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Eigentlich wollte ich ja gar keinen Bericht zu unserem Kurztrip nach Edinburgh schreiben. Und… werde ich auch nicht! Da wir schon so oft in Edinburgh waren und so ziemlich alle Attraktionen gesehen haben, beschränkte sich unser Besuch auf das „Abarbeiten“ der Mitbringliste für die Daheimgebliebenen, lecker Essen und Trinken und natürlich das Highlight am Samstagabend, das Runrig-Konzert. Deshalb gibt es jetzt hier auch nur eine kurze Zusammenfassung und ein paar Bilderchen.
Der gebuchte Flug mit easyJet ging um 13:20 Uhr ab Amsterdam. Unser Auto sicher im Parkhaus abgestellt, stiefelten wir zum Terminal. Dort mussten wir uns erst mal orientieren. Zwar waren wir schon 2x vom Flughafen Amsterdam in den Urlaub gestartet, aber das machte ihn nicht sympathischer. Es ist uns da viel zu hektisch, alles viel zu groß und einfach nicht schön! Als wir nach bestimmt 20 Minuten endlich am Check-in-Schalter ankamen, hatte sich dort eine lange Schlange gebildet. Im Schneckentempo schlichen wir vorwärts. Als unser Koffer dann endlich auf dem Gepäckband in ein schwarzes Nichts verschwand, begaben wir uns zur Passkontrolle. Oh, dort gab es eine für uns neue Einrichtung - Self-Service Passport Control. Da Tom und ich immer alles Neue ausprobieren, steuerten wir direkt auf die Schleusen zu. Auf der rechten Seite positionierte sich eine Art Spiegel auf die Größe der dort stehenden Person und davor sollte man seinen EU-Pass auf ein Lesegerät legen. Ja, und genau da lag dann das Problem. Wenn man nämlich keinen EU-Reisepass dabei hat, braucht man sich dort gar nicht erst anzustellen. Unsere „normalen“ Personalausweise funktionierten dort nämlich nicht. Ganz schön blöd, wenn man sich in der Normalo-Kontroll-Schlange nebenan wieder ganz hinten anstellen muss…
Gefühlte 2 km weiter kamen wir an der Sicherheitskontrolle an. Voller Hoffnung, dass es diesmal klappen würde, steuerten wir zielstrebig auf die dortige Neuheit zu. Den Körperscanner. Rein in das runde Ding und schon wurden wir von oben bis unten gescannt. Auf einem Bildschirm hinter dem Scanner wurde unser Körper nur als Piktogramm dargestellt und alle Stellen, an denen sich verdächtige Gegenstände befinden könnten, gekennzeichnet. Sehr praktisch und erspart die lästige Abtasterei an allen Körperteilen. |
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Die 70 Minuten Flugzeit bis Edinburgh vergingen ereignislos. Am Ziel angekommen machten wir uns gleich mit einem Taxi auf zum Hotel Motel One. Das liegt superzentral, direkt an der Waverley Bridge. Wir hätten eigentlich auch mit dem Bus fahren können… Na ja, es gab ja noch einen Rückweg!
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Schnell stellten wir den Koffer im Zimmer ab und machten uns sofort wieder auf den Weg. Gemütlich schlenderten wir in der Nachmittagssonne durch den Princes Street Garden. Einfach schön dort.
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Anschließend stiefelten wir durch eine der unzähligen Gassen (Closes, Courts oder auch Wynds genannt) den Berg zur Royal Mile hoch. Tom wollte in „Royal Mile Whiskies“. In seinem persönlichen Paradies fand er natürlich auch ein Fläschchen Lebenswasser, welches er unbedingt haben musste. Mit einem ziemlich glücklichen Mann zog ich durch weitere Geschäfte und gemeinsam arbeiteten wir unsere Mitbringliste ab.
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Voll bepackt mit Tüten überkam uns irgendwann ein leichtes Hungergefühl, das sich schnell in ein ausgewachsenes Knurren verwandelte. Und da es auf der Royal Mile vor Pubs nur so wimmelt, hatten wir die Qual der Wahl. Letztendlich steuerten wir „The Mitre Bar“ an und bereuten unsere Entscheidung nicht, das Essen war top. Und wenn wir schon mal in Schottland waren, gab es auch Haggis zum Abendessen. Tom nahm es als Vorspeise und ich als Hauptgang. Nee, wat wa dat legga!
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Ziemlich vollgefuttert schleppten wir uns nach einem Absacker ins Hotelzimmer und testeten erst mal die schicke Dusche. Da das Hotel erst vor etwa einem halben Jahr eröffnet hatte, war natürlich alles in einem top Zustand!
