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Wer unsere Reiseberichte aufmerksam verfolgt hat, weiß, dass wir bereits 2004 nach Kuba fliegen wollten. Und wo sind wir damals gelandet? In Schottland… diese Liebe lässt uns ja bekanntlich bis heute einfach nicht los.
Doch nun, 13 Jahre später, wurde es Zeit auf die Karibikinsel zu reisen. Warum? Ganz einfach! Das seit 1960 bestehende Embargo der USA gegen Kuba wird seit einiger Zeit immer mehr gelockert. 2014 verkündete Barack Obama die Wiederannäherung an das sozialistische Kuba. Auch wenn der US-Kongress weiterhin gegen eine komplette Aufhebung des Embargos ist, tut sich einiges. Kuba wurde zum Beispiel von der Liste der Terrorstaaten entfernt, in Washington und Havanna wurden die jeweiligen Botschaften wiedereröffnet, der direkte Postweg zwischen beiden Staaten wurde wieder aufgenommen, US-Bürgern wurde das Reisen nach Kuba erheblich erleichtert und Kubaner dürfen in den USA ein Konto eröffnen und Gehalt empfangen. Das sind nur einige der Embargo-Erleichterungen die bisher in Kraft getreten sind.
Auch wenn ich denke, dass sich das Land nicht so schnell verändern wird wie es momentan in aller Mund ist, wollten wir unsere Koffer packen und noch die alten, klapprigen Oldtimer durch die Straßen von Havanna cruisen sehen.
Irgendwann im Sommer 2016 habe ich bei „billiger-mietwagen“ mal nach dem Preis für ein Mietauto geguckt. Völlig verdattert sah ich… nix! Kein einziger Wagen wurde mir angezeigt! Auch nicht Tage vor oder nach unserem geplanten Ankunftstag. Der freundliche Mitarbeiter, den ich anrief, zuckte vor meinem geistigen Auge auch nur mit den Schultern und hatte keine Ahnung, woran das lag. Im Internet fand ich die Antwort. Kuba boomt und wir waren nicht die Einzigen, die dorthin wollten. Mietwagen waren einfach knapp! Verdammt! Sollte unser Kuba-Trip etwa schon am Auto scheitern?? Das ging ja gar nicht! Und so kam es dazu, dass wir nach etlichen Jahren der Abstinenz mal wieder ein Reisebüro aufsuchten. Viola, eine langjährige Freundin, arbeitet dort und suchte nun für uns nach brauchbaren Angeboten. Über TUI Cars wurde sie schließlich fündig und buchte für 14 Tage die Klasse „Peugeot 208 oder ähnlich“ für stolze 1299,60 €! Ups… Wie war das mit Angebot und Nachfrage?
So, nun hatten wir das Auto. Hoffentlich… Im Internet las ich Geschichten von Leuten, deren bestellter Mietwagen am Flughafen nicht vorhanden war bzw. einfach doppelt vermietet wurde. Hoffentlich bleibt uns so eine Geschichte erspart. Bereits vor der Mietwagenbuchung hatte ich mich nach Flügen erkundigt. Unsere Wahl fiel wieder auf Condor. Von Frankfurt aus sollte es nach Havanna gehen. Aus irgendeinem Grund war ich davon ausgegangen, dass es von Düsseldorf keinen Direktflug nach Kuba gibt. Keine Ahnung wie ich auf die Idee gekommen bin... Air Berlin fliegt nämlich von Düsseldorf aus nonstop nach Havanna. Super, so konnten wir uns die zwei Stunden Fahrerei bis nach Frankfurt sparen. Die Flüge waren zusammen zwar 100 € teurer, aber das glich sich mit den Fahrtkosten nach Frankfurt wieder aus. Blöd war nur, dass Air Berlin nicht am 22. Februar, sondern erst einen Tag später Richtung Havanna flog. Wir hatten uns jetzt an den Condor-Flugzeiten orientiert und ab dem 22. Februar den Wagen gebucht. Mensch, hätte ich mal doch erst die Flüge reserviert. Es half nichts! Viola musste den gebuchten Wagen stornieren und uns für einen Tag später einen neuen reservieren. Die Buchungsbestätigung flatterte zum Glück ein paar Tage später in mein Postfach.
