lebensmittelabteilung. Dort gibt es die tollsten Futtereien, aber auch
zu den „tollsten“ Preisen. Dennoch ließen wir uns verführen und kauften eine Tüte grüne Schaumzucker-
Weihnachtsbäume.

Den Rest des Abends verbrachten wir wieder in der Winter-Wonderland-Welt. Herrlich dort, besonders nach zwei
köstlichen „Mulled Wine“…


19.12.

Schon früh um kurz vor 9:00 Uhr checkten wir aus und begaben uns in den „Stanhope Arms“ Pub gegenüber vom
Hotel. Dort verspeisten wir ein leckeres „full english breakfast“. So gestärkt machten wir uns auf zur Besichtigung
des Houses of Parliament. Schon am Mittwoch hatten wir eine deutschsprachige Tour mit Guide gebucht.

Nachdem wir die Sicherheitsschleusen passiert hatten, warteten wir in der Westminster Hall.


Westminster Hall


Pünktlich um 10:20 Uhr starteten wir in einer kleinen Gruppe von nur 8 Personen. Die humorvolle und sehr
interessante Führung dauerte insgesamt ca. 1,5 Stunden und wir wurden durch die verschiedenen Parlamentsräume
geführt. Highlights waren das königliche Ankleidezimmer (The Robing Room), die rote Lords Chamber (Kammer des
Oberhauses) und die grüne Commons Chamber (Kammer des Unterhauses).

Leider durften wir im Innern keine Fotos machen, aber verpassen sollte man die Tour deshalb auf keinen Fall. Sehr
empfehlenswert.

Das letzte „Must see“ für diesen Trip war der Buckingham Palace. Durch den Green Park spazierten wir dorthin.


Green Park


Green Park Diana Memorial Walk


Green ParkPaddington


Green Park



Die Queen war nicht anwesend, was uns der im Wind flatternde Union Jack verriet. Das war allerdings nicht immer
so. Bis 1997 blieb der Fahnenmast bei Abwesenheit der Queen einfach leer und wenn sie vor Ort war, wehte die
königliche Standarte. Seit dem Tod von Prinzessin Diana, wo der Union Jack auf Halbmast wehte, war und ist der
Palast nie mehr flaggenlos.


Buckingham Palace


 Victoria Memorial


Prachtstraße "The Mall"


 Victoria Memorial


Bevor wir uns wieder mit dem Bus zum Flughafen aufmachten, legten wir noch einen kurzen Stopp am Bahnhof
King´s Cross ein. Total tourimäßig schoss Tom ein Bild von mir, wie ich mit dem Harry-Potter-Gepäckwagen am
Gleis 9 ¾ in der Wand verschwand.


Bahnhof King´s Cross


Auf zu Gleis 9 3/4


Mittlerweile war es spät geworden und wir steuerten die Station „Liverpool Street“ an. Gegen 15:30 Uhr trudelten
wir dort ein und mussten wegen des hohen Verkehrsaufkommens bis kurz nach 16:00 Uhr auf den Bus warten.
Nur Minuten vorher hatten sich zwei Damen an der Haltestelle eingefunden und moserten sofort den Busfahrer an,
warum er denn so spät kommen würde, sie müssten schließlich um 17:30 Uhr ihren Flieger bekommen!

Da es der letzte Freitag vor Weihnachten war, waren die Straßen entsprechend vollgestopft. Dicht an dicht und im
Schneckentempo schoben sich die PKWs, LKWs und Busse raus aus der Stadt. Mit unserem 19:00-Uhr-Flug waren
wir recht entspannt, aber die zwei Frauen zickten die ganze Fahrt über rum und verpassten am Ende ihren Flug
Richtung Heimat. Na ja, wir nehmen das nächste Mal auf jeden Fall den Zug. 

Der Rückflug verlief ereignislos und in Köln angekommen, aßen wir noch eine Kleinigkeit ehe wir uns auf die Fahrt
nach Hause begaben.


Dieser kurze Ausflug ins vorweihnachtliche London hat uns gut gefallen, auch wenn die Stadt hektisch und teuer ist.
Irgendwann kommen wir bestimmt wieder, dann aber im Sommer!
 

 

 

 

 

 

 

 

 

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