Zufrieden fielen wir ins kuschelige Bett und schnarchten kurz darauf um die Wette.
20.07.
Als der Handywecker schellte, war Tom schon lange wach. Er hatte leider nicht sehr gut geschlafen. Direkt neben unserem Fenster muss in der Nacht einiges los gewesen sein. Ich bekam von alldem nichts mit. Nur die ratternden Mülltonnen, die früh um 7:00 Uhr über das holprige Kopfsteinpflaster geschoben wurden, ließen mich aufschrecken.
Das Frühstückbuffet war richtig klasse. Alles was das Herz oder besser gesagt der Magen begehrt, stand fein aufgereiht auf dem Bartresen. Megalecker waren die Blaubeermuffins!! Da musste ich mir gleich einen zweiten von holen.
Bei herrlichstem Sonnenschein machten wir uns gegen 10:30 Uhr auf. Erst spazierten wir wieder zur Royal Mile. Vorbei an einigen Straßenkünstlern schlenderten wir zum Castle hoch. Ein Bild vom Runrig-Plakat war natürlich Pflicht.
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Anschließend ging es gemütlich über die schöne Victoria Street zum Grassmarket runter.
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Auf dem Marktplatz fand früher ein reger Vieh- und Pferdehandel statt. Heute ist es dort aber nicht weniger unruhig. Ein schöner Pub reiht sich an den anderen. „Last Drop“ zum Beispiel, dessen Name an die blutige Geschichte des Platzes erinnert. Dort stand nämlich der Galgen von Edinburgh für öffentliche Hinrichtungen. James Andrews musste als Letzter 1784 dort sein Leben lassen. Und in genau diesem „letzten Tropfen“ ließen wir uns auf ein Bierchen nieder und zwar um 11:20 Uhr. Dort ticken die Uhren halt anders. *lach*
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Danach machten wir uns auf zum Farmers Market, unterhalb vom Castle. Der findet jeden Samstag von 9:00 – 14:00 Uhr statt. Einheimische Hersteller bieten dort ihre Spezialitäten an. Es gibt z.B. Käse von der Insel Arran, schottisches Wildfleisch, natürlich Haggis, Seifen von der Insel Islay, Obst & Gemüse der Region und Schottlands erste und einzige Chilifarm bietet ihre Produkte an. Fürs leibliche Wohl ist natürlich auch gesorgt. Ein Besuch lohnt sich immer!
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Nachdem wir an den blau weißen Ständen einmal rauf und wieder runter spaziert waren, gingen wir Richtung Princes Street. Oberhalb parallel dazu befindet sich die Rose Street, die war unser Ziel. In der schönen Fußgängerzone gibt es neben zahlreichen Geschäften eine Reihe netter Pubs und guter Restaurants. Bei schönem Wetter kann man fast überall draußen sitzen. Im „The Kenilworth“ suchten wir uns ein nettes Plätzchen. Bei Cola und Bier beguckten wir die vorbeiziehenden Leute und genossen es einfach dort zu sein. Herrlich!
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Am Ende der Straße gingen wir rechts runter und liefen direkt aufs Scott Monument zu. Nicht weit davon entfernt fanden wir eine freie Parkbank und hockten uns in den Halbschatten. 1,5 Stunden lang sogen wir die tolle Atmosphäre in uns auf und Tom nickte sogar kurz ein. Ich verspeiste indes den leckeren Cupcake aus der Bäckerei in der Rose Street. Was für ein schöner chilliger Tag!
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Der Hunger ließ uns den Platz räumen und wir gingen zurück zur Rose Street. Im Restaurant „Filling Station“ bestellten wir lecker Burger und ließen sie uns schmecken.
Gegen 17:20 machten wir uns auf zum Hotel, kurz duschen und frische Sachen anziehen. Da Tom und ich ja nicht zu den „Ich-muss-in-der-ersten-Reihe-stehen“-Leuten gehören, machten wir uns erst gegen 18:45 Uhr auf zum Castle. Zu diesem Zeitpunkt sollte Einlass sein. Die Warteschlange zog den Castlehill runter und einmal um „The Hub“ rum. Brav reihten wir uns hinten ein und tippelten im Gänsemarsch vorwärts. Fast oben angekommen, gab es die erste Kartenkontrolle, aber nix wurde abgerissen. Mmh, komisch… Kurz vor dem Innenraum hatte dann alles wieder seine Ordnung, die Karte wurde abgerissen und es wurden rote Armbändchen für die Stehplätze verteilt.