Dann stand der Flugbuchung ja nichts mehr im Wege. Nur irgendwie hatten sich die Preise geändert. Vor zwei Tagen war es doch deutlich billiger gewesen? Schnell fand ich den Grund. Es gab nur noch einen günstigen Sitzplatz in der Business-Class. Und wenn ich zwei Plätze gleichzeitig buchen wollte, wurden mir nur zwei teure Plätze angeboten und nicht einmal „günstig“ und einmal „teuer“! So buchte ich uns halt die Sitzplätze einzeln und sparte immerhin 180 €. Nachdem der Flug in trockenen Tüchern war, beschäftigte ich mich mit der Suche nach einer Unterkunft. Die Hotelpreise waren aber derart abgedreht hoch, dass ich mich schnell nach einer Alternative umsah. Zum Glück kann man in Kuba seit ein paar Jahren in Privatunterkünften, sogenannten „Casas Particulares“, übernachten. Die sind ähnlich wie die B&B’s in Schottland oder die familiengeführten kleinen Pensionen hierzulande. Die Casas in Kuba sind deutlich günstiger als die Bettenburgen der Hotelketten und bieten nebenher noch einen authentischen Einblick in den kubanischen Alltag. Die Besitzer brauchen für den Betrieb eine Lizenz, die pro Monat viel Geld kostet. Deshalb gibt es natürlich auch illegale Vermietungen. Eine legale Casa Particular erkennt ihr an einem weißen Schild mit blauem Anker. |
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Über Airbnb suchte ich nach geeigneten Casas in Havanna, Viñales, Santa Clara und Trinidad (die geplanten Stationen unserer Tour). Nach ein paar Stunden war ich mit meiner Auswahl sehr zufrieden. Die gastfreundlichen Kubaner antworteten sofort auf meine Anfragen und wir schickten uns fleißig E-Mails über den Atlantik.
Anschließend widmete ich mich dem Thema „Geld“. In Kuba gibt es zwei Währungen. Den kubanischen Peso (CUP) und den konvertiblen Peso (CUC). Der CUP gilt als nationale Währung und dient hauptsächlich zum Bezahlen von staatlich subventionierten Waren und einfachen Dienstleistungen. Und auch die Löhne und Renten vom Staat werden an die Kubaner grundsätzlich in CUP ausgezahlt. Aber auch als Tourist kann man mit dem CUP, z.B. auf dem Bauernmarkt und an Straßenständen billig einkaufen.
Der CUC ist hingegen die Devisenwährung und fix an den Kurs des US-Dollars gekoppelt. 1 CUC sind 0,93 Euro oder 24,50 CUP (Stand Februar 2017). Damit wird ein Großteil an Dienstleistungen bezahlt und man kann höherwertige Konsumgüter einkaufen. Die Kubaner übrigens auch, weshalb sie auch so scharf auf den CUC sind.
Die zwei Währungen sind eigentlich ganz einfach auseinander zu halten. Auf dem „Touristengeld“ sind Denkmäler abgebildet, während auf dem kubanischen Peso Personenportraits zu sehen sind. Bei den Münzen ist es genauso. Zusätzlich haben die CUC Münzen eine achteckige Umrahmung.
Die gängigen Kreditkarten (Visa und MasterCard) werden normalerweise in größeren Hotels, Geschäften und Restaurants angenommen. Allerdings keine Kreditkarten US-amerikanischer Firmen, wie American Express und Diners Club. EC-Karten und Maestro-Karten könnt ihr gleich zu Hause lassen. Die werden nirgendwo im Land akzeptiert. Bargeld abheben am Automaten funktioniert dort nur mit der Kreditkarte. Achtet dabei nur auf die eventuell anfallenden Gebühren!
Für unseren Trip nach Kuba haben wir nur unsere Kreditkarten (Nachtrag: Wir haben unsere Karten nicht einmal benutzt) und Bargeld (Euro! Wichtig!) mitgenommen. Denn auf den US-Dollar wird eine 10%ige Wechselgebühr erhoben. Eine Retourkutsche für das Embargo? Mmmh, gut möglich…
So, was fehlte denn jetzt noch? Um nach Kuba einzureisen benötigten wir:
Einen gültigen Reisepass (mindestens noch 6 Monate) – Check! Eine Bestätigung über eine gültige Auslandskrankenversicherung, am besten in spanischer Sprache – Check! Eine Touristenkarte (Visum) – Check! Rückflugticket – Check!
Die spanische Bestätigung der Krankenversicherung bekam ich problemlos per E-Mail vom ADAC zugeschickt. Die Touristenkarte konnten wir bei Air Berlin am Flughafen Düsseldorf gegen eine Gebühr von 35 € pro Person kaufen. Alternativ kann man sie auch über die kubanische Botschaft oder einen Reiseveranstalter erwerben. Mit der Touristenkarte können wir zu touristischen Zwecken bis zu 30 Tage im Land bleiben. Das reicht! Und wenn nicht, gibt es eine einmalige Verlängerung um weitere 30 Tage. Genauere Einreisebestimmungen findet ihr auf der Seite des Auswärtigen Amts.
Ein paar Wochen vor dem Abflug beschäftigte ich mich mit der genaueren Routenplanung. Als sehr hilfreich erwies sich dabei der umfangreiche Reiseführer von Stefan Loose. Wenig Fotos, dafür aber viel interessanter Text und detaillierte Stadtpläne. Perfekt zum Individualreisen. Zusätzlich las ich im Internet einige Reiseberichte und buchte schließlich auch noch zwei Karten für die Kabarett- Show „Tropicana“. Außerdem erfuhr ich im Netz, das Seife und Buntstifte in Kuba ein gerne gesehenes Geschenk sind. So besorgte ich noch einige Mitbringsel, die sorgfältig zwischen unseren Klamotten im Koffer verstaut wurden. Fertig! Der Urlaub konnte kommen!
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