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In Reihe 18 fanden wir ein schönes Plätzchen und warteten in der Abendsonne auf den Startschuss. Gegen 19:30 Uhr betrat Duncan Chisholm die Bühne und fiedelte auch sofort los. Sehr schönes Set, wir hätten ihm gerne noch länger zugehört. Aber nach gut 20 Minuten war leider schon Schluss. Nun gut, wir waren ja auch nicht wegen Duncan Chisholm nach Edinburgh gekommen.
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Im Glauben, dass wir jetzt bestimmt noch eine halbe Stunde auf die Jungs von Runrig warten mussten, quatschten wir ausgelassen mit unseren „Nachbarn“ und waren ganz erstaunt, als die Pausenmusik nur Minuten später verstummte und auf der riesigen Videoleinwand im Bühnenhintergrund ein großes altes Radio auftauchte. Es spielte ein paar alte Lieder an (z.B. “Twist & Shout" von den Beatles) und dazwischen immer wieder Songs von Runrig. Zum "Oooh-oh-ooooh" von "Only the Brave" kamen die Jungs dann endlich auf die Bühne und lösten die Radiomusik ab. Super gemacht!
Das Micro von Bruce schwächelte zwar in den ersten paar Textzeilen, was der Stimmung aber keinen Abbruch tat. Die Setliste war ein toller Querschnitt durch 40 Jahre Runrig! Ich bekam eine Gänsehaut nach der anderen und grinste die ganze Zeit über wie ein Honigkuchenpferd. Die Drum Session war natürlich wie immer der Hammer und wir zappelten wild dabei rum. Irgendwie kann ich manche Leute aus dem Publikum nicht verstehen. Wie kann man bei Songs wie “Clash of the Ash” oder „Dance Called America“ nur gucken wie sieben Tage Regenwetter und sich null bewegen? Ich könnte da tanztechnisch ausflippen! *lach* Die können doch gleich auf dem Sofa bleiben und sich eine CD anhören! Na ja, jeder wie er mag…
Besonders schön war auch der Instrumentalpart von "Precious Years", den Malcolm grinsend mit Duncan Chisholm gespielt hat. Bei "Book of golden Stories" erschien im Hintergrund auf der Videoleinwand ein Buch mit vielen alten Bildern der Band. Das war richtig klasse gemacht und die Gedanken daran machen mir auch jetzt, ein paar Tage nach dem Konzert, immer noch eine Gänsehaut.
Zu späterer Stunde, als es schon dunkel war, wurden am Castle die Fackeln angezündet. Wow, das hatte was! Das ganze Konzert war super, allerdings fehlte uns trotzdem ein Highlight zum 40-jährigen. Ein kleines Feuerwerk, neue Geschichten, mehr Gäste… keine Ahnung, irgendwie sowas.
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Nach 2,5 Stunden ging mit „Loch Lomond“ die Show zu Ende. Für „And we'll sing" war leider keine Zeit mehr, da dort wohl nur bis 22:30 Uhr gespielt werden darf. Schade, ich liebe dieses Lied, hatte drauf gewartet und war so doch ein wenig enttäuscht.
Nichtdestotrotz verließen wir überwiegend glücklich die Esplanade und schlenderten die Royal Mile runter. In unserem schicken Hotel gönnten wir uns in der Bar noch ein paar flüssige Leckerchen, wovon der letzte Whisky für mich eindeutig zu viel war… *schnarch*
21.07.
Nach dem leckeren Frühstück checkten wir aus und schleppten unseren Koffer zur Bushaltestelle. Zurück zum Flughafen wollten wir den Bus nehmen. Ist einfach billiger! Ca. eine halbe Stunde später kamen wir sicher am Airport an. Schnell waren die Koffer aufgegeben und wir durch die Sicherheitsschleuse gegangen. Die Zeit bis zum Abflug vertrieben wir uns mit letzten Einkäufen. Pünktlich um 15:00 Uhr verließen wir dann schottischen Boden…
Bei heißen 32°C landeten wir in Amsterdam. Wir wollten auf der Stelle zurück! Im Flughafen gab es dann noch einen schnellen Burger auf die Hand, bevor wir mit unserem Auto Richtung Heimat düsten!
Es waren tolle zwei Tage in Edinburgh und es war total schön, keine Must-do-Liste zu haben. So konnten wir die Stadt mal in Ruhe genießen. Meine Güte, jetzt habe ich doch wieder so viel geschrieben… wollte ich doch eigentlich nicht. Jetzt ist aber Schluss!
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